Online-Vortrag Bsal Teil2 Amphibien/Reptilien-Biotop-Schutz Baden-Württemberg e.V.

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  • Опубликовано: 11 сен 2024
  • Zu den zahlreichen Gefährdungsfaktoren für Amphibien gehören auch Krankheitserreger, die entweder in heimischen Beständen neu auftreten, oder sich aufgrund veränderter Umweltbedingungen stärker auswirken. Zu den Erregern (Pathogenen) gehören Viren, Bakterien und andere Einzeller sowie Pilze und Flechten. Diese haben sich häufig im Laufe der Zeit mit ihren Wirten entwickelt und sind auch Motoren der Evolution. Allerdings hat der Mensch heute die Umwelt auf vielfältige Weise so verändert, dass Krankheitserreger zu einem Gefährdungsfaktor geworden sind. Dazu gehört der weltweiten Tierhandel, durch den auch eine Verbreitung von Pathogenen gefördert wird, ebenso wie der Klimawandel, der die Bedingungen für die Ausbreitung von Pathogenen begünstigt oder die Bedingungen von Amphibienpopulationen negativ beeinflusst. Außerdem gibt es eine Vielzahl von Stressfaktoren (zum Beispiel Agrochemikalien), welche die Fähigkeit von Amphibien schwächen, mit Pathogenen „fertig zu werden“.
    Der Hautpilz Batrachochytridium salamandrivorans (kurz Bs oder Bsal) wurde erst im Jahr 2013 wissenschaftlich beschrieben. Der nach derzeitiger Kenntnis erst vor wenigen Jahren mit dem Lebendtierhandel aus Asien eingeschleppte Pilz wurde seit seiner Entdeckung in Europa bei einer Reihe von Schwanzlurch-Arten prävalent gefunden, ein-schließlich der auch in Deutschland vorkommenden Arten Bergmolch, Kamm-Molch, Fadenmolch und Teichmolch). Anlass der Entdeckung war ein Massensterben in einer der letzten niederländischen Populationen des Feuersalamanders im Jahr 2010 in Süd-Limburg und die pathologische Untersuchung der tot aufgefundenen Tiere. Weitere Ausbrüche in Belgien, den Niederlanden und Deutschland sind dokumentiert, darüber hinaus bei in Terrarien gehaltenen Tieren in Deutschland, Großbritannien und in der Schweiz.
    Die verendenden Tiere sitzen tagsüber an der Oberfläche und sind dadurch relativ gut zu finden bzw. werden von Spaziergängern gemeldet. Dokumentierte Massensterbeereignisse traten bislang „nur“ beim Feuersalamander auf, auch wenn Bsal prävalent unter anderem bei Bergmolchen gefunden wurde. Der optimale Temperaturbereich von Bsal (10 bis 15 Grad Celsius) unterscheidet sich von Bd (17 bis 25 Grad Celsius). Im Unterschied zu Bd verursacht Bsal im späten Stadium deutlich sichtbare Hautulzerationen, anders als Bd frisst Bsal buchstäblich Löcher in die Haut - der durch die Medien verbreitete Name „Salamanderfresser“ ist also durchaus passend.
    Die Schweiz reagierte bereits mit einem vorübergehenden Einfuhrverbot für asiatische Schwanzlurche, die USA verboten Anfang 2016 den Import fast aller nicht-nordamerikanischen Molch- und Salamanderarten sowie den Transport und Handel innerhalb des Landes. In Belgien, den Niederlanden und auf EU-Ebene erfolgen aktuell Abstimmungen zu Handelsbeschränkungen bis hin zum Verbot der Einfuhr von Salamandern und Molchen.
    Quelle: NABU

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