Edward Elgar Benedictus, op. 34/2
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- Опубликовано: 9 фев 2025
- „My soul, there is a country“
Konzert des Audienda-Chores mit geistlichen Werken der englischen Romantik für Chor und Orgel, Samstag, 16. März 2024, Lutherkirche Krefeld
Das Konzertprogramm des Audienda-Chores mit dem Titel „My soul, there is a country“ beschäftigt sich mit Kompositionen aus der Zeit der „English Musical Renaissance“, einer Musikepoche, die nach unterschiedlichen Auffassungen und Interpretationen von 1860 bis 1940 dauerte.
Die Dutzend Titel des Programms umfassen mehr als siebzig Jahre englischer Musikgeschichte, doch man hört ihnen den Altersunterschied kaum an. Allen gemeinsam sind Klangfülle, melodischer und harmonischer Reichtum, formale Klarheit, ein gewisser Hang zum Pathetischen und eine Verankerung in der romantischen Tradition, die bei den späteren Werken durchaus als konservativ interpretiert werden könnte. Die großen Umbrüche der europäischen Musikkultur zu Beginn des 20. Jahrhunderts haben hier jedenfalls keine Spuren hinterlassen. Trotzdem oder vielleicht gerade deshalb bietet dieses Programm nicht nur einen guten Überblick über hierzulande wenig bekannte Musik, sondern auch ein faszinierendes Klangerlebnis.
Edward Elgar, den Richard Strauss zu Beginn des 20. Jahrhunderts den „ersten wirklich progressiven englischen Komponisten“ nannte, war ein Autodidakt, der erst mit Anfang 40 mit den „Enigma-Variationen“ seinen Durchbruch als Komponist feiern durfte. Kurz zuvor, 1897, entstand das Benedictus - vielleicht das unkonventionellste Stück des Programms. Ob in der formalen, tonalen oder harmonischen Entwicklung, Elgar unterläuft immer wieder die Hörerwartungen des Publikums. Dabei gelingt es ihm hervorragend, den Chor- und Orgelsatz in hohem Maße zu individualisieren und die Form mit Hilfe der wiederkehrenden Themen kontrastreich und doch geschlossen zu halten. Und in den beeindruckenden dynamischen Steigerungsläufen zeigt sich der wahre Meister des musikalischen „Pomp and Circumstance“.