Rechts & Links: Was bedeutet das eigentlich? - Eine historisch-politische Einordnung

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  • Опубликовано: 28 сен 2024

Комментарии • 689

  • @Steinwallen
    @Steinwallen  4 года назад +343

    Kurzer Hinweis noch: Ich dulde in den Kommentaren keinerlei Rekrutierungsversuche für jegliche politische Gruppierung. Derartige Kommentare werden sofort gelöscht.

    • @D37-i7r
      @D37-i7r 4 года назад +7

      Gutes Video, sehr interessant und ausführlich.

    • @eldeninho894
      @eldeninho894 4 года назад +7

      Hi super Video :) kannst du mal eins über die AFD machen ? Also wo diese Partei steht, wie weit diese extrem oder nicht extrem Rechts steht. Würde mich sehr Interessieren. Super Kanal schaue regelmäßig deine Videos ! Klasse

    • @thedestroyer2982
      @thedestroyer2982 4 года назад +1

      Uff

    • @MaxReinhardt71
      @MaxReinhardt71 4 года назад +19

      @@eldeninho894 ich glaube das wäre keine gute Idee...Steinwallen ist ja in erster Linie Historiker. Und eines der Dankbarkeiten die diese Wissenschaft zu bieten hat ist der Umstand die Welt umgedreht zu betrachten. Nach hinten schauend und der Zukunft den Rücken zugekehrt. "Der Engel der Geschichte" von Walter Benjamin versucht diesen seltsamen Umstand zu beschreiben. Nur so als Tipp zum googlen(is nicht lang).

    • @mabe3901
      @mabe3901 4 года назад +11

      Wenn ein jeder in dem politischen Diskurs mal so sachlich vorgehen würde, wäre das vermutlich weitaus fruchtbarer. Egal ob Laien, Journalisten, oder auch Politiker selbst. Die Auseinandersetzung mit sich und der Umwelt ist halt die schwere Bürde des menschlichen Seins.

  • @flottenadmiralderimperiale2196
    @flottenadmiralderimperiale2196 4 года назад +74

    Dieses Video sollten Schüler im Unterricht anschauen. Super erklärt, ohne irgendwelche Bevormundung.

  • @bismarck2892
    @bismarck2892 4 года назад +47

    Tolles Video, sehr sachlich und fachbezogen. Auf RUclips müsste es mehr von solchen Videos geben! Mach auf jeden Fall so weiter.

    • @m.alpheus1768
      @m.alpheus1768 4 года назад +1

      Finde ich auch! ;)

    • @bismarck2892
      @bismarck2892 4 года назад +1

      Nart will's wissen Irgendwoher kenn ich dich doch 😉

  • @FragNartYT
    @FragNartYT 4 года назад +26

    Richtig toller Beitrag, habe ihn von der ersten bis zur letzten Sekunde aufgesogen. :)
    Gern mehr davon!

  • @StinuX
    @StinuX Год назад +4

    Lieber Herr steinwallen, sie sind und bleiben eine der wichtigsten Instanzen in Hinblick auf Vernunft und Weitblick. Danke für die vielen Stunden Unterhaltung und Bildung.

  • @belisar4397
    @belisar4397 4 года назад +165

    Ich finde lobenswert wie neutral du das Thema behandelst. Ich bin zwar politisch eher links orientiert, finde aber dass der Begriff "Rechts" zu schnell als böse oder unrecht konotiert ist.

    • @stephank6070
      @stephank6070 4 года назад +14

      Ich vertrete die Ansicht dass der Mensch ohne ein Feindbild nicht leben kann. Er braucht es um sich selbst besser fühlen zu können, und um Fehler (welcher Art auch immer) auf etwas anderes abwälzen zu können. Die Pflege des Feindbildes führt dann schnell zu einer Polarisierung und Generalisierung. So eben auch hier. Der Feind, der Rechte Flügel. Der Feind, der Linke Flügel. Du hast dich zu einer Seite zu bekennen (Polarisierung)! Alle auf der anderen Seite sind böse (Generalisierung)!
      Beispiele findet man überall.

    • @baldimorgornest8872
      @baldimorgornest8872 4 года назад +9

      Endlich Menschen, welche akzeptieren, dass es auch Menschen gibt, welche er Rechts orientiert sind.
      Danke euch dafür.

    • @MaxReinhardt71
      @MaxReinhardt71 4 года назад +9

      @@baldimorgornest8872 Was bleibt mir übrig? Aber ich werde dich bekämpfen wo immer du die universellen menschenrechte in Frage stellst . Das musst du dann eben aushalten.
      Und es wäre schön wenn menschen die sich "eher rechts" einordnen das auch tun ohne das ganze Mimimi.

    • @baldimorgornest8872
      @baldimorgornest8872 4 года назад +19

      @@MaxReinhardt71 Politisch rechts sein heißt nicht automatisch irgendwelche Rechte anderer Menschen zu brechen und illegale Sachen zu tun. Ich zb. sage nicht man solle irgendwelche Menschen wegen irgendwelchen Kriterien in Lager stecken oder sogar töten. Ich vertrete einfach die Meinung, dass es einen starken Staat braucht, welcher in erster Linie für seine eigenen Bewohner so gut es nur geht sorgt und erst, wenn es den eigenen Leuten an nichts mangelt, anderen hilft. Daran sehe ich jetzt einfach die Schlussfolgerung daraus, wenn man den Staat als Institution, welche primär für das eigene Volk da ist, ansieht. Und das man Menschen bekämpfen will, welche einfach die gerade geschilderte Meinung vertreten , finde ich absolut unverständlich und aufs höchste übertrieben. Und wo ist bitteschön das "mimimi". Es gibt halt ein breites Spektrum an links und rechts. Es ist wichtig nicht zu vergessen links ist nicht gleich links und rechts ist nicht gleich rechts.

    • @MaxReinhardt71
      @MaxReinhardt71 4 года назад +10

      @@baldimorgornest8872 Und warum sollte ein humanistischer demokratischer Staat erst die eigenen Bürger das Recht auf Unversehrheit garantieren und dann Menschen außerhalb einer komischen historisch enstandenen Grenze? Hast du den Teil von Steinwallen über Gleichheit und Ungleichheit eigentlich gehört?
      Vermutlich. Und somit hat er ja Recht. Die Rechte versucht zu erklären warum die eigene Gruppe gegenüber der Fremdgruppe (Adorno) mehr wert ist.
      ich lehne dieses prinzip ab. Kategorisch. Und werde dich und alle "Rechten" immer daran hindern wollen dieses Prinzip weiter zu verfestigen. Und links ist gleich Links. Und Rechts ist gleich Rechts. Wenn du genau gehört hättest was Steinwallen dazu sagt hättest du das auch verstanden.

  • @wendklenff133
    @wendklenff133 4 года назад +12

    Eines der besten informativen Videos zu dem Thema. Kompetent, sachlich, neutral, besser gehts einfach nicht. Leider verkaufen sich heute auch dank der Medienlandschaft die Extrembegriffe viel besser als sowas. Die Medien haben egal in welche Richtung einen extremen Anteil daran, dass die Leute sich gegenseitig geistig (und mittlerweile auch körperlich) bekriegen.

  • @northlander2008
    @northlander2008 4 года назад +4

    Mit Abstand die beste Darstellung zu dem Thema, die ich in letzter Zeit gesehen habe. Ideologiefrei und sachlich. Vielen Dank :-)

  • @MaxReinhardt71
    @MaxReinhardt71 4 года назад +13

    Sehr schön! Auch dein Versuch das ganze einfach zu halten ohne absurde Auslassungen, und dabei trotzdem sachlich und historisch zu bleiben. Das ist sehr schwer,und du hast das toll hinbekommen.
    Ich habe sehr interessiert zugehört und fast alles würde ich vermutlich ähnlich von mir geben. Vermtlich würde ich mehr Stellung beziehen in dieser Frage, aber ich bin ja auch kein Historiker. :-)
    Zwei Anmerkungen:
    1. Das der Nationalsozialismus die Klassengesellschaft aufheben wollte, stimmt nur in sofern dass sie marxistischen Klassenbegriff nicht akzeptiert haben. Das Aufheben der Klassenverhältnisse im Marxschen Sinne (also Eigentum an Produktionsmitteln/Industrie/Maschinen e.t.c und die Lohnabahängigkeit des Arbeiters )war nicht angedacht vom NS Regime.
    Krupp und Co können das bestätigen.
    2. Die zweite Frage die du auf die erste legst, also Freiheit und Unfreiheit, ist tatsächlich hochinteressant und wird gerade in linken Kreisen/Diskursen auch erbittert erörtert.ich weiß das weil ich beruflich Teil dieser Diskurse bin.
    Dazu fällt mir immer wieder ein Zitat von Horkheimer ein, welches natürlich verkürzt, aber mich immer wieder zum Nachdenken bringt:
    "Was Marx nicht verstanden hat, war, dass Freiheit und Gerechtigkeit auch dialektische Begriffe sind. Je mehr Freiheit, desto weniger Gerechtigkeit. Je mehr Gerechtigkeit desto weniger Freiheit"
    PS: Funfact: Auf dein Thumbnail schauend ist da wohl was verrutscht...

    • @yannic0910
      @yannic0910 3 года назад

      Kurze Anmerkungen zu deinen Punkten:
      Zu 1.: Es gab im NS durchaus Teile, die die ökonomische Klassengesellschaft bekämpften, s. dafür z.B. die Forderungen aus der SA, die nach der "ersten Revolution", sprich die Wahl Hitlers zum Reichskanzler und die darauf folgende Übernahme der Gewalten, eine "zweite Revolution", also sowas wie die völkische, "klassenlose" Gesellschaft, die Entmachtung der "WIrtschaftsbonzen" forderten, in wie weit dies dann nach marx'schem "Vorbild" war oder wie die auszusehen hatte, kann ich grad leider nicht sagen.
      Zu 2.: Gerade in diesen Diskursen über das Verhältnis von Freiheit zu Gleichheit finde ich es immer wichtig zu betonen, dass es neben dem marxistischen Ansatz in "der Linken" noch weitere gab, die diese Punkte verbunden bzw. verbinden, besonders außerhalb der deutschsprachigen Arbeiter*innenbewegung, von Bakunin über Kropotkin bis zu Rocker (mit eurozentrischer Auswahl) mit Anarchismus, Anarchokommunismus und Anarchosyndikalismus.

    • @MaxReinhardt71
      @MaxReinhardt71 3 года назад +1

      @@yannic0910 Zu Punkt 2 nur auch noch kurz: Ja, diese Strömungen der "radikalen Linken" fallen oft unter den Tisch und werden historisch als kleiner und unbedeutender abgetan als sie es wirklich waren. Also zumindest in der Zeit von 1850 bis 1920. In Spanien z.B. waren Anarchistische lehren sehr viel maßgeblicher als z.B. der Marxismus. ich vermute zu diesem schiefem Blick ist es schlicht durch die Tatsache gekommen das die klassische marxistische Arbeiterbewegung viel Institutioneller orientiert war. Und somit historisch mehr "bleibendes" zu sehen ist. Von SPD bis Gewerkschaften. Von Arbeiterwohlfahrt bis Internationale.

  • @l0ki268
    @l0ki268 4 года назад +4

    Unaufgeregt, sachlich, auf den Punkt - top!

  • @kmc2085
    @kmc2085 4 года назад +23

    Tolles Video. Wenn jemand den genauen Unterschied wissen will, werde ich auf dieses Video verweisen :)

  • @wurfelumdiewelt5301
    @wurfelumdiewelt5301 4 года назад +3

    WOW! Ich danke dir vielmals für dieses lehrreiche Video! Das lässt einem das ganze System in einem völlig neuen Licht betrachten! :)
    Mach weiter so! Das was du leistest, ist super! :)

  • @aa-uy3ij
    @aa-uy3ij 4 года назад +4

    Vielen Dank für deine Buchempfehlungen! :)

  • @hansdampf5060
    @hansdampf5060 4 года назад +4

    Wow Steini! Einfach klasse 👍 überrascht bin ich nicht, ist halt dein Niveau😎 Vorbildlich

  • @PandaGaming-wp9fc
    @PandaGaming-wp9fc 4 года назад +2

    @Steinwallen schönes Schlusswort denke ein Aufruf zur Ambiguitätstoleranz ist zur Zeit sehr wichtig und vielleicht ein neues Denkmuster, dass wir uns aneignen sollten.

  • @MaxMustermann-gl1yu
    @MaxMustermann-gl1yu 3 года назад

    Deine Spielevideos sind schon eine Klasse für sich, aber du solltest wesentlich mehr solche Videos machen. Absolute Spitze und sehr hohes Niveau.

  • @rouvanrouvanson6374
    @rouvanrouvanson6374 4 года назад +18

    Das ist eine beeindruckend klare, geordnete und eloquente Darstellung, zu der ich Steinwallen gerne beglückwünschen möchte und der ich eine noch weitaus größere Reichweite wünsche. In der Praxis stimme ich Steinwallen zu, dass weder linkes noch rechtes Denken an sich im Widerspruch zur Demokratie stehen und man daher nicht vorschnell urteilen sollte.
    Hier ein paar eher theoretische Einwände, die hoffentlich nicht als linker Rekrutierungsversuch gesehen werden.
    Anders als Steinwallen würde ich sagen, dass Ungleichheit strukturell weniger mit einer Demokratie vereinbar ist als Gleichheit. Der Prozess der Demokratisierung ist ein Prozess zunehmender Gleichheit, insbesondere im Hinblick auf gleiche Rechte. Dort, wo es in der entwickelten Demokratie noch rechtliche Ungleichheit gibt, ist sie streng reglementiert und begrenzt.
    Zum Beispiel gibt es zwar ein elterliches Sorgerecht und damit ein ungleiches Verhältnis zwischen Kindern und Erwachsenen. Es gibt aber auch klare Grenzen, was Eltern oder Erzieher in Ausübung ihres Sorgerechts bzw. ihrer Aufsichtspflicht tun dürfen.
    Andere Beispiele sind das Arbeitsrecht, wo Angestellte nicht willkürlich behandelt und auch nicht uneingeschränkt überwacht werden dürfen, oder das Verhältnis des Bürgers zum Staat, das zwar rechtlich ein ungleiches ist (der Staat handelt hoheitlich gegenüber der Privatperson), in dem der schwächere Teil aber durch ein umfangreiches Regelwerk geschützt wird.
    Auch im Privatrecht wird die schwächere Seite geschützt. Eigentlich ist dies gerade der Bereich, in dem man davon ausgeht, dass gleichgestellte Personen in freier Weise Verträge miteinander abschließen. Aber dort, wo diese Gleichheit faktisch nicht gegeben ist, schützen spezielle Vorschriften wiederum die schwächere Seite (Verbraucherschutz).
    Insgesamt scheint es so zu sein, dass es Ungleichheit in der entwickelten Demokratie durchaus noch gibt, wo sie zweckmäßig und notwendig erscheint, oder wo sie einfach faktisch existiert. Es gibt aber eine zunehmende Tendenz diese Ungleichheit durch Regelwerke zugunsten der schwächeren Seite einzuhegen und zu entschärfen.
    Im rechten Denken, wie ich es wahrnehme, ist Ungleichheit aber kein Ding der bloßen Notwendigkeit und Zweckmäßigkeit, das dort, wo es sich nicht vermeiden lässt, rechtlich begrenzt werden muss. Vielmehr zeichnet sich rechtes Denken gerade durch eine (oft auch nicht rein rationale, sondern emphatische bis pathetische) Wertschätzung der Ungleichheit aus. Rechtes Denken, wie ich es sehe, ist zumeist eben auch elitäres und öfters auch heroisches Denken. Für Rechte ist Ungleichheit geradezu identitätsstiftend.
    Mein zweiter Einwand betrifft das Thema Freiheit und Unfreiheit. Steinwallen stellt dies als eine zweite Achse des politischen Denkens dar, die das Spektrum unabhängig von der Achse rechts/links auf einer zweiten Ebene strukturiert. Auf den ersten Blick ist dies sehr einleuchtend und instruktiv, aber verhält es sich auch wirklich so?
    Manchmal gibt es doch einen geradezu evidenten Zusammenhang zwischen Unfreiheit und Ungleichheit. Wenn es Ungleichheit zwischen Menschen gibt, dann ist die Seite, die oben steht, immer auch freier als die Seite, die unten steht - es sei denn, man redet von der Freiheit, entlassen zu werden, ins Gefängnis zu gehen oder unter einer Brücke zu schlafen.
    Stellen wir uns zwei Regime vor, die gleichermaßen Freiheitsrechte einschränken. Das eine Regime pflegt eine Ideologie der Gleichheit, das andere Regime eine Ideologie der Ungleichheit. Das "Gleichheitsregime" müsste zur Durchsetzung der Freiheitsbeschränkungen zugleich Elemente der Ungleichheit einführen und dies in irgendeiner Weise rechtfertigen, etwa im Sinne einer Übergangsphase oder eines größeren Wohls. Das "Ungleichheitsregime" bräuchte sich darüber nicht den Kopf zerbrechen, denn die Mittel zur Durchsetzung der Unfreiheit stünden nicht im Widerspruch zur Ideologie.

    • @kentakobashi1197
      @kentakobashi1197 4 года назад +1

      Demokratie ist ein System, das ohne die Ungleichheit seiner Bürger gar keinen Sinn machte. Es ist doch gerade das Konfliktpotenzial, das sich aus der Ungleichheit von Gütern, Interessen, Meinungen, Charakteren und freien Meinungsäußerungen ergibt, welches die hochgradig komplizierte Regierungsform erst notwendig macht.
      So wie Sie Demokratie beschreiben, klingt das eher nach einer Übersetzung des alten historizistischen Gedankens von Karl Marx, es gäbe so etwas wie eine geradlinige Entwicklung von Gesellschaften, deren Spitze die Endstufe dieser Entwicklung darstelle, ins Demokratische - was aus meiner Sicht sinnwidrig ist. Denn wenn Demokratie eine Endstufe hätte (wenn also maximale Gleichheit erreicht würde), ergäbe sie ein Regierungssystem, das aufgrund seiner Starrheit denkbar undemokratisch und unfortschrittlich würde.
      Mit anderen Worten: Ungleichheit ist nachgerade der demokratische Gedanke schlechthin. Demokratie ist das Gegenmodell zu einem Utopia als Endstadium zivilisatorischer Entwicklung.
      Ich glaube, man begibt sich auf den Holzweg, wenn man glaubt, Rechts und Links über Gleichheit und Ungleichheit definieren zu wollen. Vielmehr ist Gleichheit einer von anderen wesentlichen Bestandteilen linker Ideologie, was aber nicht heißt, dass es dazu das passende Gegenstück im rechten ideologischen Denken geben muss. Verlässt man das Gebiet der Ideologie und spricht über gemäßigte Linke und Rechte, wird man feststellen, dass beiden ein gesundes Verhältnis zur Ungleichheits- und Gleichheitsfrage immanent ist, und die entscheidenden Unterschiede anderswo zu suchen sind.
      Und mit gesundem Verhältnis meine ich in der Tat: Gleichheit gibt es nur in Relation zu einer Institution, zum Beispiel der Gesetzgebung eines liberalen Verfassungsstaates.

    • @rouvanrouvanson6374
      @rouvanrouvanson6374 4 года назад +1

      @@kentakobashi1197 Hallo, und Entschuldigung für die sehr späte Antwort, ich bin hier eher unregelmäßiger Gast.
      Ich erkenne hier mal wieder, wie wichtig es ist, seine Begriffe klar zu erläutern, und wie leicht man aneinander vorbeireden kann, wenn man das nicht tut.
      Sie schreiben, eine Demokratie lebt von Ungleichheit im Sinne von u.a. Meinungen, Charaktereigenschaften, Interessen. In dieser Hinsicht stimme ich vollständig zu, nur würde ich hier nicht von Ungleichheit sprechen, sondern von Pluralismus.
      Mit Ungleichheit meine ich ungleiche Rechte und ungleiche Behandlung durch staatliche Institutionen. Beispiel: bis Ende der 1970er Jahre konnte ein Ehemann seiner Ehefrau die Berufsausübung untersagen, während dies umgekehrt nicht galt. Da dies heute nicht mehr so ist, hat sich nach meinem Verständnis das Ausmaß an Gleichheit erhöht.
      Um nochmal auf einen Ihrer Punkte einzugehen: In der pluralen Demokratie wird man eben gerade nicht deshalb besser oder schlechter vom Staat behandelt, weil man diese oder eine andere Meinung vertritt. Das, was Sie unter Ungleichheit als Basis der Demokratie verstehen, ist nach meinem Begriffsverständnis also gerade ein Fall von Gleichheit, nämlich Gleichbehandlung. Schon interessant.
      Ich weiß nicht, wo in meinem Beitrag der Eindruck von historischem Determinismus erweckt wird - evtl. durch die Rede von „entwickelten Demokratien“. Ich möchte jedenfalls klar stellen, dass ich keineswegs von einer zwangsläufigen Entwicklung hin zu immer mehr Demokratie ausgehe.
      Schön wäre es ja, aber die Realität weltweit zeigt eher in eine andere Richtung. Hierfür muss man schon was tun, das gibt es nicht vom Weltgeist geschenkt. Deshalb kann man aber meines Erachtens trotzdem Entwicklungsstufen der Demokratie unterscheiden.

    • @omegapirat6909
      @omegapirat6909 4 года назад

      ​@@rouvanrouvanson6374
      Eine gewisse Ungleichheit in den Rechten muss es in einer Demokratie aber geben. Wenn dem nicht so wäre, müsste auch jeder Mensch auf der Welt ein Wahlrecht in Deutschland haben. Nur wieso sollte jemand aus Neuseeland, der überhaupt keine Berührungspunkte zu Deutschland hat über die politische Zukunft in Deutschland mitentscheiden können? Aber auch, wenn jemand hier einwandert, sollte er nicht sofort das Wahlrecht bekommen, da er mit der hiesigen Kultur und Gesellschaft kaum Berührungspunkte hat.
      Das ist ein Punkt wo die heutige Rechte meines Erachtens nach zurecht eine Ungleichheit befürwortet, weswegen auch das Ausländerwahlrecht von der AfD strikt abgelehnt wird, denn dadurch ließe sich eine angestammte Bevölkerung unterminieren.
      In anderen Aspekten wie Geschlechter will auch die AfD gar keine Ungleichbehandlung, auch wenn medial Gegenteiliges behauptet wird. Was die AfD nicht will, ist ideologisch verbrämte Gendersprache, was dann aber nicht bedeutet, dass die Frau wieder an den Herd soll.
      Die AfD steht hier sogar eher für Gleichberechtigung als die anderen Parteien, da sie Ungleichbehandlungen wie Frauenquoten ablehnt. Es sind doch dann vor allem die Grünen, welche Ungleichbehandlungen befürworten.

    • @rouvanrouvanson6374
      @rouvanrouvanson6374 4 года назад

      @@omegapirat6909 Erstmal: Freut mich, dass Steinwallens Video immer noch geschaut wird und immer noch Kommentare kommen. Meistens sind Diskussionen im Netz ja ziemlich kurzatmig.
      Das Wahlrecht sollte sicherlich auf Menschen beschränkt sein, die in einem Land leben oder Staatsbürger eines Landes sind. Eine Wahl ist letztlich dazu da, eine Regierung zu bestätigen oder auf friedliche Weise loszuwerden. Warum sollte jemand daran teilnehmen, den das Handeln einer Regierung gar nicht betrifft? Gibt es irgend jemanden, rechts, links oder was auch immer, der so etwas befürwortet?
      Wahlrecht für Einwanderer ist eine andere Frage. An dieser Stelle ist mir Ihr Punkt nicht ganz klar. Sie schreiben, dass jemand, der einwandert, nicht sofort das Wahlrecht bekommen sollte, "da er mit der hiesigen Kultur und Gesellschaft kaum Berührungspunkte hat". Also, wenn jemand hier in diesem Land lebt, finde ich es schwierig zu sagen, er habe "kaum Berührungspunkte". Bzw. ich verstehe nicht, was das heißen soll. Was kann es für einen größeren Berührungspunkt mit einem Land geben, als dort zu leben? Über "sofort" kann man aber sicherlich reden - eine gewisse Wartezeit finde ich auch in einer Demokratie zumutbar.
      Was ich ebenfalls nicht ganz verstehe, ist Ihre Formulierung, durch eine Ausländerwahlrecht ließe sich "die angestammte Bevölkerung unterminieren". Mir ist echt nicht klar, was "unterminieren" in diesem Zusammenhang konkret heißen soll. Falls damit gemeint ist, dass Menschen, deren Eltern und Großeltern usw. bereits in Deutschland gelebt haben ("angestammte Bevölkerung"), mehr Rechte haben sollten als Menschen, die selbst einwandern oder deren Eltern eingewandert sind, dann würde ich tatsächlich sagen, dass sich das mit demokratischen Werten und Denkweisen kaum vereinbaren lässt.

    • @rouvanrouvanson6374
      @rouvanrouvanson6374 4 года назад

      @@omegapirat6909 Dann noch das Genderthema - hier fühle ich mich argumentativ nicht immer hundertprozentig sattelfest, ehrlich gesagt. Mein Beispiel aus dem vorherigen Post sollte auch kein Beitrag dazu sein, sondern nur ein Beispiel dafür, dass das Eintreten für gleiche Rechte nicht gleichbedeutend mit Gleichmacherei oder den Leugnen von Unterschieden ist.
      Sie gehen hier auf 2 Aspekte ein, einerseits die "ideologisch verbrämte Sprache" und andererseits die Quotenfrage.
      Ich kann auch oft nicht die Empörung über bestimmte sprachliche Formulierungen nachvollziehen, Richtig übel finde ich, wenn Argumente nur noch an einer bestimmten Wortwahl festgemacht werden und jede Bemühung fehlt, den Zusammenhang und die Intention einer Äußerung zu würdigen. Sprachpflege sollte nicht zur Waffe werden, sonst wird Verständigung schwierig. Um Höflichkeit und Respekt in der Sprache sollte man dennoch bemüht sein - auch und gerade als Konservativer, oder?
      Die Quote ist irgendwie ein Dilemma. Quoten sollen ja erst einmal tatsächlich bestehende Ungleichheiten beseitigen oder zumindest abmildern - das würde ich schon befürworten. Andererseits kann die Anwendung von Quoten für die Betroffenen natürlich auch eine krasse Ungleichbehandlung bedeuten, was ich dann eher nicht befürworten würde. Zum Glück muss man nicht zu allem eine eindeutige Meinung haben.

  • @kanshilovelace7003
    @kanshilovelace7003 4 года назад +2

    Dieses Video kam sehr überraschend, da es recht weit von deinen sonstigen Channel-Videos abweicht. Vielleicht passt es irgendwie zu "through the darkest times". Grundsätzlich mag ich es aber sehr wenn du hier du da mal ein paar historische Hintergründe einstreust.
    Was ich in der Statistik lernte ist das dichotome Unterteilungen stets eine zu große Vereinfachung darstellen um daraus Schlüsse ziehen zu können. Sie erlauben damit höchstens Betrachtungen eines Zustandes.

  • @MrArnomania
    @MrArnomania 4 года назад

    Ein unaufgeregter, wertvoller Kommentar in einer überhitzten Debatte. Der Blick in den historischen Verlauf des Begriffspaares erlaubt eine ungetrübte Betrachtung auf Heute. Vielen Dank für deinen Beitrag, Steinwallen.

  • @Toni_N
    @Toni_N 4 года назад

    Meine Geschichtslehrerin damals wollte uns das ähnlich beibringen, deswegen kannte ich das Model (ohne Namen) her schon und zwar nur in meiner Vorstellung. Du hast es sehr gut erklärt und es gibt keine Sekunde in der man das Gefühl hat, dass du dir jetzt die Finger verbrennst oder dich zu weit aus dem Fenster lehnst. Ich werde diesen Beitrag in Zukunft immer weiterempfehlen, wenn ich solchen Debatten begegne.

  • @franz_slg9501
    @franz_slg9501 3 года назад +1

    Sehr wichtiges und gutes Video, bietet meiner Meinung nach alle Grundlagen, um sich selber politisch zu definieren. Zudem habe ich jetzt eine weitaus sachlichere Sicht auf Meinungen, die ich nicht teile, aber trotzdem verstehen möchte.

  • @azazel0107
    @azazel0107 4 года назад

    Vielen Dank für das wirklich klasse Video. Endlich mal ein differenzierter und sachlich fundierter Beitrag zu einem Thema, das zumindest mmn immer mehr durch Hysterie bestimmt wird.

  • @daniel24526
    @daniel24526 4 года назад

    Sehr sehr gutes Video. Gerade die Ambivalenz zwischen Gleichheit und Ungleichheit hast du perfekt auf den Punkt gebracht.

  • @Gslor
    @Gslor 4 года назад +3

    Ich finde seine Stimme toll, könnte auch Fernsehberichte sprechen, oder Radiosendungen moderieren.

  • @bioreaver947
    @bioreaver947 4 года назад +2

    Sehr informatives Video! Gerne mehr davon!

  • @PandaGaming-wp9fc
    @PandaGaming-wp9fc 4 года назад +4

    28:45 Ich denke man kann es dahingehend schon mit gleich und ungleich definieren zumindest nach deinen Beispielen Steinwallen, denn wenn frei auch eine Regulatur ist, dann kann man auch fragen bin ich gleich Frei wie Person X oder Y oder ist Y ungleich freier als ich, natürlich nur wenn man die selben Freiheitsmaßstäbe hat. Ein Investmentbanker mit hohen Einkommen mag jemanden frei vorkommen, aber auch er ist aus seiner sich vielleicht ungleich weniger Frei als ein Fischer auf einer einsamen Insel.

    • @lutherblissett2634
      @lutherblissett2634 4 года назад +7

      1. Wo gibt es noch einen Fischer auf einer einsamen Insel? Dieser Fischer existiert nicht.
      2. Der Investmentbanker ist freier weil er einerseits durch sein Kapital jederzeit aussteigen könnte und andererseits durch sein Kapital mehr Macht, also demokratische Mitbestimmung, besitzt. Um nur zwei Beispiele zu nennen.

    • @PandaGaming-wp9fc
      @PandaGaming-wp9fc 4 года назад +1

      @@lutherblissett2634 Es geht doch aber um den Horizont des Investmentbankers, ob eine ähnlich geartete Freiheit real existiert ist für seine gefühlte Unfreiheit, durch deine Verplichtungen irrelevant.

    • @lutherblissett2634
      @lutherblissett2634 4 года назад +1

      @@PandaGaming-wp9fc Aber Gefühle spiegeln nicht die Realität wieder. Pegida-Demonstranten fühlen sich auch unsicher obwohl in der Realität die Kriminalitätsrate seit Jahren rückläufig ist. Ein aufgeklärter Geist sollte sich nicht an Gefühlen orientieren, sondern an den Fakten.

    • @PandaGaming-wp9fc
      @PandaGaming-wp9fc 4 года назад +1

      @@lutherblissett2634 Sicher das ist ja der Postfaktische Streit, den Merkel sozusagen erfunden hat. Aber auch um ein gegen Beispiel zu bringen um diesen Fakt-Fiktions-Streit nicht nur auf eine rechte Seite zu projizieren, so gibt es ja viele Linke-Strömungen, die ein Geschlecht (englisch:sex) auf einen gefühlten Zustand verlagern. (Ich denke zu diesem Beispiel übrigens dass es ein unterbewusstes Freiheitsbestreben zur Individual Freiheit ist, was Leute die sich einer linken Gruppe zugehörig sehen, einfordern, ein Individuum mit eigener Sexualität zu sein, die nur sie selbst besitzen können.)
      Es ist für den Investment Banker mit Sinnkrise nicht wichtig ob eine solche Utopie real existiert, (er hat ja auch in den vielen Ländern genug Rechte, die seine Freiheit garantieren) sowie für Gläubige ein Paradis ein Himmel exisitiert, der faktisch ja auch nicht da ist, dennoch werden sie weiter dahin streben.

  • @mikestoni4395
    @mikestoni4395 3 года назад

    Bravo!!! Tolles,tolles Video, kann deinen Ausführungen nur zustimmen!!

  • @wiesbadenerplayboy
    @wiesbadenerplayboy 4 года назад +1

    Wahnsinn. Sehr gutes Video, wenn jeder mal so sachlich bleiben könnte wie du.

  • @ottovonbismarck8350
    @ottovonbismarck8350 4 года назад

    Sehr spannendes und lehrreiches Video. Gerade in unserer derzeitigen politischen Situation in der beide Seiten wieder weiter auseinanderzudriften scheinen sehr relevant. Vielen Dank lieber Steinwallen!

  • @michaelschaffhauser5703
    @michaelschaffhauser5703 3 года назад

    Vielen Dank für diese wunderbare Erklärung. Liebe Grüße aus Potsdam.

  • @karakoul7627
    @karakoul7627 4 года назад +2

    Es geht Linken und "Linksextremen" nicht um Gleichmacherei, sondern um soziale Gleichheit, sodass sich jedes Individuum frei nach seinen Fähigkeiten und Bedürfnissen entwickeln kann.

    • @beijon1810
      @beijon1810 4 года назад +1

      Das ist aber sehr romantisiert.

    • @MS-Melas
      @MS-Melas 3 года назад

      @@beijon1810 nun ja die die meisten Bewegungen von Links oder rechts sind in der Ära der Romantik entstanden so war z.B. Marx auch Romantiker.

  • @dasauge8446
    @dasauge8446 4 года назад

    Danke, deiner Ausführung ist nicht wirklich was hinzuzufügen! Kurzgesagt: Es ist wichtig, das wir mitteinander Reden anstelle gegeneinander zu Kämpfen! ;-)

  • @Chris-nk2ri
    @Chris-nk2ri 4 года назад +2

    Als Person des ziemlich Linken Spektrums möchte ich dir sagen, ich gehe vll nicht mit allem mit, was Du gesagt hast, aber deine Nüchternheit und Ansichten zolle ich Respekt.
    Fur mich ist eine Welt in der es Ungleichheit gibt, ob im nationalen oder wirtschaftlichen Kontext, keine gerechte Welt.
    Ebenfalls möchte ich dir für dein aufklären dieser unwürdigen Hufeisentheorie danken. Das ist mit Abstand das dämlichste was in dieser Diskussion existiert.

  • @Housemaster185
    @Housemaster185 4 года назад +7

    Richtig gutes Video. Ich finde solche Art Videos super, vor allem die Art wie du die Sachen ohne eine politische Verzerrung vorstellst.

  • @Chiliees
    @Chiliees 3 года назад

    Nach 1 Jahr hab ich das vid das erste mal gesehen. On point! Nice

  • @BorekBang
    @BorekBang 4 года назад

    Ich studiere selber Politikwissenschaften mit Fokus auf populistischer Kommunikation und ich muss sagen das war ein ganz toller und vor aller dem fairer Beitrag von dir, auch habe ich das Buch von Bobbio nicht gekannt, vielen Dank dafür! Ich werde es sicher lesen. Gerade der Appell an die graduelle Betrachtung von Links und Rechts (Rechts ist nicht gleich Nazi und Links nicht gleich Kommunist) schätze ich sehr und ich denke, diese Betrachtungsweise kommt in der heutigen Debattenkultur, gerade an der Uni wie ich aus erster Hand berichten kann, viel zu kurz (Stichwort Schwarz-Weiß-Feind-Denken) Zu dem Hufeisen-Vergleich würde ich meiner Meinung nach sagen, dass der in Anbetracht auf den deutschen Bundestag bis weil teilweise klar zutrifft, da weit links und weit rechts in Ihrer Kommunikation und Strategie (nicht der Ideologie) sehr populistisch (Merkmal) sind und die repräsentative Demokratie ablehnen und anstelle die direkte Demokratie bevorzugen (Stichwort: Volksabstimmung). Starkes Video!

  • @Greiver
    @Greiver 4 года назад +1

    Super informativ danke dafür!

  • @adlerperspektive4697
    @adlerperspektive4697 Год назад

    Sehr gute Herleitung und Einsortierung der Begriffe. Interessant ist, dass die aktuelle Vorgehensweise der jeweiligen Einsortierung sich auf immer mehr gesellschaftliche Bereiche ausdehnt und versucht diese für sich zu vereinnahmen. Dazu kommt noch eine moralische Einsortierung in Gut und Böse. Hier sehe ich als Katalysator die unterschiedlichen Ängste und Angsthirarschien der Menschen, die ein extremes Schwarz-Weiß-Denken der Menschen forcieren und andererseits einen offenen Dialog und Meinungsaustausch mit diesem emotionalen Hintergrund kaum zulassen. Die jeweilige Seite, ob links oder rechts, verfängt sich durch die Widersprüche und eventuell fehlerhaften Interpretationen dessen was man wahrnimmt, in vielen Zerrbildern von dessen was ist und auch bezüglich des politischen Gegners. In den Handlungen nähert man sich oft denen an, die man eigentlich ablehnt, weil man die eigenen Ideale dem politischen Gegner nicht zugesteht und sich dadurch selbst eigentlich widerspricht. Ich denke es geht in Zukunft darum die Unterschiedlichkeit jedes Einzelnen für das Ganze zu nutzen und zu wertschätzen. Die unterschiedlichen Fähigkeiten einzubringen und diese nicht zu werten. Die andere Sichtweise ist gerade in gedanklich verengenden Phasen überaus wichtig, um nicht den Überblick zu verlieren. In diesem Sinne, mach bitte so weiter.

  • @outgreen2911
    @outgreen2911 3 года назад +1

    Gutes Video, Steinwallen.
    Mich würde mal deine Meinung zur aktuellen Demokratie im Vergleich zum Beispiel zur Weimarer Zeit interessieren. Gerade Themen wie direkte Volksentscheide, Entscheidungen der Regierung trotz mehrheitlicher Ablehnung der Bevölkerung etc. etc.

  • @outgreen2911
    @outgreen2911 12 дней назад

    wieso hab ich das nie in der Schule gelernt...?
    das sind absolute Basics und gefühlt wichtiger denn je.

  • @MrAgent1107
    @MrAgent1107 4 года назад

    Einfach großartig sachlich behandelt dieses Thema. Das schaffen nicht viele.

  • @Matic84
    @Matic84 4 года назад

    Absolut tolles und richtiges Video! Sehr gut und wahr gesprochen, danke für deine super Arbeit.

  • @maximilianb.7728
    @maximilianb.7728 4 года назад

    Eins der besten und inhaltlich wertvollsten Videos auf deinem Account, wenn ich jetzt mal die Videos jenseits der Let's-Plays betrachte.
    Nachtrag: gerade dein Schluss-Plädoyer sollte eigentlich viral gehen. Diesen "geistigen Bürgerkrieg" sehe ich zunehmend seit der Euro- und vor allem Griechenland-Krise. Da fing für mich (Anfang 30) alles an, was mittlerweile deutlich aus dem Gleichgewicht geraten ist.

  • @muecke5012
    @muecke5012 2 года назад

    Ein sehr schönes Video, welches weiter verbreitet gehört!

  • @Harrin925
    @Harrin925 4 года назад +4

    Was würdest du denn als Kriterium für Extremismus, d.h. für mich insb. Demokratiefeindlichkeit (angelehnt an Art. 21 Abs. 2 GG - Kriterien für Parteiverbot: ) ansehen? Ist das "nur" ein bestimmter Grad auf der "Links-Rechts"-Skala oder muss man dafür zwangsläufig (auch) die "Freiheit-Unfreiheit"-Skala heranziehen?
    Überhaupt ist es ja interessant, wie auch diese beiden Skalen zusammenhängen: Ich würde behaupten, ohne einen gewissen Grad an Gleichheit ist Freiheit nicht möglich - und ohne einen gewissen Grad an Ungleichheit auch nicht. So kann in einem System, in dem nicht einmal anerkannt ist, dass alle Menschen im Großen und Ganzen gleiche Rechte haben sollen, keine Freiheit (für alle) möglich sein, während in einem System, in dem "völlige" Gleichheit herrscht, keinerlei Raum mehr für irgendeine Freiheitsausübung bestehen kann.

    • @kosake5493
      @kosake5493 4 года назад +1

      Man kann die DIskussion noch viel weiter ausführen. Die Begriffe Freiheit und Gleichheit werden von verschiedenen politischen Richtungen anders definiert. Linke Freiheit meint oft die Abwesenheit von Armut, der Mensch ist frei sein Leben zu gestalten ohne Gefahr zu laufen 'arm' zu werden. Rechte Freiheit meint meist die Freiheit von staatlicher Bevormundung wie Steuern, strengere gesetzliche Regelungen etc. Von daher begrüßen viele rechte und linke Strömungen 'Freiheit' aber nach ihrer eigenen Definition.

    • @maxxxy94
      @maxxxy94 4 года назад

      @@kosake5493 für Freiheit kann man in "positive" und "negative" Freiheit einteilen - "negative Freiheit" ist die Freiheit von etwas (z.B Freiheit seine Steuern zu hinterziehen) und die "positive Freiheit" ist die Freiheit zu etwas (z.B Teilhabe an der Gesellschaft) - während z.B die FDP sehr viel stärker auf die negative Freiheit setzt fordern linke Parteien die positive Freiheit

    • @kosake5493
      @kosake5493 4 года назад +1

      @@maxxxy94 Ich bin mir nicht sicher über die Bezeichnung negative und positive Freiheit. Das impliziert eine sehr subjektive Sicht. Für den Hartz4 Empfänger ist es sicherlich positiv einen möglichst hohen Regelsatz zu erhalten, um an der Gesellschaft teilzuhaben, während es für den FDP-Wähler negativ ist, weil er dann u.U. höhere Steuern zahlen muss.

    • @maxxxy94
      @maxxxy94 4 года назад +2

      @@kosake5493 das ist eine politikwissenschaftliche Definition, positiv und negativ sind hierbei nicht wertend im Sinne von Gut oder schlecht sondern wie geschildert, "positive Freiheit" versetzt dich in die Lage zu X und "negative Freiheit" befreit dich von Y - Hartz4 ist z.B ein (mäßiger) Versuch Menschen in die Lage zu versetzen an der Gesellschaft Teil zu haben ergo positive Freiheit, die FDP fordert mehr "negative Freiheit" also z.B Steuerbefreiung. Ja positive und negative Freiheit stehen auch im Gegensatz zu einander.

    • @kosake5493
      @kosake5493 4 года назад

      @@maxxxy94 Alles klar, so betrachtet macht die Bezeichnung Sinn.

  • @untruelie2640
    @untruelie2640 4 года назад

    Wirklich sehr schön, dass jemand mal dieses Thema mit theoretischer Unterfütterung behandelt. :) Als jemand, der einen Abschluss in Politikwissenschaft und Philosophie hat, weiß ich das zu schätzen. Ich würde vielleicht (ergänzend zu Bobbio) ein weiteres Unterscheidungskriterium anbringen: der Unterschied zwischen (gesellschaftlicher) Progressivität und Anti-Progressivität. Man könnte natürlich argumentieren, dass dies in der Praxis nur eine Form des Gleichheit-Ungleichheit-Kriteriums ist, aber meines Erachtens ist der Kernaspekt hier eher der Bezug auf neue/zukünftige Denkmodelle und Lösungsansätze für politische Problemstellungen (progressiv) bzw. alte/traditionelle Modelle und Ansätze (anti-progressiv).
    Diese Dimension der rechts-links-Unterscheidung hat natürlich ebenfalls eine lange historische Tradition, beginnend wohl mit der Auseinandersetzung um die frz. Revolution zwischen dem klassischen Konservatismus und dem klassischen Liberalismus um 1800.

    • @Tarnatos14
      @Tarnatos14 Год назад

      Historisch muss ich sagen finde ich es schwer das aber wirklich progressiv oder nicht-progressiv einzuteilen.
      Bspw. die französische Revolution: ist nicht historisch betrachtet gewesen das System der Republik (genau wie der Name) deutlich älter gewesen als die Feudalherrschaft, da es aus der Antike entlehnt wurde? Damit ist es schon nicht mehr so einfach von "neuen" Ideen zu sprechen, sondern nur von ablösung des im jüngeren Zeitraum alten, das aber historisch betrachtet dennoch 'neuer' sein könnte als das Gegenmodel.
      Daher finde ich progressiv ein sehr schwieriges Kriterium das auch wenig aussagt. (z.B.: da ja auch alle Staatsformen irgendwo sich in den Aristotelischen Verfassungskreislauf einordnen ließen, nach der Maßgabe also alle recht alt wären nur mit neuer Ausgestaltung)

  • @maxxxy94
    @maxxxy94 4 года назад +12

    Das Problem am klassischen Rechts-Links-Schema ist, dass es nur eindimensional ist - ich empfehle zur Einordnung eher ein zweidimensionales Schema (gutes Beispiel: www.politicalcompass.org/ ) um sowohl wirtschaftlich als auch gesellschaftlich vernünftig einordnen zu können.

    • @Steinwallen
      @Steinwallen  4 года назад +12

      Im Video wird eine zweite Achse erwähnt. Auch geht es hier NICHT um ein Gesamtmodell, sondern ausdrücklich um dieses ominpräsente begriffliche Schema. An keiner Stelle habe ich behauptet, dass es ausreicht, eine vernünftige Einordnung zu gewährleisten.

    • @maxxxy94
      @maxxxy94 4 года назад +2

      @@Steinwallen wollte gar nichts bemängeln, nur nochmal ein Modell anbringen wie man das Problem politikwissenschaftlich umschiffen kann

    • @maxxxy94
      @maxxxy94 4 года назад

      @@Steinwallen wenn man unter Gleichheit auch die Gleichheit an politischer Mitwirkung begreift, muss links auch immer demokratisch sein

  • @Rene_42...
    @Rene_42... 4 года назад

    Beeindruckend gutes Video. 👍 Absolut empfehlenswert.

  • @carlitos9378
    @carlitos9378 Год назад

    Ich schaue Deine Videos nicht regelmäßig und bin auch kein Abonennt. Aber ganz großes Lob für dieses Video! Davon braucht man mehr.

  • @AVKnecht
    @AVKnecht 4 года назад

    Das war richtig gut! Anständige Erklärung und absolut neutrale Darstellung. Außerdem sind die restlichen Kommentare überraschend gesittet. Aber bei deinen sonstigen Inhalten auch kein Wunder, dass ein eher anspruchsvolleres Publikum angezogen wird.

  • @margaretevonbieberstein7995
    @margaretevonbieberstein7995 Год назад

    Ein wichtiger B eitrag zur Aufklärung 😊

  • @GenerationY93
    @GenerationY93 4 года назад +1

    Vielen dank für deine Aufklärung, Rechts ist die Ungleichheit das jeder Mensch seine eigenen Entscheidungen trifft,
    Links ist die Gleichheit wo für die Rechte einer Gruppe oder einer Gemeinschaft einsteht.

  • @Erdmannchen_
    @Erdmannchen_ 4 года назад

    Puhhh.... Respekt, mega Respekt meinerseits vor Dir. Ich werde mir das wohl öfter anhören müssen, aus verschiedenen Gründen. Aber so nach dem ersten Mal muss ich sagen ist für mich das bemerkenswerte, ja ich wiederhole da wohl den Einen oder Anderen "Vorkomentator", dass Du mit diesem Thema sehr sachlich und objektiv umgegangen bist. Desweiteren hast Du meines Erachtens nach Fakten und Meinungen, sowohl die Anderer als auch deine eigenen, sehr gut kombiniert ohne Unfug oder reine Spekulationen und Halbgares aus dem Thema bzw dem Inhalt deines Videos zu machen. Wirkt stimmig, nachvollziehbar und anwendbar. Letzteres ist wie ich finde sehr wichtig und es stützt auch meine Aussage dass Du das Thema obektiv behandelt hast.
    Ich konnte sehr viel mitnehmen. Bin erst kurz vor der 26 und beschäftige mich erst seit etwa 6 Jahren mehr oder weniger intensiv mit Politik. Danke für deine Anregungen bzw. Erklärungen.
    Liebe Grüße aus dem (Erdmännchen-)Bau :-)

  • @Eldoran1989
    @Eldoran1989 4 года назад

    Schönes Video, auch wenn ich weiß, dass es nicht für mich gemacht wurde, seh ich es doch etwas als Follow-up zu meinem Kommentar in Lawgivers. Schöner Beitrag zur politischen Aufklärung und dem Channel treu mit historsichem Bezug. Danke für deine Arbeit.

    • @Eldoran1989
      @Eldoran1989 4 года назад

      Nur noch ein Gedanke. Ich verstehe jetzt von welcher ideengeschichtlichen Begriffsbestimmung du ausgehst und das ist ja auch völlig valide. Mir scheint nur die Begriffsbestimmung von links und rechts mit dem Spektrum der Gleichheit/Ungleichheit immernoch eine unzureichende Begriffsbestimmung. Ich weiß nicht, ob das deutlich wurde, aber ich bin letztlich eh der Meinung das die Begriffe links und rechts für den politischen Diskurs ungeeignet sind, das schmälert aber nicht deine Leistung wenigstens für eine einheitliche Begrifssverwendung einzutreten. Ich will nur kurz ausführen was mein Problem mit der Gleicheit/Ungleichheit ist. Du hast sehr gut ausgeführt warum der Nationalsozialismus trotz egalitärer Anklänge eben doch rechts ist. Aber es bleibt das im Diskurs eben die Begriffe links und rechts eben zu solchen Problemen führt, eben babylonische Sprachverwirrung, behauptung die NSDAP sei links etc. In meinen Augen sind es, heute, bloße polemische Schlagworte und es gibt geeignetere Kategorisierungen von politischen Ideen als das fast schon arachische rechts/links.Wäre interessant zu hören was du dazu sagst, ansonsten ich find das Video klasse.
      P.s Hufeisentheorie. Da hatte ich in letzter Zeit öfter Diskussionen zu und habe die Hufeisentheorie in dem dargestellten Sinne auch vertreten. Das war also ne sehr kurze aber starke Auflösung des "Problems".

  • @zyan6686
    @zyan6686 4 года назад

    Eine kurze Frage/Anmerkung zum Thema Umwelt: Die Naturschutzbewegung ist ja damals im Kaiserreich aus dem konservativen Bürgertum entstanden, während linke Staaten wie die DDR oder Sowjetunion keine Rücksicht auf die Umwelt genommen haben; das Thema ist also (umgekehrt zur Nation) von Rechts nach Links gewandert. Ohne mich jetzt näher damit auseinandergesetzt zu haben, scheint es also gleichheitsbasierte Argumente gegen Umweltschutz und ungleicheitsbasierte Argumente für Umweltschutz zu geben. Inwiefern passt das zu der Theorie von Bobbio? Sollte man "Umweltschutz" vielleicht ähnlich wie "Freiheit" als eigene Achse definieren?

  • @rvsoehsten
    @rvsoehsten 3 года назад

    Wie gut wäre, Ihren Beitrag auf portugiesisch zu haben. Brasilien braucht dies wie nie zuvor.

  • @realleprechaun5559
    @realleprechaun5559 4 года назад

    Danke für dieses Video und die guten Erklärungen. Ein Thema welches mir auch immer wieder begegnet und bei dem es schwer ist eine neutrale Erklärung zu finden. Jetzt kann ich die Leute immer auf dieses Video verweisen.

  • @hinzkunzinger7891
    @hinzkunzinger7891 4 года назад

    Guten Abend!
    Das ist eine sehr interessante Sicht auf dieses doch so omnipräsente Begriffspaar.
    Allerdings ist es eine Perspektive, die viele, vielleicht die Meisten, nicht so wirklich einnehmen (wollen).
    Um die gesellschaftliche Realität in Beug auf solche Einordnungen ("Begriffsrealität", wie ich es mal nennen möchte) zu erfassen, hilft es sehr, zu fragen, welchen Begriff sich die Beteiligten selber geben würden bzw. welche sie wohlwollend akzeptieren.
    In dieser Hinsicht ergeben sich doch einige Unterschiede zu der Auffassung von Rechts und Links als Richtungen auf der Ache der Gleichheit.
    So lässt sich mancher Agitator oder Politiker als links bezeichnen, tut dies womöglich selbst - und in dieser Richtung sind die Begriffe Links und Gleichheitsfördernd auch durchaus kongruent.
    Andererseits wird jeder Liberale es sich verbitten, als rechts bezeichnet zu werden. Generell will kaum jemand diese Bezeichnung auf sich sitzen lassen, fast unabhängig von den tatsächlichen Positionen.
    Hierzulande haben die Nationalsozialisten den Begriff rechts usurpiert.
    (wie sie so vieles einfach umgedeutet haben, bei dem wir bis heute ausschließlich ihrer verqueren Interpretation folgen, so verhasst sie uns auch sein mag - nicht nur bei jahrtausendealten religiösen Symbolen. Vielleicht eine Art Stockholm-Syndrom, aber darum soll es hier nicht gehen)
    Effektiv hat für viele Bürger "Rechts" also die Bedeutung von "einen Schritt in Richtung Nazis" und "weiter rechts" von "näher an den Nazis".
    Das kann man schade finden, man kann es aber auch schlicht als Begriffsrealität akzeptieren und sich anderen Begriffen zuwenden, um Richtungen zu beschreiben, die tendentiell mit "Ungleichheit" betitelt werden können.
    Zum Beispiel liberal.
    (Ich mag die Vorsilbe neo- nicht. Theoretisch mag das richtig sein, von der Begriffsrealität her ist jedoch, seit es den Begriff Neonazi gibt, alles mit neo- davor als nicht wünschenswert gebrandmarkt. Versuch es mal selbst, setzte die Vorsilbe vor alles möglcihe und sieh, was es damit macht. Würdest du einem Neosozialen trauen? Einem Neokosmopiliten? einem Neogrünen?)
    Zudem muss ich gestehen, dass ich ganz prinzipiell die beinahe äquivalente Behandlung von rechts vs liks und (un)gleichheit nicht vollständig verstehe.
    Natürlich bleibt es jedem überlassen, diese Begriffe ganz einfach so zu definieren. Das war hier aber m.E. nciht das Ziel, sondern es ging um eine Aufarbeitung dessen, wofür die Begriffe stehen und standen.
    Was dabei nicht zum Tragen kommt - oder in einen Topf geworfen wird - sind die gravierenden Unterschiede in Art, Dauer und Entstehung der Ungleichheit sowie die Frage, ob sie durch das System aktiv herbeigeführt und bewahrt werden, oder ob sie gesehen und akzeptiert werden.
    Eine andere Unterscheidung ist die zwischen Rang und Individualismus. Eine (ideale) Armee ist zugleich extrem gleich - jegliches Eigene ist unerwünscht und innerhalb eines Ranges wird jeder gleich behandelt - und zugliech extrem ungliech mit ihren Rängen und Befehlsketten. Statische Ungleichheit, wenn man so will.
    Im Krassen Gegensatz dazu steht der Liberalismus, der keine Ränge duldet, in dem sich jedoch zwischen den "gleichrangigen" Unterschiede beliebiger Größe auftun können - die Ungleichheit ergibt sich dynamisch.
    Bemerkenswert finde ich, dass rechts und links politisch so oft als die wichtigsten Richtungen angesehen werden - für mich ist immer eher entscheidend, ob es nach vorn geht oder zurück...

  • @BeerMakesHappy
    @BeerMakesHappy 4 года назад

    Den Freiheitsbegriff im Bezug auf Neoliberalismus könnte man auch in die andere Richtung noch beleuchten: Während manche sich frei fühlen, wenn sie über viel Arbeits- und Zeitufwand sich auf materieller Ebene alles leisten können (sofern dieses Bild der Realität entspricht), besteht die Freiheit von anderen aus der Unabhängigkeit von materiellen Zwängen und in "freier" Zeiteinteilung abseits der Lohnarbeit.
    Grüße nach Noyerswerda!

  • @michaelnivi9541
    @michaelnivi9541 4 года назад

    sehr gut diese Einordnung. Es war eine Freude dir zuzuhören. Natürlich kannst du nicht alle Aspekte reinbringen, da sind 30 min zu kurz.

  • @beijon1810
    @beijon1810 4 года назад

    Diese Sitzordnung in Gottesdiensten hat sich bis in die Gegenwart gehalten. Zumindest in einigen kleinen Dörfern. Das Gleiche übrigens bei Trauerfeiern auf Friedhöfen.

  • @kramex81
    @kramex81 Год назад

    Solange mich die Rechten für einen Linken halten und die Linken für einen Rechten, ist mir das recht. Demokratie
    müssen wir lernen, jeder von uns, im Einzelunterricht. Demokratie heißt unser Hauptwort! Und alles andere,
    national und liberal und sozial, das sind nur die Beiworte!

  • @distantuncertain630
    @distantuncertain630 4 года назад

    Sehr schön erklärt, vielen Dank :)

  • @olemoeller5780
    @olemoeller5780 4 года назад

    Spitzenvortrag. Gut gemacht.

  • @Saturas077
    @Saturas077 4 года назад

    Ich frage mich ja tatsächlich, welche Leute das Video nicht mögen.
    Waren dies Anhänger einer der extremen Lager?
    Sehr löblich deine Vorstellung - Bravo!

  • @dominikthemachine2560
    @dominikthemachine2560 4 года назад

    Sehr, sehr schön und gut erklärt! :-) :-) ;-)

  • @mocianK
    @mocianK 4 года назад

    Toller und wichtiger Beitrag in der heutigen Zeit, in der (aus meiner persönlichen Sicht) der Rechtsextremismus immer gefährlicher wird und außerdem eine Spaltung zwischen Rechts und Links voran getrieben wird statt einer zwischen Extremisten und Demokraten.

  • @vincentanno1997
    @vincentanno1997 4 года назад +4

    Schönes Schlusswort! In der heutigen Debatte wird nach meinem Eindruck besonders der Begriff "rechts" als Synonym für rechtsextreme Meinungen missbraucht und die Vertreter eines konservativen Standpunktes in der Auseinandersetzung damit diffamiert.

    • @kinalbrien6357
      @kinalbrien6357 4 года назад

      aber links doch genauso, wie oft am stammtisch nebenan schon SPD und GRÜNE Wähler als "linke" niedergamacht wurden kann ich schon garnicht mehr zählen. Aber das der Ottonormalverbraucher halt nicht so differenziert in seinen Aussagen ist, ist doch eigentlich ein stückweit zu erwarten,finde ich jedenfalls.

    • @vincentanno1997
      @vincentanno1997 4 года назад

      @@kinalbrien6357 Das mag schon stimmen, aber anders als der Begriff "rechts" ist "links" im großen Ganzen meiner Ansicht nach nicht mit einer negativen Konnotation, wie es "rechts" mit der Gleichsetzung zum Rechtsextremismus erfährt. Das mag in Stammtischrunden gelegentlich der Fall sein, aber eine saubere Trennung von "rechts" und "rechtsextrem" wird noch nicht mal wirklich von Politikern vorgenommen. Der Ottonormalverbraucher übernimmt das dann und meistens sind die Lautesten ja die mit der geringsten Ahnung, die das dann noch befördern...
      Nachtrag: Diese Trennung wird übrigens auch häufig von Politikern vernachlässigt, die in der eigentlichen Politikwissenschaft als "rechts" bezeichnet werden würden, zB von der CDU

  • @dantelus4173
    @dantelus4173 4 года назад +2

    Ich finde es irgendwie Schade das es kein "neutral" gibt. Es gibt "nur" entweder oder, für und gegen, schwarz/weiß, gut böse usw... 1x eine Äußerung gemacht egal auf welche Seite, auch wenn Sie gut argumentiert ist und man wird in eine Schublade gedrückt. Wenn man mal "rational" denkt. Aber vielen dank für das tolle, informative und objektive Video. Ein Thema was sehr sehr schwer ist, wie die Religionen und der Glaube. Respekt ;) Aber hier auf deinem Kanal, wird wenigstens gesittet darüber kommentiert

    • @snurfli5605
      @snurfli5605 4 года назад +3

      Klar gibt es Neutralität. Wenn du sagst Thema xy geht mir am Arsch vorbei, ich möchte dazu gar keine Meinung haben, dann ist das dein gutes Recht.

    • @D37-i7r
      @D37-i7r 4 года назад +1

      Naja im Gewissen Sinne ist jeder Mensch nun mal bestandteil der verschiedensten Schubladen. Diese sind zum Teil auch notwendig um zu verstehen wie die einzelnen Personen ticken oder zumindest eine Ahnung davon haben. Aber gerade im politischen gibt es eigentlich kein neutral. Man kann sich neutral verhalten, aber das bedeutet nicht das man nicht trotzdem eine Tendenz hat.
      Nehmen wir die Schweiz die ist zwar neutral. Aber das kann man auf viele Arten sein und die Schweiz selbst hat ja auch vorherschende politische Meinungen. Neutral bedeutet ja eigentlich nur, das man in einem Streit von anderen keine Partei ergreift.
      Anderes Beispiel Steinwallen´s Stellaris Let´s play. Da befand sich sein Land in der Lage das eine der beiden Kriegsparteien Kriegsschiffe durch sein Gebiet geschickt hat um ihrem Verbündeten zu helfen. Damals wurde entschieden die Grenzen dicht zu machen weil er neutral ist. Allerdings könnte man auch sagen das er so trotzdem Partei für die andere Kriegspartei ergriffen hat, da er die Möglichkeiten der einen Begrenzt hat. Wenn er die Durchreise gestattet hätte, hätte er auch Partei ergriffen.
      Die Begriffe Links, Rechts und Mitte sind ja auch nur Oberbegriffe. Auch in der Linken gibt es Flügel die noch weiter links sind oder die nach rechts wollen oder die eher mittig sind. Wobei Rechts in diesem Fall ersteinmal mehr Mittelinks bedeutet. Genau wie in der AfD. Da gibt es den sogenannten Flügel der viel weiter nach Rechts will. Während Bernd Lucke, der Gründer, damals nur Mitterechts sein wollte. Aber gescheitert ist. Ein bisschen wie ein Kompass wo es Norden und Osten gibt und NO und NNO und NNNO und so weiter.
      Links oder Rechts zu sein bedeutet nun nicht automatisch das jemand gut oder böse ist. Das sagen die einzelnen Parteimitglieder nur um sich von ihren Gegnern abzugrenzen. Trotzdem kann man relativ vernünftig miteinander umgehen. Z.B. gibt es in meinem Landtag die Sitte zu Weihnachten Weihnachtslieder zu singen. Da haben immer alle Abgeordneten mit gemacht. Die einzige die nicht mit macht ist die AfD. Das zeigt, das es jahrelang einen Konsenz gab, auch wenn man in unterschiedlichen Lagern sitzt.
      Aber ich verstehe dein Problem das man Ideen oder Vorschläge einfach ablehnt nur weil sie von einer anderen Partei kommen. Das ist ein Problem der realen Demokratie, die nur entfernt was mit der idealen zu tun hat. Man versucht sich eben abzugrenzen und zu profilieren um sich bei dem entsprechenden Wählerklientel anzubiedern. Aber es gibt ja bereits eine Änderung. Inzwischen folgen die Leute weniger einer Partei als einzelnen Ideen und Bewegungen. Das könnte die ganze Situation langfristig ändern. Doch das müssen wir abwarten.

    • @Sirenensang
      @Sirenensang 4 года назад +4

      Ist halt schwierig, wenn buchstäblich Menschenleben davon abhängen, was sich nun durchsetzt. Politische "Neutralität" kann es ideologisch nicht geben, solange es politisch relevant ist, welche Ideologie du hast.

  • @couchi3000
    @couchi3000 4 года назад +1

    Vorab zwei Dinge. Erstens ist es schön mal ein Gesicht zu haben zu der Stimme aus vielen LP´s und zweitens finde ich an diesem Video toll das ich vor allem das Gefühl habe etwas gelernt zu haben. Anschließen würde ich gerne mit ein paar Fragen. Du sagtest es wäre recht einfach im politischen Diskurs rechte/linke Positionen von extremen Positionen zu unterscheiden und verweist auf das GG, da frage ich mich, ist deiner Meinung nach die Linke und die AFD extrem? Eine weitere Frage wäre die deutsche Haltung zu der aktuellen Flüchtlingskriese. Laut GG haben alle Menschen das Recht in Europa Asylantrag zu stellen. Ist es dann nicht höchstgradig undemokratisch wie die Flüchtlinge an der griechischen Grenze behandelt werden? Oder anders gefragt, ist es nicht pure Heuchelei die Menschenrechte sich auf die Fahne zu schreiben und dann so etwas zu provozieren und zu tolerieren?
    Die Debatte über Gleichheit und Ungleichheit hattest du am Beispiel des Bürgertums aufgezeigt die politischen Einfluss gefordert haben. Mich hat das sofort an die Autofahrer erinnert die Schimpfen nicht vorgelassen zu werden um im nächsten Moment jeglichen Zwischenraum zufahren um ja keinen vorlassen zu müssen.

    • @MarpoLoco
      @MarpoLoco 4 года назад

      Auch eine einfache Frage: Können die Auswanderer nicht einfach einen Flieger nach Deutschland nehmen, anstatt Schleppern Unsummen in den gierigen Rachen zu schmeißen? Warum trauen sie sich nicht einfach auf einen deutschen Flughafen, um dort einen Asylantrag zu stellen. Oder in einem deutschen Konsulat in ihrem Heimatland ;-) ? Warum achten sie keine Staatsgrenzen und missbrauchen die Seenotrettung als persönliches Taxi zu ihrem Traumland?

  • @joni1092
    @joni1092 4 года назад

    @ Steinwallen
    Lieber Steinwallen, mich würde brennend interessieren, ob du mal etwas von Michel Foucault gelesen hast? Vor allem seine Diskurstheorien. Liebe Grüße!

  • @Tannin
    @Tannin 4 года назад

    Wie immer ein gelungenes Video, gerne mehr davon ;)

  • @mein-biedenkopf
    @mein-biedenkopf 3 года назад

    ...sollte man vielleicht nicht hinzeigen wenn man dokumentieren will ... Klasse :-D
    Tolles Video!

  • @Wissenssuechtig
    @Wissenssuechtig Год назад

    Das Video schaue ich mir sicher mitlerweile zum Dritten mal an.
    Hier ein Kommentar für den Algorithmus.

  • @weirdbeard83
    @weirdbeard83 4 года назад

    Danke für das Video!

  • @friedafake1500
    @friedafake1500 Год назад

    Hallo lieber Steinwallen! An dir ist ein (Geschichte-)Professor vorbei gegangen..!

  • @darkhorse2316
    @darkhorse2316 4 года назад +1

    das Video finde ich auch passend dazu:
    Horst Lüning - Linke und Rechte
    ruclips.net/video/OVMFc-CwBBk/видео.html

    • @smftrsddvjiou6443
      @smftrsddvjiou6443 4 года назад +1

      Naja, Herr Lüning hat so seine eigenen Ansichten, oft mit lückenhaften Fakten und auch dem Bauch raus. Unterhaltsam finde ich ihn dennoch.

  • @nachtalb8394
    @nachtalb8394 4 года назад +9

    Mein lieber Steinwallen.... Da komm ich aus der Nachtschicht und du haust hier so ein video raus... ich wollte doch nur etwas Unterhaltung, bin eigtl. müde, aber hier möchte ich doch einen längeren Kommentar zu abgeben... Ich dachte am Anfang: Jetzt kommt er da mit so einem (mMn veralteten und verkürzten) eindimensionalen Modell daher. Zum Glück bekommst du nachher noch die Kurve und bringst auch noch eine zweite Ebene (Freiheit/Unfreiheit) mit ein. Hier hätte ich mir gewünscht, dass du auf modernere, mehrdimensionale Modelle des politischen Spektrums hinweist (zB. Bryson & McDill oder das Nolan-Diagramm), die viel Zeitgemäßer und differenzierter sind. Aber bleiben wir mal bei deiner Betrachtung des linearen Modells, bei dem du die (sicherlich wichtige) Achse Gleichheit/Ungleichheit anlegst. Ich will dir da auch prinzipiell nicht widersprechen, möchte aber den Gedanken einbringen, dass die Frage der Gleichheit (bzw. Ungleichheit) schon von der Denke her in beiden Lagern ganz unterschiedlich konzipiert ist: Während Linke hier eher soziologisch oder klassentheoretisch definieren, herrscht im rechten Lager eine biologistische, sozial-darwinistische Denkweise vor. Das umschreibst du zwar ein wenig, hier liegt aber mMn einer der Hunde begraben, warum es für Linke schwierig bis unmöglich ist, Rechte zu verstehen und für Rechte schwierig ist, Linke zu verstehen. In Bezug auf die Hufeisentheorie, die du lobenswerter Weise als Unsinn entlarvst, möchte ich mal folgende Frage aufwerfen: Gibt es eigentlich eine extreme Mitte? Du beschreibst ja, die Extreme würden sich zwar nicht in den Inhalten, aber in den Methoden annähern... jetzt schauen wir uns doch einfach mal an, wie unsere modernen, demokratisch-kapitalistischen gesellschaften durchgessetzt und etabliert wurden und bis heute verteidigt werden: Mit fast immer extremen, brutalen und authoritären Methoden. Man schaue sich an, was im Herbst/Winter 1918/19 in Deutschland passiert ist. Man schaue sich an wie der Westen seine Vorstellungen von Freiheit und Demokratie im Kalten Krieg und bis heute durchgesetzt hat. Es ist ja nicht so, als hätten alle Völker der Erde dieses Modell ganz gewaltlos und im gegenseitigen Einverständnis übernommen. Und damit komme ich zu deinem Fazit, von dem ich ein bißchen enttäuscht bin. Mir ist klar, das Video soll in erster Linie informativ und deswegen auch neutral sein und du willst allen zuschauern das Denken selbst überölassen. Das finde ich auch ehrenwert. Allerdings frage ich mich schon, wenn man sich die aktuelle politische Situation in Deutschland und Weltweit anschaut, ob es hier nicht ein wenig mehr Haltung und Differenzierung bräuchte. In zeiten des Kulturkampfs von rechts Außen, in Zeiten von sich häufendem rechtsextremem Terror, in zeiten von 200 rechtsextremen morden in Deutschland in den letzten 30 Jahren seit der Wiedervereinigung, finde ich zumindest einen kleinen Hinweis darauf sinnvoll. Das hat für mich etwas mit Haltung zu tun (die möchte ich dir jedoch hiermit nicht absprechen). Hier verfällst du mir zu sehr in so ein gleichmachendes "Politikersprech" a la "extremismus ist immer böse und die guten Demokraten müssen sich dagegen wehren". Das ist in meinen Augen sehr verkürzt und wird der aktuellen Situation nicht ganz gerecht. Denn wir erleben aktuell eine massive Bedrohung unserer freiheitlichen Grundordnung durch die extreme Rechte, nicht durch eine extreme Linke, die in D in ihrer extrmen Form keine wirklichen Anhänger hat und irrelevant ist. Das sollte wenigstens erwähnt werden. Die Linke in Deutschland ist in erster Linie Kapitalismuskritisch, sie möchte das Wirtschaftssystem verändern und erneuern. Aktuell muss man in D schon mit der Lupe nach Linken suchen, die eine gewaltsame Revolution oder einen Umsturz befürworten würden oder sich nach bürgerkriegsähnlichen Zuständen sehnen würden. Dies ist aber in rechtsextremen kreisen derzeit das Ziel vieler Gruppierungen und hier folgen Worten auch derzeit massiv Taten. Ich finde du hast mit diesem Video eine Chance verpasst hierzu klarer Haltung zu demonstrieren, was nicht heißen soll, du würdest so etwas goutieren. Übrigens noch ein Punkt zum Neoliberalismus, deine these, dieser würde oder wolle persönliche freiheiten nicht beschränken halte ich auch für recht wackelig. Politisch will und muss er sie nicht beschränken, denn die Teilhabe an der Freiheit wird im Neoliberalismus ja schön über die ökonomische Schiene eingeschränkt. Insofern empfinde ich Neoliberalismus als zutiefst Authoritäres System, das die Freiheit nur als schöne Maske vor sich her trägt, gleichzeitig die Solidarität abschafft.

    • @nachtalb8394
      @nachtalb8394 4 года назад +1

      PS: Die sehr gute Partei Die PARTEI ist übrigens sehr gut, aber ich möchte hier niemanden rekrutieren! *zwinkersmiley* (Bitte nicht löschen #freedomofspeech #keinezensur #HumoristdasPasswortfürsLeben)

    • @rifat5183
      @rifat5183 4 года назад +1

      Also du bist obwohl du von der Nachtschicht kamst heller im Kopf als so manch anderer! Hut ab!

    • @nachtalb8394
      @nachtalb8394 4 года назад +2

      @@rifat5183 Ich hab nicht umsonst 13 Jahre lang Politikwissenschaft, Anglistik, Geschichte, Germanistik, Soziologie und Pädagogik studiert, nur um dann alles abzubrechen und Erzieher zu werden.... ;) bißchen was ist doch hängengeblieben ^^

    • @rifat5183
      @rifat5183 4 года назад

      @@nachtalb8394 Bei dir hat es sich aufjedenfall bezahlt gemacht! So genug geschleimt hehe.

    • @rifat5183
      @rifat5183 4 года назад

      @@nachtalb8394 Wenn nur alle kinder solches Glück hätten solche Erzieher zu haben.

  • @canon2367
    @canon2367 4 года назад

    Chapeau, Steinwallen!

  • @tusk70
    @tusk70 3 года назад

    Ganz oberflächlich betrachtet würde ich diese beiden Richtungen so festmachen:
    Links: Gleichheit
    Rechts: Freiheit

    • @Steinwallen
      @Steinwallen  3 года назад +3

      Das ist aber wirklich sehr oberflächlich betrachtet. Die politische Rechte hat seit der Gegenaufklärung dafür gekämpft, dass es KEINE Ausweitung der Freiheitsrechte geben soll. Das gesamte 19. Jahrhundert war von dieser politischen Auseinandersetzung geprägt.

  • @vindulias8263
    @vindulias8263 4 года назад +1

    Ich hätte dich voll gerne als Geschichts und Politik Lehrer gehabt. 😂

  • @anyonenobody12
    @anyonenobody12 4 года назад

    Cooles und informatives Video 👍👍👍

  • @juanzulu1318
    @juanzulu1318 Год назад

    Interessante Reflektion.

  • @ngogol1748
    @ngogol1748 Год назад +1

    Ein sinnvoller Ordnungsversuch. Zu wenig klar wird mir allerdings, wie sich links und rechts von ihren extremen Versionen abgrenzen lassen sollen. Es wäre schön, wenn es hier eine ebenso sachlich argumentierende Basis gäbe. Als erstes fällt mir hier die Unterscheidung von Mittel und Ziel ein. Ich denke, dass es sinnvoll wäre, die Positionen "links" und "rechts" zunächst alleine über die Ziele politischen Handelns zu bestimmen. Das hieße, auf der Unterscheidung der Mittel bräuchte es ein neues Kriterium zur Unterscheidung zwischen extremistisch und nicht-extremistisch. Ein Blick in die Geschichte zeigt leicht, dass Demokratien viele Formen des Ungehorsams, die vielfach ein Mittel politischen Handelns sind, akzeptieren, die andere Regierungsformen nicht zulassen. Mit anderen Worten: die Unterscheidung extremistisch vs. nicht-extremistisch ist nicht zeitlos. Ich glaube, dass wir implizit extremistisch von nicht-extremistisch durch den Gewaltbegriff zu definieren versuchen. Allerdings sieht man bei vielen Formen sog. zivilen Ungehorsams (die ja links und rechts verwendet werden), dass es politischen Streit und Irritationen darüber gibt, wo die Grenze verläuft. Das heißt mE, wenn auch die Definition von links und rechts einigermaßen sachlich gelingen kann, wird die Unterscheidung von extremistisch vs. nicht-extremistisch umso aufgeladener und schwieriger. Täusche ich mich? Ist es leichter als mir scheint?

    • @Steinwallen
      @Steinwallen  Год назад +3

      Ich stimme grundsätzlich. Auch, dass der Begriff "extremistisch" nicht zeitlos ist. Ich plädiere hier für eine pragmatische Sicht: Extremistisch ist die Wahl der Mittel, wenn sie nicht dem Grundgesetz entsprechen.

    • @ngogol1748
      @ngogol1748 Год назад +1

      @@Steinwallen Ja, nachvollziehbar! Nur ergänzend. Beim Weiterlesen zu diesen Fragen bin ich auf einen online frei verfügbaren Aufsatz des Politologen Claus Leggewie gestoßen (in: "Blätter" 10/2012, S. 63-74). Kurz gefasst plädiert er eher dafür, gewalttätiges Verhalten als Kriterium für Extremismus zu wählen und keine, seiner Ansicht nach für ideologische Instrumentalisierung anfällige politische Definition. Es geht ihm um eine möglichst neutrale, formale Bestimmung. Das finde ich in der Intention nicht unpassend zu der links-rechts-Bestimmung in diesem Video. LG

  • @puschelhornchen9484
    @puschelhornchen9484 4 года назад

    Bei Freiheit kann man auch nochmal unterscheiden zwischen negativer und positiver Freiheit:
    Negative Freiheit z.B. frei von staatlicher Kontrolle sein der einem den Wohnsitz vorgibt
    Positive Freiheit z.B. die materiellen Mittel zu haben seinen Wohnsitz dahin zu verlegen wo man wohnen möchte.
    Was das Grundgesetz angeht haben wir da ein Problem. Das sind Normen. Und da gehe ich mit dem Rechtswissenschaftler Hans Kelsen, dass "keine Norm ihre eigene Auslegung garantieren kann". Das ist heremeneutisch nicht möglich.
    Gerade die nationalsozialistisch gesinnten deutschen Juristen haben angefangen Gesetze neu zu interpretieren. Das BGB zeigt das auch. Es wurde im Kaiserreich erlassen und gilt bis heute. Nach 1933 wurde es dann aber so ausgelegt dass man einen Vertrag mit Juden einfach auflösen konnte.
    Was ich von der Extremismustheorie kenne und deren Anhängern wie Backes und Jesse ist vorallem das Demokratie für sie eine formale Hülle ist, die sie mit ihrer Theorie nicht inhaltlich füllen wollen oder können. Aber da es formal gesehen in alle Richtungen ausgelegt werden kann(s.o.) braucht es eine materiell ausgestaltung der Demokratie.

  • @oIMADMANIo
    @oIMADMANIo 4 года назад

    Bester RUclipsContent! Danke Dir.

  • @Cethegus100
    @Cethegus100 4 года назад

    Ein sehr guter und ausgewogener Beitrag, den ich ein paar Lehrern weiterempfohlen habe

  • @FullAffect26
    @FullAffect26 4 года назад

    Da ja Ungleichheit auch immer mit daraus resultierenden Machtverhältnissen einhergeht habe ich hier noch ein schönen weiterführenden Vortrag welcher sich allgemein um Machtverhältnisse in der Welt dreht. Hier zeigen sich auch wie linke und rechte Ansichten miteinander wirken aber auch dass die Welt doch etwas komplexer ist als in Polaritäten zu denken. Trotzdem lässt sich doch einiges durch das Schema erklären.
    Den Vortrag hält Prof. Heiner Flassbeck ehemaliger Chefvolkswirt der UNCTAD (UN-Behörde für wirtschaftliche Entwicklung und Zusammenarbeit)
    ruclips.net/video/7ONqIpU1UfI/видео.html
    Viel Spass beim Weiterbilden ;)

  • @earlgrey5112
    @earlgrey5112 4 года назад

    Stark! Danke für dieses Video.

  • @bjornmeier5544
    @bjornmeier5544 4 года назад

    Ja, eine historische Betrachtung ist sehr nützlich.
    Fazit: die Begriffe politisch rechts oder links sind fast beliebig interpretierbar, also kein taugliches Mittel der Ein- oder Ausgrenzung.
    Beispiel Antifa - sind die "links", weil sie gegen Faschismus sind?
    Oder sind sie "rechts (-extrem)", weil sie faschistische Methoden anwenden?
    Es gibt da auch ein Büchlein über die interne Säuberung der Nationalsozialistischen Partei, hatte dies einmal gelesen, weiss leider die Details nicht mehr.
    Bei dieser von zuoberst durchorganisierten Säuberung wurde der sozialistische Aspekt der Partei ausgerottet und viele Pateigänger wurden exekutiert.
    Vielleicht könnte Steinwallen darüber recherchieren und berichten, wäre (auch) sehr lehrreich.

  • @solidnuss2868
    @solidnuss2868 4 года назад

    Super Video!
    Mein alter Geschichtslehrer hättes das nicht besser machen können!✌

  • @honeybear278
    @honeybear278 2 года назад

    Super Video! 👍

  • @waltersobchak8645
    @waltersobchak8645 3 года назад

    Erfrischend sachlich und unaufgeregt. Danke.

  • @Worf6666
    @Worf6666 4 года назад

    Danke schön

  • @KingScorpio84
    @KingScorpio84 4 года назад

    ja blöd nur das rechtsextremismus auch für sehr viel gleichheit führen kann nämlich bei denjenigen welche die etablierte politische ordnung finanziel auschliest und benachteiligt, welche als geldverdienendes vieh an den spaten genötigt werden. links und rechts hat eher etwas mit wohlstandsverteilung und veränderung von macht und finanzströmen zu tun. die linken wollen den etablierten die macht wegnehmen während die rechten, die etablierten weiter unterstützen wollen, im kommunismus waren die nationalisten die linken

  • @ikotfinkelstein1029
    @ikotfinkelstein1029 4 года назад

    Wir führen auch unsere Beziehungen (jedweder Art, auch Freundschaften) nach einerr gewissen Staffelung an "Diskriminierung" meine Partnerin hat den alleinigen Anspruch auf eine sexuelle Beziehung, meine Freunde bekommen dies und jenes und Fremde sind mir weitestgehend egal. Ich hoffe die Essenz kommt durch. "Diskriminierung" ist eine "natürliche" Art soziales Leben zu organisieren.
    Meiner Meinung nach sollte der Staat sich allerdings in keinem Fall in zwischenmenschliche Beziehungen einmischen.

    • @holgerkretz1970
      @holgerkretz1970 4 года назад

      Wenn dem Wort Diskriminierung nicht so ein negativer Duktus anhängen würde. Ich würde es einfach den "menschlichen Faktor" nennen. Gibt es nicht auch Menschen denen z.B. das mit der Partnerin egal ist, die Partnerschaft anders definieren als über Sex. Die Frage ist aber, wie wir das bewerten! Ist eine Ungleichheit (gefälligts nur eine sexuelle Beziehung zulässig) gut oder schlecht ?? Oder anders rum??

  • @Lollomius
    @Lollomius 3 года назад +1

    Ich denke der wichtigste Punkt wäre, im Gegensatz zu deinen Ausführungen, festzustellen, dass eben alles zunächst eine Medaille mit zwei Seiten ist!
    Anstatt die Medaille aber auf die Kante zu stellen um möglichst allen gerecht zu werden brüllen heute alle Kopf oder Zahl. Auch das Wertepaar Gleichheit und Ungleichheit passt heute nicht mehr. Es ist heute eher Freiheit gegen Dirigismus? In dieses Bild passt dann auch das Hufeisen.

    • @Steinwallen
      @Steinwallen  3 года назад

      Eine Medaille scheint mir die falsche Metapher zu sein. Es ist eine Achse mit extremen Punkten ganz außen und vielen Punkten dazwischen.

    • @Lollomius
      @Lollomius 3 года назад

      @@Steinwallen Danke für die Replik. Ich habe den Beitrag aufmerksam und komplett angesehen.
      Ich habe dabei auch dieses Bild vernommen und gut verstanden; wobei ich glaube das mir das Hufeisen vermutlich sogar am eingänglichsten ist, verbindet es doch wohl die Medaille mit der Achse.... aber darauf muss ich erst noch etwas rumdenken.
      Vielen Dank aber für den Gedankenanstoß!

  • @patrickrada2923
    @patrickrada2923 4 года назад

    Müsste nicht auch noch in ein politisches 3D-Koordinatensystem die dialektische Achse "Freiheit - Sicherheit" eingebaut werden?

  • @lordferum9921
    @lordferum9921 4 года назад +1

    liberal demokratisch for the win

  • @tobiashier8826
    @tobiashier8826 4 года назад

    Ich kann auch ein Buch mit dem Titel "Die Rechts-Links-Verwirrung" empfehlen. Hier die Buchvorstellung:
    ruclips.net/video/A17Pun7twak/видео.html