Karnevalsumzug in Lübeck-13.Februar-2010

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  • Опубликовано: 29 сен 2024
  • Karnevalsumzug in Lübeck !
    Lübeck - Das dürfen wohl nur Narren machen: Erstmals in Lübecks alter Karnevalstradition fand der Rosenmontag am Sonnabend statt.
    Die Kamellen flogen gestern tief in Lübecks Altstadt beim „Rosensamstagsumzug" mit 600 Teilnehmern und Hunderten von Zaungästen am Straßenrand. Es schien, als wollten die Jecken in ihren farbenprächtigen Uniformen den Winter mit guter Laune vertreiben. Doch Väterchen Frost blieb, die prächtige Stimmung aber auch; und dass Sonnabend war und nicht Montag, störte niemanden.
    Abseits der Karnevalshochburgen müssen Montags die Menschen zur Arbeit, da fällt es den Lübecker Karnevalisten nach den Worten von Komitee-Sprecher Horst-Dieter Beneke zunehmend schwerer, Spielmannszüge für den großen Umzug zu finden. Ab sofort finde deshalb der Rosenmontag am Samstag statt -- Helau.
    „Lübeck Ahoi" hallte der Ruf der Mitglieder der altehrwürdigen Karnevalsgesellschaften „Rut Wiess", „Lübeck-Kücknitz Blau Weiß", „Die Nordlichter", „Falkenfelde Blau Weiß", „Lübeck-Rangenberg" und „Silbermöwe" durch die Mühlenstraße, Königstraße und Breite Straße. „Ich hab gar nicht gedacht, dass Lübeck so viele Narren hat", freute sich eine Frau am Straßenrand und ein anderer Zuschauer, der sich als Hase geschminkt als Jeck outete, bekannte: „Das finde ich ganz lustig."
    Dass pünktlich um 11.11 Uhr das Rathaus besetzt wurde (wenn auch zwei Tage früher als üblich) erstaunte kaum jemanden; vielleicht, weil viele sich schon seit langem mit diesem Gedanken trugen. Und ein Betrachter des Spektakels meinte süffisant, Narren im Rathaus seien so ungewöhnlich ja nicht.
    „Nach dem Sturm aufs Rathaus" übernahm seine Tollität Prinz Volger der Erste das Regiment und „vertrieb" den stellvertretenden Stadtpräsidenten Lienhard Böhning aus dem Amt. Der gab sich der närrischen Hoheit geschlagen und meinte hintergründig: „Sie werden schon sehen, was Sie davon haben." Dass der Bürgermeister beim Sturm der Narren auf das Rathaus nicht zugegen war, erklärte Böhning: „Der gibt die Macht nicht freiwillig ab."
    Prinz Volger lobte den Einfallsreichtum Lübecks in schweren Zeiten. Nun gebe es endlich Anlaufstellen in der Stadt, wo Bürger „Spikes für ihre Schuhe bekommen". Und der Prinz verwies auf ein „Rundschreiben", in dem die Stadt ihre Bürger aufforderte, den heimischen Salzstreuer nicht fürs Frühstücksei zu verwenden. Künftig solle der Fußgänger damit „vor sich hin streuen". Zukunftsweisend auch der Aufruf an die Kleingärtner, die Schneemassen in den Gärten unterzugraben: „Dann muss man im Sommer nicht mehr gießen."
    „Lübeck bleibt Lübeck wie es singt und lacht", kommentierte Lienhard Böhning die närrischen Sticheleien; und dann trieben die Mädchen der Garden der Karnevalsgesellschaften Rangenberg und „Silbermöwe" mit ihren Tänzen das Vornehm-Hanseatische aus dem Audienzsaal.
    Ein Bericht von:Torsten Teichmann - Lübecker Nachrichten.-14.2.201-

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