Schlimmer als Ayn Rand: Neal Stephensons Snow Crash - Literatur #15

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  • Опубликовано: 29 сен 2024
  • Das Metaverse ist in aller Munde, seitdem Mark Zuckerberg im Herbst 2021 angekündigt hatte, seinen Konzern für diese neue Form des Internets vorzubereiten und massiv zu investieren. Seinen Mitarbeitern empfiehlt er zur Lektüre einen Roman, in dem das Metaverse bereits in Ansätzen antizipiert wird: Neal Stephensons „Snow Crash“ erschien 1992 - darin ist erstmals von einem Metaversum die Rede, in das sich die Bürger einer weitgehend von Konzernen regierten USA flüchten, um dem unwirtlichen Alltag zu entkommen.
    Aber auch das Metaverse ist durch die Vermachtung durch Konzerne geprägt: Hiro Protagonist - der angeblich letzte unabhängige Hacker - ist einer großen Verschwörung auf der Spur. Mit Anlehnungen an Blade-Runner, das Film-Noir-Genre und Steampunk-Versatzstücken soll der Leser in eine dystopische Welt entführt werden. Literarisch ist der Roman völlig wertlos und diagnostisch produziert er mehr Widersprüche als Klarheit.
    Möglicherweise jedoch ist das Metaverse ebenso doof wie seine literarische Vorwegnahme. Darüber sprechen Ole Nymoen und Wolfgang M. Schmitt in der neuen Folge von „Wohlstand für Alle“-Literatur.
    Literatur:
    Neal Stephenson: Snow Crash, FISCHER Tor.
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    Wolfgang M. Schmitt, Ole Nymoen
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Комментарии • 159

  •  2 года назад +6

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  • @odieseventeen1077
    @odieseventeen1077 2 года назад +75

    Vater Wolfgang ich habe gesündigt

    • @Glotzie1
      @Glotzie1 2 года назад +9

      Haben wir das bei Wolfgang nicht alle schonmal?

    • @christian2i
      @christian2i 2 года назад +2

      Bond Villain vibes

    • @rud1gga155
      @rud1gga155 2 года назад +3

      Ich sah z.B.gute Filme, die Pater Wolle nicht gefallen haben.

  • @rawxrawxrawx
    @rawxrawxrawx 2 года назад +9

    Ich möchte darauf hinweisen, dass Wolle und Ole einen der Eckpfeiler des Cyberpunk nicht einfach nur zerpflücken, sondern dies in einem Glitter-Anzug und einem Dazzle-Hemd tun. ( Dazzle --> wikipedia.org/wiki/Dazzle_camouflage ). Hervorragend!

  • @descriptionsuchandsuch4709
    @descriptionsuchandsuch4709 2 года назад +15

    Ich weiß nicht, wie sinnvoll es ist die literarischen Qualitäten zu kritisieren, wenn man (wie es scheint) eine Übersetzung gelesen hat.
    Der Autor hat einen sehr eigenwilligen Schreibstil, was einfach daran erkennbar ist, dass Leser seine Prosa entweder lieben, oder hassen - dazwischen gibt es nichts. Ob so ein extremer Schreibstil übersetzbar ist wage ich zu bezweifeln. Ich hab das Buch damals eigentlich sehr gemocht, obwohl ich offen zugeben muss, dass ich mich spätestens ab dem 2ten Drittel an nichts mehr richtig erinnere. Ich weiß noch, dass das Buch wie ein wilder Rausch an bunten Ideen auf mich wirkte. Das war auch bei Cryptonomicon so. Mir gefiel dieser Stil, aber ich muss zugeben, dass ich eben auch nie angehalten habe um über die Plausibilität einzelner Ideen nachzudenken - das ist vielleicht auch etwas unfair. Das wäre, wie wenn man einen tollen Hollywood Klassiker pausiert, um dann auf einzelnen Frames nach Ungereimtheiten zu suchen. Wenn man das Buch als "wissenschaftlich betrachtet unausgegoren" bezeichnet, dann finde ich das etwas unfair.
    Zum Stil: Ich hab das eher mit Vollgas gelesen und laut WHHOOOHOOOO mit erhobenen Armen gerufen - wie auf einer Achterbahnfahrt. Da geht es ja eher ums feeling, weniger um Logik ;-)
    Dennoch möchte ich noch anmerken, dass ich eure Kritik von wegen "das ist ja alles nicht besonders beeindruckend, was er da vorhergesehen hat, weil..." etwas zu einfach ist. Dass Computer heute nicht, wie von ihm postuliert getragen werden, sondern ein Smartphone sind ist ja eher spitzfindig. Und zu sagen, dass es ja ziemlich selbstverstandlich ist usw naja. Hindsight is 2020.
    Was ich von euch noch etwas genauer hätte besprochen haben wollen ist seine Zukunftsprognose von Amerika. Das fand ich brilliant. Die Mafia ist im Angesicht eines irrelevanten Staates zu einer Art Marke/Firma mutiert, weil sie nicht mehr darum fürchten muss irgendwie belangt zu werden. Sie verläuft jetzt Pizzen. In einer Ära, in der die scheinbar offensichtlichsten Straftaten eines Trump&Co nicht geahndet werden können ist das doch gar nicht so falsch.
    Die Franchulates waren ein herrliches Konzept und gar nicht so falsch im Sinne von heutigen Plattformen und marketplaces und Wohnsiedlungen mit eigenem Sicherheitsdienst.
    An die beiden Podcaster: gibt es denn irgendein Scifi- oder Cyberpunk-Buch, das euch gefällt?

  • @ottowalter6102
    @ottowalter6102 2 года назад +7

    Also die Idee der Franchise-Welt finde ich schon sehr originär und vorhersehend. Spinnt Stephenson in Diamon Age auch noch weiter und ich meine, daß er das als Satire und Warnung meint (der Held heißt "Hiro Protagonist", c'mon). Das ist genau die Welt der Privatstädte, an der heute Andreas Kemper forscht und vor denen er warnt!

  • @ebkolamancha3153
    @ebkolamancha3153 2 года назад

    Also ich bin so bisschen neidisch auf Oles Hemd. Zur Buchkritik und den Kommentaren kann ich nur sagen. Es ist ein Vorschlag es so zu lesen (zu interpretieren) man darf es auch anders lesen. 😜Das ist ja gerade das Schöne am menschlichem Sein. Wie öde wäre es wenn wir Alle, Alles gleich interpretieren würden.

    • @gast9374
      @gast9374 2 года назад

      Wäre mir neu, dass das Schöne am menschlichen Sein, die Suche nach möglichst großer Belanglosigkeit sein soll. Aber gut, jedem Tierchen, sein Pläsierchen.
      (So ein Hemd kannst du dir übrigens ganz einfach selbst basteln. Ein weißes Hemd kaufen und mit ein bisschen Textilfarbe darauf herumklecksen. Et voila!)

    • @ebkolamancha3153
      @ebkolamancha3153 2 года назад

      @@gast9374Ich verstehe dein Kommentar nicht, er geht völlig an meinen vorbei. Ein Text, ein Bild sind Konstrukte, der eigene Verstand ist jeder hat eigene Erfahrungen im Leben gemacht und betrachtet die Welt durch seinen individuellen Zerrspiegel. Eine reine Objektivität gibt es nicht. Ich kann auch ein Bild anders interpretieren als du und jetzt? Bist du ein totalitärer Fanatiker und der Mensch hat im Gleichschritt zu marschieren oder was willst du mit deinem Kommentar aussagen?

    • @gast9374
      @gast9374 2 года назад

      ​@@ebkolamancha3153 Wenn jede Sichtweise gleich bedeutend sein soll, dann wird alles belanglos. Das ist doch nicht schwer zu verstehen. Du relativierst damit nicht nur die andere Sichtweise, sondern auch deine eigene, eigentlich jedwede. Dann bedeutet nichts mehr auch nur irgendwas. Du wirst verzeihen, wenn ich da entschieden Einspruch erhebe.
      Außerdem ist ein Text auf eine bestimmte Art und Weise verfasst. Das darf man nicht einfach vom Tisch wischen. Der hier besprochene Text ist z.b. in der Art verfasst, dass man nicht sagen kann, dass es eine herzzerreißende Liebesgeschichte ist z.B. Und auch vieles anderes nicht. Die berühmte und beim Massenpublikum so sehr beliebte "Interpretationsfreiheit" gibt es in diesem Sinne nicht. Aber sie wird nicht etwa durch böse "totalitäre Fanatiker" wie mich beschnitten, oder gar per Dekret verboten, sondern durch die jeweiligen Texte selbst. Also, mal schön ruhig bleiben, mal endlich über ästhetische Kategorien anfangen nachzudenken, denn im Gleichschritt mit den Irrtümern des ästhetisch ungebildeten Mainstreampublikums (ästhetisch ungebildet aus Verweigerung, nicht aus Mangel an Bildungsangeboten, muss man dazu sagen) befindest du dich nicht auf mein Geheiß, sondern auf dein eigenes. Du glaubst irrwitzigerweise dadurch einen letzten Rest an Freiheit dir zu erhalten, du reduzierst sie jedoch, ganz im Kant'schen Sinne, höchstselbst.
      Ich will dir also nur helfen, dass du die von dir selbst angelegten Ketten ablegen kannst. Aber die eingetikschte Art deiner Antwort lässt nicht darauf hoffen, dass das passieren könnte. Nicht mehr in diesem Leben, wie man so schön sagt, wie?
      Hasta la vista!

  • @martinortmair6494
    @martinortmair6494 2 года назад +2

    wenn man Steampunk von Cyberpunk nicht unterscheiden kann.
    Und/Oder Neuromancer nicht gelesen hat

    • @gast9374
      @gast9374 2 года назад

      Cyber-, Steam-, Diesel-, Atom-, Bio-, ... wen interessiert's!? Es hat mit PUNK nichts zu tun! Das ist die Frechheit, das ist der Skandal! Was erlaube Sci-Fi-Autor?
      Und jetzt alle!
      "1, 2, 3, 4 ...
      Hey! Ho! Let's go!
      Hey! Ho! Let's go!
      Blitzkrieg Bop!"

    • @udorot3158
      @udorot3158 2 года назад

      @@gast9374 Wenn man Gegenkultur nicht versteht und historisch nicht einordnen kann, dann ist man wohl ein Gast.

    • @gast9374
      @gast9374 2 года назад

      @@udorot3158 Jetzt müsste ich was Geistreiches mit "Rot" antworten, wie? Aber weißte was? Scheiß drauf!
      Und jetzt alle!
      "Punk ain't no religious cult
      Punk means thinking for yourself
      You ain't hardcore 'cause you spike your hair
      When a jock still lives inside your head
      Nazi punks
      Nazi punks
      Nazi punks, fuck off!"
      ruclips.net/video/kTs_Q4hEqmA/видео.html

    • @gast9374
      @gast9374 2 года назад

      @@udorot3158 Im Punk ging es nie darum, sich in einer ansonsten unwirtlichen Kulturwelt, eine eigene Kuschelecke einzurichten, um sich dann mit "Cyberpunkromanen" und "Steampunk-Comics" wohlig schaurig gut zu unterhalten. Punk ist eine Ablehnungskultur, eine Ablehnung der Kultur, eine Anti-Kultur, eine Null-Kultur. Es ist einfach eine Absage, ohne Angebot einer Alternative. Und in der Literatur gibt es nur ein Beispiel, wo Punk tatsächlich in Erscheinung getreten ist, und das ist in "Bartleby der Schreiber" von Herman Melville. Ansonsten gibt es keine Literatur, die sich Punk nennen könnte. Und das ist auch gut so, sage ich als Punk-Fan. Wenn alles mögliche Punk wäre (es sogar wirklich einen "Investment-Punk" z.B. gäbe, usw.), dann wäre ich schon längst kein Punk mehr.

  • @ottowalter6102
    @ottowalter6102 2 года назад +29

    Ich habe das alles als Satire und Warnung gelesen. Ich meine, wie kann man Hiro Protagonist (sic!) und einen Bösewicht namens Raven, der mit einer Atombombe im Beiwagen Motorrad fährt und auf der Stirn 'Poor Impulse Control' tätowiert hat, sonst interpretieren.

  • @freund_hein
    @freund_hein 2 года назад +24

    Schlimmer als Ayn Rand? Ich dachte das kann nur Frank Thelen

  • @neuemilch8318
    @neuemilch8318 2 года назад +31

    Ich mochte das Buch eigentlich ziemlich gerne, klar es ist Pop sci fi und wurde von einem edgelord geschrieben. Allerdings bringt es auch ein paar sehr interessante Kritikpunkte an der Libertären Ideologie mit sich. Im Gegensatz zu Atlas Shrugged versucht es einem auch nicht irgendeine Scheiße zu verkaufen, es spielt einfach nur mit Ideen.
    Das Buch geht in seiner Konsumkritik er in Richtung Satire und ich finde im Nachhinein er überraschend wie viel Schwachsinn es vorausgesehen hat. Dementsprechend ist euro ökonomische Kritik etwas deplatziert, und na ja schwach? Weil oberflächlich, da ihr den Punkt nicht versteht.
    Eure literarische Kritik finde ich durchaus berechtigt, das Buch ist zu lang, auch wenn ich das Gefühl habe, dass sie von zwei Leuten vorgebracht wird, die generell kein science fiction mögen und Ersthaft, schlimmer als Atlas Shrugged?
    Come on, für den Vergleich ist der Autor bei weiten nicht arrogant genug.

    • @ottowalter6102
      @ottowalter6102 2 года назад +1

      Ausserdem spinnt Neal Stephenson das ganze ja in "Diamond Age" noch weiter und treibt das ganze auf die Spitze um es letztendlich zu kippen. Dort wird seine Kritik auch noch offensichtlicher und endet in einer Revolution. Bin mir nicht sicher, ob das Buch hier richtig interpretiert wurde. Ich habe beide Romane immer auch als sehr nerdige Satire gelesen.

    • @neuemilch8318
      @neuemilch8318 2 года назад +1

      ​@@ottowalter6102 wahnsinnig nerdig und comic haft. Allein schon der Antagonist. Ein größenwahnsinniger Tech Billionär der die Menschheit in Drohnen verwanden möchte denen Antennen aus dem Kopf gucken. Drohnen, die er fernsteuert, in dem er deren niedere Triebe ausnutzt, um sie zu kontrollieren.
      Man, wenn das keine vorausschauende Satire ist, weiß ich's auch nicht.

    • @gast9374
      @gast9374 2 года назад

      "Pop sci fi ... edgelord ... Schwachsinn ... literarische Kritik [...] durchaus berechtigt ... spinnt Neal Stephenson [...] weiter ... nerdige Satire ... wahnsinnig nerdig ... comic haft ... keine vorausschauende Satire"
      Im Prinzip steht ihr beiden ganz kurz vor einer großen Erkenntnis, ihr traut euch nur noch nicht. Ich verstehe das natürlich, es steht ja einiges auf dem Spiel. All die Jahre mit dicken Fantasy-Sci-Fi-Schmökern ... sollen die wirklich ganz umsonst gewesen sein? Und die Kriterien, die man glaubte, entwickelt zu haben, wie "wahnsinnig nerdig" und "comichaft" taugen auch nicht so recht, wenn man sie tatsächlich mal ernsthaft anwenden muss. Das ist unbefriedigend und schwer einzugestehen. Ich kenne das, mir ging es auch mal so. Ich war in der Jugend großer Stephen-King-Fan, dachte, dem Man gebührt der Literaturnobelpreis usw. - Gott sei dank, gab es damals noch kein Internet, so dass mir peinliche Äußerungen in der Öffentlichkeit erspart wurden, weil sie schlicht noch nicht möglich waren.
      Man muss loslassen können. Und es erwartet einen ja auch dann nicht das große Nichts. Im Gegenteil, eine neue Welt, eine dichtere, näher an der Wirklichkeit liegende Literaturwelt wartet darauf, entdeckt zu werden. Gebt euch einen Schubs! Und ich kann es mir nicht verkneifen, am Ende sogar ein wenig pathetisch zu werden: "Kommt mit mir, wenn ihr leben wollt!". Traut euch zu sagen: "Vater, ich will mehr Leben!".

    • @ottowalter6102
      @ottowalter6102 2 года назад

      @@gast9374 Hm, bin ja doch nicht mehr so ganz jung und habe durchaus schon einiges anderes gelesen, zB über hundert Seiten bei Borodino gekämpft, Roths Altherrensex überlesen und ca 20% der 2m Shakespeare-Gesamtausgabe in meinem Regal erforscht. Ich lese Stephenson immer im Original, vielleicht ist er schlecht ins Deutsche übersetzt, bei Stephen King ist das jedenfalls so. Bis aus den Turm-Quark habe ich King immer gerne gelesen und ja, es würde mich zumindest nicht überraschen, sollte King tatsächlich mal den Literaturnobelpreis bekommen. Da gibt es doch einige gewichtige Stimmen, die das ähnlich sehen.

    • @gast9374
      @gast9374 2 года назад

      @@ottowalter6102 Davon habe noch nichts gehört. Ich habe nur mal davon gehört, dass es eine Art Kampagne gegeben haben soll, um George Simenon zum Literaturnobelpreis zu schwatzen. Kein schlechter Autor, und wenn ich mal Lust auf einen Krimi habe, dann greife ich gern mal zu einem "Maigret", aber einen Literaturnobelpreis sehe ich da nicht vonnöten. Kafka hätte einen bekommen sollen, oder Thomas Bernhard, und sicher noch ein paar mehr, die auch ich nicht mal kenne. Aber letztlich kann auch nicht jeder einen bekommen, der ihn vielleicht sogar verdient hat, denn es ist nun mal nicht das Seepferdchenabzeichen, nicht wahr.

  • @bsjohnson9794
    @bsjohnson9794 2 года назад +37

    Ich habe Snow Crash nie gelesen, aber ich habe viel "hard Sci Fi" gelesen, und muss sagen, dass die Kritik für mich teilweise ein bisschen nach Unerfahrenheit mit dem Genre riecht. "Wildes Sammelsurium an abstrakten Ideen, die irgendwie zu einer Geschichte verknüpft werden" wird hier als Kritik formuliert, macht aber dieses Genre einfach aus. Muss man nicht mögen, kann natürlich auch schlecht gemacht sein, aber ich liebe solche Geschichten.

    • @DwarfElvishDiplomacy
      @DwarfElvishDiplomacy 2 года назад +2

      Vor allem wenn man berücksichtigt das es damals noch so gut wie kein Privatcomputer gab und sich gerade erst die ersten Gruppen gebildet haben die überlegt haben wie die Zukunft aussehen könnte.

    • @hegron5065
      @hegron5065 2 года назад +7

      @@DwarfElvishDiplomacy Arthur C. Clark hat schon in den 70ern den privaten Computer voller Zuversicht vorausgesagt. Sowas in den 90ern nochmal aufzugreifen, ist dann keine wirklich große Überlegung in die Zukunft.

    • @DwarfElvishDiplomacy
      @DwarfElvishDiplomacy 2 года назад +1

      @@hegron5065 oh ich sag auch nicht das es besonders anspruchsvoll und ausgeabeitet ist, Snowcrash ist nach dem Rule of Cool Prinzip verfasst wie das meiste im Cyberpunk Genre. Viele wilde ideen die auf ein "high tech, low life" Prinzip treffen

    • @bsjohnson9794
      @bsjohnson9794 2 года назад +4

      Zu der Thematik "Schädliche Memes und Computerviren wirken zum Schaden der Menschheit zusammen" gibt es zum Beispiel das großartige "Maelstrom", Teil zwei der behemoth-Reihe von Peter Watts. Absolute Empfehlung, mit einer Einschränkung: die Reihe hat als ein zentrales Thema Sexuelle Gewalt, das war schon für mich als Gott sei Dank nicht Betroffenen oft schwer zu lesen, wer persönliche Erfahrungen damit hat sollte vorsichtig sein.

    • @alexandershendi7428
      @alexandershendi7428 2 года назад +2

      @@DwarfElvishDiplomacy
      Das ist stark übertrieben. Ich hatte 1990 meinen ersten eigenen Komputer und war im Vergleich sehr spät dran.

  • @doncorleole2356
    @doncorleole2356 2 года назад +10

    Ich würde in einer Literaturanalyse gerne einmal Qualityland von Marc-Uwe Kling sehen

  • @bobandrews8928
    @bobandrews8928 2 года назад +72

    Oh Gott einer meiner Lieblingsroman wurde hier komplett auseinander genommen.
    Ich bin schon ein paar Jahre geschätzter Hörer von "Wohlstand für Alle" und auch der "Filmkritik". Vor allem die bitter Bösen Kritiken von Wolfgang haben mir immer gut gefallen. Nur jetzt sozusagen am recieving end zu stehen fühlt sich doch etwas bitter an, auch wenn ich in dieser Folge ab und zu mal schmunzeln musste.
    Ich kann es allerdings nicht unterlassen eine kleine Verteidigung für diesen Roman zu machen. Vorweg den Roman hab ich mit ungefähr 16 auf Deutsch gelesen und später so mit 28 noch mal im Original. Kann auch sein das die Übersetzung nicht sehr gut ist.
    Ich glaube der erste große Fehler beim Lesen des Romans war die Haltung mit der Ole und Wolfgang eingestiegen sind: "Das ist jetzt der Roman wie sich Zuckerberg etc. ihr Utopie vorstellen." Wobei im ersten Kapitel schon direkt klar wird, dass wir hier ein verschriftlichtes Comic lesen.
    Hiro Protagonist, der beste Schwertkämpfer der Welt und letzter freelance Hacker, fährt Pizza für die Mafia aus in der Angst sie nicht rechtzeitig zu liefern, weil sonst der capo di tutti i capi Onkel Enzo ihm das Leben schwer machen wird.
    Ich glaube nach so einem Einstieg denkt man auf jeden Fall erstmal WTF. Um sich dann zu entscheiden weiter zu lesen und das Ganze nicht so ernst zu nehmen oder den Roman weg zulegen.
    Wer aber diesen Roman liest und darin versucht den Blueprint von Marc Zuckerbergs Dystopie darin zu lesen wird völlig verständlicherweise angeekelt sein.
    Wer also Bock auf ein Comic hat mit den entsprechend Dialogen und Szenen wird sich sehr unterhalten fühlen. Und dann ist es ganz bemerkenswert was Neal Stephenson alles noch erklärt und beschreibt nebenher. Was Meme sind, die Implikationen einer virtuellen Welt (Skins, Realestate, ...), wozu der Kapitalismus wenn er so weiter geht führen müsste: privat Städte, allmächtige Medienmogule und ein Staat der in Firmen verfällt (hier beschrieben die CIA).
    Was ich allerdings voll und ganz zugestehen muss ist, dass sprachlich der Roman nun wirklich nicht brilliert. Das kann man allerdings auch von einigen anderen der erfolgreichsten Roman des Genres nicht sagen kann. Georg R. Martin hat noch viel schlimmer geschrieben und Frank Herberts "Dune" ist literarisch etwa auf dem selben Level. Für wen daher hohe literarische Qualität wichtig ist, Menschen zu denen Ole und Wolfgang nun wirklich zählen, der hat sich vergriffen. Für die anderen und das sind viele wenn man die Auszeichnung (die Times listet das Buch unter den 100 besten englischsprachigen Romanen) und Verkaufszahlen anguckt, die wird gut unterhalten sein.
    Zum Abschluss noch zwei Buch Empfehlungen: Wem das Literarische wichtig ist und ein Cyberpunk-Buch mit all den Ideen von "Snow Crash" lesen möchte, sollte "Neuromancer" von William Gibson lesen. Wer dem Autor noch ne Chance geben möchte, das Comichafte in diesem Buch aber zu viel sein könnte, die sollte "Cryptonomicon" von Stephenson lesen. Das ist teilweise auch überzeichnet aber bei weitem nicht so krass wie "Snow Crash".
    Ich freu mich auf "Zeit der Unschuld".

    • @mrunclear2343
      @mrunclear2343 2 года назад +2

      Ich kenne den Roman nicht aber diese Inhaltsangabe hat mich auch sehr stark an ein comic erinnert.
      Also eigentlich ganz unterhaltsam finde auch diese abwertung und den Vergleich mit den drei Fragezeichen unsympathisch. Ich denk es handelt sich hier einfach um leichte kost der zu viel Bedeutung geschenkt wird.

    • @christian2i
      @christian2i 2 года назад +9

      Es gibt keine reine Unterhaltung. So comichaft sie auch sein mag, nach Ideologie suchen ist nie fehlgeleitet

    • @mrunclear2343
      @mrunclear2343 2 года назад

      @@christian2i mag sein heißt aber nicht der Unterhaltung ist nichts anderes abzugewinnen

    • @martinmeng8448
      @martinmeng8448 2 года назад +1

      Wolfgang und Ole sind in der Tat unfair insofern sie die späteren Tätigkeiten des Autors quasi als Vorlage des Buches sehen. Das ist eine Verdrehung der Tatsachen. Ich schätze Stephenson wegen seiner Ideen oder vielmehr für die Verknüpfungen die er herstellt. Es ist teilweise intellektuell anspruchsvolle Unterhaltung, erstaunlich gut recherchiert. Leider meiner Ansicht nach sehr ermüdend geschrieben. Die deutsche Übersetzung übersteigert seine umständliche Sprache hier noch, es bleibt aber auf George Martin Niveau.
      Zu oft führt sein weitschweifendes umständliches Geschreibe auch zu nichts. Ein guter Lektor hätte meiner Ansicht nach seine Bücher auf die Hälfte gekürzt. Es gibt keinen anderen Autor dessen Bücher für mich anstrengender zu lesen waren UND ich doch zu Ende lesen wollte
      Als das Buch geschrieben wurde war Wolfgang gerade in der Grundschule und Ole nicht geboren. Wieweit etwa Vision war oder wieweit erwartbar sehen sie meiner Ansicht nach ebenfalls nicht korrekt. Interessanterweise ist Wolfgang bei seinen Filmkritiken deutlich zurückhaltender.
      Kernproblem der Analyse ist meiner Ansicht nach jedoch der Grundanspruch den sie an das Buch stellen. Sie tun so als wenn es der literarische Business Plan für Zuckerbergs Metaverse wäre. Und das ist einfach Quatsch.
      Ich schließe mich der Empfehlung der Neuromacer-Trilogie an. Viel besser zu lesen. Vom "visionären" her ist Stephenson allerdings deutlich besser.

    • @SixDN
      @SixDN 2 года назад +1

      Danke, dem möchte ich mich gern anschließen.

  • @McDonaldsCalifornia
    @McDonaldsCalifornia 2 года назад +7

    Ich finde es ja okay, dass ihr eher intellektuel hochgesteckt und etwas versnobt auftretet. Das wird einem ja ganz klar kommuniziert wenn man diesen Podcast das erste Mal sieht.
    Aber dann lasst doch bitte die Finger von Dingen die ihr schon von Natur aus als "unter eurer Würde betrachtet". Das kommt dann nicht mehr als ein bisschen schrullig versnobbt rüber sondern einfach als überheblich und arrogant. Vor allem wie ihr euch mehr als einmal einfach Mal als so viel intelligenter und gebildeter als die Leser und der Autor darstellt.
    Ansonsten erwarte ich mir nächstes Mal ein systematisches Auseinandernehmen von 50 Shades of Grey ohne anzuerkennen, dass es gar nicht hohe Literatur sein will.

    • @KomradeKrusher
      @KomradeKrusher 2 года назад +1

      Es geht doch gar nicht um "hohe Literatur" oder Intellektualismus. Es geht darum, dass dieses Buch einen Grundstein eines aktuellen, gesellschaftlichen Diskurses mit besorgniseerrender Richtung darstellt und dadurch "kritikwürdig" ist. Selbiges gälte tatsächlich auch für "50 Shades", allerdings sind Feminismus/Emanzipationswissenschaften nicht das Feld der Expertise der beiden und es wäre daher tatsächlich anderswo besser aufgehoben.

    • @McDonaldsCalifornia
      @McDonaldsCalifornia 2 года назад

      @@KomradeKrusher naja das Buch ist aber offensichtlichen eine Persiflage. Das sollte man nicht so für bare Münze nehmen wir die beiden

    • @McDonaldsCalifornia
      @McDonaldsCalifornia 2 года назад

      Mir würde zumindest noch die zusätzliche Ebene fehlen wo darauf eingegangen wird, wie Zuckerberg dieses Buch interpretiert vs wie es ursprünglich gemeint war

    • @KomradeKrusher
      @KomradeKrusher 2 года назад

      @@McDonaldsCalifornia Ich tu mich immer etwas schwer mit "ist doch offensichtlich nicht ernst gemeint", vor Allem, wenn es eben eindeutige Anzeichen gibt, dass es (einflussreiche) Menschen gibt, die dem nacheifern. Intention des Autors ist die eine Sache, aber die Interpretation des Betrachters sticht - zumindest für jenen - diese Intention jedes Mal. Es gibt Menschen, die lesen Orwell und denken sich nur "Wär das toll, wenn das MEIN Stiefel wäre".
      Hinzu kommt, dass der Futurismus bzw. dessen Verteter Vordenker, Wegbereiter und zum Teil auch Mitbegründer des (italienischen, und damit europäischen) Faschismus waren. Wenn man sich anschaut, was damals unter dieser Bezeichnung so teils auf Papier, Leinwand und andere Medien gebannt wurde, ist der erste Impuls ebenfalls, dass dies auf keinen Fall ernstzunehmen sei. Und bei einigen der Vertreter war das so. Andere hingegen waren Fortschritts-unkritische Fantasten, deren Ideen dabei mitverantwortlich waren, die Welt ins Chaos des zweiten Weltkriegs (inklusive Genozid & Holocaust) zu führen. Geschichte wiederholt sich zwar nicht, aber sie reimt sich, und ich empfinde es nicht als fehl am Platz, die Lehren aus den 20er Jahren des letzten Jahrhunderts heutzutage nicht in den Wind zu schlagen.

  • @Asankeket
    @Asankeket 2 года назад +8

    Bei allem Respekt für Euren ökonomischen Sachverstand, mit diesem Verriss habt Ihr Euch wahrscheinlich vergriffen. "Wahrscheinlich", weil ich einige Bücher von Stephenson gelesen habe, dieses aber nicht. Vielleicht ist es ja so schlecht, aber wenn ich mir Eure Anmerkungen anhöre, scheint mir eher, dass Ihr einfach keinen Zugang zu dem Genre habt. Stephenson verreißen und von Houellebecq begeistert sein? Ihr lebt definitiv in einer anderen Bücherwelt als ich. Lassen wir es dabei bewenden.

  • @oozeman23
    @oozeman23 2 года назад +8

    Also, ich muss ( leider ? ) sagen, ihr schafft es, einen richtig neugierig auf den Roman zu machen... natürlich zusammen mit der Tatsache, dass Mark Zuckerberg tatsächlich Bezug auf den Roman nimmt mit seinem Metaverse... es kommt schon rüber, dass es anscheinend ein kruder, schlecht geschriebener Gossenroman ist... trash eben ... auf Englisch eigentlich eher "pulp"... einige weisen schon auf den Unterschied zwischen Cyberpunk und Steampunk hin... aber das Ganze klingt eben doch irgendwie interessant... Hmmmhh... eine Vision von virtueller Internetwelt von Anfang der Neunziger verquirlt mit Memes, Neurolinguistik, ein bisschen Chomsky, Religions und Ideengeschichte... Beste Wochenend Unterhaltung!
    ... aber ich bin auch in ein in die Jahre gekommener Skater... 🤣😉🤪

  • @wolfgangbuck2589
    @wolfgangbuck2589 2 года назад +1

    46:00 von Burning Man kennt Wolfgang leider nur das Silicon Valley Abziehbild. 🤠
    (..und ja: die Google-, Apple- und Twitter-Nerds sind ein gewisses Problem dort)
    Hallo Wolfgang, wenn Du mal ne Woche ohne Dusche auskommen kannst, lade ich Dich ein.
    Du würdest sicher Spaß haben, könntest gute Gespräche führen und Deine Anzüge würden sich da auch ganz gut machen.
    Gruß von Wolfgang zu Wolfgang

  • @TheXvalenX
    @TheXvalenX Год назад +1

    Bin ja Fan von eurem Podcast, aber das hier ist sowas von abgehoben und arrogant es ist kaum auszuhalten.
    Ihr versteht Sci-fi nicht, nehmt Satire für bare Münze, verurteilt das Buch weil Jeff Besos es mag und weil der Autor 30 jahre später irgendwas anstellt. Das ist doch keine ernsthafte Literaturkritik.
    Ich will das Buch auch nicht allzusehr verteidigen, ich mag es zwar ganz gerne, hab aber auch viele Kritikpunkte, die ich viel gerechtfertigter finde als 95% von dieser Show. Man kann ja Kritik äußern und andere Geschmäcker haben, aber das hier ist ja geradezu beleidigend und herablassend wie ihr eure Kritik äußert.

  • @schadowizationproductions6205
    @schadowizationproductions6205 2 года назад +6

    Das erinnert mich immer mehr an Wolfgangs Filmanalyse von Cloud Atlas. Da hat er doch tatsächlich das Kino schon vorzeitig verlassen. Ich konnte den Schmerz dann auch nachempfinden, weil eine Freundin von mir den Film super fand und ich mir den also zweimal mit ihr angeschaut habe, weil ich nach dem ersten Durchschauen vergessen habe, dass ich den Film gesehen habe. Danach wollte ich sicher sein, dass mir keine Referenz entgeht, musste leider zum Schluss kommen, dass es doch Zeitverschwendung war.

    • @ebkolamancha3153
      @ebkolamancha3153 2 года назад +2

      Ich fand den Film auch super und das ist auch völlig in Ordnung. Man darf auch selbst entscheiden was man gut findet und muss nicht immer Alles intellektuell dekonstruieren. Man darf auch mal ein Assi sein und das lebt ja der Wolfgang auch selbst so mit Coca-Cola und Schnitzel. 😋😘☀️🌴🕊️

    • @alxbdn6695
      @alxbdn6695 2 года назад

      Das du das erste Sehen komplett aus deinem bewussten Ich verdrängt hast, hätte dir eine Warnung sein müssen :D

  • @MinisterSillywalks
    @MinisterSillywalks 2 года назад +13

    Snow Crash ist eine Parodie auf den Science Fiction Hype der 80er. Wollt ihr demnächst Per Anhalter durch die Galaxis analysieren und mit Asimov oder die Nackte Kanone mit James Bond vergleichen? Oder ist eure Rezension auch eine Parodie?

  • @timstone84
    @timstone84 2 года назад +3

    Kann man wohl als uneingeschraenkte Leseempfehlung verstehen allein aufgrund der headline❤️❤️❤️ #whoisjohngalt

  • @thomashartl8073
    @thomashartl8073 2 года назад +3

    Ich habe «Snow Crash» in den 90-ern gelesen, und war damals von Stephenson Cyberpunk-Vision ziemlich begeistert. Es erinnerte mich an die Neuromancer-Trilogie von William Gibson. Möglich ist allerdings, dass diese Geschichte schlecht gealtert ist, und seine Ideen inzwischen aus der Zeit gefallen sind. Ich denke, ich muss es nochmals lesen.

  • @florianconrad8989
    @florianconrad8989 2 года назад +9

    Das erste Mal, dass ich ein Video downvote.
    Nicht weil ich das Buch oder den Autor verteidige (ich kenne beide nicht), sondern wegen der überheblichen Art wie sich hier zwei Geisteswissenschaftler über "Technik Nerds" lustig machen (jaja, sind alle halbgebildet und haben keine "klassische Bildung" genossen... ja wtf weil das meiste von dem was die machen komplexer ist als alle eure Schwafelwissenschaften zusammen!).
    Vielleicht setzen sich der kleine Student aus Jena und der bramarbasierende Snob im Anzug einfach mal in eine Regelungstechnik Vorlesung und prüfen ab, ob die "Technik Nerds" wirklich allesamt so kleine Geister sind.
    Und wie heißt der Geisteszustand, bei dem man ein Video auf einer von Technikern entwickelten Plattform hochlädt, in dem man sich dann von oben herab über diese lustig macht?

    • @gast9374
      @gast9374 2 года назад +6

      " ... wie sich hier zwei Geisteswissenschaftler [Schwafelwissenschaften] über 'Technik Nerds' lustig machen ..."
      Also, zwei "Tunichtgute" über die "Macher" ... das ist natürlich überhaupt nicht überheblich. Wie sagt man heutzutage so schön: Genau mein Humor!

    • @lukidurer28
      @lukidurer28 2 года назад +8

      Die Art war durchaus recht überheblich, aber es geht den beiden doch nicht um die Komplexität oder Schwierigkeit der Probleme, die Nerds lösen, also um deren "Intelligenz", sondern um die Bildung dieser Menschen. Das Problem ist ja nicht, dass die Informatiker, Datenanalysten und Techniker aus dem Silicon Valley unintelligent wären, sondern viel eher die Ideologie, die in diesen Milieus herrschend ist, ein recht unreflektierter Positivismus und Technologieoptimismus, der viel zu wenig über die politischen und ökonomischen Implikationen der Branche nachdenkt. Die Lieblingsarbeitgeber unter "Technik-Nerds" sind immer noch Google, Facebook & co.

  • @shanghaifusion5280
    @shanghaifusion5280 Год назад +1

    Vielleicht solltet ihr das Buch mal im Original lesen

  • @hoewjune1878
    @hoewjune1878 2 месяца назад

    ....BladeRunner: ja!....aber A Scanner Darkly (Film sowie Buch) wäre hier vllt auch zu nennen. Weit untertschätzt.

  • @zu_alt_fuer2272
    @zu_alt_fuer2272 2 года назад +1

    eines der besten buecher des genres - punkt. muss man nicht moegen, bleibt es aber trotzdem :)

  • @rn1382
    @rn1382 Год назад

    Da hat der Kritiker das Genre nicht verstanden. Ausserdem muss man berücksichtigen, dass es aus dem Land der kulturlosen Konsumzombies kommt und in dem Kontext als überzeichnete Gesellschaftskritik gelesen werden muss.

  • @hurschireeni8709
    @hurschireeni8709 2 года назад +1

    Guten Abend. Wenn ich ein Buch vorschlagen dürfte, wie wäre es mit der Novelle Colonel Chambert (Oberst Chambert) von Balzac. Ich weiss, das Buch ist etwas kurz, ich könnte mir aber auch vorstellen, dass ihr mehrere Bücher der Comédie Humaine bearbeiten könntet. Balzac schuf eine Gesellschaftsanalyse kolosalen Ausmasses und der ökonomische Bezug wäre auch gegeben.

  • @vadim6369
    @vadim6369 2 года назад +1

    Empfehle alternativ das Buch zum Film "ReadyPlayerOne" lesen.
    -Guter Lesefluß, leicht verständlich
    -Großartiges Eintauchen in das Metaverse
    -Interessant bis zum Schluss

    • @Candy_McK
      @Candy_McK 2 года назад +1

      Das ist nicht das Buch ZUM Film - der Film entstand schon nach dem Buch - obwohl ich gehört habe, das sich Spielberg die Rechte schon vor dem eigentlichen Erscheinungsdatum gesichert hat.
      Ich denke aber auch das 'ReadyPlayerOne' der eigentliche Anstoß für Zuckerberg war - denn relativ kurz nach Release des Films kam seine Metaverse Ankündigung.
      Das 'Metaverse' selbst gibts ja schon seit über 20 Jahren - nennt sich SecondLife.

    • @droid_boy
      @droid_boy Год назад

      @@Candy_McK Es lässt sich eigentlich folgendes sagen: The Zuck hat sich das Metaverse von RPO und den Begriff von Snow Crash genommen und baut jetzt seine eigene Dystopie :-)

  • @Borgkoenig
    @Borgkoenig 2 года назад +1

    „Snow Crash“ habe ich mit 16 Jahren gelesen und für grauenvoll geschwätzig und fad befunden. Aber die drei Fragezeichen sind zeitloser Kult. Das zu vergleichen ist hanebüchen.

  • @jens8335
    @jens8335 2 года назад +2

    Also ich verstehe immer noch nicht um was es in dem Buch geht.

    • @droid_boy
      @droid_boy Год назад

      Es ist ein ironisch-dystopischer Science-Fiction-Roman, in dem ein Duo versucht dem Erscheinen eines Virus auf den Grund zu gehen, dabei eine Verschwörung entdecken und die Welt retten. :-)

  • @frerkshow9874
    @frerkshow9874 2 года назад +1

    Ich finde es schade das ihr Werk und Autor nicht trennt in der Kritik.
    Also mit welchem Quatsch der Autor heute sein Geld verdient und das mit der dystopischen comichaften Darstellung der Romanwelt.
    Eher kann man das dem Autoren als Mensch vorhalten das er nicht die Vorsehung hatte in jungen Jahren eine Kritik zu formulieren und heute dieselbe fördert.
    Und es scheint das ihr die deutsche Übersetzung gelesen habt. Das kann bei so ollen scifi Kamellen echt die Qualität nach unten ziehen. Habe gerade Neuromancer nochmal gelesen und war erschrocken wie schlecht die Übersetzung ist.

    • @gast9374
      @gast9374 2 года назад

      "Habe gerade Neuromancer nochmal gelesen und war erschrocken wie schlecht die Übersetzung ist."
      Gib' mal Beispiele. Würde mich interessieren.

  • @michaelr21
    @michaelr21 2 года назад +13

    Eine Rezension, die ironische Dinge genau wörtlich nimmt, und anhand dessen Inkonsistenzen kritisiert. Gratulation.
    Den Trubel um den Roman kann ich auch nicht verstehen, weil das ganz eindeutig nicht das Metaversum sein kann, das irgendjemand heute wirklich will - das ist eine abgedrehte, auf zahlreichen Ebenen ironische Comic-Dystopie aus den frühen 90ern. Das hat damals sicherlich auch Leute inspiriert und löst auch heute garantiert eine gewisse Nostalgie bei in den 90ern aufgewachsenen Nerds aus.
    Eure Kritik ist aber irgendwie unfair - denn sie kritisiert Dinge die offensichtlich gar nicht der Anspruch des Romans sind und interpretiert auch nicht wohlwollend. Klar muss man Dinge nicht verstehen, um sie zu kritisieren, aber das ordentlich einzuordnen wäre schon nett gewesen.

    • @gast9374
      @gast9374 2 года назад +1

      Eine Satire muss aber auch funktionieren. Wenn du 'ne Type siehst, dem ein paar Bälle runterfallen, würdest du das auch nicht Jonglieren nennen, oder? Wenn jemand Wasser heiß macht und in eine Badewanne kippt, kann man das nicht Kochen nennen, man muss es Baden nennen. Wohlwollend, oder nicht! Und so weiter, und so fort.

    • @michaelr21
      @michaelr21 2 года назад +2

      ​@@gast9374 Ja. Aber die Satire funktioniert ja auch. Das Buch ist witzig und ironisch.
      (ich weiß nicht genau, was Deine Beispiele genau sollen und wie sie auf Stephenson bezogen sein sollen)

    • @gast9374
      @gast9374 2 года назад +1

      @@michaelr21 Meine Beispiele sollen zeigen, dass Stilmittel auch falsch eingesetzt sein können, sodass die Wirkung solcher Stilmittel dann auch ausbleibt. Und ich wollte dir vor Augen führen, dass eine Bewertung solcher fehlenden Wirkungen nicht immer nur rein individueller Betrachtungsweisen unterliegt. Es sind auch durchaus objektive Aussagen über den Einsatz und Wirkung von Stilmitteln möglich. Mit anderen Worten: Ich erwarte deine Zustimmung, dass die beschriebenen Dinge auch für dich kein Jonglieren und kein Kochen darstellen.
      Wir haben in unserer Kultur den Umgang mit schlechter Literatur ja auch nie gelernt, muss man dazu sagen. In der Schule jedenfalls nicht, da lernt man immer nur die gelungenen Varianten kennen. Und in unserer Gut-ist-wenn-es-nur-einem-einzigen-Hinterwäldler-irgendwie-gefällt-Kultur natürlich schon gar nicht.

    • @michaelr21
      @michaelr21 2 года назад +1

      @@gast9374 Ja, klar gibt es schlechte Literatur (an bestimmten Standards gemessen)
      Aber ich bestreite, dass Stephenson tatsächlich dazu gehört. Und habe ja argumentiert, dass obiges Review seine Kritik auf Dinge stützt, die sie falsch verstanden haben.
      Ich wäre auch nicht in der Lage, ein japanisches Gedicht zu interpretieren - selbst mit Google Translate. Daher suggeriere ich aber auch gar nicht erst, dass ich das könnte. Ein Verriss auf der Basis wäre also auch skurril.

    • @gast9374
      @gast9374 2 года назад

      @@michaelr21 "Review" und "Verriss" sind allerdings auch nicht gerade die richtigen Begriffe, um zu fassen, was hier vonstatten ging.
      Und jetzt stehe ich etwas ratlos da, wie auf einmal "japanische Gedichte" ins Spiel gekommen sind. Ich nehme an, es bezieht sich auf die vielen anderen Kommentare hier, die behaupten, bei der Übersetzung wäre dem Werk Unrecht getan worden. Nun, sowas soll es durchaus schon gegeben haben. In der Regel, spielt es aber eine weniger wichtige Rolle, es geht meist um Nuancen, selten um wirklich weltbewegende Missinterpretationen, zumal bei Trivialliteratur, wir reden ja hier nicht über Shakespeare.
      Das Argument müsste zudem genauso in die andere Richtung richtig sein, d.h. wie wollen denn die, die behaupten, die Übersetzung würde alles in das Gegenteil vom Gemeinten verwandeln, das erkennen, wenn sie nicht gleichzeitig deutsche und englische Muttersprachler sind. Und strenggenommen könnten wir Deutschen dann auch nur noch in deutsch verfasste Literatur lesen, und nichts anderes. Und alle anderen Menschen auf der Welt ebenso, nur in ihrer Muttersprache. Das wäre irgendwie sinnlos, oder?

  • @McSnarf
    @McSnarf 2 года назад +2

    Wie kann man die Handlung nicht verstehen? Wären wir bei Slaughterhouse Five, könnte ich das nachvollziehen. Oder die Übersetzung ist einfach schlecht? Ich kenne leider nur das Original.
    Okay. Ein wenig zur damaligen Geschichte. Der Autor referenziert auf die Arbeit von Leuten wie Randy Farmer und Chip Morningstar, die damals ein Onlinesystem auf C64, Habitat, geschrieben und betrieben haben, in dem Benutzer in Form von Avataren miteinander kommunizieren und beschränkt interagieren konnten. Heute lange überholt, damals aber der Hammer. (Das Nachfolgeprojekt, WorldsAway, läuft wahrscheinlich immer noch irgendwo.)
    Wer diese Systeme kennt, versteht gut, wie das Buch funktioniert - und ansonsten ist es eine gewollte schrille Achterbahnfahrt. Wer Regietheater gewohnt ist und in einer drag show landet, wird sich schlichtweg nicht wohlfühlen. Schrill, laut, niemand nimmt sich wichtig - was natürlich der Kulturelite nicht gefällt.
    Und ja, die Sexszenen... Aber wer so weit im Buch gelesen hat, wird wissen, dass wir die Realität des Buches nicht mit unserer Realität vergleichen können. Suspension of disbelief in großer Dosierung ist zu empfehlen. "Comic Strip" trifft es - und es spiegelt den Zeitgeist.
    Vielleicht sind die Kritiker einfach zu jung - und zu wenig technisch gebildet.

  • @ChrisHeilWeb
    @ChrisHeilWeb 2 года назад +2

    Das 3. beste Buch von ihm ;) Habt ihr Cryptonomicon gelesen?

    • @martinortmair6494
      @martinortmair6494 2 года назад +2

      Nein Aber Amalthea; Meine Fresse was für ein Epos

  • @micmupfel
    @micmupfel 2 года назад +1

    Ich habe Snow Crash im Original gelesen und weiß nicht, ob die Übersetzung es noch ein bisschen schlimmer macht. Der Anfang und die Grundideen, wie dass Firmen in der Welt eigene Exklaven besitzen, sind interessant, bleiben aber sehr oberflächlich. Ich musste mich durch die Handlung bis zum Ende durchquälen, weil ich gehofft hatte, am Ende kommt noch eine Aussage bzw. zündende Idee. Dem ist aber nicht so.

    • @wizzardrincewind9458
      @wizzardrincewind9458 2 года назад

      :) Das Lauern/Hoffen auf die geistige Erlösung am Ende eines Buches kenn ich. Darum will ich kein Buch mehr lesen, wenn ich nicht vorher zumindest über die Qualität aufgeklärt wurde.

    • @freund_hein
      @freund_hein 2 года назад +3

      @@wizzardrincewind9458 ja, das geht mir beim Buchkauf oft ähnlich. Aber ich habe gemerkt, dass man manchmal auch einfach einen Griff ins Ungewisse wagen sollte.

  • @gast9374
    @gast9374 2 года назад

    24:22 ... oder David Foster Wallace - "Unendlicher Spaß" z.B.; die Kritik und Satire hat da wenigstens Hand und Fuß, und v.a. Witz und Esprit. Könntet ihr ja als gelungenes Gegenbeispiel auch noch besprechen. Wäre aber wieder ein dicker Schmöcker (Wolfgang hat ihn aber schon gelesen, weil ich ihn schon darauf Bezug nehmend gehört habe. Wäre also nur Ole, der es noch lesen müsste (also, nach meinem Milchmädchenrechner: nur die halbe Arbeit für euch)).

  • @Manaklyps
    @Manaklyps 2 года назад

    Ich glaube ich war 15 oder so als ich das Buch damals gelesen habe, der ganze Linguistik-Kram hat mich damals ziemlich beeindruckt aber die Story fand ich auch eher verworren, trotzdem hatte ich mir dann noch von Stephenson "Diamond Age" und "Cyrptonomicon" durchgelesen, durch beide musste ich mich durchkämpfen "Quicksilver" habe ich dann abgebrochen. Damals habe ich mich fast geschämt das ich mit Stephenson nicht warm werden konnte, ganz nett euren Verriss jetzt zu sehen.

  • @TechMik3LP
    @TechMik3LP 2 года назад

    Soll ich aber auch lieber alle Til Schweiger Filme anschauen oder dieses Buch lesen? Außerdem hätte ich einen Buchvorschlag: American Exceptionalism and American Innocence

  • @gast9374
    @gast9374 2 года назад

    37:39 Nicht umsonst erfreut sich, seit einiger Zeit, das Wort "episch" so großer Beliebtheit, unter den "Freunden der Kultur". Und es ist scheinbar keine Ironie, kein kesser Wortwitz, wie man fälschlicherweise glauben könnte, sondern, ganz stur und stumpf, heiliges Manifest.

  • @tessatalmi4252
    @tessatalmi4252 2 года назад

    Lange Zeit hab ich den Wunsch gehegt Wohlstand für alle über sci-fi sprechen zu hören. Wäre dieser Roman meine erste Wahl gewesen? Nein sicherlich nicht allerdings bin ich trotzdem super zufrieden mit Ergebniss.

  • @joel0joel0
    @joel0joel0 2 года назад

    "oder einfach mal zu McDonalds gehen." Nice Referenz zu Wolfgangs Offenbarung am McDrive.

  • @davideschstruth1204
    @davideschstruth1204 2 года назад

    Ihr sprecht mir aus der Seele; habe das Buch in meiner Teenagerzeit gelesen und hatte es in guter Erinnerung. Habe in den letzten Jahren ein paar mal versucht es wieder zu lesen und es ist so unerträglich langweilig...

  • @Henry-gz4yz
    @Henry-gz4yz 2 года назад

    Nehmt es positiv. Das der Roman euch so miesfiel ist immerhin ein klassischer Fall von : „good for content“;)

  • @martingrillo6956
    @martingrillo6956 2 года назад

    vieles gesagte gilt für viele Phänomene der 90er (Übersetzung kam '95 raus).

  • @alxbdn6695
    @alxbdn6695 2 года назад

    Wolfgang, nun bist du endgültig evangelikal-pastoralisiert.

  • @notahuman8534
    @notahuman8534 2 года назад

    Schön dass es zum Schluss heißt es geht auch anders. Das macht Hoffnung

  • @philippaubert2947
    @philippaubert2947 2 года назад

    Für die Liste der unterschätzten Bücher: Ubik von Philipp K. Dick. Wahrscheinlich das beste, was ich aus dem Genre kenne. Trotz des Verrisses, die unfreiwillige Werbung funktionert - ich werde mir Snow Crash zulegen, wenn auch auf Englisch. Viel erwarte ich mir natürlich trotzdem nicht.

    • @philippaubert2947
      @philippaubert2947 2 года назад

      Die Frustration, die Ihr beschreibt hatte ich übrigens auch bei Neuromancer. Da hatte ich mir auch mehr versprochen.

  • @carlosdumbratzen6332
    @carlosdumbratzen6332 2 года назад

    Bei ein was muss ich widersprechen, bzw eine anmerkung machen: Die Leute mögen vllt nicht vom Dollar zum Bitcoin wechseln, dafür aber vom Rubel zum Bitcoin. Cryptowährungen waren schon zuvor wichtig in Russland und hier zeigt sich eigentlich auch ganz gut warum. Dadurch, dass sie nicht an staatliche Institutionen gebunden sind, geben sie tatsächlich eine gewisse Sicherheit in Krisensituationen

    • @MrHuddelchen
      @MrHuddelchen 2 года назад

      Das liegt aber vermutlich weniger an der Instabilität statlich getragener Währungen, sondern dürfte eher der Tatsache geschuldet sein, dass mit Rubel auf dem globalen Markt aktuell weniger anzufangen ist, als mit Bitcoin.

  • @DieReichenklauenvondenArmen.
    @DieReichenklauenvondenArmen. 2 года назад +1

    So sehr Science Fiction ist das ja nicht mehr.

    • @gast9374
      @gast9374 2 года назад

      Eher andersherum: Es war nie Science Fiction gewesen, sondern eher ein Fantasyroman. Erst als Zuckerberg angefangen hat, von "Medda" zu faseln, ist der falsche Eindruck entstanden, es könnte sich um Science Fiction gehandelt haben.

    • @droid_boy
      @droid_boy Год назад

      Ehrlicherweise sind wir da noch lange nicht. Wir haben nicht mal im Ansatz die Technologie, um ein solches Netzwerk zu bauen. :-)

  • @walterpost9073
    @walterpost9073 2 года назад +2

    Wenn man Ole auf Instagram folgt, hat man einen leichten Eindruck vom Buch bekommen…

  • @AJankeBuchAltersvorsorgemitETF
    @AJankeBuchAltersvorsorgemitETF 2 года назад

    Klingt nach herrlichem Trash.

  • @droid_boy
    @droid_boy Год назад +1

    Meine Herren, vielen Dank für Eure Besprechung, die ich sehr anregend fand! Ich antworte hier als Host eines Metaverse Podcasts, in dem ich versuche recht produktiv zu erklären, was Metaverse sein könnte und dazu heute schon funktionierende XR-Geschäftsmodelle bespreche. Das hat zwar alles noch nicht so viel mit einem wie auch immer gearteten Metaverse zu tun. Das macht aber nichts, denn die Leute hören dennoch zu :-)
    Zu Eurer Besprechung: Was mich ein wenig über das Buch gerettet hat, und was Euch vermutlich auch ein wenig den Schmerz genommen hätte, wäre das Wissen um das Wesen dieses Buches: Ich sehe Snow Crash als einen ironisch-dystopischen Roman. Das bedeutet: Stephenson nimmt sich eigentlich selbst nicht so ernst. So verstehe ich es zumindest dann auch, dass er nicht alles erklärt, Stellen offenlässt, sich bisweilen widerspricht und auch ganz bewusst völlig schwachsinnige Aussagen tätigt. Wenn es zum Beispiel darum geht eine Religion herzuleiten. Warum? Um eben genau diese Absurdität klar zu machen, die er kritisieren will. Da lassen sich jetzt viele Beispiele zu machen, das will ich hier in diesem kurzen Kommentarfeld nicht tun. Aber noch kurz auf die Sprache zu sprechen kommen. Mich hatte die Sprache an zweierlei erinnert: Zum Einen an Berlin Alexanderplatz und seine, Gedankenstrom, der hier natürlich nicht auch nur Ansatzweise erreicht wird. Und an Unendlicher Spaß von David Foster Wallace, einem unerträglichem Roman, der von wahnsinniger Genialität strotzt und doch ungerichtet, turbulent und schwachsinnig ist. Beides ist Snow Crash nicht, und doch gehts in eine ähnliche Richtung.
    Was mir Dank eures Gesprächs klar wurde: Snow Crash war trotz seiner Absurdität und seiner völlig eindeutigen Dystopie Vorlage. Zum Beispiel für John Carmack, der das Metaverse nachbauen wollte, scheiterte, aber den Versuch dann als Doom verkaufte (und später bei Oculus/Meta arbeitete). Wie passend. Oder Philip Rosedale, der erst Snow Crash las, dann in Matrix ging und sich dann hinsetzte, um das Metaverse nachzubauen. Auch er scheiterte, aber die Software, die er dafür schrieb, war Vorlage für Second Life, was die Medien ja dankenswerterweise aufnahmen und ausschlachteten. Das Buch gibt sich wirklich sehr viel Mühe diese Tech-Mechanistiken zu zerstören, sie ins absurde zu ziehen, ihren Schwachsinn darzustellen. Er verwendet dazu dann auch noch eine abstoßende, vulgäre Sprache. Und je mehr er sich anstrengt es möglichst unlesbar zu machen, desto mehr kommt es im Silicon Valley an.
    das führt mich zum Schluss: Das Buch wirkt erst durch die Realität, die wir nun in der Retrospektive reflektieren können. Und die wir aktuell erneut beobachten können, wenn wir die Apologeten dieser Tage sehen.
    Das Absurde heute ist nur: Die Apologeten haben das Buch noch nicht mal gelesen, brauchen sie such nicht mehr. Denn der darin beschriebene Schwachsinn ist längst in der DNA der Tech-Welt eingebrannt :-)

  • @ottowalter6102
    @ottowalter6102 2 года назад +5

    Das faszinierende am Cyberpunk ist ja, daß das meistens Dystopien sind, die aber von den Lesern/Zuschauern als erstrebenswert gelesen werden. Snow Crash/Neuromancer/Blade Runner/Ghost in the Shell/Akria/Matrix/Tank Girl/Videodrome sind ja eingentlich Welten, in denen zumindest ich nicht leben möchte, aber andere sagen: "Boah, geil, lass mal Wirklichkeit werden..."

    • @derechnaton1056
      @derechnaton1056 2 года назад +2

      Wer Cyberpunk liest und als erstrebenswert ansieht, hat Cyberpunk nicht verstanden. 🤷‍♂

    • @tituslucretiuscarus659
      @tituslucretiuscarus659 2 года назад +5

      Das ist keineswegs nur beim Cyberpunk so. Truffaut sprach ebenfalls über die Unmöglichkeit des Anti-Kriegsfilms. Dadurch, dass eine Erzählung notwendigerweise Distanz schafft zwischen Publikum und dem Objekt der Darstellung, und dass man sich typischerweise konventionellen, organischen Erzählformen bedient, wird alles was man sieht implizit in einen Kontext des Amusements gesetzt. Viele haben versucht so etwas mit avant-gardistischen Mitteln zu verhindern, was natürlich dazu führt dass das Publikum abgeschreckt wird, man erhobenen Zeigefinger nicht mehr aushalten kann. Bei Brecht nimmt das schon abstruse Ausmaße - die Zuschauer dürfen sich bloß nicht identifizieren! Bitte nicht in die Handlung eintauchen! Dann schreib' doch stattdessen einen Essay, denke ich mir leider oft. Man könnte Snow Crash in der Hinsicht schon eine Genialität anrechnen, da der Roman so konvolut (schlecht?) geschrieben ist, dass man tatsächlich einen Entfremdungseffekt bekommt und sich mit der Dystopie auch mal auseinandersetzen kann. Leider sind die meisten Silicon-Valley Fans bereits so emotional verstumpft, dass es dann doch nichts bringt.

    • @ginny3599
      @ginny3599 2 года назад

      Wer will dort leben? LOL. Sind diese Sci Fi-Welten menschlich gesehen nicht immer total gaga? Von der Technik kann man schon durchaus begeistert sein, aber das Miteinander sieht eher schrecklich aus. Bei Menschen muss man halt leider sagen, dass zumindest die meisten zum Glück nicht alles tun können was sie gerne täten. Wer von uns könnte denn auf gesunde Weise mit einer mechanischen Optimierung leben ohne komplett abzudrehen und den Verstand zu verlieren? Oder? Ich trau das niemandem zu. Manche Menschen brauchst du auch nur in eine Uniform zu stecken oder ihnen irgendwelche Titel zu geben und sie werden zu Monstern... von dem her...

  • @teckyify
    @teckyify 2 года назад +1

    Habe das Buch mehrfach angefangen, aber keine Ahnung wie ihr es beenden konntet. Von dem Monster von Ayn Rand mal ganz zu schweigen. Allerdings würde ich gerne mal wissen, wie mies die Übersetzung von Snowcrash ist. SF Bücher bekommen ja auch häufig miese Übersetzer.

  • @schadowizationproductions6205
    @schadowizationproductions6205 2 года назад +8

    Oohhh, das Predigeroutfit! Jetzt wird der Pöbel erzogen! Der sekuläre Klerus schiesst von der Elfenbeinkanzel in die NPC-Menge herab!

  • @DieReichenklauenvondenArmen.
    @DieReichenklauenvondenArmen. 2 года назад +1

    Es ist erschreckend was die Menschen für Literatur lesen.

    • @wizzardrincewind9458
      @wizzardrincewind9458 2 года назад +3

      Für mich ist nur erschreckend, wenn ich das lesen würde. Wenn Andere Spass und Freude an sowas haben, dann ist das doch gut und immerhin lesen sie :)
      Ne berühmt-bekannte und sehr intelligente Kritikerin hat ihre Meinung mal öffentlich dahin geändert, dass sie das Lesen von "Schund-Literatur" durch Personen, die Freude und Spass daran haben, voll toleriert und nicht mehr abwertet. Das fand ich doch sehr nett :)
      Ausgrenzen ist immer eine sehr schlechte Sache.

    • @gast9374
      @gast9374 2 года назад

      @@wizzardrincewind9458 Das ist nicht nett, das ist die komplette Kapitulation. Das kann man auch nicht mehr "niedrigschwellig" nennen, da ist gar keine Schwelle mehr, über die man drüber hopsen müsste.
      Die Frage, was Literatur ist, ist aber nicht so eindeutig zu beantworten, das muss man anerkennen. Jedenfalls nicht mit einem Kriterium, man muss mehrere in Betracht ziehen. Ein Kriterium, das sich dabei jedoch mittlerweile etabliert hat, ist die Annahme einer Art Übereinkunft zwischen Autor und Leser. Wenn jemand ein Buch zur Hand nimmt, also einwilligt, sich diesem eine gewisse Zeit lang zu widmen, dann geht er davon aus, dass der Autor sich auch Mühe gegeben hat, und umgekehrt (Wenn sich also jemand hinsetzt und ein Buch schreibt, weiß er, dass der Leser einen solchen berechtigten Anspruch hat, und wird sich hoffentlich auch Mühe geben). Beide Seiten wissen also, was der zu erfüllende Anspruch ist. Und das wird bei Trivialliteratur (so der richtige Fachterminus) regelmäßig schon mit Füßen getreten. Also schon eine ganz grundlegende Voraussetzung wird nicht mehr erfüllt. Und es gibt noch eine Menge mehr an Fehlleistungen in Folge. Für den Moment sollte es aber reichen. Dismissed!

  • @kryptotrader4699
    @kryptotrader4699 2 года назад +1

    Bitcoin ist keine private Währung! Facebook´s Diem wäre eine geworden, wenn sie nicht von der US-Regierung gestoppt worden wäre. Ich möchte noch einmal darauf aufmerksam machen, dass Julien Assange/die Trucker in Kanada nur Spenden erhalten konnten, weil dieses Netzwerk absolut dezentral ist und von keiner Regierung kontrolliert werden kann. Ich mag diese zwei Intellektuellen doch sehr und hoffe, dass sie dieses Thema noch ein wenig genauer unter die Lupe nehmen.

    • @gast9374
      @gast9374 2 года назад +1

      "Dezentral" nutzt dir gar nichts. Bitcoin ist nicht anonym, also kann man theoretisch auch verhindern, dass Assange, die ihm gespendeten bitcoins ausgeben kann. Und was nutzen sie ihm dann?
      Und deine Hoffnung sollte man eher umgekehrt sehen. Wann merken bitcoin-Heinis endlich, dass es noch andere Dinge auf der Welt gibt, als bitcoin. Eine solche monothematische Dummbratze kann man doch eigentlich gar nicht sein!?

    • @kryptotrader4699
      @kryptotrader4699 2 года назад

      @@gast9374 Na dann erzähl doch mal, welche tollen Dinge gibt es denn sonnst noch auf der Welt?

    • @gast9374
      @gast9374 2 года назад

      So schlimm ist es also tatsächlich schon. Du hast keine Ahnung, was? Schlimm, schlimm!

    • @kryptotrader4699
      @kryptotrader4699 2 года назад

      @@gast9374 Schlimm, Schlimm, das ist alles was dir einfällt? Komm ein, zwei Dinge wenigstens.

    • @gast9374
      @gast9374 2 года назад

      @@kryptotrader4699 Na gut, du bist verzweifelt. Eine Sache (vollkommen wahllos aus dem Äther gegriffen):
      Man kann/sollte nicht nur die Fingernägel, sondern auch die Hufnägel regelmäßig schneiden. Probier's mal aus! Fuchs dich mal rein! Im Prinzip ist es ein und dasselbe Patent. Mit ein bisschen Übung sollte es irgendwann gehen.
      Noch was? Na gut! Noch eine zweite Sache, weil du es bist (wieder vollkommen wahllos aus dem Äther gegriffen).
      Puller nicht nur nass machen, sondern auch mal mit ein bisschen Seife rangehen. Ein Unterschied wie Tag und Nacht, glaub' mir!
      Aber ich kann dir nicht alle Facetten der Welt beibringen, das siehst du wohl ein. Das ist der Witz des Lebens, man muss es selbst entdecken.

  • @alexandershendi7428
    @alexandershendi7428 2 года назад

    Ich muss gestehen, dass ich 1994 mit nicht ganz 30 dieses Buch goutiert habe. Als Buße habe ich gespendet. Confiteor, quia peccavi nimis cogitatione, verbo, opere et legens: mea culpa, mea maxima culpa.

    • @gast9374
      @gast9374 2 года назад +1

      Nein, nein, mit Geld ist nicht alles wieder gut zu machen. Du liest jetzt den "Zauberberg", und zwar fein säuberlich, von vorn bis hinten. Weggetreten!

    • @alexandershendi7428
      @alexandershendi7428 2 года назад

      @@gast9374 Nein, bitte, bitte, nicht Thomas Mann!!! Kein Adalbert Stifter. Nein, nein!!! Auch kein Kant!!!, 1!11!!!!

  • @luftgetrockneterleguan7744
    @luftgetrockneterleguan7744 2 года назад

    Dieses Metaverse ist doch mit dem Höhlengleichnis von Platon zu erklären. Was erkennen wir als Realität an. Danke für die heutige Portion Salienz.

    • @wizzardrincewind9458
      @wizzardrincewind9458 2 года назад +1

      Ich glaube eher dieses Metaverse ist ein noch stärkeres Fliehen aus der Realität, um diese Verschlechterung der Realität und deren Lebensqualität ertragen zu können. Ne klassische Drogensucht. Wir arbeiten besser, billiger und sind belastbarer, wenn wir uns in der Freizeit eine schöne Welt machen.

    • @gast9374
      @gast9374 2 года назад

      Die Höhle pflanzt sich aber nicht fort, wie ein Virus.

  • @bildungsproletariat
    @bildungsproletariat 2 года назад

    hahaha wie viele leute sich hier angegriffen fühlen, nur weil ihr lieblingsbuch gethrasht wird. mein gott, dann seid ihr halt dumm, wen kümmerts.

    • @mirkojanmacke5401
      @mirkojanmacke5401 2 года назад

      Dummdidumm :-)

    • @Candy_McK
      @Candy_McK 2 года назад +3

      Vorneweg - ich hab das Buch nicht gelesen. Aber Leute als dumm zu deklarieren, nur weil ihre Meinung nicht mit der im Video konform geht finde ich äußerst arrogant. Über Geschmack lässt sich nunmal nicht streiten.

    • @tinkerduck1373
      @tinkerduck1373 Год назад

      Ersteinmal sollte man die Originalversion lesen. Die kann man dann immer noch trashen. Eine Übersetzung ist aber immer problematisch.