Fabelhaft! Es freut mich sehr zu sehen, dass Sie Ihrem Fach gegenüber eine distanzierte und kritische Perspektive einnehmen können (und diese auch ansprechend vermitteln), ohne dabei eine Abwertung der Psychiatrie vorzunehmen. Ich selbst habe auch schon mit mehreren Psychologen diskutiert, die der Psychiatrie oftmals eher kritisch gegenüberstanden. Für diese Leute wäre es sicher eine positive Erfahrung, sich diesen Beitrag anzuschauen und zu merken, dass auch die Psychiater selbst eine gesunde (Selbst-)Kritik vertragen, dies aber keinesfalls den Wert des Faches schmälert!
Ist es möglich Psychiatrische Krankheiten z.b Kombinierte Persönlichkeitsstörungen OHNE Untersuchungen also NUR mittels eines Gespräches fest zustellen ?
"ist es..." : Eine Persönlichkeitsstoerung ist eine Erscheinung, und ihr Kategorisieren ist ein Social Engineering. Meinen Sie jemand bestimmtes? Dann vielleicht eine immunologische Encephalitis?
Nein, kombinierte Persönlichkeitsstörungen gibt es nicht. Aus einem einfachen Gespräch heraus diese Diagnose zu stellen wäre ein Grandiositatsanspruch von Arztseite. Jetzt in 2022 wird diese Diagnose im icd nicht mehr gelabelt. Sie hat also nie existiert. Soviel dazu. Habe diese Diagnose selbst bekommen, als Verdachtsdiagnose, nach zwei ca. 45 min Gespräch mit einer Fachärztin. Dabei wurde komplett meine aktuelle Situation außer acht gelassen. Ich hatte einen Rollenwechsel hinter mir, habe mein gesamtes vorheriges.leben dadurch aufgeben müssen, habe Traumata in der Vergangenheit erlebt. 10 Jahre später wurde eine ptbs festgestellt. Damals war es eigentlich eine simple Anpassungsstörung und eine daraus im weiteren verlauf resultierte major Depression in erstmaliger Episode. Durch die falsche Diagnose ist meine Depression heute chronifiziert und ich konnte nie wieder so stabil werden wie ich es Mal war.
Psychiatrische Klassifikationen sind a priori immer positivistisch. Sie beruhen nur auf Konsensentscheidungen von einflussreichen Psychiatern, den Autoren vom Internationale Klassifikation der Krankheiten oder vom Diagnostic and Statistical Manual of Mental Disorders.
Nein jemand der nicht schwul sein möchte sollte akzeptieren, dass er es ist. Diese Ablehnung gegen die eigene Sexualität ist ja nicht angeboren sondern durch das Umfeld entstanden
Herzlichen Glückwunsch, Herr Kollege! Sehr engagierter Vortrag, auch für Fachfremde verständlich!
Jetzt bin ich endgültig ein "Fan" von Ihnen!!
Fabelhaft! Es freut mich sehr zu sehen, dass Sie Ihrem Fach gegenüber eine distanzierte und kritische Perspektive einnehmen können (und diese auch ansprechend vermitteln), ohne dabei eine Abwertung der Psychiatrie vorzunehmen.
Ich selbst habe auch schon mit mehreren Psychologen diskutiert, die der Psychiatrie oftmals eher kritisch gegenüberstanden. Für diese Leute wäre es sicher eine positive Erfahrung, sich diesen Beitrag anzuschauen und zu merken, dass auch die Psychiater selbst eine gesunde (Selbst-)Kritik vertragen, dies aber keinesfalls den Wert des Faches schmälert!
yeah, das war seehr nett gesprochen. brauchst du nen schein von ihm ? : )
Der versuch der kritik ist lobenswert
Herr Prof. Gründer. Vielen Dank.
Ist es möglich Psychiatrische Krankheiten z.b Kombinierte Persönlichkeitsstörungen OHNE Untersuchungen also NUR mittels eines Gespräches fest zustellen ?
"ist es..." : Eine Persönlichkeitsstoerung ist eine Erscheinung, und ihr Kategorisieren ist ein Social Engineering. Meinen Sie jemand bestimmtes? Dann vielleicht eine immunologische Encephalitis?
Nein, kombinierte Persönlichkeitsstörungen gibt es nicht.
Aus einem einfachen Gespräch heraus diese Diagnose zu stellen wäre ein Grandiositatsanspruch von Arztseite.
Jetzt in 2022 wird diese Diagnose im icd nicht mehr gelabelt. Sie hat also nie existiert. Soviel dazu.
Habe diese Diagnose selbst bekommen, als Verdachtsdiagnose, nach zwei ca. 45 min Gespräch mit einer Fachärztin.
Dabei wurde komplett meine aktuelle Situation außer acht gelassen.
Ich hatte einen Rollenwechsel hinter mir, habe mein gesamtes vorheriges.leben dadurch aufgeben müssen, habe Traumata in der Vergangenheit erlebt.
10 Jahre später wurde eine ptbs festgestellt. Damals war es eigentlich eine simple Anpassungsstörung und eine daraus im weiteren verlauf resultierte major Depression in erstmaliger Episode.
Durch die falsche Diagnose ist meine Depression heute chronifiziert und ich konnte nie wieder so stabil werden wie ich es Mal war.
Psychiatrische Klassifikationen sind a priori immer positivistisch. Sie beruhen nur auf Konsensentscheidungen von einflussreichen Psychiatern, den Autoren vom Internationale Klassifikation der Krankheiten oder vom Diagnostic and Statistical Manual of Mental Disorders.
Danke
Cool
Jemand, der nicht schwul sein möchte,
sollte auch das Recht behalten sich dagegen behandeln zu dürfen.
Nein jemand der nicht schwul sein möchte sollte akzeptieren, dass er es ist. Diese Ablehnung gegen die eigene Sexualität ist ja nicht angeboren sondern durch das Umfeld entstanden