(CH - ZH) Zürich: Glocken der Ref. Predigerkirche, Vollgeläute (Tonaufnahme)
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- Опубликовано: 6 фев 2025
- Es läuten die Glocken der reformierten Predigerkirche im Zürcher Altstadt.
Stimmung: As° c' es' f' as'
Motiv: "Wachet auf, ruft uns die Stimme" mit verdopp. Grundton
Giesser: H. Rüetschi AG, Aarau
Gussjahr: 1900
Tonaufnahme: Freitag, 31.01.2025, 18.19 Uhr, Vesperläuten
Der grosse Turm der Predigerkirche in Zürich birgt ein sehr schönes fünfstimmiges Wachet-Auf-Geläute, welches am Anfang des 20. Jahrhunderts von Rüetschi in Aarau gegossen wurde. Mit diesem harmonischen Klang ist dieses Geläut eine der schönsten Geläuten der Stadt Zürich. Die Glocke im Dachreiter stammt aus dem Jahr 1451 (Inschrift) und ist in Zürich die älteste Kirchenglocke am ursprünglichen Standort. Die Befestigung der Glocke erfolgt mit Metallbändern, die vertikal in den Eichensockel und in 35 Zentimeter horizontale Flacheisendurchgänge eingelegt werden. Bemerkenswert ist die Lagerung der Glocke, da die Achse der Glocke aus dem First herausragt, sich auf dem hammerförmigen Kopf abrollt und der Rollweg beim Läuten der Glocke nur etwa 7 Zentimeter beträgt. Zur Herstellung der Querkraftverbindungen zur Glockenachse wird es mit den Außenverblechungen verbunden und mit Holzschrauben unter dem Glockenstubeboden befestigt. Diese Glocke läutet nur einmal im Jahr.
Predigerkloster in Zürich war eines der ersten Dominikanerklöster in der Region. Es entstand in einer Zeit, als zwischen der seit 1218 reichsfreien und aufstrebenden Stadt und den Herrschaftsansprüchen der Fraumünsterabtei und des Chorherrenstifts Grossmünster zunehmend Spannungen auftraten. So verweigerten die geistlichen Stiftungen mit Rückhalt des Bischofs von Konstanz 1230 einen finanziellen Beitrag an den Bau der Stadtmauer. Die Stadt unterstützte wohl deshalb die zu dieser Zeit populären Bettelorden, indem sie ihnen freie Bauplätze am Rand der Stadt zuwies und sie im Ausgleich zur Mithilfe beim Neubau der Stadtmauer bat. Die ersten Dominikaner in Zürich lebten laut dem Zürcher Chronisten Heinrich Brennwald um 1230 in der Stadelhofer Vorstadt. 1231 wurde erstmals erwähnt, dass in Zürich ein neues Kloster im Bau sei und für 1232 ist ein Landverkauf an der Prediger-Hofstatt an Prior Hugo von Ripelin († 1270) belegt, der offenbar das Kloster als erster leitete. Eine Gründungsurkunde ist nicht überliefert. In einem Tösser Indulgenzverzeichnis aus der Mitte des 14. Jahrhunderts wird aber erwähnt, dass der Zürcher Konvent am St. Markustag 1233 gegründet worden sei. Damit ist aber wohl die Aufnahme des Zürcher Konvents in den Dominikanerorden gemeint.
Die Errichtung der Zürcher Gemeinschaft fällt wohl ins Jahr 1230, wie dies Brennwald berichtet, und im folgenden Jahr zogen die Mönche mit Unterstützung der Bürgerschaft in die Stadt. Das Kloster bestand aus einer romanischen Kirche an der gleichen Stelle wie die heutige Predigerkirche. Die dreiflüglige Klosteranlage schloss sich nördlich der Kirche an. 1231 wird der Predigerkonvent erstmals in einer päpstlichen Urkunde erwähnt, aus der hervorgeht, dass die Dominikaner starken Widerstand von Seiten des etablierten städtischen Klerus zu gewärtigen hatten. Die Ankunft der Dominikaner in Zürich scheint auf jeden Fall einen wichtigen Schritt in den städtischen Autonomiebestrebungen markiert zu haben, da sich die Stadt damit in der Seelsorge von den etablierten Klöstern und vom Bistum Konstanz emanzipieren konnte.