Ich habe mit Tonschnitt und Bandmaschinen nichts am Hut und neige im allgemeinen nicht dazu, die mechanischen/analogen Zeiten zu überhöhen. Trotzdem habe ich hier gerade 9 Minuten lang fasziniert zugeschaut. Sehr interessant!
Da scheidet der Profi warscheinlich Mechanisch schnelle wie so mancher am PC. Ja, die Analogtechnik lebt weiter, dafür sorgen Fans, Freaks und HiFi Gurus.
Dass man das Band händisch vor und zurück bewegt, um genau die Pause zwischen zwei Worten zu finden, wo dann sinnvollerweise der Schnitt gesetzt werden soll, verstehe ich. Aber wenn man die Stelle gefunden hat, dann sitzt sie doch exakt über dem Abnehmer/Tonkopf, und dadrauf möchte man doch nicht mit der Schneidkante hauen. Sitzt die Schneideinrichtung genau gegenüber vom Tonkopf? Oder muss man dann noch exakt etwas weiter drehen, und hoffen, dass man die erhorchte Pause trifft?
Tatsächlich wird das Band leicht vom Tonkopf weggedrückt, die Schere klappt vor und schneidet schräg davor. Im Ruhezustand ist die Schere eingeklappt neben dem Tonkopf. Ist schon eine ganz tolle Lösung von Telefunken, wie das genau ging wusste ich aber auch erst, als eine Vorkopfschere bei mir auf der M15A montiert war.
Das geht in der Aufnahme, hier handelt es sich ja um Nachrichten, die ja in aller Regel live übertragen werden. Wenn man da für jeden Versprecher den gesamten Satz wiederholt geht die Sendung hinterher mit etlichen Minuten Überlänge daher. Das kommt in aller Regel nicht gut bei allen, die ein Programm danach haben. Daher verbessert man nur das Wort. Nicht mehr.
Das Problem ist nur, dass der Sprecher immer die Korrektur besonders betont, wenn eine Korrektur vorgesehen ist, würde ich doch den fehlerhaften Satz oder Satzteil noch mal beginnen.
Das wäre mir natürlich auch lieber. (Wobei Sprecher ihre Professionalität unter anderem dadurch unter Beweis stellen, dass sie solch typische Anfängerfehler zu vermeiden wissen.) Die Arbeitssituation des bedauernswerten Tontechnikers ist nicht ganz unähnlich der "schwarzen Pädagogik" von vor 60 Jahren: "Es wird gegessen, was auf den Tisch kommt", bzw. es wird geschnitten, was auf dem Teller liegt.
Es gab ja mal einen satirischen Film, wo einer, der einen Vortrag auf Band sprach, nachträglich das Wort "Gott" durch "Jenes Wesen, was wir verehren" ersetzt haben wollte, der Tontechniker gab sich alle Mühe, dass man es deutlich hörte.
Genau, "Doktor Murkes gesammeltes Schweigen" von Heinrich Böll, gedreht in s/w beim Hessischen Rundfunk. Dr. Murke wurde damals von Dieter Hildebrandt gespielt, Heinz Schubert (10 Jahre später als "Ekel Alfred" bekannt) spielt den Tontechniker. de.wikipedia.org/wiki/Doktor_Murkes_gesammeltes_Schweigen Am meisten liebe ich die Textstelle "O du höheres Wesen, das wir verehren!" Im Film taucht dann noch eine Variante auf, die in der Vorlage fehlt. "Um Gottes Willen" soll umformuliert werden in "Um jenes höheren Wesens, das wir verehren, willen" :-D Mein tonmeisterlicher Mentor vor fast 40 Jahren, Johann-Nikolaus Matthes, nannte die Kurzgeschichte "die bis heute einzige wahrheitsgetreue Reportage über unseren Berufsstand." Recht hat er.
Für den schnellen Reportageschnitt zwischendurch meistens ausreichend. Geht es dagegen um fortgeschrittene Schnitt-Situationen, kommt man um Anzeichnen und Schnitt auf der separaten Bandschere nicht herum. Für ein Laienpublikum sind solche Beispiele aber schwer zu demonstrieren, weil nur erfahrenere Hasen bei der Schnitteinstellung mitbekommen, worauf man beim Hören achten muss. Diese wiederum benötigen aber eine solche Demonstration nicht.
ich denke sehr interessant aber Privat würde man nur schadhaftest Band ausschneiden .ob die Sender wie beim WDR stundenlang Bänder zurecht-geschnitten haben mag ich zu bezweifeln .zumal diese Studio-bänder auch nicht billig sind
Ich habe mit Tonschnitt und Bandmaschinen nichts am Hut und neige im allgemeinen nicht dazu, die mechanischen/analogen Zeiten zu überhöhen. Trotzdem habe ich hier gerade 9 Minuten lang fasziniert zugeschaut. Sehr interessant!
Da scheidet der Profi warscheinlich Mechanisch schnelle wie so mancher am PC.
Ja, die Analogtechnik lebt weiter, dafür sorgen Fans, Freaks und HiFi Gurus.
Great editing capabilities!
3:01 aber das wäre wirklich ein Wunder
Dass man das Band händisch vor und zurück bewegt, um genau die Pause zwischen zwei Worten zu finden, wo dann sinnvollerweise der Schnitt gesetzt werden soll, verstehe ich. Aber wenn man die Stelle gefunden hat, dann sitzt sie doch exakt über dem Abnehmer/Tonkopf, und dadrauf möchte man doch nicht mit der Schneidkante hauen. Sitzt die Schneideinrichtung genau gegenüber vom Tonkopf? Oder muss man dann noch exakt etwas weiter drehen, und hoffen, dass man die erhorchte Pause trifft?
Tatsächlich wird das Band leicht vom Tonkopf weggedrückt, die Schere klappt vor und schneidet schräg davor. Im Ruhezustand ist die Schere eingeklappt neben dem Tonkopf. Ist schon eine ganz tolle Lösung von Telefunken, wie das genau ging wusste ich aber auch erst, als eine Vorkopfschere bei mir auf der M15A montiert war.
wofür ist eigentlich der edit schalter zuständig?
Wahrscheinlich, dass das Band nicht mehr zwischen Capstan und Abdruckrolle eingeklemmt ist und sich beide Spulen frei bewegen lassen
Wann wurde dieses band aufgenommen?
Ich würde als Sprecher es grundsätzlich so machen, dass ich beim Versprecher "noch mal" sage und den Satz erneut beginne.
Das geht in der Aufnahme, hier handelt es sich ja um Nachrichten, die ja in aller Regel live übertragen werden. Wenn man da für jeden Versprecher den gesamten Satz wiederholt geht die Sendung hinterher mit etlichen Minuten Überlänge daher. Das kommt in aller Regel nicht gut bei allen, die ein Programm danach haben. Daher verbessert man nur das Wort. Nicht mehr.
Eva Hermann :)
I'd remove that knife just after purchasing this beast =)
Das Problem ist nur, dass der Sprecher immer die Korrektur besonders betont, wenn eine Korrektur vorgesehen ist, würde ich doch den fehlerhaften Satz oder Satzteil noch mal beginnen.
Das wäre mir natürlich auch lieber. (Wobei Sprecher ihre Professionalität unter anderem dadurch unter Beweis stellen, dass sie solch typische Anfängerfehler zu vermeiden wissen.)
Die Arbeitssituation des bedauernswerten Tontechnikers ist nicht ganz unähnlich der "schwarzen Pädagogik" von vor 60 Jahren: "Es wird gegessen, was auf den Tisch kommt", bzw. es wird geschnitten, was auf dem Teller liegt.
Es gab ja mal einen satirischen Film, wo einer, der einen Vortrag auf Band sprach, nachträglich das Wort "Gott" durch "Jenes Wesen, was wir verehren" ersetzt haben wollte, der Tontechniker gab sich alle Mühe, dass man es deutlich hörte.
Genau, "Doktor Murkes gesammeltes Schweigen" von Heinrich Böll, gedreht in s/w beim Hessischen Rundfunk.
Dr. Murke wurde damals von Dieter Hildebrandt gespielt, Heinz Schubert (10 Jahre später als "Ekel Alfred" bekannt) spielt den Tontechniker.
de.wikipedia.org/wiki/Doktor_Murkes_gesammeltes_Schweigen
Am meisten liebe ich die Textstelle "O du höheres Wesen, das wir verehren!"
Im Film taucht dann noch eine Variante auf, die in der Vorlage fehlt. "Um Gottes Willen" soll umformuliert werden in "Um jenes höheren Wesens, das wir verehren, willen" :-D
Mein tonmeisterlicher Mentor vor fast 40 Jahren, Johann-Nikolaus Matthes, nannte die Kurzgeschichte "die bis heute einzige wahrheitsgetreue Reportage über unseren Berufsstand." Recht hat er.
7:39 und deswegen würde ich nicht mitten im Wort schneiden.
Eingebaute Schere und Klebelehre
Für den schnellen Reportageschnitt zwischendurch meistens ausreichend.
Geht es dagegen um fortgeschrittene Schnitt-Situationen, kommt man um Anzeichnen und Schnitt auf der separaten Bandschere nicht herum.
Für ein Laienpublikum sind solche Beispiele aber schwer zu demonstrieren, weil nur erfahrenere Hasen bei der Schnitteinstellung mitbekommen, worauf man beim Hören achten muss.
Diese wiederum benötigen aber eine solche Demonstration nicht.
Такой хачу!
ich denke sehr interessant aber Privat würde man nur schadhaftest Band ausschneiden .ob die Sender wie beim WDR stundenlang Bänder zurecht-geschnitten haben mag ich zu bezweifeln .zumal diese Studio-bänder auch nicht billig sind