Danke, lieber Johannes Hartl, für diese großartige Serie! Was für eine Gabe (oder Mühe?), die großen Denker unseres Kulturkreises so in ihrer Essenz zu erfassen und zu vermitteln... Gott segne Sie und lasse Sie weiter mit solchen anregenden Gedanken zum Segen für viele werden!
Bekenntnisse lohnt sich sehr zu lesen. Ich habe dabei gemerkt wie grundsätzlich unser denken davon geprägt ist. Zb Menschenbild, Vorstellung von Zeit, Himmel usw. Auch wenn man manches heute kritisch sehen kann zb der Fokus auf das geistliche innere im Glauben, was natürlich von seinem anschreiben gegen die Manichäer herrührt.
Nie wusste ich, was ich in Liebesbriefen reinschreiben soll. Durch die Tipps am Ende ist mir diesbezüglich der Horizont erweitert:) Aber im Ernst richtig gutes Video!
Wer etwas aktuelleres als die Confessions lesen will, dem kann ich "Das Schloss und die Insel - Die gespiegelte Pilgerreise" von C.S. Lewis sehr ans Herz legen, wo in einer allegorischen Weise ein sehr ähnlicher Weg der Suche nach der Quelle der Sehnsucht beschrieben wird wie der von Plotin und Augustinus.
...Ich meine, wenn es ausschließlich die veränderlichen Eigenschaften, Attribute und Verhaltensweisen sind, die wir an einer Person lieben, dann stellt sich die Frage nach dem Umgang mit und der Liebenswürdigkeit der als mangelhaft oder störend empfundenen Eigenschaften. Die Liebe ist dann abhängig vom Grad der Erfüllung eigener Vorstellungen und Bedürfnisse. Derjenige selbst macht sich abhängig von dem was der andere, die Beziehung bringt, zu geben hat...Wie viele Trennungen gehen auf dieses Konto? ...Das Größere, Schönere und Wahrere im anderen zu lieben öffnet die Augen und das Herz für die Größe, Schönheit und Wahrheit des anderen in ihm als Person, in seiner Ganzheit. Und in ebendieser Ganzheit, darf man sich selbst als schöne, wahre und freie Person erkennen ohne ausschließlich gefallende Attribute an den Tag legen zu müssen. Dieser Weg der Liebe klingt für mich wahr, gesund und frei.
@@DrJohannesHartl Mhm...schon interessant...Dass ich mit meinen begrenzten Gedanken, Erfahrungen und meinem Verstehen wollen zu ähnlichen Schlüssen komme wie hochgebildete Männer vor einigen hundert Jahren, deutet wiederum auf eine beständige Wahrheit hin, die sich erkennen lässt und das Gute will...(An meiner mangelhaften Bildung kann es jedenfalls nicht liegen...)
Dafür, dass Plotin kein Christ war, hatte er schon viel verstanden 😯. Faszinierend wie er vom Vater und dem Sein spricht. Gott sagt zu Mose: "Ich bin, der ich bin" (YHWH), der aus sich selbst heraus Seiende!!!
Hallo, etwas off-topic aber: ich würde mich über deutsche RUclipsr freuen, die einem die Bibel näher bringen. Gibt es denn auch Bible Study Videos aus Deutschland? Ich finde da nur amerikanische Vorbilder. Viele Grüße
Ich würde zwischen philia, eros und agape unterscheiden. Während philia die Liebe bedeutet eins zu werden mit jemanden oder etwas, bedeutet eros jemanden oder etwas zu konsumieren und in sich aufzunehmen. Die erotische Liebe ist daher nicht nur sexueller Natur. Agape wiederum kommt der göttlichen Liebe gleich. Es ist die Liebe die gibt, damit aus nichts etwas werden kann. Damit etwas gedeiht. Das besondere an Plotin war es, dass er aristotelische Wissenschaft, platonische Aszendenz bzw. Spiritualität und christliche Liebe so vereinen konnte, dass Liebe, Spiritualität und Vernunft sich nicht wiedersprachen, wie wir es seit Okham, Aquinas etc. kennen und bis heute glauben.
Danke für die Anmerkungen, nur ein kleines Aber. Plotin war kein Christ und seine Aszendenzvorstellung ist auch nicht Dasselbe wie christliche Erlösung. Auch mit Aristoteles hat er nichts zu tun. Und bei Thomas sind Spiritualität und Vernunft keineswegs ein Widerspruch.
@@DrJohannesHartl vielen Dank für die weiteren Ergänzungen! Vielleicht etwas Kontext, damit es keine Missverständnisse gibt: ich meinte nur, dass sich Plotin mit Agape beschäftigt hat, nicht dass er Christ sei. Ich verstehe aber warum es missverständlich klingt und man meinen könnte ihn mit Augustinus zu verwechseln. Da habe ich mich unsauber ausgedrückt :) Aristoteles ist dahingehend wichtig, weil er im Neuplatonismus noch eine große Rolle spielte, da seine Erkenntnistheorie bzw. wissenschaftliche Methode die führende war. Aristoteles Idee, dass Epistemologie und Ontologie (knowing and being; con-formity theory) sich gegenseitig bedingen, war Plotin bekannt. Charles Taylor nennt das "contact epistemology" und Eric D. Perl hat wunderbare Bücher dazu namens "Thinking Being" und "Plotinus". So wie Einstein in der Physik eine große vereinheitlichte Theorie versuchte, versuchte Plotin (aristotelische) Wissenschaft, (platonische bzw. anagogische) Spiritualität sowie (stoizistische) Therapie zusammenzuführen. Thomas selbst sah eine Verbindung zwischen Vernunft und Spiritualität. Aber damit (aristotelische) Wissenschaft und (christliche) Religion vereinbar blieben, musste er die Welt in zwei Teilen und somit für den Anfang des Dualismus sorgen.
und adam erkannte eva , erkennen und lieben war schon bei mose verwand , wobei erkennen ja auch eine beziehung ist . adam und eva sind ja auch verwandte , wie das auge das die sonne nicht schauen könnte , wäre es selbst nicht sonnenhaft . naja , so ein gedanke gerade ...
Danke, lieber Johannes Hartl, für diese großartige Serie! Was für eine Gabe (oder Mühe?), die großen Denker unseres Kulturkreises so in ihrer Essenz zu erfassen und zu vermitteln... Gott segne Sie und lasse Sie weiter mit solchen anregenden Gedanken zum Segen für viele werden!
das freut mich!!
Sehr genial! Witzig, humorvoll, interessant und sehr zum Denken anregend! Vielen Dank
danke!!
Tolles Kompliment: "Ich liebe dich, weil ich in deiner Form erkenne, wer alles geschaffen hat" - kommt auf das Gegenüber an...
Bekenntnisse lohnt sich sehr zu lesen. Ich habe dabei gemerkt wie grundsätzlich unser denken davon geprägt ist. Zb Menschenbild, Vorstellung von Zeit, Himmel usw. Auch wenn man manches heute kritisch sehen kann zb der Fokus auf das geistliche innere im Glauben, was natürlich von seinem anschreiben gegen die Manichäer herrührt.
ja, ging mir ähnlich!
@hanunija Das hab ich wohl übersehen als ich Bekenntnisse las, wo hat Augustinus darüber geschrieben?
Nie wusste ich, was ich in Liebesbriefen reinschreiben soll. Durch die Tipps am Ende ist mir diesbezüglich der Horizont erweitert:)
Aber im Ernst richtig gutes Video!
danke!!
Goethe soll ja die Urpflanze entdeckt haben, indem er sagte: "Alles ist Blatt."
ja, und manche Kiffer denken das noch immer, kleiner Scherz.
Sehr interessant
Wer etwas aktuelleres als die Confessions lesen will, dem kann ich "Das Schloss und die Insel - Die gespiegelte Pilgerreise" von C.S. Lewis sehr ans Herz legen, wo in einer allegorischen Weise ein sehr ähnlicher Weg der Suche nach der Quelle der Sehnsucht beschrieben wird wie der von Plotin und Augustinus.
Ja, starkes Buch!
Ist Liebe vielleicht sogar nur dann wahr und gesund, wenn sie sich auf das noch größere Schöne und Gute im anderen ausrichtet und bezieht?
...Ich meine, wenn es ausschließlich die veränderlichen Eigenschaften, Attribute und Verhaltensweisen sind, die wir an einer Person lieben, dann stellt sich die Frage nach dem Umgang mit und der Liebenswürdigkeit der als mangelhaft oder störend empfundenen Eigenschaften. Die Liebe ist dann abhängig vom Grad der Erfüllung eigener Vorstellungen und Bedürfnisse. Derjenige selbst macht sich abhängig von dem was der andere, die Beziehung bringt, zu geben hat...Wie viele Trennungen gehen auf dieses Konto? ...Das Größere, Schönere und Wahrere im anderen zu lieben öffnet die Augen und das Herz für die Größe, Schönheit und Wahrheit des anderen in ihm als Person, in seiner Ganzheit. Und in ebendieser Ganzheit, darf man sich selbst als schöne, wahre und freie Person erkennen ohne ausschließlich gefallende Attribute an den Tag legen zu müssen. Dieser Weg der Liebe klingt für mich wahr, gesund und frei.
das würde Plato und seine Schüler jedenfalls so sagen, ja
@@DrJohannesHartl Mhm...schon interessant...Dass ich mit meinen begrenzten Gedanken, Erfahrungen und meinem Verstehen wollen zu ähnlichen Schlüssen komme wie hochgebildete Männer vor einigen hundert Jahren, deutet wiederum auf eine beständige Wahrheit hin, die sich erkennen lässt und das Gute will...(An meiner mangelhaften Bildung kann es jedenfalls nicht liegen...)
Dafür, dass Plotin kein Christ war, hatte er schon viel verstanden 😯. Faszinierend wie er vom Vater und dem Sein spricht. Gott sagt zu Mose: "Ich bin, der ich bin" (YHWH), der aus sich selbst heraus Seiende!!!
Hallo, etwas off-topic aber: ich würde mich über deutsche RUclipsr freuen, die einem die Bibel näher bringen. Gibt es denn auch Bible Study Videos aus Deutschland? Ich finde da nur amerikanische Vorbilder. Viele Grüße
Crosstalk/Crosspaint sind empfehlenswert.
Pastor Engel -> sehr empfehlenswert !!!
@@briskwalker was genau ist so schlimm am Fundamentalismus?
@@briskwalker Abgesehen davon ists doch aber ziemlich Bibeltreu oder?
Menschenfischen Michael Waletzko
Finde ich auch
Ich würde zwischen philia, eros und agape unterscheiden. Während philia die Liebe bedeutet eins zu werden mit jemanden oder etwas, bedeutet eros jemanden oder etwas zu konsumieren und in sich aufzunehmen. Die erotische Liebe ist daher nicht nur sexueller Natur. Agape wiederum kommt der göttlichen Liebe gleich. Es ist die Liebe die gibt, damit aus nichts etwas werden kann. Damit etwas gedeiht.
Das besondere an Plotin war es, dass er aristotelische Wissenschaft, platonische Aszendenz bzw. Spiritualität und christliche Liebe so vereinen konnte, dass Liebe, Spiritualität und Vernunft sich nicht wiedersprachen, wie wir es seit Okham, Aquinas etc. kennen und bis heute glauben.
Danke für die Anmerkungen, nur ein kleines Aber. Plotin war kein Christ und seine Aszendenzvorstellung ist auch nicht Dasselbe wie christliche Erlösung. Auch mit Aristoteles hat er nichts zu tun. Und bei Thomas sind Spiritualität und Vernunft keineswegs ein Widerspruch.
@@DrJohannesHartl vielen Dank für die weiteren Ergänzungen! Vielleicht etwas Kontext, damit es keine Missverständnisse gibt: ich meinte nur, dass sich Plotin mit Agape beschäftigt hat, nicht dass er Christ sei. Ich verstehe aber warum es missverständlich klingt und man meinen könnte ihn mit Augustinus zu verwechseln. Da habe ich mich unsauber ausgedrückt :)
Aristoteles ist dahingehend wichtig, weil er im Neuplatonismus noch eine große Rolle spielte, da seine Erkenntnistheorie bzw. wissenschaftliche Methode die führende war. Aristoteles Idee, dass Epistemologie und Ontologie (knowing and being; con-formity theory) sich gegenseitig bedingen, war Plotin bekannt. Charles Taylor nennt das "contact epistemology" und Eric D. Perl hat wunderbare Bücher dazu namens "Thinking Being" und "Plotinus". So wie Einstein in der Physik eine große vereinheitlichte Theorie versuchte, versuchte Plotin (aristotelische) Wissenschaft, (platonische bzw. anagogische) Spiritualität sowie (stoizistische) Therapie zusammenzuführen.
Thomas selbst sah eine Verbindung zwischen Vernunft und Spiritualität. Aber damit (aristotelische) Wissenschaft und (christliche) Religion vereinbar blieben, musste er die Welt in zwei Teilen und somit für den Anfang des Dualismus sorgen.
1:32
und adam erkannte eva , erkennen und lieben war schon bei mose verwand , wobei erkennen ja auch eine beziehung ist . adam und eva sind ja auch verwandte , wie das auge das die sonne nicht schauen könnte , wäre es selbst nicht sonnenhaft . naja , so ein gedanke gerade ...
Ein sehr schönes Goethezitat von der Sonnenhaftigkeit des Auges!