Lüneburg [D.-LG] - Glocken der evang. Kirche St. Nicolai, Geläutepräsentation (Turmaufnahme)
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- Опубликовано: 9 янв 2025
- Als letzte Hauptkirche der Lüneburger Innenstadt wird das besonders charaktervolle Geläut von St. Nicolai im Rahmen einer Geläutepräsentation präsentiert. St. Nicolai ist die kleinste der drei Hauptkirchen und wurde von 1407 bis 1440 im Stil der Backsteingotik errichtet.
Mit dem Bau des Turmes wurde allerdings erst gut 20 Jahre später begonnen, blieb aber aus finanziellen Gründen lange Zeit unvollendet. Erst im Jahr 1587 erhielt der Turm schließlich einen Turmhelm. 1831 wurde der Turm aufgrund von Baufälligkeit abgerissen, auch das Kirchenschiff war zu diesem Zeitpunkt bereits strak beschädigt. Ab 1869 wurde das Kirchenschiff wieder instand gesetzt und im Jahr 1896 wurde ebenfalls der Glockenturm der Kirche erneut fertiggestellt. Ein besonderer Hingucker des Gotteshauses ist das etwa 7,20 Meter breite und 28,70 Meter hohe Mittelschiff der Kirche. Zudem bekommt dieses durch die achtzackigen Sterngewölbe eine besondere Ausstrahlung und damit ist dieses Kirchenschiff in Norddeutschland einzigartig.
Der 92,7 Meter hohe Glockenturm der Kirche beherbergt heute ein dreistimmiges Bronzegeläut, welches damit, von der Anzahl der Glocken betrachtet, bedeutend kleiner ist als die Geläute der anderen Hauptkirchen in der Innenstadt. Die größte Glocke ist wohl auch die wertvollste Glocke des Geläutes. Sie wurde im Jahr 1491 vom berühmten Glockengießer Gerhardt van Wou gegossen und überstand sämtliche Kriege unbeschadet. Nachdem das Geläut 1895 einst aus insgesamt fünf Glocken bestand, wurde das Geläut im zweiten Weltkrieg fast vollständig auseinandergerissen und zu Rüstungszwecken eingeschmolzen. Die verloren gegangenen kleineren Glocken stammten einst aus der in den Jahren 1859/60 abgebrochenen St. Laberti-Kirche und wurden 1723 gegossen. Einzig und alleine die große Marienglocke überstand diesen Krieg glücklicherweise fast vollständig unbeschadet. Nach dem Krieg bekam die Kirche dann die heutige zweitälteste Glocke des Geläutes vom Glockenfriedhof aus Hamburg. Sie wurde 1674 von David Dornmann aus Königsberg gegossen. Da die Lücke zwischen dem a° und dem e' doch sehr groß war, ergänzte die Gemeinde im Jahr 2009 schließlich noch die Schifferglocke, welche bei Rincker in Sinn gegossen wurde. Sie ergänzt sich klanglich wirklich sehr passend in das Geläut und somit besteht seit dem Jahr 2009 das heutige, sehr charaktervolle Geläut von St. Nicolai.
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DIE LÄUTEGLOCKEN:
Glocke 1 (Marienglocke) | a°+3 | 4.500kg | d=1.897mm | 1491, Gerhard van Wou
Glocke 2 (Schifferglocke) | c'+6 | 2.557kg | d=1.563mm | 2009, Rincker (Sinn)
Glocke 3 | e'+5 | 1.040kg | d=1.210mm | 1674, David Dornmann (Königsberg)
Disposition: a°, c', e' (Mollakkord)
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Quellen: ~Gemeindeseite der St. Nicolaigemeinde Lüneburg, Wikipedia Artikel zur St. Nicolaikirche Lüneburg; eigene Informationen, Bilder/Videos, Tonaufnahmen: J.B., J.R., H.H.
Ein ganz großes Dankeschön geht an alle Zuständigen der St. Nicolaigemeinde für die Ermöglichung der Aufnahmen! Insbesondere möchte ich mich beim Küster Herrn Ondra für die Begleitung auf den Turm, die Unterstützung und die Umsetzung unseres Vorhabens danken.
Auch möchte ich Jörn und Henry für die wunderbare Zusammenarbeit und den tollen und gelungenen Tag danken. Es war klasse! :-)
Glockentürme und Glockenstuben sind keine öffentlicher Zugang. Diese Aufnahme wurde organisiert und die Videos unter der Einverständniserklärung der jeweiligen Gemeinde erstellt und veröffentlicht.
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(c) Angelusglocke 2021
Aufnahmedatum: Freitag, 31.07.2020 im Rahmen eines Sonderläutens.