Das finde ich auch. Ich halte die Proportionalität des Ergebnisses für eine der wichtigsten Errungenschaften unseres Wahlsystems. Deshalb bin ich auch ganz froh, dass die CDU mit ihrem Vorschlag für ein Grabenwahlsystem bei der Wahlrechtsreform nicht durchkam. Hab aber Angst, dass die das nächstes Jahr durchdrücken werden...
Das Gegenteil ist der Fall. Es kann keine Reformen geben. Alles seiert sich zu Tode. Das liegt vor allem am Wahlsystem. Es gibt keine Schicksalswahlen in Deutschland. Also steht das Schicksal schon fest. Gut verwalteter Abstieg in die Bedeutungslosigkeit. Proportionalität ist eine Idee, die nur gut klingt, sie ist aber völlig schwachsinnig.
@@weltupdate4936 Grabenwahl heisst; die Hälfte der Sitze werden nach dem britischen Modell (relatives Majorz), die andere Hälfte der Sitze nach dem Proporz wie bei uns zugeteilt, insgesamt wird nichts ausgeglichen, um die Sitze den Prozentanteilen anzugleichen. Dies würde unweigerlich zu einer Bevormundung der Altparteien, vor allem aber der SPD und Union führen.
Das Beispiel der USA hinkt an mehreren Stellen. Wie andere schon angemerkt haben, muss man Electoral College für die Präsidentenwahl, Senatswahl und Representantenhauswahl unterscheiden. Du hast Electoral College auf die Sitzverteilung angewendet, was wäre aber nur für die Präsidentenwahl gültig. Bei der Senatswahl gewinnt jeweils jeder Staat 2 Abgeordnete, wobei nicht alle Bundesstaaten und Abgeordnete gleichzeitig gewählt werden (mid term elections). Und beim Representantenhaus, was am ehesten dem Bundestag ähnelt, ist es ähnlich wie beim britischen System, wo alle 2 Jahre (auch mid term elections) jeweils das Direktmandat jedes Wahlkreises einen Sitz bekommt. Wichtig ist auch zu nennen, dass dieses "the winner takes it all"-System dazu führt, dass die Wähler deutlich strategischer Wählen, weil eine Stimme für eine Partei, die den eigenen Meinungen deutlich ähnlicher ist, dazu führen kann, dass eine Partei, die weiter von der eigenen Meinung abweicht, gewinnt. Für Deutschland würde das heißen, dass die große Mehrheit der Wähler für SPD oder CDU stimmen würden und Linke und Grüne wären eher Unterorganisationen innerhalb der SPD-Parteistruktur sowie FDP und AfD eher Unterorganisationen innerhalb der CDU-Parteistruktur wären. Um ein genaueres Bild zu bekommen müsste man also die Stimmen entsprechend zusammenfassen.
Es gibt noch einen "Fehler": Ein Bundesstaat hat in den USA immer mindestens 3 Wahlmänner. In dem Vergleich wurde Bremen aber nur mit 2 Wahlmännern berechnet. Ist nur an marginaler Unterschied, aber ich wollte es zumindest erwähnen.
Ich hab die mal zusammengefasst und das konservative Bündnis würde dem linken Rheinland-Pfalz und Sachsen-Anhalt abluchsen, was aber eh nicht reicht (168-132)
@@nilscibula5320 das ist aber kein fehler. du weißt nicht wie amerika die wahlmänner pro staat berechnen. in diesem beispiel wurden sie halt nach wahlkreisen berechnet und da hat bremen halt 2
Natürlich ist das Mehrheitswahlsystem (Electoral Collage) auch für eine Bundestagswahl möglich und "funktioniert" auch in einem Mehrparteiensystem. Warum auch nicht. Man muss aber Ursache und Wirkung auseinanderhalten. Folge des Mehrheitswahlsystems ist es nämlich, dass es früher oder später zu einem Zwei- (bei besonderen regionalen Parteipräferenzen vielleicht auch Drei-) Parteiensystem führt.
Sehe ich auch so. Es ist das Wahlsystem, dass es die Dominanz der zwei Parteien erschafft. Es gibt nirgends ein Gesetz, dass in den USA nur 2 Parteien erlaubt. Es gibt ja weitere, die aber wegen dem Wahlsystem nicht größer werden.
@@snygg1993 Mit relevanten Parteien meinst du aber nicht die LibDems (11% im HoC), die SNP und Sonstige (alle unter 2%), oder? Mehrheitswahlrecht führt immer zu einem Zweiparteinsystem, wenn es eben (wie von Rickbaer herausgestellt) ausgeprägte Regionalparteien (wie die SNP) gibt. Und klar: Wer die LibDems gewählt hat, hätte vermutlich besser die Tories gewählt.
@@jobkorn4085 Nein 3 CDU, AFD und SPD im Osten würde man trotzdem AfD wählen, Gouverneur G.C. Wallace (r.i.F.) war ja auch relativ erfolgreich im Süden.
@@sehrschlecht Die AfD hat zu wenige Direktmandate, was im Video deutlich wird. Zudem sind die SPD und CDU historisch gesehen stärker im Wahlsystem verankert.
Beim amerikanischen Modell hast du einen Fehler gemacht, da du die Bundestagssitze analog zum Electoral College vergeben hast. Tatsächlich müsste man sich dabei am House of Representatives orientieren, bei dem analog zum britischen Wahlsystem relatives Mehrheitswahlrecht in Wahlkreisen gilt. (Durch das in den USA weit verbreitete Gerrymandering sind dabei mehr oder weniger starke Abweichungen zu erwarten.) In Griechenland bekommt die stärkste Kraft ab 25% der Stimmen 20 Sitze Bonus sowie jeweils einen Sitz mehr für jeden zusätzlichen halben Prozentpunkt bis zu einem Maximum von 50 Sitzen bei 40%. Im Fall der SPD 2021 also 21 Sitze. Spannend fände ich Modellrechnungen nach folgenden Wahlsystemen: 1) Frankreich (absolutes Mehrheitswahlrecht mit Stichwahlen falls notwendig) 2) Israel (Verhältniswahlrecht, Sperrklausel 3,25 %) 3) Chile (relatives Mehrheitswahlrecht, zwei Abgeordnete pro Wahlkreis) 4) Australien (absolutes Mehrheitswahlrecht mit Präverenzstimmen - wahrscheinlich zu schwer zu simulieren)
Verrückt, wie stark das Wahlsystem die Wahl entscheidet. Die Art des Wahlsystems ist fast noch bedeutsamer für den Ausgang der Wahl als die Abstimmung der Bürger. Sehr interessantes Video
@@mangomerkel2005 Ob es für ein so politisch, kulturell und religiös gespaltenes Land wie die USA so schlau gewesen wäre, Al Gore zum Präsidenten zu küren, nur weil er bei einer Wahl mit grade mal knapp 55% Wahlbeteiligung 0,5% mehr Stimmen hatte, wage ich zu bezweifeln. Soll nicht heißen, dass Bush da die bessere Wahl gewesen ist. Aber die USA haben sicherlich größere Probleme im Land als ihr Wahlsystem.
@@ThomasPresskeine Ahnung vom deutschen 🇩🇪 Grundgesetz (GG)! Der Bundespräsident wird alle 5 Jahre von der BUNDESVERSAMMLUNG gewählt was alle Abgeordneten des Bundestags sind (733) und die selbe Anzahl (733) aus den 16 Bundesländern, welche durch die 16 Landtage bestimmt werden! Der Deutsche Bundespräsident sollte aber wie in der Republik Österreich 🇦🇹 direkt vom Volke gewählt werden, damit wenigstens ein Organ der Exekutive direkt vom Volk bestimmt wird! Ideal wäre noch - denn laut Artikel 20 Absatz 2 GG »geht *alle Staatsgewalt* vom Volke aus«! - wenn die 16 Richterinnen und Richter des Bundesverfassungsgerichts (BVG) auch direkt vom Deutschen Volke gewählt werden würden! Man könnte hier eine Richterwahlliste aller 5 Staatsorgane (Bundespräsident/ BVG/ Bundestag/ Bundesrat/ Bundesregierung) zusammenstellen, welche 32 Personen enthielte! 16 Bundesländer schlagen je einen Richter/in vor (muss im Landtag mit ⅔ - Mehrheit bestätigt werden! Gesamtliste der 16 benötigt dann im Bundesrat noch eine ⅔ Zustimmung!/ der Bundestag schlägt 12 Richter/innen vor (muss vom BT ebenfalls mit ⅔ - Mehrheit bestätigt werden!/ Pro Fraktionen 2 + pro Gruppe je 1 Richterwahlvorschlag! Also CDU/CDU = 2 + SPD = 2 + FDP = 2 + GRÜNE = 2 + AFD = 2 + Gr. DIE LINKE = 1 + Gr. BSW = 1 macht zusammen = 12 / Bundesregierung schlägt 2 Richter/innen vor (1 der Bundeskanzler + 1 der Bundesjustizminister; benötigt in der 17 köpfigen Bundesregierung eine ⅔ - Mehrheit!)/ der Bundespräsident schlägt 1 Richter/in vor und das alte BVG schlägt auch 1 Richter/in vor, der im 1. Senat eine ⅔ - Mehrheit braucht und auch im 2. Senat eine ⅔ - Mehrheit braucht und dann im Gesamt-Senat der 16 Richter/innen auch noch einer ⅔ Zustimmung benötigt! ====> Somit sind es: 1. Bundesrat (16 Bundesländer): ......................16 Richterinnen und Richter werden vorgeschlagen. 2. Bundestag (5 Fraktionen + 2 Gruppen): ........12 Richterinnen und Richter werden vorgeschlagen. 3. Bundesregierung (Kanzler + Justizminister):. 2 Richterinnen und Richter werden vorgeschlagen. 4. Bundespräsident: .............................................. 1 Richterin bzw. Richter wird vorgeschlagen. 5. Bundesverfassungsgericht: ............................. 1 Richterin bzw. Richter wird vorgeschlagen. ---------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------- Summe der Richterwahlvorschlags-Liste: ........ 32 Richterinnen und Richter werden vorgeschlagen. Die Wählerinnen und Wähler haben 8 Stimmen zu vergeben da 8 Richter/innen pro Senat gewählt werden, wobei man einem Kandidaten bzw. einer Kandidatin 1, 2 oder 3 Stimmen (Kummulieren) vergeben kann, aber nicht mehr als maximal 8 Stimmen! Die 16 Richterinnen und Richter mit den meisten Stimmen werden ins BVG gewählt, wobei die 8 stimmenstärksten Bewerber/innen den 1. Senat bilden und die anderen 8 den 2. Senat! Die 16 nicht gewählten Richterinnen und Richter bilden die Ersatzleute, die im Falle des Todes eines Richters/einer Richterin nachrücken. Die Wahlperiode eines Richters bzw. einer Richterin des Bundesverfassungsgerichts beträgt 12 Jahre. Für diese Reformen müsste zweimal das Grundgesetz geändert werden! Aber so würde mehr Demokratie in der BRD geschaffen!
Du verwechselst Präsidentschaftswahl in den USA und Kongresswahl. Das US-Gegenstück zum Bundestag ist in den USA der Kongress mit dem Repräsentantenhaus. Dort werden Direktmandate gewählt, nach Wahlkreisen ähnlich wie in D. Also einfach die Direktmandate zählen: CDU/CSU 231, SPD 58, Linke 5, AfD 2, Grüne 1, Fraktionslos 2 (Summe 299). Quelle: Bundestag
Ich denke schon, dass ihm dss bewusst war. Man kann den Bundestag aber auch als 'electoral college' für die Wahl des Bundeskanzlers ansehen, dann passt es wieder. Klar, der Vergleich hinkt, aber das gilt in dem Zusammenhang vermutlich für jeden Vergleich.
@@FürMitdenker-m8x Das war der 19. Bundestag, im aktuellen 20. ist die Verteilung der Direktmandate CDU/CSU 136, SPD 115, Bündnis90/Grüne 15, AfD 15, Linke 3, fraktionslos 1.
Vielen lieben Dank für dieses äußerst neutrale Video! Ich finde es sehr schön, wie nüchtern und Vorliebe in irgendeine Richtung den Unterschied erklärt haben! Kudos
Das ist schon wirklich interessant und zeigt auch inwie weit man ein Wahlsystem verschieden ausbauen kann und das alles ganz andere Möglichkeiten hat. Bei dem aktuellen System sind ja mehr Parteien vertreten: Also auch mehr Demokratie, soviel zu den leuten die immer rumjammern das ist ja "Keine Demokratie" mehr hier. Ich glaub gerade durch das Wahlsystem haben wir ein gutes System wenn man das auf Demokratischer Ebene betrachten würde
Ich würde das ein wenig anders sehen, das Problem unseres Wahlsystems ist, dass es am Ende immer eine FDP oder eine Partei ähnlicher Größe gibt, die eine Regierung unnötig lähmen kann. Da ist das britische Mehrheitswahlrecht, das es ermöglicht auch schon bei weniger als 50% der Stimmen bereits eine absolute Mehrheit zu vergeben, schon überlegen, da diese dann einfach durchregieren kann, ohne Kompromisse eingehen zu müssen.
Mehr Parteien spiegeln derzeit zwar den Wählerwunsch wieder, bedeuten aber nicht mehr Demokratie. Im Bundestag saßen bis zum Auftauchen der Grünen nur drei Parteien. Und Deutschland war nicht weniger demokratisch aber besser regierbar. Je mehr Parteien es im Parlament gibt, desto schwieriger wird es, funktionierende Koalitionen zu bilden. Und dies wiederum eröffnet Irren, Spinnern und Demagogen die Chance, an die Macht zu kommen. So war es 1932 in der Weimarer Republik und derzeit scheint es auch wieder in diese Richtung zu laufen (die Irren, Spinner und Demagogen sitzen schon im Bundestag und nun kommt vermutlich auch noch das BSW hinzu). Helfen würde eine Anhebung der Hürde auf 10 % der Wählerstimmen und eine komplette Abschaffung der Direktmandate. Aber dafür ließe sich derzeit nicht die Nötige 2/3 Mehrheit finden. Vor allem, weil die CSU dann in ganz Deutschland antreten oder mit der CDU fusionieren müsste (beides wollen beide nicht) und die AfD von der derzeitigen Situation (Regierungsbildung wird immer schwieriger) profitiert.
@@davidbock6276 Ja, da hast du Recht, aber die Frage ist, wo will man den Kompromiss haben, vor oder nach der Wahl? Auch das Mehrheitswahlrecht erfordert Kompromisse, allerdings Kompromisse vor der Wahl statt nach der Wahl (s. Medianwählertheorem, ich habe in einem anderen Kommentar zu diesem Video bereits Ausführungen dazu gemacht). Ich halte das für die Wähler für fairer. Und es sorgt dazu auch für eine handlungsfähigere Regierung, da es für einen Regierungschef imeinfacher sein wird, die Parlamentsfraktion seiner Partei zu disziplinieren auf Linie zu bringen und eventuelle Abweichler mit Fraktionszwang und ggf. Vertrauensfrage zu disziplinieren als diese und zusätzlich noch einen Koalitionspartner auf Linie zu bringen (Abweichler wird er hier nur in seiner eigenen Partei oder indirekt unter Mitwirkung des Parteivorsitzes seiner Koalitionspartner mit Fraktionszwang disziplinieren können), wenn er ein wichtiges Anliegen trotz Widerstände durchs Parlament bringen möchte.
@@unpoldq3117 Das große Problem war dass wir keinen Kanzler haben, der mal auf den Tisch gehaut hätte. Bis halt jetzt letzte Woche, als es nicht mehr anders ging. Eine 3er-Koalition ist natürlich deutlich schwerer als eine 2er.
Interessant wäre es nun zu berechnen wie das Wahlergebnis der jeweils anderen Länder ausfallen würde, wenn das deutsche Wahlsystem angewandt werden würde
So wirklich umsetzen lässt sich das 1:1 nicht. Das genutzte Beispiel wird übernommen von einer Personenwahl, also dem US-Präsidenten. Für die US-Senatoren, und damit die Besetzung des Senates, gilt ein komplett anderer Weg. Dieses Beispiel wäre interessant wenn es die Direktwahl für Bundeskanzler oder -präsident ginge.
Der Vergleich zu den USA und zu Großbritannien krankt natürlich an der Tatsache, dass diese Wahlsysteme ganz klar die Herausbildung eines Zweiparteiensystems forcieren. Gäbe es diese Wahlsysteme in Deutschland gäbe es eine SPD mit allen Grünen und Linken inlusive und eben eine CDU mit allen FDPlern und AfDlern drin. Insofern wäre es spannender zu schauen wie das Wahlergebnis aussehen würde, wenn man diese Stimmen zusammen zählt...
Wirklich ein sehr spannendes Video! Dass beim US-Modell nicht das für Parlamentswahlen, sondern das für die Präsidentenwahl verwendet wurde ist nicht schlimm, da gerade dieses ja besonders interessant ist, hätte man nur vielleicht so sagen müssen. Dass Modelle wie im UK und den USA wenige große Parteien bevorzugen war als Konsequenz gut zu erkennen, da die Wähler hier auch taktisch anders wählen würden, wären die Ergebnisse natürlich anders ausgefallen. Vom Griechischen Modell habe ich noch nie gehört und bin positiv überrascht - Es erleichtert die Regierungsbildung in einem Parlament mit vielen Parteien, was aktuell ein Problem in Deutschland ist. Andererseits ist es unfair den relativen Gewinner so zu übervorteilen (wenn auch nicht so stark wie bei "Winner-takes-it-all"-Wahlen) und würde auch dort wohl früher oder später ein Zusammenlegen der Parteien begünstigen, um sich den Bonus zu sichern. Die Annahme scheint allerdings nicht zu stimmen - Griechenland hat 9 Parteien + Unabhängige im Parlament, eine Partei kann aber alleine regieren. Von Reduktion der Parteien keine Spur. Würde mich freuen einen Teil 2 von diesem Video zu sehen! Entweder noch mehr Systeme aus anderen Ländern, wenn es dort stark unterschiedliche gibt, oder ein Folgevideo, wo die Ergebnisse noch etwas transferiert werden z.B. für die US-Präsidentenwahl annehmen, dass sich auch hier alle Parteien rechts und links der Mitte in ein zwei-Parteien-System gespalten hätten und AFD, Union & FDP vs. Rot-Rot-Grün verrechnen - ob das allerdings an den Ergebnissen was ändern würde, weiß ich nicht, es würde aber das veränderte Wahlverhalten etwas mit einbeziehen, denn in diesem System würde vernünftigerweise kaum jemand Kleinstparteien wählen.
Für mich als Student der Politikwissenschaften ist dieses Video natürlich ein Gaumenschmaus :D Vorlesung Politische Systeme, Erstsemester :D Duvergers Gesetz at its best!
Lustigerweise habe ich genau das heute selbst mal durchgespielt und zusätzlich noch Ungarn (Grabenwahlrecht), die Niederlande (ohne Sperrklausel) und eine Abwandlung von Weimar (pro 100.000 Stimmen ein Sitz) durchgerechnet (dafür keine USA): Bei GB haben wir beide wenig verwunderlich das gleiche ausgerechnet. Bei Griechenland habe ich das aktuell tatsächlich gültige System genommen (20/300 Sitze bei 20%, 1 mehr pro halben Prozenpunkt), welches nur 50 Bonussitze für die SPD ergab. Da hätte es dann mit Rot-Rot-Grün gereicht. Bei Ungarn hätte die Union 37% der Sitze, die SPD 34%, Grüne 11%, AfD 9% und die FDP nur 6%, die Linke nur 3% der Mandate. Da weiß man, warum das der Vorschlag der Union zur Wahlrechtsreform war. Sowohl die Niederlande als auch Weimar hätten zu 9% Sonstigen Abgeordneten aus 8 Parteien geführt, die Ampelkoalition wäre trotzdem weiter knapp möglich gewesen.
Da sieht man mal, was aus dem "Wählerwillen" so alles entstehen kann :D auch wenn die Menschen bei einem anderen Wahlsystem auch andere Wahlentscheidungen treffen würden
Geniales Video! Es verdeutlicht die Unterschiede extrem gut. Meine Meinung: Unser System ist ganz deutlich das fairste und intelligenteste, aber hat gewisse Probleme, wie die Ampel. Ich fände es ähnlich wie das Griechische gut, allerdings statt 50 extra Sitzen, bekommt der Gewinner nach dem US-System immer so viel Prozent dazu, dass die Partei, nach aussuchen des Koalitionspartners, gemeinsam immer auf 50% kommen. Bei der letzten Wahl also SPD+Grüne, beide im Verhältnis Sitze dazu, bis sie eine Mehrheit gehabt hätten. So gäbe es ziemlich fair immer relativ gut funktionierende Koalitionen.
Wenn man für Deutschland auf etwas kommen will, was so ähnlich wie das Electoral College besetzt wäre, müsste man vermutlich die Bundestagswahlkreise und die Sitze im Bundesrat addieren. In den USA sind die Stimmen im EC ja auch die Anzahl der Abgeordneten im Repräsentantenhaus plus je zwei Senatoren pro Bundesstaat. Macht auch irgendwie Sinn.
Wenn wirklich das amerikanische Modell hier in Deutschland eingeführt würde, würden die Parteien kondensieren, also in eine linke und eine rechte Partei aufgehen. Bzw. die Wähler und zukünftige Politiker würden eher zu den jetzt großen Parteien übergehen, da sie sonst ihre Stimme wegwerfen würden.
Man sollte vielleicht betonen, dass hier das US System der PRÄSIDENTSCHAFTSWAHL genutzt wurde; in den USA gibt es auch ein Parlament, für das gewählt wird.
Leider hast du beim griechischen Modell eine Sache nicht ganz richtig gemacht, es ist eigentlich ganz einfach: Die stärkste Partei erhält ab 25% 20 Sitze als Bonus, für jeden weiteren halben Prozentpunkt gibt es einen Sitz, bis man bei 40% die 50 Sitze als Bonus bekommt. Die proportionale Verteilung der Sitze beginnt erst nach Abzug des Bonus, d.h. in unserem Falle wären 279 (bzw. im Bundestag 557) Sitze proportional verteilt worden und der Bonus zu der Sitzzahl der stärksten Partei addiert.
Ein anderes Wahlsystem hätte auch zur Folge, dass sich Parteien und Wähler völlig anders verhalten würden. Es ist kein Zufall, dass in einem reinen Mehrheitswahlrecht oftmals nur zwei große Parteien antreten (wie in den USA) oder aber Parteien als Verbünde gemeinsame Listen bilden (z.B. Italien). Ein Übertragen unserer im Kontext eines Mehrparteiensystems enstandenen Wahlergebnisse auf ein Mehrheitswahlrecht macht daher keinen Sinn.
Das ist nicht "das Dümmste", das ist historisch schon lange so gewesen und hat auf jeden Fall seine Berechtigung. In Griechenland braucht man so etwas, und dieses System hat das Land 2012 vor dem Untergang bewahrt, weil es extrem stabilitätsfördernd ist. In Deutschland braucht man das nicht, weil das Parteiensystem sich vor allem in der Segmentierung auf der parlamentarisch-gouvernmentalen Ebene unterscheidet. Ich unterstütze dieses System in Griechenland.
Also ich finde diese Idee im Grundsatz nicht blöd, würde aber ein "Majority Jackpot System" bevorzugen, bei dem die stärkste Kraft mindestens eine bestimmte Sitzzahl erhält (z.B. mindestens 350 von 630 Sitzen, das wären ca. 56%). Somit wäre sichergestellt, dass die stärkste Kraft immer absolute Mehrheit im Parlament erhält und alleine regieren kann (auch wenn sie weniger als 37,5% erhalten haben sollte) aber nicht über eine Zweidrittelmehrheit verfügt, sofern sie nicht auch eine Zweidrittelmehrheit der Stimmen erhalten hat. Die restlichen 280 Sitze werden auf die übrigen Parteien aufgeteilt, die mindestens 5% der Stimmen erhalten haben. Damit würde man Koalitionen, instabile Verhältnisse und unnötige Kompromisse vermeiden.
@@mangomerkel2005 Ja, da hat es aber nicht richtig funktioniert, weil es das gleiche System im Senat so nicht gab. Und wurde zudem noch für verfassungswidrig erklärt.
Beim britischen Wahlsystem sind die Wahlkreise immer für etwa 70.000 Menschen ausgelegt. Das ist in Deutschland nicht der Fall, daher lassen sich die beiden Systeme nicht direkt vergleichen.
Für das US-System die Wahl zum Abgeordneten-Haus zum vergleich besser gepasst, das wäre aber vermutlich dem Ergebnis des britischen Systems sehr ähnlich. Die Präsidentschaftswahl hinkt, weil da gehts ja wirklich nur um die Wahl zum Präsidenten und nicht um die Wahl der Abgeordneten.
Zeigt nur, wie stark die anderen Wahlsysteme zur Polarisierung neigen ... Finde das Verhältniswahlrecht insgesamt "gerechter", auch wenn mittlerweile mit der Zersplitterung der Parteien es schwierig geworden ist, stabile Mehrheiten zu bekommen.
Mehrheitswahl ist im Übrigen in Deutschland möglich. Das Grundgesetz gibt nicht vor, ob es Verhältnis- oder Mehrheitswahl sein soll. Tatsächlich haben wir in Deutschland ein Hybridsystem, da die Direktmandate Mehrheitswahl sind. Das BVerfG, meine ich, hat für eine reine Mehrheitswahl aber festgehalten, dass die Wahlkreise in Deutschland entsprechend von der Bevölkerungsgröße angepasst werden müssen und es auch jede Wahl potentielles Nachjustieren geben muss, falls Wahlkreise eine Veränderung in der Bevölkerungsgröße erfahren haben und es müssten ausreichend viele Wahlkreise sein.
Wie würde(n) BTW aussehen, wenn es ein Grabenwahlsystem geben würde? Die Hälfte der Sitze des Bundestages wird durch die Erststimme mit Mehrheitswahl (im Optimalfall mit integrierter Stichwahl) als Direktmandat vergeben. Die zweite Hälfte der Sitze des Bundestages wird über die Zweitstimme mit Verhältniswahl als Listenmandat vergeben.
Bitte, bitte, mach nach der nächsten Wahl im Februar ein Update-Video mit den Verbesserungsvorschlägen aus den anderen Kommentaren 👍👍👍👍👍👍👍👍👍 ... und gibt es noch andere Wahlsysteme in Europa? Vllt. hast du ja Lust die Wahlsysteme auf die US-Wahl anzuwenden und durchzuspielen.
Das war eine proma Idee, auch wenn das amerikanische System ein wenig falsch dargestellt worden ist. Das Parlament setzt sich nämlich nicht aus dem Wahlkollegium zusammen, sondern die wählen nur den Präsidenten, bei uns also den Bundeskanzler. Trotzdem bin ich dankbar, dass wir USERES Wahlsystem haben.
Wobei das US- Wahlrecht langfristig auch nur zwei Parteien übrig ließe. Interessant wäre auch noch Frankreich gewesen, weil die in den Direktmandaten noch Stichwahl machen. Außerdem müssten Sie die Anzahl der Sitze einfach im Verhältnis der Einwohner setzen- nicht die Anzahl der Wahlkreise
Das britische Wahlsystem muss dringend geändert werden, ich meine Labour wollte das in der Vergangenheit auch machen aber das haben die wohl inzwischen vergessen. Solange man von Missständen profitiert (erst Tories nun labour) will man es nicht ändern, und die die es ändern wollten, vergessen das auch ganz schnell wieder wenn sie davon profitieren. Ein schreckliches Wahlsystem.
wer hätte gedacht das unser wahlsystem sinn macht wo die mehrheit ALLER bürger mit der regierung zufrieden sind aka ihre partei vertreten ist. hätte man ja garnicht denken können
Das Electoral College ist ja nur bei Präsidentschaftswahlen anzuwenden bei Parlamentswahlen gibt es ja gleich wie im UK einfach Wahlkreise wo man eine relative Pluralität braucht, also denke ich wäre das besser gewesen hier. Und dazu kommt ja noch dass die Wahlmänner eines Staates aus Abgeordneten des Repräsentantenhaus + Senats bestehen also hätte man ja einfach die Sitze im Bundestag plus Bundesrat in diesem Beispiel nehmen können. Es wäre vielleicht besser gewesen wenn man hier den Senat genommen hätte und jedes Bundesland 2 Senatoren hat und sir Frage ist, wer diese Senatoren sind. Aber dennoch cooles Video und gerne mehr for fun content!
Fun fact: Zur Wahl des Bundespräsidenten versammelt sich die Bundesversammlung, ein Gremium aus Bundestag und genauso vielen Vertretern aus den Ländern.
Das amerikanische Modell für die Wahl des Präsidenten (also _einer_ Person) lässt sich nicht mit der Wahl eines Parlaments (also mehrerer 100 Personen) vergleichen. Das bringt nicht mal als theoretische Überlegung irgend einen Mehrwert. Das tatsächlich vergleichbare amerikanische Modell zur Wahl der Kongressmitglieder entspricht dem britischen Mehrheitswahlsystem. Dies wiederum gilt auch bei der Bundestagswahl in Bezug auf die Direktkandidaten (Erststimme) in den Wahlkreisen. Allerdings wird es durch das Verhältniswahlsystem (Zweitstimme) grundlegend modifiziert und durch die Wahlrechtsreform der Ampel massiv entwertet.
Sehr interessant. Aber natürlich wählt auch jeder auf das jeweilige System angepasst. So kann man in Deutschland viel eher eine kleinere Partei wählen, ohne dass die Stimme "verschwendet" ist. Die nächste Frage wäre aber, ob es nicht ein besseres System gäbe. Zum Beispiel eine Art Reihenfolge: ich gebe meine Stimme einer kleinen Partei, aber wenn die nicht in die Regierung kommt, geht sie an eine bestimmte große Partei. Meinetwegen nicht nur mit zwei, sondern auch mit drei Möglichkeiten. Ein anderer Punkt: ich will auf keinen Fall, dass Partei X an die Macht kommt. Wenn viele das auch wollen, aber ihre Stimmen so auf "den Rest" aufteilen, dass X doch stärkste Kraft wird, müsste man wieder strategisch wählen. Und das ist nicht ganz das, man eigentlich will. Wie wäre es also (auch) mit negativen Stimmen?
Allerdings wurden hier (beim System der USA) nur die Zweitstimmen berücksichtigt. Die durch Erststimmen Gewählten dürfen natürlich nicht vergessen werden.
@snygg1993 nein, diejenigen, die über die Erststimme in ihrem Wahlkreis gewählt werden, kommen direkt in den Bundestag. Über die Zweitstimme wird dann keine direkte Person, sondern eine Liste einer Partei gewählt. Anteilig wird dann jeder Partei eine Anzahl an zusätzlichen Sitzen gegeben. Diese Sitze werden über die Listen besetzt, die eben durch die Zweitstimme gewählt werden.
kann man aufgrund der vorhandenen Daten nicht simulieren, denn es wäre ja völlig unklar, wer die Stichwahl gewinnt. Zumal sich für die Stichwahl unter Umständen mehr als 2 Kandidaten qualifizieren können (was umso wahrscheinlicher ist je höher die Wahlbeteiligung) und es dann ein Geschachere gibt, wer wo strategisch seine Kandidatur zurückzieht, man müsste also viele willkürliche Annahmen reinpacken,
@@arthur_p_dent ich hätte trotzdem gerne ein absolutes Mehrheitswahlrecht mit Stichwahl in Deutschland und als Vorbereitung dafür ein Video dazu von Latiniluculus
06:20 evtl. sollte man bei den Koalitionsmöglichkeiten auch sagen, dass die CDU+AfD mit 159 eine Mehrheit hätte oder ist auf diesem Kanal auch eine Brandmauer zur AfD vorhanden? 🤔
Das amerikanische Wahlsystem würde nur bei einer Direktwahl des Bundeskanzlers gelten. Wenn du das amerikanische Wahlsystem auf die Bundestagswahl selbst anwenden willst, dann bekommt jedes Bundesland zu den Wahlmännern einen Zuschlag von 2 Sitzen, da jeder Bundesstaat in den USA 2 Senatoren hat. In Deutschland hätte dann der Bundesrat 32 Sitze und bei der Bestimmung der Wahlmänner ergäbe sich dann für jedes Bundesland die Zahl Wahlkreise + 2. Das US-Wahlsystem - angewendet auf die Bundestagswahl - würde bedeuten, dass es in Bayern gar keinen Wahlkampf gäbe, da die CSU ohnehin alle Wahlmänner bekommt. Sachsen wäre z.B. ein Schaukelstaat, weil die Sachsen mal der CDU und mal der AfD alle Wahlmänner überlassen würden, sodass in Sachsen nur Wahlwerbung der CDU und AfD anzutreffen wäre. Ich selbst bin nach wie vor dafür, auf den Bundestag auf 199 Sitze zu verkleinern und alle Stimmzettel zwischen Flensburg und Mittenwald identisch zu gestalten. Jeder Wähler hat 199 Stimmen, die er nach Belieben über alle Kandidaten aus allen Parteien verteilen kann. Er kann somit Kumulieren (einem Kandidaten 1 bis 199 Stimmen geben) und Panaschieren, also Kandidaten aus verschiedenen Parteien wählen. Die Gesamtzahl der vergebenen Stimmen muss somit stets kleiner gleich 199 sein. Dieses Wahlsystem wäre extrem demokratisch, weil die Wähler die in Hinterzimmern ausgeklüngelten Parteilisten in ihrer Reihenfolge ändern könnten und mit einem Schlag die Macht der Parteifunktionäre brechen würden. Die Drohung der Fraktionschefs mit dem Fraktionszwang wäre damit wirkungslos, da die Wähler die widerspenstigen Kandidaten nach vorne häufeln könnten. Da aber die Bevölkerung so ein demokratisches Wahlsystem nicht einfordern wird und auch der Bundeskanzler nicht direkt vom Volk gewählt wird, bleibt Deutschland somit eine Parteiendiktatur.
Nach britischem Model gingen nicht nur Schwarz-Rot und Schwarz-Grün sondern auch Schwarz-Blau. Das griechische Model erklärt auch warum Griechenland so lange so kaputt war und warum die so viel Geld brauchen bei der Menge an Abgeordneten.
@@mangomerkel2005 Für 10 Mio Einwohner ist das viel. Deutschland hat 80 Mio Einwohner also 8x so viel aber glücklicherweise nicht 8x so viele Abgeordnete.
Das stimmt auch nicht so ganz. Es gibt auch Bundesstaaten in den USA, wo die Sitze aufgeteilt werden und nicht "the winner takes it all" gilt. Aber das sind meist eher kleinere Staaten.
Die briten haben ein Ober und Unterhaus das haben wir auch nennt sich Bundesrat nur das dieser nicht von den Wählern gewählt sondern von den Landesregierungen bestückt wird. Anders als der Senat der auch in amerika vom Wähler gewählt ist. Nun in Deutschland wählt der Bundestag den Bundeskanzler der Bundesrat den Bundespräsidenten. Soviel Unterschied ist da gar nicht wir müssten nur wenig ändern. Die Abgeordneten in Bundestag und Bundesrat sind im Grunde schon sowas wie Wahlmänner. Das Electoral College wäre dann die erste Sitzung etwa des Bundestags nach seiner Konstituierenden Sitzung wenn man daran festhält das zunächst das Parlament die Parlamentspräsidenten wählt
na da gefällt mir das englische System ja mal am besten, der der den Wahlkreis gewinnt bekommt einen Sitz fertig basta ganz einfach gibts nix zu rütteln dran
Also der Vollständigkeit halber würde ich auch auf die AfD bei den Koalitionsmöglichkeiten bestehen. Wir reden ja nicht über eine realistische Zusammenarbeit, sondern über die Möglichkeit der Zusammenarbeit. Für mich ist das schon etwas diskriminierend ggü der AfD. Die Grünen hätte man ja zb auch rauslassen können nach der Logik.
Ich denk mal, mann sollte unser Wahlsystem überarbeiten. Koalitionsregierungen aus zwei sind schon beim Regieren schwierig, weil vieles liegen bleibt oder so schwammig gemacht ist das beide damit klarkommen, bei dreien geht es schon nicht mehr - haben wir ja nun gesehen. Besser dann eine Regierung aus einer Partei, die kann bei murcks es nicht auf den Koalitionspartner schieben.
3 дня назад
Ich hatte in vielen Diskussionen und unter vielen Videos und Newsartikeln zum Thema Wahlrechtsreform mal eine Idee geäußert, wo ich mich freuen würde, wenn du sie aufgreifen würdest. Was wäre, wenn es ähnlich dem britischen Modell in Deutschland nur Direktmandate gäbe, aber nicht nur der Wahlkreissieger in das Parlament einzieht sondern immer die besten zwei oder besten drei Kandidaten? Meine Idee war, dass man die Wahlkreise von 299 auf 200 reduziert und dann von jedem Wahlkreis 3 Abgeordnete in den Bundestag entsendet. Oder man nimmt von 299 Wahlkreisen jeweils die zwei stärksten Kandidaten plus noch 2 Drittplatzierte mit dem höchsten Anteil an absoluten Stimmen bzw. man könnte diese beiden Sitze für Minderheiten wie SSW reservieren.
Abgesehen davon, dass das electoral college nicht wirklich geeignet ist um den Bundestag zu simulieren, werden beim electoral college jedem Staat so viele Wahlmänner gegeben, wie es Wahlkreise gibt (also abhängig von der Bevölkerung) und dann nochmal 2 extra für die beiden Senatsmitglieder die ja auch jeder Bundesstaat hat. Deswegen hat jn den usa auch jeder staat im electoral college mindestens 3 stimmen
Das Electoral College wählt den Regierungschef so wie es der Bundestag tut, das ist schon nicht so unähnlich. Wir haben im wesendlichen nur keine getrennten Wahlen für Repräsentantenhaus und Electoral College.
Coole Idee. Im Vergleich wirkt unser Wahlsystem gar nicht mal so schlecht :D
Das finde ich auch. Ich halte die Proportionalität des Ergebnisses für eine der wichtigsten Errungenschaften unseres Wahlsystems. Deshalb bin ich auch ganz froh, dass die CDU mit ihrem Vorschlag für ein Grabenwahlsystem bei der Wahlrechtsreform nicht durchkam. Hab aber Angst, dass die das nächstes Jahr durchdrücken werden...
@@Laqu4ry Unmöglich, dafür bräuchten sie Grüne oder SPD, und die werden ihr eigenes Reformprojekt niemals einfach kaputtmachen
Das Gegenteil ist der Fall. Es kann keine Reformen geben. Alles seiert sich zu Tode. Das liegt vor allem am Wahlsystem. Es gibt keine Schicksalswahlen in Deutschland. Also steht das Schicksal schon fest. Gut verwalteter Abstieg in die Bedeutungslosigkeit. Proportionalität ist eine Idee, die nur gut klingt, sie ist aber völlig schwachsinnig.
@@Laqu4ryWas ist ein Grabenwahlsystem? Ist das ähnlich, wie eines im Video?
@@weltupdate4936 Grabenwahl heisst; die Hälfte der Sitze werden nach dem britischen Modell (relatives Majorz), die andere Hälfte der Sitze nach dem Proporz wie bei uns zugeteilt, insgesamt wird nichts ausgeglichen, um die Sitze den Prozentanteilen anzugleichen. Dies würde unweigerlich zu einer Bevormundung der Altparteien, vor allem aber der SPD und Union führen.
Das Beispiel der USA hinkt an mehreren Stellen. Wie andere schon angemerkt haben, muss man Electoral College für die Präsidentenwahl, Senatswahl und Representantenhauswahl unterscheiden. Du hast Electoral College auf die Sitzverteilung angewendet, was wäre aber nur für die Präsidentenwahl gültig. Bei der Senatswahl gewinnt jeweils jeder Staat 2 Abgeordnete, wobei nicht alle Bundesstaaten und Abgeordnete gleichzeitig gewählt werden (mid term elections). Und beim Representantenhaus, was am ehesten dem Bundestag ähnelt, ist es ähnlich wie beim britischen System, wo alle 2 Jahre (auch mid term elections) jeweils das Direktmandat jedes Wahlkreises einen Sitz bekommt.
Wichtig ist auch zu nennen, dass dieses "the winner takes it all"-System dazu führt, dass die Wähler deutlich strategischer Wählen, weil eine Stimme für eine Partei, die den eigenen Meinungen deutlich ähnlicher ist, dazu führen kann, dass eine Partei, die weiter von der eigenen Meinung abweicht, gewinnt. Für Deutschland würde das heißen, dass die große Mehrheit der Wähler für SPD oder CDU stimmen würden und Linke und Grüne wären eher Unterorganisationen innerhalb der SPD-Parteistruktur sowie FDP und AfD eher Unterorganisationen innerhalb der CDU-Parteistruktur wären. Um ein genaueres Bild zu bekommen müsste man also die Stimmen entsprechend zusammenfassen.
Naja aber bei uns wählen bundestagsabgeordnete den kanzler insofern gar nicht so schlecht
Es gibt noch einen "Fehler": Ein Bundesstaat hat in den USA immer mindestens 3 Wahlmänner. In dem Vergleich wurde Bremen aber nur mit 2 Wahlmännern berechnet. Ist nur an marginaler Unterschied, aber ich wollte es zumindest erwähnen.
Ich hab die mal zusammengefasst und das konservative Bündnis würde dem linken Rheinland-Pfalz und Sachsen-Anhalt abluchsen, was aber eh nicht reicht (168-132)
@@kingghidorah5213 Blödsinn! Wer hat denn Scholz ,,gewählt''? Niemand, der wurde von den 3 Minderheitsparteien bestimmt, eingesetzt!
@@nilscibula5320 das ist aber kein fehler. du weißt nicht wie amerika die wahlmänner pro staat berechnen. in diesem beispiel wurden sie halt nach wahlkreisen berechnet und da hat bremen halt 2
Natürlich ist das Mehrheitswahlsystem (Electoral Collage) auch für eine Bundestagswahl möglich und "funktioniert" auch in einem Mehrparteiensystem. Warum auch nicht. Man muss aber Ursache und Wirkung auseinanderhalten. Folge des Mehrheitswahlsystems ist es nämlich, dass es früher oder später zu einem Zwei- (bei besonderen regionalen Parteipräferenzen vielleicht auch Drei-) Parteiensystem führt.
Die Britten haben zur Zeit so 5-6 relevante Parteien und es werden tendenziell mehr.
Ähnlich ist es bei den Franzosen.
Sehe ich auch so. Es ist das Wahlsystem, dass es die Dominanz der zwei Parteien erschafft.
Es gibt nirgends ein Gesetz, dass in den USA nur 2 Parteien erlaubt. Es gibt ja weitere, die aber wegen dem Wahlsystem nicht größer werden.
@@snygg1993 Mit relevanten Parteien meinst du aber nicht die LibDems (11% im HoC), die SNP und Sonstige (alle unter 2%), oder?
Mehrheitswahlrecht führt immer zu einem Zweiparteinsystem, wenn es eben (wie von Rickbaer herausgestellt) ausgeprägte Regionalparteien (wie die SNP) gibt.
Und klar: Wer die LibDems gewählt hat, hätte vermutlich besser die Tories gewählt.
Wenn das Wahlsystem anders wäre, würden die Wähler auch andere Entscheidungen treffen.
original nach dem Ami system nur 2 parteien
@@jobkorn4085 Nur SPD und CDU 😂
@@acid-ascent das Äquivalent in den USA wäre wahrscheinlich CDU vs AfD...
@@jobkorn4085 Nein 3 CDU, AFD und SPD im Osten würde man trotzdem AfD wählen, Gouverneur G.C. Wallace (r.i.F.) war ja auch relativ erfolgreich im Süden.
@@sehrschlecht Die AfD hat zu wenige Direktmandate, was im Video deutlich wird. Zudem sind die SPD und CDU historisch gesehen stärker im Wahlsystem verankert.
Beim amerikanischen Modell hast du einen Fehler gemacht, da du die Bundestagssitze analog zum Electoral College vergeben hast. Tatsächlich müsste man sich dabei am House of Representatives orientieren, bei dem analog zum britischen Wahlsystem relatives Mehrheitswahlrecht in Wahlkreisen gilt. (Durch das in den USA weit verbreitete Gerrymandering sind dabei mehr oder weniger starke Abweichungen zu erwarten.)
In Griechenland bekommt die stärkste Kraft ab 25% der Stimmen 20 Sitze Bonus sowie jeweils einen Sitz mehr für jeden zusätzlichen halben Prozentpunkt bis zu einem Maximum von 50 Sitzen bei 40%. Im Fall der SPD 2021 also 21 Sitze.
Spannend fände ich Modellrechnungen nach folgenden Wahlsystemen:
1) Frankreich (absolutes Mehrheitswahlrecht mit Stichwahlen falls notwendig)
2) Israel (Verhältniswahlrecht, Sperrklausel 3,25 %)
3) Chile (relatives Mehrheitswahlrecht, zwei Abgeordnete pro Wahlkreis)
4) Australien (absolutes Mehrheitswahlrecht mit Präverenzstimmen - wahrscheinlich zu schwer zu simulieren)
Deine Ausführungen zu Griechenland sind grob falsch.
Edit: Danke fürs Bearbeiten!
Danke, interessanter Einblick.
Verrückt, wie stark das Wahlsystem die Wahl entscheidet. Die Art des Wahlsystems ist fast noch bedeutsamer für den Ausgang der Wahl als die Abstimmung der Bürger.
Sehr interessantes Video
Was wäre wen die usa unser Wahlsysteme hätten?
Dann wäre Frieden auf der Welt.
@@felixklauk4410 Wenn man bedenkt, dass so sonst Al Gore 2000 gewonnen hätte, ist diese Aussage nicht mal so weit hergeholt.
@@mangomerkel2005 Ob es für ein so politisch, kulturell und religiös gespaltenes Land wie die USA so schlau gewesen wäre, Al Gore zum Präsidenten zu küren, nur weil er bei einer Wahl mit grade mal knapp 55% Wahlbeteiligung 0,5% mehr Stimmen hatte, wage ich zu bezweifeln. Soll nicht heißen, dass Bush da die bessere Wahl gewesen ist. Aber die USA haben sicherlich größere Probleme im Land als ihr Wahlsystem.
Leider hätte diesmal trotzdem die Orange gewonnen.
@@snygg1993 Aber dafür 2016 nicht. Ich würde alles tun, um diese alternative Welt zu erleben...
Das ist jetzt aber die US-Präsidentschaftswahl, nicht die Parlamentswahl
Da der Bundeskanzler in Deutschland über die Parlamentswahl quasi mitgewählt wird, denke ich das der Vergleich in Ordnung ist
@@MinisBettja den der Bundespräsident wird vom Bundesrat gewählt und ist in Deutschland mehr ein Grüß - August
@@ThomasPresskeine Ahnung vom deutschen 🇩🇪 Grundgesetz (GG)! Der Bundespräsident wird alle 5 Jahre von der BUNDESVERSAMMLUNG gewählt was alle Abgeordneten des Bundestags sind (733) und die selbe Anzahl (733) aus den 16 Bundesländern, welche durch die 16 Landtage bestimmt werden!
Der Deutsche Bundespräsident sollte aber wie in der Republik Österreich 🇦🇹 direkt vom Volke gewählt werden, damit wenigstens ein Organ der Exekutive direkt vom Volk bestimmt wird!
Ideal wäre noch - denn laut Artikel 20 Absatz 2 GG »geht *alle Staatsgewalt* vom Volke aus«! - wenn die 16 Richterinnen und Richter des Bundesverfassungsgerichts (BVG) auch direkt vom Deutschen Volke gewählt werden würden! Man könnte hier eine Richterwahlliste aller 5 Staatsorgane (Bundespräsident/ BVG/ Bundestag/ Bundesrat/ Bundesregierung) zusammenstellen, welche 32 Personen enthielte! 16 Bundesländer schlagen je einen Richter/in vor (muss im Landtag mit ⅔ - Mehrheit bestätigt werden! Gesamtliste der 16 benötigt dann im Bundesrat noch eine ⅔ Zustimmung!/ der Bundestag schlägt 12 Richter/innen vor (muss vom BT ebenfalls mit ⅔ - Mehrheit bestätigt werden!/ Pro Fraktionen 2 + pro Gruppe je 1 Richterwahlvorschlag! Also CDU/CDU = 2 + SPD = 2 + FDP = 2 + GRÜNE = 2 + AFD = 2 + Gr. DIE LINKE = 1 + Gr. BSW = 1 macht zusammen = 12 / Bundesregierung schlägt 2 Richter/innen vor (1 der Bundeskanzler + 1 der Bundesjustizminister; benötigt in der 17 köpfigen Bundesregierung eine ⅔ - Mehrheit!)/ der Bundespräsident schlägt 1 Richter/in vor und das alte BVG schlägt auch 1 Richter/in vor, der im 1. Senat eine ⅔ - Mehrheit braucht und auch im 2. Senat eine ⅔ - Mehrheit braucht und dann im Gesamt-Senat der 16 Richter/innen auch noch einer ⅔ Zustimmung benötigt! ====> Somit sind es:
1. Bundesrat (16 Bundesländer): ......................16 Richterinnen und Richter werden vorgeschlagen.
2. Bundestag (5 Fraktionen + 2 Gruppen): ........12 Richterinnen und Richter werden vorgeschlagen.
3. Bundesregierung (Kanzler + Justizminister):. 2 Richterinnen und Richter werden vorgeschlagen.
4. Bundespräsident: .............................................. 1 Richterin bzw. Richter wird vorgeschlagen.
5. Bundesverfassungsgericht: ............................. 1 Richterin bzw. Richter wird vorgeschlagen.
----------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------
Summe der Richterwahlvorschlags-Liste: ........ 32 Richterinnen und Richter werden vorgeschlagen.
Die Wählerinnen und Wähler haben 8 Stimmen zu vergeben da 8 Richter/innen pro Senat gewählt werden, wobei man einem Kandidaten bzw. einer Kandidatin 1, 2 oder 3 Stimmen (Kummulieren) vergeben kann, aber nicht mehr als maximal 8 Stimmen! Die 16 Richterinnen und Richter mit den meisten Stimmen werden ins BVG gewählt, wobei die 8 stimmenstärksten Bewerber/innen den 1. Senat bilden und die anderen 8 den 2. Senat! Die 16 nicht gewählten Richterinnen und Richter bilden die Ersatzleute, die im Falle des Todes eines Richters/einer Richterin nachrücken. Die Wahlperiode eines Richters bzw. einer Richterin des Bundesverfassungsgerichts beträgt 12 Jahre.
Für diese Reformen müsste zweimal das Grundgesetz geändert werden! Aber so würde mehr Demokratie in der BRD geschaffen!
@@ThomasPress der Bundespräsident wird nicht vom Bundesrat sonder der Bundesversammlung gewählt
Du verwechselst Präsidentschaftswahl in den USA und Kongresswahl. Das US-Gegenstück zum Bundestag ist in den USA der Kongress mit dem Repräsentantenhaus. Dort werden Direktmandate gewählt, nach Wahlkreisen ähnlich wie in D.
Also einfach die Direktmandate zählen: CDU/CSU 231, SPD 58, Linke 5, AfD 2, Grüne 1, Fraktionslos 2 (Summe 299).
Quelle: Bundestag
Ich denke schon, dass ihm dss bewusst war. Man kann den Bundestag aber auch als 'electoral college' für die Wahl des Bundeskanzlers ansehen, dann passt es wieder. Klar, der Vergleich hinkt, aber das gilt in dem Zusammenhang vermutlich für jeden Vergleich.
@@michab4083 der vergleich hinkt massiv da das ellectoral college in den USA kein gesetzgebender Körper ist im gegensatz zum Bundestag
Wie kommst Du auf 2 Direktmandate der AfD?
Ich lese da etwas von 16 Direktmandaten für die AfD bei den letzten Wahlen!
@@FürMitdenker-m8x Das war der 19. Bundestag, im aktuellen 20. ist die Verteilung der Direktmandate CDU/CSU 136, SPD 115, Bündnis90/Grüne 15, AfD 15, Linke 3, fraktionslos 1.
Der Senat und das House werden aber mit Wahlkreisen bestimmt
der Senat nicht, da hat jeder Bundesstaat genau 2, die jeweils vom ganzen Staat in separaten Abstimmungen gewält werden.
Wir haben auch das beste Wahlsystem, nur nicht die besten Politiker
Und bitte das ganze für die Europäische Union, da sollten ja die daten vorliegen. Danke sehr!
Vielen lieben Dank für dieses äußerst neutrale Video! Ich finde es sehr schön, wie nüchtern und Vorliebe in irgendeine Richtung den Unterschied erklärt haben! Kudos
Ich würde mir das gleiche Video nur über die Aktuellen Prognosen wünschen
Bitte mache dieses Video nochmal mit den aktuellen Umfrageergebnissen.
Das ist schon wirklich interessant und zeigt auch inwie weit man ein Wahlsystem verschieden ausbauen kann und das alles ganz andere Möglichkeiten hat.
Bei dem aktuellen System sind ja mehr Parteien vertreten: Also auch mehr Demokratie, soviel zu den leuten die immer rumjammern das ist ja "Keine Demokratie" mehr hier.
Ich glaub gerade durch das Wahlsystem haben wir ein gutes System wenn man das auf Demokratischer Ebene betrachten würde
Ich würde das ein wenig anders sehen, das Problem unseres Wahlsystems ist, dass es am Ende immer eine FDP oder eine Partei ähnlicher Größe gibt, die eine Regierung unnötig lähmen kann. Da ist das britische Mehrheitswahlrecht, das es ermöglicht auch schon bei weniger als 50% der Stimmen bereits eine absolute Mehrheit zu vergeben, schon überlegen, da diese dann einfach durchregieren kann, ohne Kompromisse eingehen zu müssen.
@@unpoldq3117 Kompromisse gehören aber zu einer Demokratie.
Mehr Parteien spiegeln derzeit zwar den Wählerwunsch wieder, bedeuten aber nicht mehr Demokratie. Im Bundestag saßen bis zum Auftauchen der Grünen nur drei Parteien. Und Deutschland war nicht weniger demokratisch aber besser regierbar. Je mehr Parteien es im Parlament gibt, desto schwieriger wird es, funktionierende Koalitionen zu bilden. Und dies wiederum eröffnet Irren, Spinnern und Demagogen die Chance, an die Macht zu kommen. So war es 1932 in der Weimarer Republik und derzeit scheint es auch wieder in diese Richtung zu laufen (die Irren, Spinner und Demagogen sitzen schon im Bundestag und nun kommt vermutlich auch noch das BSW hinzu).
Helfen würde eine Anhebung der Hürde auf 10 % der Wählerstimmen und eine komplette Abschaffung der Direktmandate. Aber dafür ließe sich derzeit nicht die Nötige 2/3 Mehrheit finden. Vor allem, weil die CSU dann in ganz Deutschland antreten oder mit der CDU fusionieren müsste (beides wollen beide nicht) und die AfD von der derzeitigen Situation (Regierungsbildung wird immer schwieriger) profitiert.
@@davidbock6276 Ja, da hast du Recht, aber die Frage ist, wo will man den Kompromiss haben, vor oder nach der Wahl? Auch das Mehrheitswahlrecht erfordert Kompromisse, allerdings Kompromisse vor der Wahl statt nach der Wahl (s. Medianwählertheorem, ich habe in einem anderen Kommentar zu diesem Video bereits Ausführungen dazu gemacht). Ich halte das für die Wähler für fairer. Und es sorgt dazu auch für eine handlungsfähigere Regierung, da es für einen Regierungschef imeinfacher sein wird, die Parlamentsfraktion seiner Partei zu disziplinieren auf Linie zu bringen und eventuelle Abweichler mit Fraktionszwang und ggf. Vertrauensfrage zu disziplinieren als diese und zusätzlich noch einen Koalitionspartner auf Linie zu bringen (Abweichler wird er hier nur in seiner eigenen Partei oder indirekt unter Mitwirkung des Parteivorsitzes seiner Koalitionspartner mit Fraktionszwang disziplinieren können), wenn er ein wichtiges Anliegen trotz Widerstände durchs Parlament bringen möchte.
@@unpoldq3117 Das große Problem war dass wir keinen Kanzler haben, der mal auf den Tisch gehaut hätte. Bis halt jetzt letzte Woche, als es nicht mehr anders ging.
Eine 3er-Koalition ist natürlich deutlich schwerer als eine 2er.
Interessant wäre es nun zu berechnen wie das Wahlergebnis der jeweils anderen Länder ausfallen würde, wenn das deutsche Wahlsystem angewandt werden würde
cool, dass du meine Idee aufgenommen und gar noch erweitert hast.
Schönes Video 😊👌
Sehr interessant. Danke (:
Union und AFD hätten auch eine absolute Mehrheit gehabt beim britischen Modell*
Sehr interessant!👍🏼
geiles Video - danke
So wirklich umsetzen lässt sich das 1:1 nicht. Das genutzte Beispiel wird übernommen von einer Personenwahl, also dem US-Präsidenten. Für die US-Senatoren, und damit die Besetzung des Senates, gilt ein komplett anderer Weg.
Dieses Beispiel wäre interessant wenn es die Direktwahl für Bundeskanzler oder -präsident ginge.
Geiles Video sowas braucht RUclips
Sehr interessant
Der Vergleich zu den USA und zu Großbritannien krankt natürlich an der Tatsache, dass diese Wahlsysteme ganz klar die Herausbildung eines Zweiparteiensystems forcieren. Gäbe es diese Wahlsysteme in Deutschland gäbe es eine SPD mit allen Grünen und Linken inlusive und eben eine CDU mit allen FDPlern und AfDlern drin. Insofern wäre es spannender zu schauen wie das Wahlergebnis aussehen würde, wenn man diese Stimmen zusammen zählt...
Cooles Video!
Extrem interessant, bitte bei den meinem Wahlergebnis im Februar aktualisieren
wie? Die Ampel weg? ist jetzt halt nur noch eine Fußgängerampel.
Sehr interessant, danke.
Wirklich ein sehr spannendes Video! Dass beim US-Modell nicht das für Parlamentswahlen, sondern das für die Präsidentenwahl verwendet wurde ist nicht schlimm, da gerade dieses ja besonders interessant ist, hätte man nur vielleicht so sagen müssen.
Dass Modelle wie im UK und den USA wenige große Parteien bevorzugen war als Konsequenz gut zu erkennen, da die Wähler hier auch taktisch anders wählen würden, wären die Ergebnisse natürlich anders ausgefallen.
Vom Griechischen Modell habe ich noch nie gehört und bin positiv überrascht - Es erleichtert die Regierungsbildung in einem Parlament mit vielen Parteien, was aktuell ein Problem in Deutschland ist. Andererseits ist es unfair den relativen Gewinner so zu übervorteilen (wenn auch nicht so stark wie bei "Winner-takes-it-all"-Wahlen) und würde auch dort wohl früher oder später ein Zusammenlegen der Parteien begünstigen, um sich den Bonus zu sichern. Die Annahme scheint allerdings nicht zu stimmen - Griechenland hat 9 Parteien + Unabhängige im Parlament, eine Partei kann aber alleine regieren. Von Reduktion der Parteien keine Spur.
Würde mich freuen einen Teil 2 von diesem Video zu sehen! Entweder noch mehr Systeme aus anderen Ländern, wenn es dort stark unterschiedliche gibt, oder ein Folgevideo, wo die Ergebnisse noch etwas transferiert werden z.B. für die US-Präsidentenwahl annehmen, dass sich auch hier alle Parteien rechts und links der Mitte in ein zwei-Parteien-System gespalten hätten und AFD, Union & FDP vs. Rot-Rot-Grün verrechnen - ob das allerdings an den Ergebnissen was ändern würde, weiß ich nicht, es würde aber das veränderte Wahlverhalten etwas mit einbeziehen, denn in diesem System würde vernünftigerweise kaum jemand Kleinstparteien wählen.
Für mich als Student der Politikwissenschaften ist dieses Video natürlich ein Gaumenschmaus :D
Vorlesung Politische Systeme, Erstsemester :D
Duvergers Gesetz at its best!
Lustigerweise habe ich genau das heute selbst mal durchgespielt und zusätzlich noch Ungarn (Grabenwahlrecht), die Niederlande (ohne Sperrklausel) und eine Abwandlung von Weimar (pro 100.000 Stimmen ein Sitz) durchgerechnet (dafür keine USA):
Bei GB haben wir beide wenig verwunderlich das gleiche ausgerechnet.
Bei Griechenland habe ich das aktuell tatsächlich gültige System genommen (20/300 Sitze bei 20%, 1 mehr pro halben Prozenpunkt), welches nur 50 Bonussitze für die SPD ergab. Da hätte es dann mit Rot-Rot-Grün gereicht.
Bei Ungarn hätte die Union 37% der Sitze, die SPD 34%, Grüne 11%, AfD 9% und die FDP nur 6%, die Linke nur 3% der Mandate. Da weiß man, warum das der Vorschlag der Union zur Wahlrechtsreform war.
Sowohl die Niederlande als auch Weimar hätten zu 9% Sonstigen Abgeordneten aus 8 Parteien geführt, die Ampelkoalition wäre trotzdem weiter knapp möglich gewesen.
Weimar war die einzige echte Demokratie, die es bisher auf deutschem Boden gab. Alles andere ist und war immer Parteienfilz.
Alles demokratische Länder, aber sehr unterschiedliche Ergebnisse. Zeigt wie unterschiedlich die Definition von Demokratie sein kann.
Da sieht man mal, was aus dem "Wählerwillen" so alles entstehen kann :D auch wenn die Menschen bei einem anderen Wahlsystem auch andere Wahlentscheidungen treffen würden
sehr geil, bitte mehr davon
Super Videoidee aber mach das doch nochmal mit aktuellen Umfragewerten bitte. Danke
Du willst wohl, dass wir alle nicht mehr schlafen können.
Geniales Video! Es verdeutlicht die Unterschiede extrem gut. Meine Meinung: Unser System ist ganz deutlich das fairste und intelligenteste, aber hat gewisse Probleme, wie die Ampel. Ich fände es ähnlich wie das Griechische gut, allerdings statt 50 extra Sitzen, bekommt der Gewinner nach dem US-System immer so viel Prozent dazu, dass die Partei, nach aussuchen des Koalitionspartners, gemeinsam immer auf 50% kommen.
Bei der letzten Wahl also SPD+Grüne, beide im Verhältnis Sitze dazu, bis sie eine Mehrheit gehabt hätten.
So gäbe es ziemlich fair immer relativ gut funktionierende Koalitionen.
MIr war gar nicht bewusst wie naheliegend unser Wahlsystem im Gegensatz zu änderen Ländern, auch abseits der USA, ist. Interessantes Video :D
Wenn man für Deutschland auf etwas kommen will, was so ähnlich wie das Electoral College besetzt wäre, müsste man vermutlich die Bundestagswahlkreise und die Sitze im Bundesrat addieren. In den USA sind die Stimmen im EC ja auch die Anzahl der Abgeordneten im Repräsentantenhaus plus je zwei Senatoren pro Bundesstaat. Macht auch irgendwie Sinn.
Sehr spannend! Gerne auch noch weitere Länder :) Frankreich, Italien, Österreich?
Du musst aus dem Rheinland kommen… du kannst kein „SCH“ aussprechen 😅
Wenn wirklich das amerikanische Modell hier in Deutschland eingeführt würde, würden die Parteien kondensieren, also in eine linke und eine rechte Partei aufgehen. Bzw. die Wähler und zukünftige Politiker würden eher zu den jetzt großen Parteien übergehen, da sie sonst ihre Stimme wegwerfen würden.
Man sollte vielleicht betonen, dass hier das US System der PRÄSIDENTSCHAFTSWAHL genutzt wurde; in den USA gibt es auch ein Parlament, für das gewählt wird.
Leider hast du beim griechischen Modell eine Sache nicht ganz richtig gemacht, es ist eigentlich ganz einfach:
Die stärkste Partei erhält ab 25% 20 Sitze als Bonus, für jeden weiteren halben Prozentpunkt gibt es einen Sitz, bis man bei 40% die 50 Sitze als Bonus bekommt. Die proportionale Verteilung der Sitze beginnt erst nach Abzug des Bonus, d.h. in unserem Falle wären 279 (bzw. im Bundestag 557) Sitze proportional verteilt worden und der Bonus zu der Sitzzahl der stärksten Partei addiert.
Ein anderes Wahlsystem hätte auch zur Folge, dass sich Parteien und Wähler völlig anders verhalten würden. Es ist kein Zufall, dass in einem reinen Mehrheitswahlrecht oftmals nur zwei große Parteien antreten (wie in den USA) oder aber Parteien als Verbünde gemeinsame Listen bilden (z.B. Italien). Ein Übertragen unserer im Kontext eines Mehrparteiensystems enstandenen Wahlergebnisse auf ein Mehrheitswahlrecht macht daher keinen Sinn.
Interessant
Also das GRIECHISCHE Modell ist ja mit Abstand das Dümmste😂Der Erste einfach plus 50 Sitze
Das britische oder das amerikanische ist doch genauso blöd. Überhaupt nicht repräsentativ
Das ist nicht "das Dümmste", das ist historisch schon lange so gewesen und hat auf jeden Fall seine Berechtigung. In Griechenland braucht man so etwas, und dieses System hat das Land 2012 vor dem Untergang bewahrt, weil es extrem stabilitätsfördernd ist. In Deutschland braucht man das nicht, weil das Parteiensystem sich vor allem in der Segmentierung auf der parlamentarisch-gouvernmentalen Ebene unterscheidet. Ich unterstütze dieses System in Griechenland.
Also ich finde diese Idee im Grundsatz nicht blöd, würde aber ein "Majority Jackpot System" bevorzugen, bei dem die stärkste Kraft mindestens eine bestimmte Sitzzahl erhält (z.B. mindestens 350 von 630 Sitzen, das wären ca. 56%). Somit wäre sichergestellt, dass die stärkste Kraft immer absolute Mehrheit im Parlament erhält und alleine regieren kann (auch wenn sie weniger als 37,5% erhalten haben sollte) aber nicht über eine Zweidrittelmehrheit verfügt, sofern sie nicht auch eine Zweidrittelmehrheit der Stimmen erhalten hat. Die restlichen 280 Sitze werden auf die übrigen Parteien aufgeteilt, die mindestens 5% der Stimmen erhalten haben.
Damit würde man Koalitionen, instabile Verhältnisse und unnötige Kompromisse vermeiden.
@unpoldq3117 Das gab es 2013 im Unterhaus in Italien!
@@mangomerkel2005 Ja, da hat es aber nicht richtig funktioniert, weil es das gleiche System im Senat so nicht gab.
Und wurde zudem noch für verfassungswidrig erklärt.
Das britische ist das beste, denn mit diesem Modell könnte die ❤️SPD❤️ bessere Wahlergebnisse hinbekommen!!!
Ja aber das Wahlverhalten wäre ja etwas anders verlaufen wenn das wirklich das System wäre
interessant mal zu sehen was wäre wenn, in den anderen Ländern^^
Beim britischen Wahlsystem sind die Wahlkreise immer für etwa 70.000 Menschen ausgelegt. Das ist in Deutschland nicht der Fall, daher lassen sich die beiden Systeme nicht direkt vergleichen.
Für das US-System die Wahl zum Abgeordneten-Haus zum vergleich besser gepasst, das wäre aber vermutlich dem Ergebnis des britischen Systems sehr ähnlich. Die Präsidentschaftswahl hinkt, weil da gehts ja wirklich nur um die Wahl zum Präsidenten und nicht um die Wahl der Abgeordneten.
Nach britischem Modell eine klare Mehrheit für CDU + AfD.
Was ist das für eine Logik? CDU und SPD hätte viel mehr Stimmen als die Neonazi-Partei AfD.
Man muss immer auch die Staatsform einfliessen lassen. Man kann z.B. die USA nicht mit Deutschland vergleichen.
Interessantes Video
Schulbuchmäßig. Sehr gut.
Dieses Video sollte man lehren.
Zeigt nur, wie stark die anderen Wahlsysteme zur Polarisierung neigen ... Finde das Verhältniswahlrecht insgesamt "gerechter", auch wenn mittlerweile mit der Zersplitterung der Parteien es schwierig geworden ist, stabile Mehrheiten zu bekommen.
Das System der Präsidentschaftswahl ( Exekutive) auf den Bundestag (Legislative) anzuwenden, ist widersinnig.
Crazzy wie so ein Wahlsystem die eigentlichen Prozentzahlen verzerren kann. (ich sag nur US vs Deutschland)
Interessant wären auch die Systeme mit aktuellen Umfragewerten. Die sehen ja deutlich anders aus
Mehrheitswahl ist im Übrigen in Deutschland möglich. Das Grundgesetz gibt nicht vor, ob es Verhältnis- oder Mehrheitswahl sein soll. Tatsächlich haben wir in Deutschland ein Hybridsystem, da die Direktmandate Mehrheitswahl sind. Das BVerfG, meine ich, hat für eine reine Mehrheitswahl aber festgehalten, dass die Wahlkreise in Deutschland entsprechend von der Bevölkerungsgröße angepasst werden müssen und es auch jede Wahl potentielles Nachjustieren geben muss, falls Wahlkreise eine Veränderung in der Bevölkerungsgröße erfahren haben und es müssten ausreichend viele Wahlkreise sein.
Wie würde(n) BTW aussehen, wenn es ein Grabenwahlsystem geben würde? Die Hälfte der Sitze des Bundestages wird durch die Erststimme mit Mehrheitswahl (im Optimalfall mit integrierter Stichwahl) als Direktmandat vergeben. Die zweite Hälfte der Sitze des Bundestages wird über die Zweitstimme mit Verhältniswahl als Listenmandat vergeben.
Bitte, bitte, mach nach der nächsten Wahl im Februar ein Update-Video mit den Verbesserungsvorschlägen aus den anderen Kommentaren 👍👍👍👍👍👍👍👍👍
... und gibt es noch andere Wahlsysteme in Europa?
Vllt. hast du ja Lust die Wahlsysteme auf die US-Wahl anzuwenden und durchzuspielen.
Das war eine proma Idee, auch wenn das amerikanische System ein wenig falsch dargestellt worden ist. Das Parlament setzt sich nämlich nicht aus dem Wahlkollegium zusammen, sondern die wählen nur den Präsidenten, bei uns also den Bundeskanzler. Trotzdem bin ich dankbar, dass wir USERES Wahlsystem haben.
Krasse Unterschiede im Ergebniss
Das beste Wahlsystem hatte selbstverständlich die Deutsche Demokratische Republik.
Wobei das US- Wahlrecht langfristig auch nur zwei Parteien übrig ließe.
Interessant wäre auch noch Frankreich gewesen, weil die in den Direktmandaten noch Stichwahl machen. Außerdem müssten Sie die Anzahl der Sitze einfach im Verhältnis der Einwohner setzen- nicht die Anzahl der Wahlkreise
Feier die Idee irgendwie xD
Electoral college finde ich ganz schlimm. Da ist unser Wahlsystem deutlich besser
Das britische Wahlsystem muss dringend geändert werden, ich meine Labour wollte das in der Vergangenheit auch machen aber das haben die wohl inzwischen vergessen. Solange man von Missständen profitiert (erst Tories nun labour) will man es nicht ändern, und die die es ändern wollten, vergessen das auch ganz schnell wieder wenn sie davon profitieren. Ein schreckliches Wahlsystem.
LibDem wollte und will das reformieren. Labour, die Tories und die SNP hingegen finden es ganz toll. Alles aus naheliegenden Gründen,
@@arthur_p_dent 2011 gabs mal ein Referendum diesbezüglich!
Mach das mal mit aktuellen Umfragen bitte !!!!! ( Also für Februar)
Geht schwierig. Gibt ja keine wahlkreisdaten
@@NLX_n999 aber zumindest für die Bundesländer und das amerikanische System und das Griechische
wer hätte gedacht das unser wahlsystem sinn macht wo die mehrheit ALLER bürger mit der regierung zufrieden sind aka ihre partei vertreten ist. hätte man ja garnicht denken können
Das Electoral College ist ja nur bei Präsidentschaftswahlen anzuwenden bei Parlamentswahlen gibt es ja gleich wie im UK einfach Wahlkreise wo man eine relative Pluralität braucht, also denke ich wäre das besser gewesen hier.
Und dazu kommt ja noch dass die Wahlmänner eines Staates aus Abgeordneten des Repräsentantenhaus + Senats bestehen also hätte man ja einfach die Sitze im Bundestag plus Bundesrat in diesem Beispiel nehmen können.
Es wäre vielleicht besser gewesen wenn man hier den Senat genommen hätte und jedes Bundesland 2 Senatoren hat und sir Frage ist, wer diese Senatoren sind.
Aber dennoch cooles Video und gerne mehr for fun content!
Fun fact: Zur Wahl des Bundespräsidenten versammelt sich die Bundesversammlung, ein Gremium aus Bundestag und genauso vielen Vertretern aus den Ländern.
Das amerikanische Modell für die Wahl des Präsidenten (also _einer_ Person) lässt sich nicht mit der Wahl eines Parlaments (also mehrerer 100 Personen) vergleichen. Das bringt nicht mal als theoretische Überlegung irgend einen Mehrwert. Das tatsächlich vergleichbare amerikanische Modell zur Wahl der Kongressmitglieder entspricht dem britischen Mehrheitswahlsystem. Dies wiederum gilt auch bei der Bundestagswahl in Bezug auf die Direktkandidaten (Erststimme) in den Wahlkreisen. Allerdings wird es durch das Verhältniswahlsystem (Zweitstimme) grundlegend modifiziert und durch die Wahlrechtsreform der Ampel massiv entwertet.
Sehr interessant. Aber natürlich wählt auch jeder auf das jeweilige System angepasst. So kann man in Deutschland viel eher eine kleinere Partei wählen, ohne dass die Stimme "verschwendet" ist.
Die nächste Frage wäre aber, ob es nicht ein besseres System gäbe. Zum Beispiel eine Art Reihenfolge: ich gebe meine Stimme einer kleinen Partei, aber wenn die nicht in die Regierung kommt, geht sie an eine bestimmte große Partei. Meinetwegen nicht nur mit zwei, sondern auch mit drei Möglichkeiten.
Ein anderer Punkt: ich will auf keinen Fall, dass Partei X an die Macht kommt. Wenn viele das auch wollen, aber ihre Stimmen so auf "den Rest" aufteilen, dass X doch stärkste Kraft wird, müsste man wieder strategisch wählen. Und das ist nicht ganz das, man eigentlich will. Wie wäre es also (auch) mit negativen Stimmen?
Würde der Bundeskanzler übrigens direkt gewählt wie in den USA wäre laut aktuellen Umfragen Alice Weidel Bundeskanzlerin.😊
Allerdings wurden hier (beim System der USA) nur die Zweitstimmen berücksichtigt. Die durch Erststimmen Gewählten dürfen natürlich nicht vergessen werden.
Die Erststimme legt eigentlich nur fest, mit welchen Personen eine Partei (einen Teil) ihrer durch die Zeitstimme erhaltenen Sitze besetzen muss.
@snygg1993 nein, diejenigen, die über die Erststimme in ihrem Wahlkreis gewählt werden, kommen direkt in den Bundestag. Über die Zweitstimme wird dann keine direkte Person, sondern eine Liste einer Partei gewählt. Anteilig wird dann jeder Partei eine Anzahl an zusätzlichen Sitzen gegeben. Diese Sitze werden über die Listen besetzt, die eben durch die Zweitstimme gewählt werden.
Frankreich bitte! Absolutes Mehrheitswahlrecht mit Stichwahl...
kann man aufgrund der vorhandenen Daten nicht simulieren, denn es wäre ja völlig unklar, wer die Stichwahl gewinnt. Zumal sich für die Stichwahl unter Umständen mehr als 2 Kandidaten qualifizieren können (was umso wahrscheinlicher ist je höher die Wahlbeteiligung) und es dann ein Geschachere gibt, wer wo strategisch seine Kandidatur zurückzieht, man müsste also viele willkürliche Annahmen reinpacken,
@@arthur_p_dent ich hätte trotzdem gerne ein absolutes Mehrheitswahlrecht mit Stichwahl in Deutschland und als Vorbereitung dafür ein Video dazu von Latiniluculus
Bester kanal
Sehr cool. Was man noch beachten müsste wäre das ein natürliches Zweiparteiensystem entstehen würde und dann wäre die SPD nicht so stark.
Das britische System finde ich am gerechtesten. Es ähnelt unserer Erststimme, nur mit eben mit der Partei statt einem Einzelkandidaten.
06:20 evtl. sollte man bei den Koalitionsmöglichkeiten auch sagen, dass die CDU+AfD mit 159 eine Mehrheit hätte oder ist auf diesem Kanal auch eine Brandmauer zur AfD vorhanden? 🤔
Das ist nicht nur bei diesem Kanal so sondern bei jedermann mit gesunden Menschenverstand du 🤡
Das amerikanische Wahlsystem würde nur bei einer Direktwahl des Bundeskanzlers gelten. Wenn du das amerikanische Wahlsystem auf die Bundestagswahl selbst anwenden willst, dann bekommt jedes Bundesland zu den Wahlmännern einen Zuschlag von 2 Sitzen, da jeder Bundesstaat in den USA 2 Senatoren hat. In Deutschland hätte dann der Bundesrat 32 Sitze und bei der Bestimmung der Wahlmänner ergäbe sich dann für jedes Bundesland die Zahl Wahlkreise + 2.
Das US-Wahlsystem - angewendet auf die Bundestagswahl - würde bedeuten, dass es in Bayern gar keinen Wahlkampf gäbe, da die CSU ohnehin alle Wahlmänner bekommt. Sachsen wäre z.B. ein Schaukelstaat, weil die Sachsen mal der CDU und mal der AfD alle Wahlmänner überlassen würden, sodass in Sachsen nur Wahlwerbung der CDU und AfD anzutreffen wäre.
Ich selbst bin nach wie vor dafür, auf den Bundestag auf 199 Sitze zu verkleinern und alle Stimmzettel zwischen Flensburg und Mittenwald identisch zu gestalten. Jeder Wähler hat 199 Stimmen, die er nach Belieben über alle Kandidaten aus allen Parteien verteilen kann. Er kann somit Kumulieren (einem Kandidaten 1 bis 199 Stimmen geben) und Panaschieren, also Kandidaten aus verschiedenen Parteien wählen. Die Gesamtzahl der vergebenen Stimmen muss somit stets kleiner gleich 199 sein. Dieses Wahlsystem wäre extrem demokratisch, weil die Wähler die in Hinterzimmern ausgeklüngelten Parteilisten in ihrer Reihenfolge ändern könnten und mit einem Schlag die Macht der Parteifunktionäre brechen würden. Die Drohung der Fraktionschefs mit dem Fraktionszwang wäre damit wirkungslos, da die Wähler die widerspenstigen Kandidaten nach vorne häufeln könnten.
Da aber die Bevölkerung so ein demokratisches Wahlsystem nicht einfordern wird und auch der Bundeskanzler nicht direkt vom Volk gewählt wird, bleibt Deutschland somit eine Parteiendiktatur.
Danke scpic733 :)
Nach britischem Model gingen nicht nur Schwarz-Rot und Schwarz-Grün sondern auch Schwarz-Blau.
Das griechische Model erklärt auch warum Griechenland so lange so kaputt war und warum die so viel Geld brauchen bei der Menge an Abgeordneten.
Das mit Griechenland stimmt nicht. Das Parlament dort hat nur 300 Abgeordnete, das ist relativ wenig.
@@mangomerkel2005 Für 10 Mio Einwohner ist das viel. Deutschland hat 80 Mio Einwohner also 8x so viel aber glücklicherweise nicht 8x so viele Abgeordnete.
Krass, das selbe Ergebis, aber je nach Wahlsystem komplett andere Mehrheiten.
Vielen Dank für das Video. Sehr aufschlussreich.
Rein rechnerisch wäre beim brit. Modell auch Union und AfD möglich gewesen.
Das stimmt auch nicht so ganz. Es gibt auch Bundesstaaten in den USA, wo die Sitze aufgeteilt werden und nicht "the winner takes it all" gilt. Aber das sind meist eher kleinere Staaten.
Bin froh über die Verhältniswahl
Die briten haben ein Ober und Unterhaus das haben wir auch nennt sich Bundesrat nur das dieser nicht von den Wählern gewählt sondern von den Landesregierungen bestückt wird. Anders als der Senat der auch in amerika vom Wähler gewählt ist. Nun in Deutschland wählt der Bundestag den Bundeskanzler der Bundesrat den Bundespräsidenten. Soviel Unterschied ist da gar nicht wir müssten nur wenig ändern. Die Abgeordneten in Bundestag und Bundesrat sind im Grunde schon sowas wie Wahlmänner. Das Electoral College wäre dann die erste Sitzung etwa des Bundestags nach seiner Konstituierenden Sitzung wenn man daran festhält das zunächst das Parlament die Parlamentspräsidenten wählt
na da gefällt mir das englische System ja mal am besten, der der den Wahlkreis gewinnt bekommt einen Sitz fertig basta ganz einfach gibts nix zu rütteln dran
Da sieht man mal wie unterschiedlich "DEMOKRATIE" sein kann :D
Also der Vollständigkeit halber würde ich auch auf die AfD bei den Koalitionsmöglichkeiten bestehen. Wir reden ja nicht über eine realistische Zusammenarbeit, sondern über die Möglichkeit der Zusammenarbeit. Für mich ist das schon etwas diskriminierend ggü der AfD. Die Grünen hätte man ja zb auch rauslassen können nach der Logik.
Mit der AfD gibt es aber keine Möglichkeit der Zusammenarbeit.
Das amerikanische System wurde hier ja schon stark zweckentfremded aber das britische System ist ja wirklich schrecklich.
interessant wäre es gewesen mit den aktuellen Umfragewerten :)
Ich denk mal, mann sollte unser Wahlsystem überarbeiten. Koalitionsregierungen aus zwei sind schon beim Regieren schwierig, weil vieles liegen bleibt oder so schwammig gemacht ist das beide damit klarkommen, bei dreien geht es schon nicht mehr - haben wir ja nun gesehen. Besser dann eine Regierung aus einer Partei, die kann bei murcks es nicht auf den Koalitionspartner schieben.
Ich hatte in vielen Diskussionen und unter vielen Videos und Newsartikeln zum Thema Wahlrechtsreform mal eine Idee geäußert, wo ich mich freuen würde, wenn du sie aufgreifen würdest.
Was wäre, wenn es ähnlich dem britischen Modell in Deutschland nur Direktmandate gäbe, aber nicht nur der Wahlkreissieger in das Parlament einzieht sondern immer die besten zwei oder besten drei Kandidaten? Meine Idee war, dass man die Wahlkreise von 299 auf 200 reduziert und dann von jedem Wahlkreis 3 Abgeordnete in den Bundestag entsendet. Oder man nimmt von 299 Wahlkreisen jeweils die zwei stärksten Kandidaten plus noch 2 Drittplatzierte mit dem höchsten Anteil an absoluten Stimmen bzw. man könnte diese beiden Sitze für Minderheiten wie SSW reservieren.
Abgesehen davon, dass das electoral college nicht wirklich geeignet ist um den Bundestag zu simulieren, werden beim electoral college jedem Staat so viele Wahlmänner gegeben, wie es Wahlkreise gibt (also abhängig von der Bevölkerung) und dann nochmal 2 extra für die beiden Senatsmitglieder die ja auch jeder Bundesstaat hat. Deswegen hat jn den usa auch jeder staat im electoral college mindestens 3 stimmen
Das Electoral College wählt den Regierungschef so wie es der Bundestag tut, das ist schon nicht so unähnlich.
Wir haben im wesendlichen nur keine getrennten Wahlen für Repräsentantenhaus und Electoral College.