Hi, die Anfrage war von mir. Danke für das Video. 63A FI ist natürlich die Option, da hier der SLS fliegen würde bevor der FI überlastet ist. Und daher werde ich diesen Weg auch gehen. Ist auch der geringste Aufwand, da gar nicht groß neu verdrahtet werden muss.
Meinen Dank noch an Paul, dass sein Haus für dieses Experiment hergehalten an und sorry, dass es die Steckdose gegrillt hat - so wie es aussah und auch die Schmelzsicherung 🙈
@@Chlodwigi-x3c Ja die Steckdose, da ist echt ne Flamme raus gekommen. Die Würde ich nicht mehr nutzen. :D Paul seine Leitungen sind alle kurzschlussfest.
Dein Experiment hinkt, denn du hast die Netzimpedanz nicht beachtet. In deinem Gartenhaus hast du aufgrund der langen dünnen Zuleitung schon so viel Widerstand im System, dass du die nötigen Kurzschlusströme garnicht mehr zusammen bekommst die für den C32 nötig wären. Nimm den IT200 und mess mal nach. LS können zueinander selektiv sein, wenn die Abstufung sehr groß und die Kurzschlussströme sehr klein sind, desswegen funktioniert das hier im Video. In einer Neuanlagen hast du üblicherweise mindestens 300-400A, bei solchen Strömen liegst du dann schon im Auslösebereich eines C32 oder D32. Desshalb ist die Verwendung von Neozed an dieser Stelle die viel bessere Wahl. Es sei jedoch angemerkt, dass es auch wiederum Probleme mit dem SLS geben kann, da dieser zu Neozed nur bei entsprechend großer Abstufung voll selektiv ist. Bei einer 35A Neozed braucht es schon mindestens E63 als SLS damit es voll selektiv wird. Bei einem E50 SLS geht es nur bis zu 25A Neozed, danach erreicht man nur noch Teilselektivität. Es wäre sinnvoll, wenn du einen Blick in ein Kennlinienprogramm wirfst: Siemens hat Simaris Curves welches, kostenfrei genutzt werden kann. Dann kannst du die unterschiedlichen Kennlinien mit einander vergleichen. Im Falle des Zuschauers wäre es am sinnvollsten, den Fi gegen einen mit 63A zu tauschen.
@@ElektroM Selektivität ist immer abängig vom Kurzschlusstrom: Ist dieser sehr klein kann eine Selektivität bestehen, die man eigentlich garnicht erwartet. Umgekehrt kann jedoch bei sehr hohen Kurzschlussströmen vermeintlich vorhandene vollständige Selektivität auch zu nichte gemacht werden. Bei genügend Strom löst dann irgendwann alles aus. Die Realität spielt sich letzlich zwischen diesen beiden Extremen ab. Wenn du mehr drüber lernen willst schau dir die Kennlinienkurven im Programm an. Die Praxistest ist zwar spektakulär hat aber nur beschränkte Aussagekraft, weil du den tatsächlich fließenden Strom nicht kennst.
Ich bin nur Laie. Aber mein Verständnis ist, dass ein B32 oder C32 je Phase aushält. Damit wird ein B16 immer vor diesen auslösen. Oder funktioniert das anders?
Backup-Schutz bedeutet kurz gesagt, dass das vorgeordnete Schutzorgan das nachgeordnete Schutzorgan vor zu hohen Kurzschlussstrom schützt. Das bedeutet, durch den Backup-Schutz darf das Ausschaltvermögen des nachgeordneten Schalters kleiner sein als der Kurzschlussstrom an der Einbaustelle. ... Klingt ja fast so, wie was ich anfangs da hatte. Der B16 im Haus hat den B20 im Versuch geschützt.
Hmm, aus meiner persönlichen Erfahrung: man vergisst immer welche Grundlast bereits auf den einzeilen vorgelagerten Stromkreisen und Sicherungen ist. Ein Beispiel aus der Praxis, auf der 32A Vorsicherung fließen z.B. bereits 20A. Da fliegt die Vorsicherung direkt mit oder wenn die Impedanzen "passen" bleibt der C16 sogar drinnen während die Schmelzsicherung einen Abflug macht....
Da haste nen schnellen B16 verbaut. Ich hab mir in punkto Selektivität nen Faktor 1,7 zur Vorsicherung gemerkt, meist biste ja doppelt durch Herstellerskalierung
Wie verhält es sich denn wenn man hinter einem SLS 50A Sektionen mit z.B. jeweils einem SLS 32A bildet und von dort dann auf die B16er geht? Die SLS mit E-Charakteristik müssten hier doch gute Arbeit hinsichtlich der Abstufung der Kurzschlussströme liefern. Ein Hager Hutschienen-SLS ist natürlich nicht ganz preiswert und benötigt 5 TE.
Hab das jetzt nicht da zum nachbauen, aber denke auch dass 32A SLS auslöst, während 50A drin bleibt. Wenn der B16 fliegt, bleibt wohl auch der 32A SLS drin für die Hutschienenmontage.
Das wird nichts, schon ab 80A überschneiden sich die Kennlininen von E35 und E50, spätestens ab 250A liegen sie dann immer in einander. Für volle Selektivität zu 50A SLS und B16 bleibt dir eigentlich nur 25A Neozed zu nehmen, wobei auch die Neozed ab knapp 450A Probleme zum B16 bekommt. Ansonsten halt 35A Neozed nehmen und mit Teilselektivität zum SLS leben, was jetzt auch nicht schlimm ist. Oder eben den Rest der Anlage so auslegen, dass man keine zusätzliche Sicherung braucht.
Cool das mal in der Praxis zu sehen!
Hi, die Anfrage war von mir. Danke für das Video. 63A FI ist natürlich die Option, da hier der SLS fliegen würde bevor der FI überlastet ist. Und daher werde ich diesen Weg auch gehen. Ist auch der geringste Aufwand, da gar nicht groß neu verdrahtet werden muss.
Gern geschehen!
Meinen Dank noch an Paul, dass sein Haus für dieses Experiment hergehalten an und sorry, dass es die Steckdose gegrillt hat - so wie es aussah und auch die Schmelzsicherung 🙈
@@Chlodwigi-x3c Ja die Steckdose, da ist echt ne Flamme raus gekommen. Die Würde ich nicht mehr nutzen. :D Paul seine Leitungen sind alle kurzschlussfest.
Dein Experiment hinkt, denn du hast die Netzimpedanz nicht beachtet. In deinem Gartenhaus hast du aufgrund der langen dünnen Zuleitung schon so viel Widerstand im System, dass du die nötigen Kurzschlusströme garnicht mehr zusammen bekommst die für den C32 nötig wären. Nimm den IT200 und mess mal nach.
LS können zueinander selektiv sein, wenn die Abstufung sehr groß und die Kurzschlussströme sehr klein sind, desswegen funktioniert das hier im Video.
In einer Neuanlagen hast du üblicherweise mindestens 300-400A, bei solchen Strömen liegst du dann schon im Auslösebereich eines C32 oder D32. Desshalb ist die Verwendung von Neozed an dieser Stelle die viel bessere Wahl. Es sei jedoch angemerkt, dass es auch wiederum Probleme mit dem SLS geben kann, da dieser zu Neozed nur bei entsprechend großer Abstufung voll selektiv ist. Bei einer 35A Neozed braucht es schon mindestens E63 als SLS damit es voll selektiv wird. Bei einem E50 SLS geht es nur bis zu 25A Neozed, danach erreicht man nur noch Teilselektivität.
Es wäre sinnvoll, wenn du einen Blick in ein Kennlinienprogramm wirfst: Siemens hat Simaris Curves welches, kostenfrei genutzt werden kann. Dann kannst du die unterschiedlichen Kennlinien mit einander vergleichen.
Im Falle des Zuschauers wäre es am sinnvollsten, den Fi gegen einen mit 63A zu tauschen.
Du bist der Beste! Vor allem wenn es um diese Themen geht.
@@ElektroM Selektivität ist immer abängig vom Kurzschlusstrom: Ist dieser sehr klein kann eine Selektivität bestehen, die man eigentlich garnicht erwartet. Umgekehrt kann jedoch bei sehr hohen Kurzschlussströmen vermeintlich vorhandene vollständige Selektivität auch zu nichte gemacht werden. Bei genügend Strom löst dann irgendwann alles aus. Die Realität spielt sich letzlich zwischen diesen beiden Extremen ab.
Wenn du mehr drüber lernen willst schau dir die Kennlinienkurven im Programm an. Die Praxistest ist zwar spektakulär hat aber nur beschränkte Aussagekraft, weil du den tatsächlich fließenden Strom nicht kennst.
Ich bin nur Laie. Aber mein Verständnis ist, dass ein B32 oder C32 je Phase aushält. Damit wird ein B16 immer vor diesen auslösen. Oder funktioniert das anders?
Kannst du bitte noch den Unterschied zwischen Selektivität und Backup-schutz erklären?
Backup-Schutz bedeutet kurz gesagt, dass das vorgeordnete Schutzorgan das nachgeordnete Schutzorgan vor zu hohen Kurzschlussstrom schützt. Das bedeutet, durch den Backup-Schutz darf das Ausschaltvermögen des nachgeordneten Schalters kleiner sein als der Kurzschlussstrom an der Einbaustelle. ... Klingt ja fast so, wie was ich anfangs da hatte. Der B16 im Haus hat den B20 im Versuch geschützt.
Hmm, aus meiner persönlichen Erfahrung: man vergisst immer welche Grundlast bereits auf den einzeilen vorgelagerten Stromkreisen und Sicherungen ist. Ein Beispiel aus der Praxis, auf der 32A Vorsicherung fließen z.B. bereits 20A. Da fliegt die Vorsicherung direkt mit oder wenn die Impedanzen "passen" bleibt der C16 sogar drinnen während die Schmelzsicherung einen Abflug macht....
Mess bitte den Kurzschlußstrom dann weißt du was du einbauen kannst,
Da haste nen schnellen B16 verbaut.
Ich hab mir in punkto Selektivität nen Faktor 1,7 zur Vorsicherung gemerkt, meist biste ja doppelt durch Herstellerskalierung
Ich habe Hager L73M als Vorsicherung gesetzt. Würdest du immer Vorsichern oder lieber auf 63A RCDs gehen?
ich mag aus Kostengründen meist Schmelzsicherungen und 40A FI. Wenn es vom platz nicht reicht. 63A FI
@@ElektroM👍 Dann aber die Schmelzsicherung in die NSHV oder Zählerschrank wenn die UV separat sitzt oder?
Wie verhält es sich denn wenn man hinter einem SLS 50A Sektionen mit z.B. jeweils einem SLS 32A bildet und von dort dann auf die B16er geht? Die SLS mit E-Charakteristik müssten hier doch gute Arbeit hinsichtlich der Abstufung der Kurzschlussströme liefern. Ein Hager Hutschienen-SLS ist natürlich nicht ganz preiswert und benötigt 5 TE.
Hab das jetzt nicht da zum nachbauen, aber denke auch dass 32A SLS auslöst, während 50A drin bleibt. Wenn der B16 fliegt, bleibt wohl auch der 32A SLS drin für die Hutschienenmontage.
Das wird nichts, schon ab 80A überschneiden sich die Kennlininen von E35 und E50, spätestens ab 250A liegen sie dann immer in einander.
Für volle Selektivität zu 50A SLS und B16 bleibt dir eigentlich nur 25A Neozed zu nehmen, wobei auch die Neozed ab knapp 450A Probleme zum B16 bekommt.
Ansonsten halt 35A Neozed nehmen und mit Teilselektivität zum SLS leben, was jetzt auch nicht schlimm ist. Oder eben den Rest der Anlage so auslegen, dass man keine zusätzliche Sicherung braucht.
Hiii 👋😎