Das Handwerk hat sich doch die letzten Jahrzehnte selbst kaputt gemacht. Gibt leider genügend Chefs die keinerlei Führungs- und Sozialkompetenz haben und gerade im Handwerk habe ich das Gefühl, ist die Quote besonders hoch (Lehrjahre sind keine Herrenjahre.... usw.) Das oftmals geringe Gehalt macht die Sache dann auch nicht besser. Letztens erst von dem Kumpel gehört: Schreiner Geselle mit 3 Jahre Ausbildung + 4 Jahre Berufserfahrung hat sich auf ne neue Stelle beworben und da bieten sie ihm 2200 brutto. Hat die Stelle nicht genommen, da er aktuell etwas mehr verdient aber auch nicht viel (irgendwas um die 2400)
Ich bin Handwerkerkind und Handwerkerschwester und habe selbst vor 2000 zwei Hochschulabschlüsse erworben. Um die Jahrtausendwende kam dann Abitur-für-alle, die Bologna-Reformen und die Massenbewegung hin zu billigen Hochschulabschlüssen, - Hochschulabschlüssen, die teilweise den Namen nicht verdienen. Bspl: Ich habe seit meinen zwei Abschlüssen Magister Artium und Diplom vor 2000, in den 10er Jahren noch zwei "Masterabschlüsse" an "Hochschulen" gemacht, - eigentlich banale Weiterbildungen im Beratungssektor. In den 0er Jahren hätte ich vom "Fortbildungsinstitut" ein "Abschlusszertifikat" bekommen, paar Jahre später vom zur Hochschule erklärten ehemaligen Fortbildungsinstitut einen Master-Grad, - vom Niveau nicht im Geringsten vergleichbar mit meinem MA, für den ich das vierfache an Leistung erbringen musste. Das Curriculum zur Zertifizierung wurde sogar noch reduziert für den Master, da der nur eine bestimmte Stundenzahl umfasst. Kurz: diese Masterabschlüsse sind das Papier nicht wert auf dem sie stehen. Soviel zu "ich hab studiert". Die Krise im Handwerk und die Arroganz mancher Menschen bzgl. Handwerkern könnte man ganz einfach abstellen. Macht aus unseren Berufsschulen Colleges. Macht aus dem Gesellenbrief einen Bachelor CT (=Craft & Trade) und ermöglicht gleichzeitig mit dem "dualen Handwerksstudium" noch eine Zusatzqualifizierung über Wochenendkurse, z.B. kulturwissenschaftlich, betriebswirtschaftlich oder technisch, mit denen man unmittelbar in ein Masterstudium an Unis einsteigen kann. Wenn's niemanden mehr gibt, der keinen Bachelor und keinen Master mehr hat, dann kann sich niemand mehr aufspielen. Die OECD, die ja immer anmahnt, dass D zu wenig Akademiker hat (weil unser duales Bildungssystem bei denen gar nicht vorkommt), wäre dann auch zufrieden. Das wäre auch insofern realistisch, weil mindestens die Hälfte der heutigen Bachelor- und Masterabschlüsse an sogenannten Hochschulen eigentlich keinen Wert haben. Gerade unter den Masterstudiengängen gibt es viele, die eigentlich auch "ich-weiß-immer-noch-nichts-mit-meinem-Leben-anzufangen-Studium" oder "früher-hat-man-das-an-der-VHS-gemacht-Studium" heißen könnten. Vom letzteren Typus hab ich zwei. Ich komme, wie gesagt, aus einer Handwerkerfamilie. Obwohl selbst nicht ungeschickt (musste ja auch mal helfen), bin ich wahnsinnig dankbar, dass ich die meisten Arbeiten für mich innerfamiliär regeln kann, bzw. von deren Kontakten profitiere. Das ist heute Gold und Geld wert. Mein Bruder ist nach der 9 von der Realschule abgegangen, hatte keine Lust mehr auf Schule. Er hat eine Ausbildung im Bauhandwerk gemacht und dann noch eine in der Industrie, hat den Meisterbrief und ein von seinem Betrieb finanziertes Studium absolviert., ist heute in einer Führungsposition. Ich habe nun vier akademische Abschlüsse - und ihr dürft alle mal raten, wer mehr verdient und wer mehr arbeiten muss. Mein Bruder arbeitet fürs selbe Geld 40 Stunden, Überstunden sind klar geregelt. Ich arbeite angeblich 42 Stunden, zumindest steht das auf dem Papier, Bereitschaft zu sechs unbezahlten Überstunden in der Woche wird vorausgesetzt, - tatsächlich sind es jede Woche 20. Mein Bruder hat immer noch Aufstiegschancen, kann die Firma wechseln, sich selbständig machen, ich bin zu spezialisiert für einen Wechsel, mit über 45 zu alt und am Ende der Fahnenstange angekommen, habe einen Bandscheibenvorfall vom vielen Sitzen und eine stärkere Sehbehinderung vom vielen Lesen. Würde ich jemandem meinen Berufsweg empfehlen? Nö! Denn 8 Jahre Verdienstausfall, Kosten fürs Studium und die Studiengebühren (zusammen 28.000€) für die Aufbaustudien, kommen ja noch dazu. Also liebe Azubis im Handwerk: Lasst euch von schnöseligen Gymnasiasten und Studierenden nicht ärgern. Ohne euch hätten die kein Brot für ihre Butter, lebten in einem Haus ohne Fenster, Türen, Wasser, Strom, Heizung und Dach, könnten in ein Loch im Garten k*cken und barfuß an die Uni laufen. Seid stolz auf euer Handwerk. Mein Bruder, Vater, Opa und Uropa und noch ein paar Generationen davor warens's auch, und man kann ihre Arbeit sogar in unserer Gegend überall noch sehen. Ich bin da stolzer drauf, als auf das, was ich mache.
Absolute Zustimmung zum letzten Absatz. Aber hat der Bruder bessere Bedingungen, weil er eine Ausbildung gemacht hat oder weil auch er sich immer weitergebildet und letztlich studiert hat... oder mit anderen Worten: War die Ausbildung nur ein nötiger Zwischenschritt zum Studium, von dem er heute hauptsächlich profitiert?
Vielleicht Handwerker einfach mal besser bezahlen? Dann interessieren wir junge Leute uns auch wieder für diese Berufe. Ich mach meinen Rücken doch nicht für ein paar Groschen kaputt.
Wichtiges Thema. Bitte jetzt noch dafür sorgen, dass der Wahnsinn mit Promotionen endet. Früher war man mit einem Diplom sehr gut dabei. Heute ist Promotion in manchen Bereichen fast Pflicht.
Meine Mutter war über 40zig Jahre im Einzelhandel als ausgebildete Verkäuferin in Vollzeit tätig und bekommt nun etwas über 600 Euro Rente. Natürlich gibt es Ausbildungsberufe, in denen man richtig viel Geld verdienen kann und umgekehrt Berufe, die ein Studium voraussetzen, mit denen man aber nur wenig Geld verdienen kann; wenn man denn überhaupt einen Beruf findet. Das Handwerk zahlt sich aber in aller Regel erst aus, wenn man sich selbständig macht. Ansonsten wird der Mangel an Ausbildungskräften im Handwerk natürlich auch einen positiven Effekt haben. Der Chef muss seinen Mitarbeitern mehr zahlen; das gönne ich den Handwerkern und Menschen, die in Ausbildungsberufen tätig sind, auch wenn ich dann als Kunde natürlich auch tiefer in die Tasche greifen muss.
Leider ist der Bedarf an ausgebildetem Verkaufspersonal drastisch gesunken. Einzelhandelskauffrau/-mann ist viel zu häufig nur eine nette Bezeichnung für "Regalauffüller" oder "Kassiererin" und dann auch mies bezahlt. Handwerk lohnt nur wenn man sich selbsständig macht? Es darf gelacht werden. Sehr viele Selbstständige krebsen nur herum und wissen nicht, dass sie eigentlich pleite sind. Gute Handwerker werden auch angestellt gut bezahlt und viele eingesessene Handwerksbetriebe suchen nach guten Mitarbeitern die die Firma übernehmen würden.
@@geertrebreps191 Dann lachen Sie mal weiter. Spreche aus Erfahrung; kenne zB sehr viele Schreiner und auch einige Metallbauer, die sich irgendwann selbständig gemacht haben, weil der Lohn nicht verhältnismäßig war.
Die Inhaberin unserer Bäckerei hat einen Doktor in Ökotrophologie. Und unser Metzger hat mit Mitte zwanzig seinen Meister und ist Betriebswirt. Es geht alles.
Ach ja, aus dem letztem Abijahrgang meiner Tochter fahren immer noch einige Pizza aus oder jobben noch, weil sie mit 21 immer noch nicht wissen, was sie so machen sollen. Da haben meine Abschlussschüler, 15 bis 16 Jahre schon 4 bis 5 Jahre gearbeitet.
Thema: "Akademisierungswahn" Konsens: Es studieren zu viele Menschen und eine Ausbildung ist eine gute Sache Wer wurde befragt: Acht Leute, von denen mindestens sechs studieren oder studiert haben (und eine Person, bei der es nicht klar wird) ...in dieser Hinsicht spiegelt dieses Video tatsächlich recht gut die gesamtgesellschaftliche "Diskussion" (wenn man das überhaupt Diskussion nennen will) wider. Ich selbst halte das Schlagwort "Akademisierungswahn" für ausgemachten Unsinn. Wenn man die Gegenseite vertritt (was sämtliche Medien in Deutschland geschlossen tun), dann darf man aber auch nicht nur studierte Journalisten in der Redaktion haben, die ihrerseits studierte Sozialwissenschaftler und Unternehmer hierzu befragen. Das ist schlichtweg heuchlerisch... Und außerdem sollte man die Datenlage nicht verdrehen: Wenn ich davon rede, dass 8,4 % der Akademiker einen Niedriglohn verdienen, könnte ich auch davon sprechen, dass es in Deutschland insgesamt über 20 % sind. Wenn - ebenfalls meist studierte - Unternehmer und Personaler darüber klagen, dass sie keine Auszubildenden finden, dann muss ich auch darüber reden, dass überhaupt nur noch 20 % der Unternehmen in Deutschland selbst ausbilden, Hauptschüler fast gar keinen Platz mehr finden, Azubis oftmals ausgenutzt werden und nach ihrer Ausbildung fast durchweg schlechtere Aufstiegschancen im Betrieb haben.
Der letzte Satz fasst es schön zusammen. Wir sollten lieber wieder anfangen für uns in die Gesellschaft zu investieren, statt für das eigene Imagebild ja fast schon egozentrische Lebensphilosophie zu befriedigen, was ich auch den Menschen nicht vorwerfen kann. In Zeiten von Vergleichen durch Social Media kann das durchaus passieren. Spannendes Thema. Danke.
Das Ausleben einer Ideologie ernährt aber eben auch keine Familie. Wir müssen in erster Linie auch damit aufhören die Leute mit der Binsenweisheit zu indoktrinieren, dass Handwerk "goldenen Boden" hätte. Für die Inhaber von Handwerksfirmen gilt das vielleicht, aber auch für deren Azubis und Gesellen?... oftmals eher mäh. Ich hoffe, dass der Markt das endlich mal regelt und Lehrlinge und Gesellen auch tatsächlich besser bezahlt werden. Bis dahin darf sich niemand darüber wundern oder beschweren, dass es uns an Dachdeckern, Schreinern und Klempnern fehlt.
Doch die Akademisierung ist sehr gut für unsere Gesellschaft. Weil irgendwann wird die Industrie ins Ausland verlagert. Es wird in Zukunft 2 Arten von Nationen geben. Tech Nationen und Industrienationen. Das Model Industrienation Schwellen und Entwicklungsnation hat ausgedient. Und die Tech Nationen werden entschieden reicher sein als die Industrienationen, deshalb hängt uns zur Zeit auch der Ami ab.
Klar gibt es spannende Ausbildungsberufe und die werden auch gebraucht. Aber zu welchem Preis? Steigende Mieten, Inflation und Meme-Renten. Fakt ist, wer im Handwerk gut verdienen will muss einen Meister machen oder sich selbstständig machen. Ein normaler Handwerksmitarbeiter ist natürlich wertvoll für die Gesellschaft, wird es aber auch deutlich schwieriger haben eine Familie zu nähren, ein Eigenheim zu finanzierung und Rücklagen für die Zukunft aufzubauen! Eigene Wünsch möchte man auch noch erfüllen, dabei geht es nicht um eine egozentrische Lebensphilosiphie, sondern einfach um Bedürfnisse die jeder hat. Wie soll das mit 2k netto möglich sein?! Klar selbstständig machen, aber dazu erfordert es eine unternehmerische Denkweise, die nicht jeder hat. Da scheint die Alternative studieren zu gehen und mit den Gehalt, wo es bei angestellten Handwerksberufen aufhört, einzusteigen. Weil meine Eltern beide in der Gastronomie gearbeitet haben und 3 Kinder zu ernähren hatten, konnten keine Rücklagen gebildet werden. Meine Mutter hat 3 Burschen erzogen und wird vorraussichtlich eine Rente von unter 400€. Heißt in der Zukunft muss ich finanziell unterstützen. Und jetzt imagine ich habe 2k netto, hohe Miete, Familie, ein Auto und noch eigene Wünsche. Ich respektiere jeden Handwerker der es aus überzeugung und Leidenschaft macht, aber die Aussicheten sind einfach schlecht und die heutigen Herausforderungen lassen sich nun mal mit geld lösen.
Der Einfluss der Eltern ist hierbei sehr erheblich. Leider werden viele zum Abitur und Studium gedrängt. In einigen Bereichen gibt es ein Überfluss an fertigen Studenten. Was nützen z.B. 10 Architekten, wenn es nur 5 Maurer gibt? Ach ja, dann holen wir uns Arbeiter aus dem Ausland.
Gott bin ich froh, dass ich ein Handwerk gelernt habe und nicht in wenigen Jahren, 4 Monate lang auf einen Handwerker warten muss, wenn meine Toilette nicht mehr funktioniert.
Also Leute bei uns in Bayern ist es nicht so einfach zu studieren. Je nach Leistungsniveau in der 4. Klasse wird man in eine Schule untergebracht. Wenn man dan auf die Mittelschule geht gibt sehr viele Hürden für die, die studieren wollen. Also man wird gezwungen eine Ausbildung zu machen. Dadurch bleibt die Qualität an den Unis erhalten, es gibt viele Auszubildende und das System bleibt erhalten.
@@robsch21 Es handelt sich um das allgemeine Schulsystem. Bei uns dürfen nicht die Erziehungsberechtigten entscheiden auf welche Schule das Kind geht. Die Wahl des Übertrittes in die Sekundärstufe beginnt mit den kognitiven Fähigkeiten des Kindes. Ich möchte damit erzählen, dass der Sprung aufs Gymnasium sehr sehr ansprchsvoll ist. Und wer es nicht schafft geht auf die Mittelschule oder Realschule, macht höchstwahrscheinlich seinen Abschluss und fängt eine Lehre an, was nicht weniger Wert ist. Nach der Beendigung der Lehre werden dann die Lücken auf dem Arbeitsmarkt gefüllt. Ich spreche aus Erfahrung. Natürlich darf man wie überall auch in Bayern studieren und andersrum, doch es wird die steigende Anzahl der Studierenden thematisiert und das Problem fängt leider schon in der Grundschule an weshalb so viele studieren dürfen und keine Ausbildung antreten. Es muss schwieriger werden überhaupt zu Studieren, so wie in Bayern.
@@worldpeace8235 Ich versteh zwar was sie meinen aber man kann das nicht so pauschalisieren. Wenn man schon nach der Grundschule entscheidet welches Kind „würdig“ ist studieren zu dürfen könnte das zu Problemen führen, da sich jedes Kind anders schnell entwickelt. Außerdem ist es bewiesen das sich Mädchen vor allem in den ersten Klassen besonders gut machen, während die Jungen noch damit hapern sich an das Schulsystems zu gewöhnen. Würde man nun schon so früh Begrenzungen festlegen sind die Kinder stark im Vorteil die es in den ersten Klassen einfacher haben, obwohl das nur sehr wenig dadrüber aussagt wie sich die Kinder nach der Pubertät entwickeln und damit auch wie qualifiziert sie für die Uni sind. Nimmt man jetzt als Beispiel mal Berlin fallen einem wahrscheinlich erstmal negativ Beispiele ein, aber eine Sache hat Berlin sehr gut gemacht in dem es die absolute Entscheidung ob man höhere Bildung erlangen will deutlich nach hinten verschoben hat. Zu erst mal geht die Grundschule in Berlin bis zur 6 Klasse und danach Entscheidet man sich welche Art von Schule man besuchen möchte und wenn man sich für eine Realschule entscheiden hat, hat man nach der 10 Klasse noch die Möglichkeit auf ein sogenanntes „Oberstufenzentrum“ kurz OSZ zu gehen welches einem ermöglicht das Abitur in 3 Jahren zu machen sowie einen spezifischen Schwerpunkt zu legen da diese OSZ‘s alle auf ein Themengebiet fokussiert sind und gewisse Fächer besonders unterstützen. Diese OSZ sind oft eine extrem gute Vorbereitung auf den zukünftigen Uni Besuch da sie jeweils in einem Bereich eine exzellente Ausbildung anbieten die so auf normalen Gymnasien nicht hätte angeboten werden können. Der offensichtliche Nachteil dabei ist logischer Weise das man sich mit der Entscheidung fürs OSZ auch schon für ein Studienfach entschieden hat, da es sehr unsinnig ist auf ein Naturwissenschaftliches OSZ zu gehen um danach Wirtschaft zu studieren. Trotzdem finde ich dieses System deutlich besser als das schon nach der Grundschule alles entschieden wird.
Eigentlich überhaupt nicht. Du gehst einfach ab der 7ten Klasse in die M Klasse der Mittelschule, hast deine Mittlere Reife, kannst dann direkt auf die Fos und anschließend an einer FH deinen Bachelor machen und falls du willst, deinen Master an der Uni. Zeitlich hat man also gegenüber einen Abiturienten gar keinen Verlust
Ich soll also 140 Stunden im Monat für meinen Betrieb arbeiten und dafür nur ein jämmerlichesausbildungsgehalt von vielleicht 700 € bekommen? Ihr habt doch nicht mehr alle Tassen im Schrank.. Und dann sich wundern warum keiner sich mehr bewirbt….
@@fw.2913 als Werkstudent (Großkonzern) hatte ich nen Stundenlohn von 18,50€ somit hab ich mit 15std die Woche mehr verdient als ein Azubi der 30-40std arbeitet und Praktika werden auch von vielen Unternehmen vergütet 🤷♂️
Man kann auch mit einem Hauptschulabschluss eine Lehre beginnen. Wer dann in der Berufsschule Probleme hat, kann vom Arbeitsamt Hilfe in Form von Nachhilfe bekommen.
Liebe Eltern, lasst eure Kinder doch mal in den Ferien verschiedene Praktika machen. Damit kann man mit 14 Jahren schon beginnen. So weiß man, was einem gefällt oder nicht. Ein Praktikum im Gym ist viel zu wenig.
Ich selber als Person, die hin und her gejumpt ist, kann es selber nur unterstreichen. Praktikas hätten mir die Augen geöffnet. Ich bereue es keine Praktikas gemacht zu haben.
Es ist generell ganz einfach: Nicht jeder ist vom Talent her dafür geeignet, ein Handwerker zu sein. Und genauso ist nicht jeder talentiert genug, um ein 'gesellschaftlich nützliches' Fach zu studieren, was man auch an den Abbruchquoten in den MINT Bereichen sieht. Am Ende wird man in seinem Berufsleben nur dann wirklich glücklich, wenn man einen Job nach seinem Talent ausführt, der einem relativ leicht fällt und für den man gerne lernt. Alles andere kann zu einem unglücklichen Berufsleben führen. Man sollte nie einen Job entgegen seiner eigenen Talente machen, da man sonst permanent gegen seine Schwächen arbeitet bzw anders herum nicht mit seinen Stärken. Die Eltern sollten sich da raus halten und die Entscheidung demjenigen überlassen, der es am Ende auch ausführen muss. Am Ende wird eh der Markt entscheiden und aktuell kippt es eher in Richtung der Handwerker
ENDLICH sagen mal Leute dass was ich seit Jahren sage! Jeder will was studieren, am Besten BWL, aber keiner will ins Handwerk. Es ging 2001 mit dem PISA Schock los , Abi für alle, denn sonst keine Zukunft.
Ja witzig Dass man mit nem Kunst oder Germanistik Studium später nicht viel verdient kann ich euch gleich sagen. Wenn ihr wirklich viel verdienen wollt dann studiert ein MINT Fach.
Immer dieses Argument von wegen man solle die Leute ordentlich bezahlen. Dann frag ich mich aber wer will es denn bezahlen? Heutzutage denkt doch jeder Geiz ist geil und versucht den Preis so billig wie nur möglich zu drücken. Einige meiner Kollegen, haben vorher in handwerklichen berufen gearbeitet. Alle sagen dabei immer das gleiche, und zwar das die Leute die entsprechenden Preise gar nicht bezahlen wollen. Alle fordern immer eine angemessene Bezahlung aber der Kunde schimpft dann wenn auf einmal die Preise ja ach so hoch ist und versucht noch zu handeln. Man kann nicht alles über die Bezahlung regeln, es muss erstmal ein Umdenken bei den Menschen herbeigeführt werden. Und das kommt zwangsläufig erst dann, wenn es keinen Handwerker mehr gibt der ihnen mal schnell was reparieren kann und die Leute dann in ner kalten oder dunklen Wohnung sitzen müssen 😅
Das Peinliche ist, dass vieles im Studium das Gleiche beinhält, was ein Azubi neben der Arbeit im Beruf eh lernen muss, meistens ist es nur eloquenter umschrieben. Sehe ich gerade bei einem Studierenden von uns, der seinen Bachelor in Wirtschaftsinformatik macht und 95% seines Studiums musste ich während meiner Ausbildung zum Informatikkaufmann auch machen. Unterschied später, er hat einen Einstiegslohn von 4000+€, was ich mit dem Informatikkaufmann selbst nach Jahren Berufserfahrung nicht erreiche. Überlege mir selbst, ob ich nebenbei noch den Bachelor mache, aber fast 20 000€ schüttelt man als Arbeitnehmer und Alleinversorger einer Familie auch nicht so einfach aus dem Ärmel.
War bei mir (Informatik) deutlich anders. Ein Freund hat ne Ausbildung zum Fachinformatiker gemacht und die Inhalte bei der Berufschule waren echt ein Witz im Vergleich zum Studium
Interessant das ihr beide so unterschiedliche Erfahrungen gemacht habt. Ich frag mich ob man vorher herraus finden kann in welcher Stadt/Berufsschule und welchen Betrieben die Ausbildungsinhalte eher ans Studium rankommen? Irgendwelche Tipps?
@@sophiemay9645 Die mathematischen Grundlagen lernst du in der Berufsschule nie so wie im Studium und die bringen dir später sehr viel für's Verständnis.
Mach es als beruflich Qualifizierter, dass geht nehmlich. Da brauchst du ne Ausbildung und Berufserfahrung für die Bewerbung und musst an der Uni eine schriftliche und mündliche Prüfung ablegen(eine ausreichend reicht). Am Ende bekommst du dann deine fachgebundene Hochschulzugangsberechtigung, oder du hast den Meister, dann musst du in keine Prüfung rein sondern nur ein Beratungsgespräch abschließen und bekommst die allgemeine Hochschulzugangsberechtigun an deiner Wunschuni. Das ganze kannst du mit Bafög finanzieren, auch wenn man älter wie 29 ist. Es ist nie zu spät!
Das Handwerk hat sich doch die letzten Jahrzehnte selbst kaputt gemacht. Gibt leider genügend Chefs die keinerlei Führungs- und Sozialkompetenz haben und gerade im Handwerk habe ich das Gefühl, ist die Quote besonders hoch (Lehrjahre sind keine Herrenjahre.... usw.)
Das oftmals geringe Gehalt macht die Sache dann auch nicht besser. Letztens erst von dem Kumpel gehört:
Schreiner Geselle mit 3 Jahre Ausbildung + 4 Jahre Berufserfahrung hat sich auf ne neue Stelle beworben und da bieten sie ihm 2200 brutto. Hat die Stelle nicht genommen, da er aktuell etwas mehr verdient aber auch nicht viel (irgendwas um die 2400)
Ich bin Handwerkerkind und Handwerkerschwester und habe selbst vor 2000 zwei Hochschulabschlüsse erworben.
Um die Jahrtausendwende kam dann Abitur-für-alle, die Bologna-Reformen und die Massenbewegung hin zu billigen Hochschulabschlüssen, - Hochschulabschlüssen, die teilweise den Namen nicht verdienen.
Bspl: Ich habe seit meinen zwei Abschlüssen Magister Artium und Diplom vor 2000, in den 10er Jahren noch zwei "Masterabschlüsse" an "Hochschulen" gemacht, - eigentlich banale Weiterbildungen im Beratungssektor. In den 0er Jahren hätte ich vom "Fortbildungsinstitut" ein "Abschlusszertifikat" bekommen, paar Jahre später vom zur Hochschule erklärten ehemaligen Fortbildungsinstitut einen Master-Grad, - vom Niveau nicht im Geringsten vergleichbar mit meinem MA, für den ich das vierfache an Leistung erbringen musste. Das Curriculum zur Zertifizierung wurde sogar noch reduziert für den Master, da der nur eine bestimmte Stundenzahl umfasst. Kurz: diese Masterabschlüsse sind das Papier nicht wert auf dem sie stehen.
Soviel zu "ich hab studiert".
Die Krise im Handwerk und die Arroganz mancher Menschen bzgl. Handwerkern könnte man ganz einfach abstellen. Macht aus unseren Berufsschulen Colleges. Macht aus dem Gesellenbrief einen Bachelor CT (=Craft & Trade) und ermöglicht gleichzeitig mit dem "dualen Handwerksstudium" noch eine Zusatzqualifizierung über Wochenendkurse, z.B. kulturwissenschaftlich, betriebswirtschaftlich oder technisch, mit denen man unmittelbar in ein Masterstudium an Unis einsteigen kann. Wenn's niemanden mehr gibt, der keinen Bachelor und keinen Master mehr hat, dann kann sich niemand mehr aufspielen. Die OECD, die ja immer anmahnt, dass D zu wenig Akademiker hat (weil unser duales Bildungssystem bei denen gar nicht vorkommt), wäre dann auch zufrieden.
Das wäre auch insofern realistisch, weil mindestens die Hälfte der heutigen Bachelor- und Masterabschlüsse an sogenannten Hochschulen eigentlich keinen Wert haben. Gerade unter den Masterstudiengängen gibt es viele, die eigentlich auch "ich-weiß-immer-noch-nichts-mit-meinem-Leben-anzufangen-Studium" oder "früher-hat-man-das-an-der-VHS-gemacht-Studium" heißen könnten. Vom letzteren Typus hab ich zwei.
Ich komme, wie gesagt, aus einer Handwerkerfamilie. Obwohl selbst nicht ungeschickt (musste ja auch mal helfen), bin ich wahnsinnig dankbar, dass ich die meisten Arbeiten für mich innerfamiliär regeln kann, bzw. von deren Kontakten profitiere. Das ist heute Gold und Geld wert. Mein Bruder ist nach der 9 von der Realschule abgegangen, hatte keine Lust mehr auf Schule.
Er hat eine Ausbildung im Bauhandwerk gemacht und dann noch eine in der Industrie, hat den Meisterbrief und ein von seinem Betrieb finanziertes Studium absolviert., ist heute in einer Führungsposition.
Ich habe nun vier akademische Abschlüsse - und ihr dürft alle mal raten, wer mehr verdient und wer mehr arbeiten muss. Mein Bruder arbeitet fürs selbe Geld 40 Stunden, Überstunden sind klar geregelt. Ich arbeite angeblich 42 Stunden, zumindest steht das auf dem Papier, Bereitschaft zu sechs unbezahlten Überstunden in der Woche wird vorausgesetzt, - tatsächlich sind es jede Woche 20. Mein Bruder hat immer noch Aufstiegschancen, kann die Firma wechseln, sich selbständig machen, ich bin zu spezialisiert für einen Wechsel, mit über 45 zu alt und am Ende der Fahnenstange angekommen, habe einen Bandscheibenvorfall vom vielen Sitzen und eine stärkere Sehbehinderung vom vielen Lesen.
Würde ich jemandem meinen Berufsweg empfehlen? Nö! Denn 8 Jahre Verdienstausfall, Kosten fürs Studium und die Studiengebühren (zusammen 28.000€) für die Aufbaustudien, kommen ja noch dazu.
Also liebe Azubis im Handwerk: Lasst euch von schnöseligen Gymnasiasten und Studierenden nicht ärgern. Ohne euch hätten die kein Brot für ihre Butter, lebten in einem Haus ohne Fenster, Türen, Wasser, Strom, Heizung und Dach, könnten in ein Loch im Garten k*cken und barfuß an die Uni laufen. Seid stolz auf euer Handwerk. Mein Bruder, Vater, Opa und Uropa und noch ein paar Generationen davor warens's auch, und man kann ihre Arbeit sogar in unserer Gegend überall noch sehen. Ich bin da stolzer drauf, als auf das, was ich mache.
Wahre Worte
Danke für die ausführliche Darstellung.
Absolute Zustimmung zum letzten Absatz. Aber hat der Bruder bessere Bedingungen, weil er eine Ausbildung gemacht hat oder weil auch er sich immer weitergebildet und letztlich studiert hat... oder mit anderen Worten: War die Ausbildung nur ein nötiger Zwischenschritt zum Studium, von dem er heute hauptsächlich profitiert?
Vielleicht Handwerker einfach mal besser bezahlen? Dann interessieren wir junge Leute uns auch wieder für diese Berufe.
Ich mach meinen Rücken doch nicht für ein paar Groschen kaputt.
Genau so ist es
Die Tochter meiner Kollegin hat Kulturwissenschaft studiert. Sie hat ein lausig niedriges Gehalt.
Meine Tochter hat ein Handwerk gelernt und hat ein lausig niedriges Gehalt.
Wichtiges Thema. Bitte jetzt noch dafür sorgen, dass der Wahnsinn mit Promotionen endet. Früher war man mit einem Diplom sehr gut dabei. Heute ist Promotion in manchen Bereichen fast Pflicht.
Ein sehr wichtiger Punkt, in der Tat.
Meine Mutter war über 40zig Jahre im Einzelhandel als ausgebildete Verkäuferin in Vollzeit tätig und bekommt nun etwas über 600 Euro Rente. Natürlich gibt es Ausbildungsberufe, in denen man richtig viel Geld verdienen kann und umgekehrt Berufe, die ein Studium voraussetzen, mit denen man aber nur wenig Geld verdienen kann; wenn man denn überhaupt einen Beruf findet. Das Handwerk zahlt sich aber in aller Regel erst aus, wenn man sich selbständig macht. Ansonsten wird der Mangel an Ausbildungskräften im Handwerk natürlich auch einen positiven Effekt haben. Der Chef muss seinen Mitarbeitern mehr zahlen; das gönne ich den Handwerkern und Menschen, die in Ausbildungsberufen tätig sind, auch wenn ich dann als Kunde natürlich auch tiefer in die Tasche greifen muss.
Leider ist der Bedarf an ausgebildetem Verkaufspersonal drastisch gesunken. Einzelhandelskauffrau/-mann ist viel zu häufig nur eine nette Bezeichnung für "Regalauffüller" oder "Kassiererin" und dann auch mies bezahlt.
Handwerk lohnt nur wenn man sich selbsständig macht? Es darf gelacht werden. Sehr viele Selbstständige krebsen nur herum und wissen nicht, dass sie eigentlich pleite sind.
Gute Handwerker werden auch angestellt gut bezahlt und viele eingesessene Handwerksbetriebe suchen nach guten Mitarbeitern die die Firma übernehmen würden.
@@geertrebreps191 Dann lachen Sie mal weiter. Spreche aus Erfahrung; kenne zB sehr viele Schreiner und auch einige Metallbauer, die sich irgendwann selbständig gemacht haben, weil der Lohn nicht verhältnismäßig war.
@@stormchildful... und wie gut ihnen jetzt geht, wisden wir alle. Sich selbstständig zu machen ist ein Fehler.
Die Inhaberin unserer Bäckerei hat einen Doktor in Ökotrophologie. Und unser Metzger hat mit Mitte zwanzig seinen Meister und ist Betriebswirt. Es geht alles.
Ach ja, aus dem letztem Abijahrgang meiner Tochter fahren immer noch einige Pizza aus oder jobben noch, weil sie mit 21 immer noch nicht wissen, was sie so machen sollen.
Da haben meine Abschlussschüler, 15 bis 16 Jahre schon 4 bis 5 Jahre gearbeitet.
Thema: "Akademisierungswahn"
Konsens: Es studieren zu viele Menschen und eine Ausbildung ist eine gute Sache
Wer wurde befragt: Acht Leute, von denen mindestens sechs studieren oder studiert haben (und eine Person, bei der es nicht klar wird)
...in dieser Hinsicht spiegelt dieses Video tatsächlich recht gut die gesamtgesellschaftliche "Diskussion" (wenn man das überhaupt Diskussion nennen will) wider.
Ich selbst halte das Schlagwort "Akademisierungswahn" für ausgemachten Unsinn. Wenn man die Gegenseite vertritt (was sämtliche Medien in Deutschland geschlossen tun), dann darf man aber auch nicht nur studierte Journalisten in der Redaktion haben, die ihrerseits studierte Sozialwissenschaftler und Unternehmer hierzu befragen. Das ist schlichtweg heuchlerisch... Und außerdem sollte man die Datenlage nicht verdrehen: Wenn ich davon rede, dass 8,4 % der Akademiker einen Niedriglohn verdienen, könnte ich auch davon sprechen, dass es in Deutschland insgesamt über 20 % sind.
Wenn - ebenfalls meist studierte - Unternehmer und Personaler darüber klagen, dass sie keine Auszubildenden finden, dann muss ich auch darüber reden, dass überhaupt nur noch 20 % der Unternehmen in Deutschland selbst ausbilden, Hauptschüler fast gar keinen Platz mehr finden, Azubis oftmals ausgenutzt werden und nach ihrer Ausbildung fast durchweg schlechtere Aufstiegschancen im Betrieb haben.
Der letzte Satz fasst es schön zusammen. Wir sollten lieber wieder anfangen für uns in die Gesellschaft zu investieren, statt für das eigene Imagebild ja fast schon egozentrische Lebensphilosophie zu befriedigen, was ich auch den Menschen nicht vorwerfen kann. In Zeiten von Vergleichen durch Social Media kann das durchaus passieren. Spannendes Thema. Danke.
Deinen Worten möchte ich anschließen!
Das Ausleben einer Ideologie ernährt aber eben auch keine Familie. Wir müssen in erster Linie auch damit aufhören die Leute mit der Binsenweisheit zu indoktrinieren, dass Handwerk "goldenen Boden" hätte. Für die Inhaber von Handwerksfirmen gilt das vielleicht, aber auch für deren Azubis und Gesellen?... oftmals eher mäh. Ich hoffe, dass der Markt das endlich mal regelt und Lehrlinge und Gesellen auch tatsächlich besser bezahlt werden. Bis dahin darf sich niemand darüber wundern oder beschweren, dass es uns an Dachdeckern, Schreinern und Klempnern fehlt.
Ich liebe Elektronikerberuf ❤️🧡💚⭐
Doch die Akademisierung ist sehr gut für unsere Gesellschaft. Weil irgendwann wird die Industrie ins Ausland verlagert. Es wird in Zukunft 2 Arten von Nationen geben. Tech Nationen und Industrienationen. Das Model Industrienation Schwellen und Entwicklungsnation hat ausgedient. Und die Tech Nationen werden entschieden reicher sein als die Industrienationen, deshalb hängt uns zur Zeit auch der Ami ab.
Klar gibt es spannende Ausbildungsberufe und die werden auch gebraucht. Aber zu welchem Preis? Steigende Mieten, Inflation und Meme-Renten. Fakt ist, wer im Handwerk gut verdienen will muss einen Meister machen oder sich selbstständig machen. Ein normaler Handwerksmitarbeiter ist natürlich wertvoll für die Gesellschaft, wird es aber auch deutlich schwieriger haben eine Familie zu nähren, ein Eigenheim zu finanzierung und Rücklagen für die Zukunft aufzubauen! Eigene Wünsch möchte man auch noch erfüllen, dabei geht es nicht um eine egozentrische Lebensphilosiphie, sondern einfach um Bedürfnisse die jeder hat. Wie soll das mit 2k netto möglich sein?! Klar selbstständig machen, aber dazu erfordert es eine unternehmerische Denkweise, die nicht jeder hat. Da scheint die Alternative studieren zu gehen und mit den Gehalt, wo es bei angestellten Handwerksberufen aufhört, einzusteigen. Weil meine Eltern beide in der Gastronomie gearbeitet haben und 3 Kinder zu ernähren hatten, konnten keine Rücklagen gebildet werden. Meine Mutter hat 3 Burschen erzogen und wird vorraussichtlich eine Rente von unter 400€. Heißt in der Zukunft muss ich finanziell unterstützen. Und jetzt imagine ich habe 2k netto, hohe Miete, Familie, ein Auto und noch eigene Wünsche. Ich respektiere jeden Handwerker der es aus überzeugung und Leidenschaft macht, aber die Aussicheten sind einfach schlecht und die heutigen Herausforderungen lassen sich nun mal mit geld lösen.
Der Einfluss der Eltern ist hierbei sehr erheblich. Leider werden viele zum Abitur und Studium gedrängt. In einigen Bereichen gibt es ein Überfluss an fertigen Studenten.
Was nützen z.B. 10 Architekten, wenn es nur 5 Maurer gibt?
Ach ja, dann holen wir uns Arbeiter aus dem Ausland.
Gott bin ich froh, dass ich ein Handwerk gelernt habe und nicht in wenigen Jahren, 4 Monate lang auf einen Handwerker warten muss, wenn meine Toilette nicht mehr funktioniert.
Also Leute bei uns in Bayern ist es nicht so einfach zu studieren. Je nach Leistungsniveau in der 4. Klasse wird man in eine Schule untergebracht. Wenn man dan auf die Mittelschule geht gibt sehr viele Hürden für die, die studieren wollen. Also man wird gezwungen eine Ausbildung zu machen. Dadurch bleibt die Qualität an den Unis erhalten, es gibt viele Auszubildende und das System bleibt erhalten.
Ja für die Bayern vielleicht, da aber jeder aus Deutschland auch auf ne Bayrische Uni gehen kann ist es ziemlich sinnlos so zu argumentieren.
@@robsch21 Es handelt sich um das allgemeine Schulsystem. Bei uns dürfen nicht die Erziehungsberechtigten entscheiden auf welche Schule das Kind geht. Die Wahl des Übertrittes in die Sekundärstufe beginnt mit den kognitiven Fähigkeiten des Kindes. Ich möchte damit erzählen, dass der Sprung aufs Gymnasium sehr sehr ansprchsvoll ist. Und wer es nicht schafft geht auf die Mittelschule oder Realschule, macht höchstwahrscheinlich seinen Abschluss und fängt eine Lehre an, was nicht weniger Wert ist. Nach der Beendigung der Lehre werden dann die Lücken auf dem Arbeitsmarkt gefüllt.
Ich spreche aus Erfahrung.
Natürlich darf man wie überall auch in Bayern studieren und andersrum, doch es wird die steigende Anzahl der Studierenden thematisiert und das Problem fängt leider schon in der Grundschule an weshalb so viele studieren dürfen und keine Ausbildung antreten. Es muss schwieriger werden überhaupt zu Studieren, so wie in Bayern.
@@worldpeace8235 Ich versteh zwar was sie meinen aber man kann das nicht so pauschalisieren. Wenn man schon nach der Grundschule entscheidet welches Kind „würdig“ ist studieren zu dürfen könnte das zu Problemen führen, da sich jedes Kind anders schnell entwickelt. Außerdem ist es bewiesen das sich Mädchen vor allem in den ersten Klassen besonders gut machen, während die Jungen noch damit hapern sich an das Schulsystems zu gewöhnen. Würde man nun schon so früh Begrenzungen festlegen sind die Kinder stark im Vorteil die es in den ersten Klassen einfacher haben, obwohl das nur sehr wenig dadrüber aussagt wie sich die Kinder nach der Pubertät entwickeln und damit auch wie qualifiziert sie für die Uni sind. Nimmt man jetzt als Beispiel mal Berlin fallen einem wahrscheinlich erstmal negativ Beispiele ein, aber eine Sache hat Berlin sehr gut gemacht in dem es die absolute Entscheidung ob man höhere Bildung erlangen will deutlich nach hinten verschoben hat. Zu erst mal geht die Grundschule in Berlin bis zur 6 Klasse und danach Entscheidet man sich welche Art von Schule man besuchen möchte und wenn man sich für eine Realschule entscheiden hat, hat man nach der 10 Klasse noch die Möglichkeit auf ein sogenanntes „Oberstufenzentrum“ kurz OSZ zu gehen welches einem ermöglicht das Abitur in 3 Jahren zu machen sowie einen spezifischen Schwerpunkt zu legen da diese OSZ‘s alle auf ein Themengebiet fokussiert sind und gewisse Fächer besonders unterstützen. Diese OSZ sind oft eine extrem gute Vorbereitung auf den zukünftigen Uni Besuch da sie jeweils in einem Bereich eine exzellente Ausbildung anbieten die so auf normalen Gymnasien nicht hätte angeboten werden können. Der offensichtliche Nachteil dabei ist logischer Weise das man sich mit der Entscheidung fürs OSZ auch schon für ein Studienfach entschieden hat, da es sehr unsinnig ist auf ein Naturwissenschaftliches OSZ zu gehen um danach Wirtschaft zu studieren. Trotzdem finde ich dieses System deutlich besser als das schon nach der Grundschule alles entschieden wird.
Eigentlich überhaupt nicht.
Du gehst einfach ab der 7ten Klasse in die M Klasse der Mittelschule, hast deine Mittlere Reife, kannst dann direkt auf die Fos und anschließend an einer FH deinen Bachelor machen und falls du willst, deinen Master an der Uni.
Zeitlich hat man also gegenüber einen Abiturienten gar keinen Verlust
Ich soll also 140 Stunden im Monat für meinen Betrieb arbeiten und dafür nur ein jämmerlichesausbildungsgehalt von vielleicht 700 € bekommen? Ihr habt doch nicht mehr alle Tassen im Schrank.. Und dann sich wundern warum keiner sich mehr bewirbt….
Im Studium (Pflichtpraktika) verdienst du nichts.
Man bist du weltfremd.
@@fw.2913 als Werkstudent (Großkonzern) hatte ich nen Stundenlohn von 18,50€ somit hab ich mit 15std die Woche mehr verdient als ein Azubi der 30-40std arbeitet und Praktika werden auch von vielen Unternehmen vergütet 🤷♂️
Man kann auch mit einem Hauptschulabschluss eine Lehre beginnen. Wer dann in der Berufsschule Probleme hat, kann vom Arbeitsamt Hilfe in Form von Nachhilfe bekommen.
Liebe Eltern,
lasst eure Kinder doch mal in den Ferien verschiedene Praktika machen. Damit kann man mit 14 Jahren schon beginnen. So weiß man, was einem gefällt oder nicht. Ein Praktikum im Gym ist viel zu wenig.
Da gebe ich dir absolut recht.
Ich selber als Person, die hin und her gejumpt ist, kann es selber nur unterstreichen. Praktikas hätten mir die Augen geöffnet. Ich bereue es keine Praktikas gemacht zu haben.
Es ist generell ganz einfach:
Nicht jeder ist vom Talent her dafür geeignet, ein Handwerker zu sein. Und genauso ist nicht jeder talentiert genug, um ein 'gesellschaftlich nützliches' Fach zu studieren, was man auch an den Abbruchquoten in den MINT Bereichen sieht. Am Ende wird man in seinem Berufsleben nur dann wirklich glücklich, wenn man einen Job nach seinem Talent ausführt, der einem relativ leicht fällt und für den man gerne lernt. Alles andere kann zu einem unglücklichen Berufsleben führen. Man sollte nie einen Job entgegen seiner eigenen Talente machen, da man sonst permanent gegen seine Schwächen arbeitet bzw anders herum nicht mit seinen Stärken.
Die Eltern sollten sich da raus halten und die Entscheidung demjenigen überlassen, der es am Ende auch ausführen muss. Am Ende wird eh der Markt entscheiden und aktuell kippt es eher in Richtung der Handwerker
Komplexere Ausbildungsbetufe wären für Abiturienten gut geeignet.
Der Verdienst ist - aufgrund des Facharbeitermangels - extrem gut.
Alle wollen Studieren.
Klar, noch mal paar Jahre chillen 😁
ENDLICH sagen mal Leute dass was ich seit Jahren sage!
Jeder will was studieren, am Besten BWL, aber keiner will ins Handwerk.
Es ging 2001 mit dem PISA Schock los , Abi für alle, denn sonst keine Zukunft.
Ja witzig
Dass man mit nem Kunst oder Germanistik Studium später nicht viel verdient kann ich euch gleich sagen. Wenn ihr wirklich viel verdienen wollt dann studiert ein MINT Fach.
Immer dieses Argument von wegen man solle die Leute ordentlich bezahlen. Dann frag ich mich aber wer will es denn bezahlen? Heutzutage denkt doch jeder Geiz ist geil und versucht den Preis so billig wie nur möglich zu drücken. Einige meiner Kollegen, haben vorher in handwerklichen berufen gearbeitet. Alle sagen dabei immer das gleiche, und zwar das die Leute die entsprechenden Preise gar nicht bezahlen wollen. Alle fordern immer eine angemessene Bezahlung aber der Kunde schimpft dann wenn auf einmal die Preise ja ach so hoch ist und versucht noch zu handeln. Man kann nicht alles über die Bezahlung regeln, es muss erstmal ein Umdenken bei den Menschen herbeigeführt werden. Und das kommt zwangsläufig erst dann, wenn es keinen Handwerker mehr gibt der ihnen mal schnell was reparieren kann und die Leute dann in ner kalten oder dunklen Wohnung sitzen müssen 😅
Es schaffen nicht mal alle Schüler das Abi. Davon redet nur keiner. Dann wird irgendwo ein Prak6 gemacht und man hat die Fachoberschulreife.
Die Abbrecherquote im Studium liegt in einigen Bereichen beo 30%.
Das ist viel zu hoch.
Das Peinliche ist, dass vieles im Studium das Gleiche beinhält, was ein Azubi neben der Arbeit im Beruf eh lernen muss, meistens ist es nur eloquenter umschrieben. Sehe ich gerade bei einem Studierenden von uns, der seinen Bachelor in Wirtschaftsinformatik macht und 95% seines Studiums musste ich während meiner Ausbildung zum Informatikkaufmann auch machen. Unterschied später, er hat einen Einstiegslohn von 4000+€, was ich mit dem Informatikkaufmann selbst nach Jahren Berufserfahrung nicht erreiche. Überlege mir selbst, ob ich nebenbei noch den Bachelor mache, aber fast 20 000€ schüttelt man als Arbeitnehmer und Alleinversorger einer Familie auch nicht so einfach aus dem Ärmel.
An z.B. der Fernuni Hagen zahlst du keine 20k für einen Abschluss.
Höchstens wenn du ihn bei irgendeinem fraglichen privaten Träger machst.
War bei mir (Informatik) deutlich anders. Ein Freund hat ne Ausbildung zum Fachinformatiker gemacht und die Inhalte bei der Berufschule waren echt ein Witz im Vergleich zum Studium
Interessant das ihr beide so unterschiedliche Erfahrungen gemacht habt. Ich frag mich ob man vorher herraus finden kann in welcher Stadt/Berufsschule und welchen Betrieben die Ausbildungsinhalte eher ans Studium rankommen? Irgendwelche Tipps?
@@sophiemay9645 Die mathematischen Grundlagen lernst du in der Berufsschule nie so wie im Studium und die bringen dir später sehr viel für's Verständnis.
Mach es als beruflich Qualifizierter, dass geht nehmlich. Da brauchst du ne Ausbildung und Berufserfahrung für die Bewerbung und musst an der Uni eine schriftliche und mündliche Prüfung ablegen(eine ausreichend reicht). Am Ende bekommst du dann deine fachgebundene Hochschulzugangsberechtigung, oder du hast den Meister, dann musst du in keine Prüfung rein sondern nur ein Beratungsgespräch abschließen und bekommst die allgemeine Hochschulzugangsberechtigun an deiner Wunschuni. Das ganze kannst du mit Bafög finanzieren, auch wenn man älter wie 29 ist. Es ist nie zu spät!