Vielen Dank für den sehr interessanten Beitrag. Ich bin alleinerziehend, habe zwei Kinder von denen eins autistisch ist und kann aufgrund meiner chronischen Erkrankung nicht arbeiten. Meine große Tochter geht zur Grundschule und sagt sie wird geärgert, weil ich nicht arbeiten gehe und sie sagt, dass "du Geringverdiener " eine beliebte Beleidigung in ihrer Klasse ist. Das macht mich traurig. Ich bin froh, dass sie jetzt eine Gymnasialempfehlung bekommen hat. Ich finde es es wirklich schlimm, dass neunjährige Kinder schon sagen, dass Menschen, die nicht arbeiten gehen (können), faul und asozial sind. Woher sie das wohl haben?!?
Als Lehrer bekomme ich das leider auch mit. Geringverdiener ist tatsächlich ein Jugendbegriff, wobei der Ursprung ironisch ist. Siehe Bilder von Christian Lindner und drunter steht "Aus dem Weg Geringverdiener". Kinder sind wirklich unglaublich sarkastisch. Ich merke aber auch wie die Ironie dahinter teilweise verschwindet. Das ist dann schon beämgstigend wenn sich Kinder gegenseitig ernsthaft Geringverdiener nennen. Wobei der Hype dieses Wortes auch schon vorbei ist, das hält immer nur ein paar Wochen.
Zentrale Argumente im obigen Beitrag lauten: 1. Kritik am Leistungsprinzip: Das Leistungsprinzip in der kapitalistischen Gesellschaft wird als Mythos entlarvt, da Erfolg nicht allein auf individueller Leistung beruht, sondern stark von sozialer Herkunft, Zugang zu Ressourcen und strukturellen Ungleichheiten abhängt. Beispiel: Kinder aus armen Familien haben trotz hoher Anstrengung geringere Aufstiegschancen, während Privilegien (z. B. Erbschaften) oft entscheidender sind als Leistung. 2. Bildungssystem als Selektionsmechanismus: Das Schulsystem reproduziert soziale Ungleichheit, indem es Kinder frühzeitig sortiert (z. B. Gymnasialempfehlungen) und die Unterstützung durch Eltern (Nachhilfe, Netzwerke) den Ausschlag gibt. Kritik: Schulen bereiten weniger auf kritische Mündigkeit vor, sondern dienen der Vorbereitung auf den Arbeitsmarkt, wobei kreative Fächer (Kunst, Musik) marginalisiert werden. 3. Kapitalismus und Diskriminierung: Diskriminierung (z. B. Rassismus, Sexismus) ist funktional für den Kapitalismus, da sie bestimmte Gruppen leichter ausbeutbar macht (z. B. prekäre Arbeitsverhältnisse in der Fleischindustrie). Ein „diskriminierungsarmer Kapitalismus“ sei theoretisch möglich, aber in der Praxis bleiben Ungleichheiten aufgrund historischer und struktureller Machtverhältnisse bestehen. 4. Emanzipatorisches Potenzial von Leistung: Ein sozialistischer Leistungsbegriff könnte positiv sein, wenn er auf Gemeinwohl und kollektiver Wertschöpfung basiert - im Gegensatz zur kapitalistischen Logik der Profitmaximierung. Forderung: Arbeit sollte sinnstiftend und bedürfnisorientiert sein, nicht durch Marktzwänge bestimmt. 5. Politische Perspektiven und Engagement: Skepsis zeigt sich gegenüber etablierten Parteien, da diese oft nur „Verwaltung des Kapitalismus“ betreiben. Appell: Notwendigkeit neuer linker Bewegungen, die systemische Veränderungen anstreben und Klassenkampf mit Antidiskriminierung verbinden. 6. Zukunftspessimismus vs. Handlungsoptimismus: Die aktuelle Lage wird als prekär beschrieben (wachsende Ungleichheit, Rechtsruck), aber es wird betont, dass politisches Engagement - jenseits parlamentarischer Politik - notwendig bleibt, um utopische Räume zu schaffen. 7. Debatte um „Quiet Quitting“: Der Diskurs über „faule Jugendliche“ wird als Klassenpropaganda entlarvt, die von realen Problemen (Prekarisierung, Leistungsdruck) ablenkt und individuelle Schuldzuweisungen fördert. Kernaussagen zusammengefasst: Die Gesellschaft beruht auf einem ungerechten Leistungsmythos, der soziale Ungleichheit verschleiert. Bildung und Kapitalismus verstärken Diskriminierung, während ein emanzipatorischer Sozialismus neue Formen von Arbeit und Gemeinwohl ermöglichen könnte. Politisches Engagement bleibt trotz systemischer Grenzen essenziell, um Alternativen zu erkämpfen.
wie wohl man sich fühlt, wenn man sich solch einer spannenden und tiefgründigen Diskussionsrunde widmen darf, angesichts des verbalen Unrats, der einen tagtäglich, auch über RUclips, überflutet. Die Klugheit und rhetorische Virtuosität der noch recht jungen Diskussionsteilnehmer lässt einen vor Neid erblassen und ich schätze sie sehr. Ich bin als inzwischen älterer Herr auch begeistert von Wolfgang M. Schmitt, Ole Nymoen Podcast "Wohlstand für alle". Sarah steht für eine Zukunft in Person und Gedanken , die ich mir immer gewünscht habe und die wir Babyboomer nicht verwirklichen konnten, aber vielleicht auch nicht verwirklichen wollten, sei es nur aus Bequemlichkeit oder Resignation. Heute schaue ich mit Wehmut zurück und all die Chancen, die ich nicht wahrgenommen habe. Jetzt liegt es an Sarah und anderen, es vielleicht doch hinzukriegen. Klug genug ist sie allemal und auch ihre Generation hat das Know-How für die Verwirklichung einer humaneren Lebenswelt. 😘
Die Antwort auf die Diskussion ist: Lehramtstudium komplett reformieren. Ein Lehrer sollte die Schüler begeistern können, das kann er nur, wenn er Lehrer aus Leidenschaft wird❤
Ich habe oft das Gefühl viele Schüler werden Lehrer weil sie Vorteile in dem Beruf sehen, man kann den Lehrerberuf auf 2 Arten machen Minimalprinzip also alles egal nie seine Lehrinhalte aktualisieren chilliges Freizeitleben und gut bezahlt oder man kniet sich richtig rein und will sich für die Schüler einsetzen, das sind die 2 Arten von Lehrern die ich erlebt habe damals in Schulzeiten.
Sehr interessante Diskussion! Ich finde das Thema Diskriminierung und Kapitalismus sehr spannend. Leider wurde hier nicht auf chronisch Kranke und Menschen mit Behinderung eingegangen. Ich bin der Meinung, dass in diesen Fällen dem Kapitalismus sehr wohl eine Diskriminierung zugrunde liegt
Die Diskussion über Schule ist leider unterbestimmt und basiert doch sehr stark auf persönlichen Schulerfahrungen. Die Brecht-Kritik wird von Schmitt völlig unnötig abgebügelt und im Gespräch überhaupt nicht produktiv reflektiert. Holzkamps (Kritische Psychologe, dazu das Hauptwerk "Lernen") Kategorien "defensives Lernen" (Lernen, um Unlustgefühle zu vermeiden, z.B. schlechte Noten) und "expansives Lernen" (subjektiv nach Lösungen von Problemen suchen, weil man's wissen will) hätten gut getan (Schule im Kapitalismus besteht nämlich bis auf wenige Ausnahmen aus defensivem Lernen). Instruktiv u.a. auch, wenn's jemanden interessiert, Achim Raven: Plappern Macht Schule.
"Die Brecht-Kritik wird von Schmitt völlig unnötig abgebügelt und im Gespräch überhaupt nicht produktiv reflektiert." Im Gegenteil, "zerstörerisch" würde ich es nennen. Er redet hier der allgemeinen kapitalistischen Strategie der "Vereinzelung des Individuums" das Wort, und das ist geade in der Diskussion, ob "jeder seines eigenen Glückes Schmied" sei, nicht nur nicht produktiv, sondern kontraproduktiv. Nun ja, man könnte sagen (ein bisschen Polemik sei erlaubt), seit der Haartransplantation ist er nicht mehr ganz derselbe. Da sind vielleicht ein paar der nötigen Piekser etwas zu tief eingedrungen.
Zu Ole bei 38:00 Wir hatten einen Lehrer in der Schule, der vor einer Prüfungsleistung zu den schlechteren Schülern ("spaßeshalber") meinte: ich drucke euch hinten die Bewerbung für Aldi mit drauf
Glück köntte ein Schulfach sein, wir könnten es lernen, aber in dieser Gegend gibt's das nicht, Deutschland ist anstrengend, kalt und nervig. Bis zum Leistenbruch.
Wie schaffen wir es Herrschaft zu überwinden 😮 Karl und Rosa würden wohl sagen, wir müssen wieder Klassenbewusstsein entwickeln und Zusammenhalt etablieren. Wir müssen die Gräben in der Arbeiterklasse überwinden und wirkliche Gemeinschaft leben, um gemeinsam die Gesellschaft neu zu formen :)
Is so, aber leider hat uns niemand das Schmieden beigebracht. Wir leben lassen in keiner Leistungsgesellschaft sondern in einer Ausbeuter Gesellschaft. Die neuen Raubritter tragen Anzug und arbeiten in Banken und Konzernen.
Klar kann ich mein Glück schmieden, aus komplexen Gründen habe ich weder einen Hammer noch einen Amboss oder eine Schmiede. Der Crashkurs zum Schmieden ist scheise teuer und ein anderer hat eine ganze industrielle Eisenverarbeitungsanlage mit MitarbeiterInnen.
dass Leistung nicht als solche anerkannt und belohnt wird, zeigt nochmehr DAS wir in einer Leistungsgesellschaft leben. ich sehe das auch noch mehr aufs menschliche Miteinander bezogen: man muss erstmal seine Rolle behaupten und den moralischen Vorstellungen und Gruppendynamiken entsprechen, um anerkannt zu werden. Der Fakt, ein Mensch zu sein, reicht nicht mehr aus. (siehe Hegels Anerkennungstheorie)
Ich habe große Freude daran, mir das hier anzusehen, danke für das Veröffentlichen. Wer hat Ole und Wolfgang aber mit Energydrinks abgefüllt? Die beiden reden so unheimlich hektisch, Wolfgang fehlt teilweise fast der Atem und Ole wippt die ganze Zeit hin und her beim Sprechen lol
Schade, dass hier von Klassen und nicht von Milieus gesprochen wird. Finde die Unterscheidung dahingehend wichtig, denn Klassen bauen aufeinander auf wohingegen Milieus sich auch überlappen und die Fluidität besser darstellen.
Die Annahme, dass die gesellschaftlichen Verhältnisse ein durchlässiger Ort wären wird doch im Video kritisiert. Eine Darstellung in Milieus zwischen denen sich angeblich “fluide“ bewegt werden könne ist liberales Wunschdenken.
Autsch! Warum organisieren die sozis sich denn nicht? Es ist wesentlich leichter in deutschland nach sozialistischen prinzipien zu leben als nach kapitalistischen....
Könnte sich vielleicht jemand, der die Möglichkeiten hat, mal mit dem Thema "Unternehmensform Kollektiv" beschäftigen und das der Allgemeinheit näher bringen? Ich habe nämlich mal eine Doku gesehen, wo ein Handwerkbetrieb versucht hat sich as Kollektiv zu organisieren. Und da gab es wohl viele juristische Probleme. Insbesondere, dass es diese Form offiziell gar nicht gibt und dass sie dann eine andere Form nehmen mussten, wo es aber nur max. 7 Vorsitzende/Führungsratsmitglieder geben darf und sobald die dann eine 8. Person anstellen, haben sie ein Problem...
Ich finde die Argumentation von Herrn Schmitt so schlimm, dass Lehrer individuell das beste draus machen könnten. Anderes Beispiel dazu: So romantisch eine Beziehung sein kann, weil der Mann ein Feminist ist. So wenig sollte es vom Wohlwollen des Mannes abhängen, ob ich in Sicherheit lebe und nicht von Gewalt betroffen bin. Am Ende muss es soziokulturell für alle gelten und nicht weil einzelne (Lehrer) sich erbarmen mögen. Und so zutreffend ist das Zitat von Brecht, dass man in der Schule das Klassensystem kennenlernen sollte, in dem man drin steckt. Das durfte ich als Frau erleben. Angeblich standen mir alle türen odffen, ich könne alles sein und leben wie ich will. Schön wäre ein früherer realistischer Blick, aber nicht um mich zu unterdrücken sondern um mir zeigen, wie es wirklich für mich klug ist vorzugehen.
"Und so zutreffend ist das Zitat von Brecht, dass man in der Schule das Klassensystem kennenlernen sollte, in dem man drin steckt." Das war, wie Ole ausdrücklich bemerkt hat, eine polemische und in den Mund einer Figur gelegte Rede. Sie war also nicht so gemeint, sondern gegenteilig. "Das durfte ich als Frau erleben. Angeblich standen mir alle türen odffen, ich könne alles sein und leben wie ich will." Jetzt bekommst du nicht nur Brecht in den falschen Hals, sondern auch noch die Schilderung von Heinrich, die nämlich betsätigt, dass die Schule auf unsere Gesellschaft vorbereitet, Leistungsideologie und die Barrieren dieser inklusive. Wer also durch usnere Schulen durchgegangen ist, hat tatsächlich auch die Klassengesellschaft schon erlebt. "Schön wäre ein früherer realistischer Blick, aber nicht um mich zu unterdrücken sondern um mir zeigen, wie es wirklich für mich klug ist vorzugehen." Wie schon gesagt, ersteres passiert tatsächlich. Und zweiteres ist eine irrationale Wunschvorstellung. Die Idee, dass man durch kluges Handeln, die Gesetzmäßigkeiten einer Gesellschaft austricksen kann, ist irrational, und mit Adornos "Es gibt kein richtiges Leben im falschen" widerlegt. Was du da also forderst, wäre niemandem möglich. Es gibt kein Entkommen vor den bestehenden Gesetzmäßigkeiten einer Gesellschaft. Es gibt nur die Möglichkeit, diese Gesetzmäßigkeiten zu ändern, also eine andere Gesellschaft zu organisieren. und da sind wir wieder bei Brecht. Die Notwendigkeit einer Änderung der Gesellschaft zu erkennen, ist nur möglich, wenn eine andere Schulbildung erfolgt, d.h. eine, die dir eben nicht nur Tricks in der bestehenden Welt beibringt, sondern die dir einen allgemeineren Blick auf die Gesellschaft ermöglicht.
also John Locke zu nennen und Trickle-Down anzusprechen ist jetzt nicht pseudointellektuell sondern 2 wichtige Begriffe wenn es um Kapitalismus/Neoliberalismus geht.
Wenn man etwas pseudointellektuell nennt sollte man in der Lage sein, das zu begründen. Welches Argument soll da konkret unzutreffend oder trivial sein?
Herzlichen Dank für die Einladung.
👑
Wieder eine Gelegenheit, wo du deine Eitelkeit befriedigen kannst.
Es war im St.Pauli Stadion 😅
Beschte Man diese Wulfgang
Vielen Dank für die Einladung.
Macher
Vielen Dank für den sehr interessanten Beitrag. Ich bin alleinerziehend, habe zwei Kinder von denen eins autistisch ist und kann aufgrund meiner chronischen Erkrankung nicht arbeiten. Meine große Tochter geht zur Grundschule und sagt sie wird geärgert, weil ich nicht arbeiten gehe und sie sagt, dass "du Geringverdiener " eine beliebte Beleidigung in ihrer Klasse ist. Das macht mich traurig. Ich bin froh, dass sie jetzt eine Gymnasialempfehlung bekommen hat. Ich finde es es wirklich schlimm, dass neunjährige Kinder schon sagen, dass Menschen, die nicht arbeiten gehen (können), faul und asozial sind. Woher sie das wohl haben?!?
Als Lehrer bekomme ich das leider auch mit. Geringverdiener ist tatsächlich ein Jugendbegriff, wobei der Ursprung ironisch ist. Siehe Bilder von Christian Lindner und drunter steht "Aus dem Weg Geringverdiener". Kinder sind wirklich unglaublich sarkastisch.
Ich merke aber auch wie die Ironie dahinter teilweise verschwindet. Das ist dann schon beämgstigend wenn sich Kinder gegenseitig ernsthaft Geringverdiener nennen. Wobei der Hype dieses Wortes auch schon vorbei ist, das hält immer nur ein paar Wochen.
welche krankheit?
Zentrale Argumente im obigen Beitrag lauten:
1. Kritik am Leistungsprinzip:
Das Leistungsprinzip in der kapitalistischen Gesellschaft wird als Mythos entlarvt, da Erfolg nicht allein auf individueller Leistung beruht, sondern stark von sozialer Herkunft, Zugang zu Ressourcen und strukturellen Ungleichheiten abhängt.
Beispiel: Kinder aus armen Familien haben trotz hoher Anstrengung geringere Aufstiegschancen, während Privilegien (z. B. Erbschaften) oft entscheidender sind als Leistung.
2. Bildungssystem als Selektionsmechanismus:
Das Schulsystem reproduziert soziale Ungleichheit, indem es Kinder frühzeitig sortiert (z. B. Gymnasialempfehlungen) und die Unterstützung durch Eltern (Nachhilfe, Netzwerke) den Ausschlag gibt. Kritik: Schulen bereiten weniger auf kritische Mündigkeit vor, sondern dienen der Vorbereitung auf den Arbeitsmarkt, wobei kreative Fächer (Kunst, Musik) marginalisiert werden.
3. Kapitalismus und Diskriminierung:
Diskriminierung (z. B. Rassismus, Sexismus) ist funktional für den Kapitalismus, da sie bestimmte Gruppen leichter ausbeutbar macht (z. B. prekäre Arbeitsverhältnisse in der Fleischindustrie). Ein „diskriminierungsarmer Kapitalismus“ sei theoretisch möglich, aber in der Praxis bleiben Ungleichheiten aufgrund historischer und struktureller Machtverhältnisse bestehen.
4. Emanzipatorisches Potenzial von Leistung:
Ein sozialistischer Leistungsbegriff könnte positiv sein, wenn er auf Gemeinwohl und kollektiver Wertschöpfung basiert - im Gegensatz zur kapitalistischen Logik der Profitmaximierung. Forderung: Arbeit sollte sinnstiftend und bedürfnisorientiert sein, nicht durch Marktzwänge bestimmt.
5. Politische Perspektiven und Engagement:
Skepsis zeigt sich gegenüber etablierten Parteien, da diese oft nur „Verwaltung des Kapitalismus“ betreiben. Appell: Notwendigkeit neuer linker Bewegungen, die systemische Veränderungen anstreben und Klassenkampf mit Antidiskriminierung verbinden.
6. Zukunftspessimismus vs. Handlungsoptimismus:
Die aktuelle Lage wird als prekär beschrieben (wachsende Ungleichheit, Rechtsruck), aber es wird betont, dass politisches Engagement - jenseits parlamentarischer Politik - notwendig bleibt, um utopische Räume zu schaffen.
7. Debatte um „Quiet Quitting“:
Der Diskurs über „faule Jugendliche“ wird als Klassenpropaganda entlarvt, die von realen Problemen (Prekarisierung, Leistungsdruck) ablenkt und individuelle Schuldzuweisungen fördert.
Kernaussagen zusammengefasst:
Die Gesellschaft beruht auf einem ungerechten Leistungsmythos, der soziale Ungleichheit verschleiert. Bildung und Kapitalismus verstärken Diskriminierung, während ein emanzipatorischer Sozialismus neue Formen von Arbeit und Gemeinwohl ermöglichen könnte. Politisches Engagement bleibt trotz systemischer Grenzen essenziell, um Alternativen zu erkämpfen.
Wolfgang so ein fresher Atze 🔥
wie wohl man sich fühlt, wenn man sich solch einer spannenden und tiefgründigen Diskussionsrunde widmen darf, angesichts des verbalen Unrats, der einen tagtäglich, auch über RUclips, überflutet. Die Klugheit und rhetorische Virtuosität der noch recht jungen Diskussionsteilnehmer lässt einen vor Neid erblassen und ich schätze sie sehr. Ich bin als inzwischen älterer Herr auch begeistert von Wolfgang M. Schmitt, Ole Nymoen Podcast "Wohlstand für alle". Sarah steht für eine Zukunft in Person und Gedanken , die ich mir immer gewünscht habe und die wir Babyboomer nicht verwirklichen konnten, aber vielleicht auch nicht verwirklichen wollten, sei es nur aus Bequemlichkeit oder Resignation. Heute schaue ich mit Wehmut zurück und all die Chancen, die ich nicht wahrgenommen habe. Jetzt liegt es an Sarah und anderen, es vielleicht doch hinzukriegen. Klug genug ist sie allemal und auch ihre Generation hat das Know-How für die Verwirklichung einer humaneren Lebenswelt. 😘
ja, es war toll. 🙂 danke für euch.
Die Antwort auf die Diskussion ist: Lehramtstudium komplett reformieren. Ein Lehrer sollte die Schüler begeistern können, das kann er nur, wenn er Lehrer aus Leidenschaft wird❤
Hast du dir die Debatte überhaupt angeguckt?
Ich habe oft das Gefühl viele Schüler werden Lehrer weil sie Vorteile in dem Beruf sehen, man kann den Lehrerberuf auf 2 Arten machen Minimalprinzip also alles egal nie seine Lehrinhalte aktualisieren chilliges Freizeitleben und gut bezahlt oder man kniet sich richtig rein und will sich für die Schüler einsetzen, das sind die 2 Arten von Lehrern die ich erlebt habe damals in Schulzeiten.
Super Talk. Der Wahlkampf sollte von diesen Themen bestimmt werden in erster Linie.
Danke!
Sehr interessante Diskussion! Ich finde das Thema Diskriminierung und Kapitalismus sehr spannend. Leider wurde hier nicht auf chronisch Kranke und Menschen mit Behinderung eingegangen. Ich bin der Meinung, dass in diesen Fällen dem Kapitalismus sehr wohl eine Diskriminierung zugrunde liegt
Faszinierend ist die Anzahl der Wodkaflaschen auf dem Tisch.
Auf Ole Buch bin ich sehr gespannt.
Danke für diesen großartigen Beitrag.
Erfolg haben jene, die sich die Lebensleistung anderer aneignen. Hier geht's um Nutztierhaltung...
Souverän ist, wer die Risiken kapitalistischer Lebensführung anderen aufhalsen kann. Leider
spannende Debatte!
Danke für den Upload
"Jeder ist seines Glückes Schmied" - Das Lieblingsmärchen der kapitabesitzenden Hammer und Amboßverkäufer.
Die Fragen waren mir doch etwas zu lang. Ich finde Fragen wichtig und richtig, aber liebe Zuschauer, fasst euch kurz ;)
Alicia Joe sollte dieses Video sehen. Danke.
Wieso, hat sie sich schonmal zu dem Thema geäußert?
Würde mich auch interessieren!
Super
Die Diskussion über Schule ist leider unterbestimmt und basiert doch sehr stark auf persönlichen Schulerfahrungen. Die Brecht-Kritik wird von Schmitt völlig unnötig abgebügelt und im Gespräch überhaupt nicht produktiv reflektiert. Holzkamps (Kritische Psychologe, dazu das Hauptwerk "Lernen") Kategorien "defensives Lernen" (Lernen, um Unlustgefühle zu vermeiden, z.B. schlechte Noten) und "expansives Lernen" (subjektiv nach Lösungen von Problemen suchen, weil man's wissen will) hätten gut getan (Schule im Kapitalismus besteht nämlich bis auf wenige Ausnahmen aus defensivem Lernen). Instruktiv u.a. auch, wenn's jemanden interessiert, Achim Raven: Plappern Macht Schule.
"Die Brecht-Kritik wird von Schmitt völlig unnötig abgebügelt und im Gespräch überhaupt nicht produktiv reflektiert."
Im Gegenteil, "zerstörerisch" würde ich es nennen. Er redet hier der allgemeinen kapitalistischen Strategie der "Vereinzelung des Individuums" das Wort, und das ist geade in der Diskussion, ob "jeder seines eigenen Glückes Schmied" sei, nicht nur nicht produktiv, sondern kontraproduktiv.
Nun ja, man könnte sagen (ein bisschen Polemik sei erlaubt), seit der Haartransplantation ist er nicht mehr ganz derselbe. Da sind vielleicht ein paar der nötigen Piekser etwas zu tief eingedrungen.
Ein Genosse der vor Ort war hat mich hierauf aufmerksam gemacht und ich bin durchaus impressed vom Auftritt von Sarah
Ich höre die drei immer gerne :D
"Jeder ist seines Glückes Schmied?"
> Aber nicht jede(r) hat einen (ordentlichen) Hammer, Amboss, Esse etc. ...
Tolle Runde mit interessanten Menschen die gute Werte vertreten
Zu Ole bei 38:00
Wir hatten einen Lehrer in der Schule, der vor einer Prüfungsleistung zu den schlechteren Schülern ("spaßeshalber") meinte: ich drucke euch hinten die Bewerbung für Aldi mit drauf
Wie die Beitragendem aus dem Publikum einfach nicht prägnant ihre Frage formulieren können
So wie immer... Linke halt.
Glück köntte ein Schulfach sein, wir könnten es lernen, aber in dieser Gegend gibt's das nicht, Deutschland ist anstrengend, kalt und nervig. Bis zum Leistenbruch.
Hätte mein Vati ne Diamantmine... Ach, Leute. Was hätte ich reißen können.
Wie schaffen wir es Herrschaft zu überwinden 😮 Karl und Rosa würden wohl sagen, wir müssen wieder Klassenbewusstsein entwickeln und Zusammenhalt etablieren. Wir müssen die Gräben in der Arbeiterklasse überwinden und wirkliche Gemeinschaft leben, um gemeinsam die Gesellschaft neu zu formen :)
Wohl doch ehr jeder seines Glückes Schmitt?
Is so, aber leider hat uns niemand das Schmieden beigebracht. Wir leben lassen in keiner Leistungsgesellschaft sondern in einer Ausbeuter Gesellschaft. Die neuen Raubritter tragen Anzug und arbeiten in Banken und Konzernen.
Sie arbeiten nicht sondern stehen vor.
Klar kann ich mein Glück schmieden, aus komplexen Gründen habe ich weder einen Hammer noch einen Amboss oder eine Schmiede. Der Crashkurs zum Schmieden ist scheise teuer und ein anderer hat eine ganze industrielle Eisenverarbeitungsanlage mit MitarbeiterInnen.
Von welchem Fußballverein ist die Rede, wo es stattgefunden hat?
Sehr interessante Diskussion 👍
Strengt euch an!
Sehr konstruktiv, danke euch.
Sehr interessantes Gespräch. Super wichtiger Austausch.
Ah geil freu mich auf euer gespräch
Tja, wer in der Schule faul war und nicht aufgepasst hat, muss eben Dacia fahren und bei McDonalds essen. Müssen die Leute halt fleissigr sein.
Hast du bei dieser Diskussion aufgepasst?
dass Leistung nicht als solche anerkannt und belohnt wird, zeigt nochmehr DAS wir in einer Leistungsgesellschaft leben. ich sehe das auch noch mehr aufs menschliche Miteinander bezogen: man muss erstmal seine Rolle behaupten und den moralischen Vorstellungen und Gruppendynamiken entsprechen, um anerkannt zu werden. Der Fakt, ein Mensch zu sein, reicht nicht mehr aus. (siehe Hegels Anerkennungstheorie)
Aber es sind doch gerade die die gegen die kollektive Moral handeln, wirtschaftlich belohnt werden und hohe Anerkennung erhalten.
Strukturiert bitte das Video sonst guckt das niemand
upvote!
Gibts das auch als Podcast?
Ich habe große Freude daran, mir das hier anzusehen, danke für das Veröffentlichen. Wer hat Ole und Wolfgang aber mit Energydrinks abgefüllt? Die beiden reden so unheimlich hektisch, Wolfgang fehlt teilweise fast der Atem und Ole wippt die ganze Zeit hin und her beim Sprechen lol
ich hatte das Gefühl, das Video wird vielleicht mit mehr als 100% Wiedergabegeschwindigkeit abgespielt (?)
Danke,
Schade, dass hier von Klassen und nicht von Milieus gesprochen wird. Finde die Unterscheidung dahingehend wichtig, denn Klassen bauen aufeinander auf wohingegen Milieus sich auch überlappen und die Fluidität besser darstellen.
Die Annahme, dass die gesellschaftlichen Verhältnisse ein durchlässiger Ort wären wird doch im Video kritisiert. Eine Darstellung in Milieus zwischen denen sich angeblich “fluide“ bewegt werden könne ist liberales Wunschdenken.
Mancher ist allerdings seines eigenen Glückes M. Schmitt 😉
wolfgang
Allein der Unterhaltungswert ist super, habt ihr gut gemacht.
Ole gut zum socdem geworden
Kannst du das bitte weiter ausführen?
Zu Hause chillen und Stütze kassieren, das ist erstrebenswerd.
wert... erstrebenswert mit t. ttttttttttttttttttt
Echt? Warum?
Autsch! Warum organisieren die sozis sich denn nicht? Es ist wesentlich leichter in deutschland nach sozialistischen prinzipien zu leben als nach kapitalistischen....
???
Könnte sich vielleicht jemand, der die Möglichkeiten hat, mal mit dem Thema "Unternehmensform Kollektiv" beschäftigen und das der Allgemeinheit näher bringen?
Ich habe nämlich mal eine Doku gesehen, wo ein Handwerkbetrieb versucht hat sich as Kollektiv zu organisieren. Und da gab es wohl viele juristische Probleme. Insbesondere, dass es diese Form offiziell gar nicht gibt und dass sie dann eine andere Form nehmen mussten, wo es aber nur max. 7 Vorsitzende/Führungsratsmitglieder geben darf und sobald die dann eine 8. Person anstellen, haben sie ein Problem...
Ich finde die Argumentation von Herrn Schmitt so schlimm, dass Lehrer individuell das beste draus machen könnten.
Anderes Beispiel dazu:
So romantisch eine Beziehung sein kann, weil der Mann ein Feminist ist.
So wenig sollte es vom Wohlwollen des Mannes abhängen, ob ich in Sicherheit lebe und nicht von Gewalt betroffen bin.
Am Ende muss es soziokulturell für alle gelten und nicht weil einzelne (Lehrer) sich erbarmen mögen.
Und so zutreffend ist das Zitat von Brecht, dass man in der Schule das Klassensystem kennenlernen sollte, in dem man drin steckt.
Das durfte ich als Frau erleben. Angeblich standen mir alle türen odffen, ich könne alles sein und leben wie ich will.
Schön wäre ein früherer realistischer Blick, aber nicht um mich zu unterdrücken sondern um mir zeigen, wie es wirklich für mich klug ist vorzugehen.
"Und so zutreffend ist das Zitat von Brecht, dass man in der Schule das Klassensystem kennenlernen sollte, in dem man drin steckt."
Das war, wie Ole ausdrücklich bemerkt hat, eine polemische und in den Mund einer Figur gelegte Rede. Sie war also nicht so gemeint, sondern gegenteilig.
"Das durfte ich als Frau erleben. Angeblich standen mir alle türen odffen, ich könne alles sein und leben wie ich will."
Jetzt bekommst du nicht nur Brecht in den falschen Hals, sondern auch noch die Schilderung von Heinrich, die nämlich betsätigt, dass die Schule auf unsere Gesellschaft vorbereitet, Leistungsideologie und die Barrieren dieser inklusive. Wer also durch usnere Schulen durchgegangen ist, hat tatsächlich auch die Klassengesellschaft schon erlebt.
"Schön wäre ein früherer realistischer Blick, aber nicht um mich zu unterdrücken sondern um mir zeigen, wie es wirklich für mich klug ist vorzugehen."
Wie schon gesagt, ersteres passiert tatsächlich. Und zweiteres ist eine irrationale Wunschvorstellung. Die Idee, dass man durch kluges Handeln, die Gesetzmäßigkeiten einer Gesellschaft austricksen kann, ist irrational, und mit Adornos "Es gibt kein richtiges Leben im falschen" widerlegt. Was du da also forderst, wäre niemandem möglich. Es gibt kein Entkommen vor den bestehenden Gesetzmäßigkeiten einer Gesellschaft. Es gibt nur die Möglichkeit, diese Gesetzmäßigkeiten zu ändern, also eine andere Gesellschaft zu organisieren. und da sind wir wieder bei Brecht. Die Notwendigkeit einer Änderung der Gesellschaft zu erkennen, ist nur möglich, wenn eine andere Schulbildung erfolgt, d.h. eine, die dir eben nicht nur Tricks in der bestehenden Welt beibringt, sondern die dir einen allgemeineren Blick auf die Gesellschaft ermöglicht.
Gute Diskussionsrunde und gute Gäste 👍
1:04:25 Warum sind Linke so? Wie kann einem das pseudointellektuelle Name-Dropping und Geschwafel nicht peinlich sein?
warum sind Rechte so? Wie kann einem das antiintellektuelle Bildungsressentiment und das daran anknüpfende leere Geschwafel nicht peinlich sein?
Weil die Kuhexistenz nicht anstrebenswert ist.
was genau meinst du?
also John Locke zu nennen und Trickle-Down anzusprechen ist jetzt nicht pseudointellektuell sondern 2 wichtige Begriffe wenn es um Kapitalismus/Neoliberalismus geht.
Wenn man etwas pseudointellektuell nennt sollte man in der Lage sein, das zu begründen. Welches Argument soll da konkret unzutreffend oder trivial sein?
Danke!