MVFP NRW: Sommerfest 2024

Поделиться
HTML-код
  • Опубликовано: 9 фев 2025
  • Die drängenden Chancen und Herausforderungen der Medienbranche in einer digitalisierten und nachhaltigkeitsorientierten Welt standen im Mittelpunkt des Sommerfestes des MVFP NRW am 03.07.2024, das unter dem Motto „Medienzukunft gestalten - relevant, nachhaltig, digital“ in Düsseldorf stattfand.
    Nathanael Liminski, Minister für Bundes- und Europaangelegenheiten, Internationales sowie Medien des Landes Nordrhein-Westfalen und Chef der Staatskanzlei, ging in seiner Keynote auf aktuelle Kernthemen der Presseverlage ein. Es gebe, so Liminski, einen Rückgang im Printbereich, aber ein Wachstum im digitalen Bereich. Dies zeige einerseits die Chancen und andererseits die Herausforderungen, die dringend angegangen werden müssten. Er unterstrich, dass weniger Medienteilnahme immer auch weniger demokratische Teilhabe bedeutet, und appellierte eindringlich, dass das auf keinen Fall fortschreiten dürfe, wolle man sich eine demokratisch aktive Gesellschaft erhalten. Er setze sich weiter mit Nachdruck für eine Presseförderung ein, die Zeitschriften und Zeitungen einbeziehe. Eine geschulte Gesellschaft benötige auch die tiefgründige Berichterstattung der Zeitschriftenpresse, so Liminski. Zudem verändere künstliche Intelligenz die Realität in allen Bereichen der Medien. Deshalb müsse man einen doppelten Blick darauf bewahren: Urheber- und Leistungsschutzrechte und gleichzeitig jene Chancen nutzen, journalistische Produkte zu verbessern und zielgerichteter an den Kunden zu bringen. Schließlich brauche es ein klares Verhältnis zwischen öffentlich-rechtlichem Rundfunk und Pressemedien. Hier sei die Politik gefordert. Es werde keinen Reformstaatsvertrag geben, in dem der faire Interessenausgleich mit der freien Presse nicht vorkomme. Die Verlage müssten mit einbezogen werden. „Wir müssen dafür sorgen, dass unsere Medienlandschaft auch in Zukunft Luft für alle Medienakteure lässt - öffentlich-rechtliche wie privatwirtschaftlich Aufgestellte. Wir wollen die Chancen der künstlichen Intelligenz nutzen und die Risiken eingrenzen. In diesem Sinne arbeiten wir an einer klugen Regulierung, die für faire Medienmärkte sorgt, gerade auch mit Blick auf die großen Plattformen“, so Medienminister Nathanael Liminski.
    In seinem medienpolitischen Impuls hob Prof. Dr. Christoph Fiedler, Geschäftsführer Europa- und Medienpolitik des MVFP, hervor: „Die Verpflichtung des Plattforminternets zu einem diskriminierungsfreien und fairen Pressevertrieb ist eine zentrale Aufgabe der Politik, soll die Meinungsbildung nicht der Willkür der Digitalmonopole ausgeliefert werden. Das Plattforminternet mit Suchmaschinen, App-Stores, Videoplattformen und sozialen Medien entscheidet über immer größere Anteile der Presseverbreitung und -finanzierung, hat aber keinen Grund, sich auf die diskriminierungsfreie und faire Verbreitung aller Presseangebote zu beschränken. Zu groß ist der Anreiz, die Plattformmacht im Interesse der Gewinnoptimierung zur willkürlichen Gestaltung des jeweiligen Pressevertriebs zu nutzen. Die Bevorzugung eigener Angebote oder willfähriger Kooperationspartner, generell unfaire Zugangsbedingungen und Entgelte sind naheliegende und - bis zu den gesetzlichen Grenzen - im Gewinninteresse legale Maßnahmen. Deshalb muss die Politik unter Einschluss der Länder hier noch mehr Anstrengungen unternehmen. Ebenso notwendig ist es, den Verlagen ein praktisch durchsetzbares Verfügungsrecht darüber zu verschaffen, ob und wie KI-Medien ihre redaktionellen Produkte verwenden dürfen. Geschieht dies nicht, ermächtigt der Gesetzgeber KI-Medien zu einer zerstörerischen Ausbeutung der Menschenmedien in ihren Primärmärkten.“
    Auf dem anschließenden Panel diskutierten Expertinnen und Experten über Strategien zur Förderung ökologischer und ökonomischer Nachhaltigkeit und den Einfluss gesetzlicher Rahmenbedingungen. Moderiert wurde die Podiumsdiskussion von Verena Gründel, Director Brand & Communications und offizielle Gastgeberin bei der Kölner DMEXCO.
    „Unsere Mitgliedshäuser jonglieren mit einer Vielzahl von Aufgaben und müssen unterschiedliche Regelwerke beachten, um dem eigenen Anspruch der Nachhaltigkeit auf allen Ebenen gerecht zu werden“, fasste MVFP NRW-Geschäftsführerin Anina Veigel den Expertenaustausch zusammen. „Wir brauchen Strategien, damit Wirtschaftlichkeit und Nachhaltigkeit Hand in Hand gehen. Als Verband unterstützen wir unsere Mitglieder dabei: Wir bringen die politischen Akteure an einen Tisch und fördern den stetigen brancheninternen Austausch - das ist unsere Aufgabe als Interessensvertretung.“

Комментарии •