Fußball in Leutzsch

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  • Опубликовано: 21 мар 2013
  • eine Geschichte von Trennung und Zusammenleben
    der Stand des Fußballs in Leutzsch seit dem Ende des FC Sachsen
    Wäre der Alfred-Kunze-Sportpark ein Mensch aus Fleisch und Blut, dann wäre er wohl einer derer, denen man stundenlang beim Erzählen ihrer Geschichten lauschen könnte. 1964 gewann hier die damals als nicht förderungswürdig bezeichnete BSG Chemie mit einer Reihe aussortierter Kicker die DDR-Meisterschaft.
    Und hier steigt bald eines der wichtigsten Spiele des Jahres - aber nicht für einen, sondern für gleich zwei Vereine. Eine besondere Geschichte von Trennung und Zusammenleben.
    Mit der Wende wurde der Leutzscher Verein in FC Sachsen Leipzig umbenannt und spielte zeitweise in der 3. Liga, bevor man 2001 zum ersten Mal insolvent ging. Mit Kinowelt-Boss Michael Kölmel als Großsponsor und einem umstrittenen Umzug ins Leipziger Zentralstadion sollte die Reise endlich in die oberen Gefilde des deutschen Fußballs führen, was trotz Mega-Etat und Starspielern misslang.
    Der Weggang aus dem Kunze-Sportpark und die damit zusammenhängende steigende Kommerzialisierung des Vereins war der Grund dafür, dass die größte Ultra-Gruppierung der Leutzscher, die Diablos, sich im Jahr 2008 vom FCS abwandte. Sie sorgten für eine Wiederaufnahme des Spielbetriebs der BSG Chemie Leipzig und starteten mit ihr in Liga 12.
    »Es war wirklich eine schwierige Entscheidung damals, das ist klar. Gerade als Ultra-Gruppierung ist es nicht normal, dem Verein den Rücken zuzukehren, aber das mitzumachen, was zu dem Zeitpunkt beim FC Sachsen vor sich gegangen ist, wäre noch eine größere Hürde gewesen«, erklärte der Geschäftsführer der BSG Chemie Henry Aulich.
    Im Jahr 2009 folgte dann nach abgebrochenen Verhandlungen mit dem österreichischen Getränkehersteller Red Bull die zweite Insolvenz der jungen Vereinsgeschichte des FC Sachsen. Ein Zwangsabstieg in Liga 5 und ein Rückzug in den Alfred-Kunze-Sportpark waren die letzten nennenswerten Zwischenstationen, bevor im Juni 2011 das Ende des FC Sachsen Leipzig verkündet wurde. Das war die Geburtsstunde eines weiteren grün-weißen Vereins, der SG Leipzig-Leutzsch.
    »Wir wussten ab einem bestimmten Zeitpunkt, dass die BSG Chemie damals nicht in der Lage gewesen wäre, den Nachwuchs in vollem Umfang aufzufangen. Das waren die ursprünglichen Beweggründe: dem Nachwuchs hier in Leutzsch einen Fortbestand zu gewähren. Deswegen kam es zur Entstehung der SG Leipzig-Leutzsch«, so der Vorstandssprecher der SG Leipzig-Leutzsch Jamal Engel.
    Die SGL übernahm das Spielrecht der zweiten Mannschaft des FC Sachsen und spielt seitdem, ebenso wie die BSG Chemie, in der Sachsenliga. Jetzt war das eingetroffen, was noch kurze Zeit vorher höchstens wie ein sehr fantasievoller Scherz geklungen hätte: das Leutzscher Holz war auf einen Schlag zweigeteilt und viele grün-weißen Anhänger standen plötzlich vor der Wahl, ob sie sich für einen Club entscheiden oder fortan dem Leutzscher Fußball fernbleiben sollen.
    »Es war unverständlich, dass es einen anderen Verein im Alfred-Kunze-Sportpark gab. Es war natürlich nicht voraussehbar, wie sich das alles entwickelt. Nachdem man ein bisschen hinterfragt hat, warum alles so entstanden ist, habe ich dazu jetzt auch eine andere Sichtweise, die nicht ganz so krass ist«, meinte der Vorsitzende der BSG Chemie Frank Kühne.
    Trotz dieser gemäßigten Haltung wirkt der Konflikt der beiden grün-weißen Vereine von außen betrachtet wie ein schmutzig geführter Rosenkrieg. Die beiden Vereinsführungen liegen seit langem im Clinch bezüglich der Aufteilung der Räumlichkeiten, sowie der Nutzung des Alfred-Kunze-Sportparks, dessen Hauptmieter die SGL ist. Diese wiederum gewährt der BSG die Untermiete im Stadion. Nachdem die BSG Chemie lange Zeit keinen Einblick in die Betriebskostenabrechnungen der SGL erhalten haben soll, stellte sie Ihre monatlichen Mietzahlungen im Februar ein. Seit kurzem liegen die geforderten Unterlagen vor, die die Chemie-Führung nun anwaltlich prüfen lässt, da sie ihrer Ansicht nach Unstimmigkeiten bei Abrechnungen festgestellt hätten.
    Ungefähr zeitgleich zu diesen Ereignissen soll sich kürzlich ein Hackerangriff auf Computer- und Bankdaten der SG Leipzig-Leutzsch zugetragen haben. Seither ist sämtliche Kommunikation zwischen beiden Vereinsführungen vorzeitig auf Eis gelegt...
    www.info-tv-leipzig.de
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