Degenhardt TV: Wiglaf Droste singt "Wölfe mitten im Mai"

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  • Опубликовано: 24 дек 2024
  • "80 Jahre Franz Josef Degenhardt. Farewell Karratsch - Freunde feiern sein Werk"
    Am Montag, 19. Dezember 2011, ehrten das "Berliner Ensemble", die Tageszeitung "Junge Welt" und Deutschlands älteste Musikzeitschrift "Melodie & Rhythmus" mit einem Konzert plus Lesung den am 14. November verstorbenen Liedermacher und Schriftsteller Franz Josef Degenhardt.
    27 Künstlerinnen und Künstler traten im Brecht-Theater zwischen 20 Uhr und 23.00 Uhr auf, darunter Konstantin Wecker, Hannes Wader, Wiglaf Droste, Barbara Thalheim und Frank Viehweg.
    In diesem Ausschnitt singt Wiglaf Droste das Lied "Wölfe mitten im Mai" von Franz Josef Degenhardt, erstmals veröffentlicht auf der Platte "Spiel nicht mit den Schmuddelkindern" aus dem Jahr 1965.
    www.franz-josef...
    fjdegenhardt.bl...
    Wölfe mitten im Mai
    August der Schäfer hat Wölfe gehört,
    Wölfe mitten im Mai, zwar nur zwei,
    doch der Schafer, der schwört,
    sie hatten zusammen das Fraßlied geheult,
    das aus früherer Zeit, und er schreit
    und sein Hut ist verbeult.
    Schreit: "Rasch, holt die Sensen, sonst ist es zu spät.
    Schlagt sie tot, noch eher der Hahn dreimal kräht."
    Doch wer hört schon auf einen alten Hut
    und ist auf der Hut? Und ist auf der Hut?
    August der Schafer ward nie mehr geseh'n,
    nur sein alter Hut, voller Blut,
    schwamm im Bach. Circa zehn
    hat dann spater das Dorfhexenkind
    nachts im Steinbruch entdeckt, blutbefleckt
    und die Schnauzen im Wind.
    Dem Kind hat die Mutter den Mund zugehext,
    hat geflastert: "Bist still oder du verreckst!
    Wer den bösen Wolf nicht vergisst, mein Kind,
    bleibt immer ein Kind. Bleibt immer ein Kind."
    Schon schnappten Hunde den Wind, und im Hag
    rochen Rosen nach Aas. Kein Schwein fraß.
    Eulen jagten am Tag.
    Hühner verscharrten die Eier im Sand.
    Speck im Fang wurde weich. Aus dem Teich
    krochen Karpfen an Land.
    Da haben die Greise zahnlos gelacht
    und gezischelt: "Wir haben's gleich gesagt.
    Düngt die Felder wieder mit dem alten Mist,
    sonst ist alles Mist. Sonst ist alles Mist.
    Dann zu Johannis beim Feuertanzfest
    keiner weia heut' mehr wie - waren sie
    plötzlich da. Aus Geäst
    sprangen sie in den Tanzkreis. Zu schnell
    bissen Braute ins Gras, und zu blaß
    schien der Mond. Aber hell,
    hell brannte Feuer aus trockenem Moos,
    brannte der Wald bis hinunter zum Fluss.
    "Kinder, spielt, vom Rauch dort wissen wir nichts,
    und riechen auch nichts. Und riechen auch nichts."
    Jetzt kommen die Zeiten, da heißt es heraus
    mit dem Gold aus dem Mund. Seid klug und
    wählt euch Graben ums Haus.
    Gebt eure Tachter dem rohesten Knecht,
    jenem, der noch zur Not nicht nur Brot
    mit den Zahnen aufbricht.
    So sprach der verschmuddelte Bauchladenmann
    und pries Amulette aus Wolfszähnen an.
    Wickelt Stroh und Stacheldraht um den Hals
    und haltet den Hals. Und haltet den Hals.
    Was ist dann doch in den Hausern passiert ?
    Bisse in Balken und Bett. Welches Fett
    hat den Rauchfang verschmiert?
    Wer gab den Walfen die Kreide, das Mehl,
    staubte die Pfoten weiß ? Welcher Geiß
    glich das Ziegengebell?
    Und hat sich ein siebentes Geißlein versteckt ?
    Wurden Wackersteine im Brunnen entdeckt ?
    Viele Fragen, die nur einer hören will,
    der stören will. Der stören will.
    Doch jener Knecht mit dem Wildschweingebrech
    heut ein Touristenziel - weiß, wieviel
    da geschah. Aber frech
    hockt er im Kafig, frisst Blutwurst und lacht,
    wenn man ihn fragt. Und nur Schlag Null Uhr
    zur Johannisnacht,
    wenn von den Bergen das Feuerrad springt,
    die Touristenschar fröhlich das Fraßlied singt,
    beißt er wild ins Gitter, schreit: "Schluß mit dem Lied!
    's ist ein garstig Lied. 's ist ein garstig Lied."
    August der Schafer hat Wölfe gehört,
    Wölfe mitten im Mai, mehr als zwei.
    Und der Schafer, der schwört,
    sie hatten zusammen das Fraßlied geheult,
    das aus früherer Zeit, und er schreit.
    Und sein Hut ist verbeult.
    Schreit: "Rasch, holt die Sensen ,sonst ist es zu spät.
    Schlagt sie tot, noch ehe der Hahn dreimal kräht."
    Doch wer hört schon auf einen alten Hut
    und ist auf der Hut? Und ist auf der Hut?

Комментарии • 10

  • @mariaelsbroek40
    @mariaelsbroek40 8 лет назад +1

    Warum muß ich beim Gedanken an die unsäglichen Geschehnisse in Clausnitz nur immerzu an dieses Lied denken ......

    • @immernetter605
      @immernetter605 4 года назад

      Maria Elsbroek warum muss ich in Gedanken an die 300 000 Kinder (Wikipedia) die jährlich damit leben müssen sexuell Missbraucht zu werden, genauso an dieses Lied Denken?

    • @jacks82full
      @jacks82full 11 месяцев назад

      Weil du dumm bist, oder so? Und Bildzeitung liest.@@immernetter605

  • @Ajnat76
    @Ajnat76 12 лет назад +2

    war ein schönes Konzert. Und dieses Lied verliert sein Aktualtität leider nicht. Aber wir sind nach wievor da und leisten Widerstand, schlußendlich siegt der Traum von einer gemeinsamen , friedlichen Welt.
    Venceremos

  • @mf_robespierre
    @mf_robespierre 5 месяцев назад

    germany already in the midthst of a new may

  • @YgorNordwand
    @YgorNordwand 11 лет назад +3

    Naja, die Melodie hat er nicht so ganz getroffen. . .

    • @hansmeier3549
      @hansmeier3549 6 лет назад

      Ich find schon. Ich find seine Version sogar besser als die von Väterchen Franz

    • @jonmauser2917
      @jonmauser2917 Год назад

      darum gings droste ja nie.