Danke für ein erneut inspirierendes Video! Ich finde es toll, dass Wing Chun so vielseitig ist, verstanden und praktiziert werden kann. Ich möchte sowohl den kämpferischen als auch den künstlerischen, philosophischen, mentalen aber auch sportlichen Aspekt besser kennenlernen, trainieren und verinnerlichen. Aus Meiner Sicht ergibt es Sinn (so wie auch das Wort im Deutschen geschrieben wird - weiß nicht, wie es im Chinesischen ist?), erst den Kampf (körperliche und mit Muskelkraft umsetzbare Techniken) zu trainieren, um eben schnell auch selbstverteidigungsfähig zu sein (und weil man eben nicht jünger wird) und dann zunehmend den mentalen, philosophischen und künstlerischen Teil zu steigern und dann eben auch mit gesteigertem Körperbewusstsein Techniken mehr mit Struktur, Biomechanik und Fasziensensibilität umsetzen zu können. Glaubst Du, daß eine steht dem anderen im Wege? Blöd wäre nämlich, wenn ich mich "lediglich" auf meine Muskelkraft verlasse und dort stehenbleibe und mich nicht weiterentwickele. Diesbezüglich würde mich auch interessieren, ob es in anderen Linien die gleichen Kampf- und Kraftprinzipien gibt, wie im Leung Ting System (aus dem ich komme) und wie diese interpretiert werden ("Ist der Weg frei stoße vor..." und "löse Dich von Deiner eigenen Kraft..." usw.)? Wahnsinn, wie viel es in der Tiefe einer Kampfkunst zu entdecken gibt über sich und die Welt. 🙂 Kampfkünstlerische Grüße 🙏
Wieder einmal ein sehr gut recherchiertes und vorgetragenes Video über eine wirklich interessante Thematik. Eine Thematik, die mich persönlich sehr interessiert und immer schon interessiert hat. Und, man merkt, daß Dir dieses Thema am Herzen liegt, weil man bisweilen schon eine gewisse Emotion raushört 😉. Vielen Dank für dieses Video 😉👍
1. scheint mir sehr plausibel. Ich habe selbst einige Jahre das Gulo Wing Chun der Fung Familie vor Ort lernen dürfen. Woher hast du dein Gulo Wissen? 2. Gebe ich dir Recht, habe ich aber auch nicht anders behauptet. Die Version, die ich gelernt habe hat Chow Tze Chun auch schon Mitte der 1950er Jahren von Yip Man gelernt. 5. sehr interessante Ergänzungen und Überlegungen! Danke dafür Grüße Christoph
Tatsächlich! War eigentlich die Antwort auf ein anderes Video, die beim Tippen plötzlich weg war. Ist also bei dir gelandet! Schön, dass du sie gefunden hast:)
Lieber Christoph, ich weiß nicht, ob dir das bewusst ist, aber für mich hast du hiermit einen der bedeutsamsten Beitrag über Kampfkunst geleistet, den ich (außer bei einem ehemaligen Lehrer von mir) jemals erlebt habe! Ich versuche mich kurz zu fassen, was ich damit meine: - Du hast klar differenziert zwischen dem Ausführen von Bewegungen auf die Art, in der man es immer schon tat, und der Verbesserung der Qualität jeglicher Bewegungsführung, auch abseits des Kämpfens. Ich erläutere das noch ein wenig, indem ich hinzufüge, dass nicht Bewegung A einer Bewegung B überlegen sein kann (wer hat das bessere System, wer hat die bessere Form gelernt ...) SONDERN dass der Körper in seiner Gesamtfunktion A einem Körper in seiner Gesamtfunktion B überlegen sein kann. (und zwar vollkommen abseits von äußeren Bewegungen) Das das genau mein Spezialgebiet ist, kann ich nicht ohne Gefahr des übermäßigens Schreibens stärker drauf eingehen. - Du hast erkannt, dass man genau aus diesem Grund (und das ist ein inneres Dilemma bei mir) entscheiden muss, ob man einem Schüler ehr das rein technisch Funktionale näher bringt (mit dem Opfer, dass er sich damit wie immer bewegt) ODER ob man einem Schüler von Beginn beibringt, hochachtsam und sensibel mit seinem Bewegungsführung, Haltung und letztlich seiner gesamten Struktur umzugehen (mit dem Opfer, dass dieser, je nach Ausgangslage eine sehr lange Zeit nicht verteidigungsfähig sein kann, dafür später, sofern er weitermacht, extreme Fortschritte machen wird in dieser Hinsicht) Man kann die Lernkurven hier ganz gut so beschreiben, dass Weg 1: Sv über Techniken und Prinzipien lernen eine steile Gerade nach oben ist, während der Weg über die Körperfunktion wie eine zähe Exponentialfunktion verläuft, die wirklich lange tief unten in Sachen SV verläuft, um dann später jede lineare Entwicklung abhängt. - Zum wing chun: Soweit ich das - schon länger aus einer Randposition, aber mit praktischem Bezug- beobachte, stimme ich dir zu, dass dieser Stil, je neuer er ist, umso "pragmatischer" weiter gegeben wird. Nicht umsonst heißt es ja, dass man wing chun (sofern man nicht einem gewissen Verband ist ^^) in drei Jahren technisch voll gemeistert werden kann. Man brüstet sich damit gar. -> Lerne das "ganze System" in 2 Jahren etc pp Nein :))) So geht das nicht ^^ Um alleine schon seine fasziale Struktur, damit auch die Muskelansteuerung und auch die möglichen Ressourcen der Beweglichkeit rein anatomisch vollständig zu erweitern, braucht es schon mal 2 Jahre. In dieser Zeit ändern sich Bewegungsgewohnheit auf breiter Front unabhängig davon, was ansonsten an Funktionen angestrebt werden. Für die Kampfkunst bedeutet das jedoch: Nicht die Menge der Bewegung hilft dir, sonder die Art und Weise, wie du nur auch nur eine einzige Bewegung durchführst ändert. Im Ganzen ändert sich dann auch jede einzelne Übung der KK. Jede Form wird laufend anders ausgeführt, weil eben ein anderer Körper diese Bewegungen macht. Und ja, dies ist NICHT direkt unterrichtbar. Man kann nur eine "Momentaufnahme" unterrichten, wie man selbst HEUTE diese Bewegungen ausführt, wissend, dass man sie letzte WOche etwas anders ausgeführt hat und nächste WOche wieder etwas anders ausführen wird (oder sehr anders, je nach Entwicklungssprung). Das wiederum bedeutet, dass jede Form, die als "perfekt" angesehen wird, das genaue Gegenteil dessen ist, nämlich ein Ausschnitt einer möglichen Entwicklung zum Zeitpunkt X. Genug davon (s.o. ^^) Was ich noch sehr sehr interessant finde, ist der dritte Aspekt, Kampfkunst zu betreiben: Den des Vorführens O_o Um ehrlich zu sein, ist mir dieser Aspekt sehr suspekt, aber ich lasse ihn auf mich wirken.... Für mich hat sich das Ganze so entwickelt, dass je effizienter meine Kampfkunst sich entwickelte, desto unattraktiver wirkt sie nach außen. Da ich ja auch tanze, habe ich hier einen Kontrast. Tanzen ist zwar auch für das eigene Empfinden, hat aber seltsamerweise per se auch einen Democharakter. Sobald ich tänzerische Elemente in meine Kampfkunst integrierte, weil sie die Qualität und den Bewegungshorizont erweiterten, fand ich das albern, da es interessant aussah. Also nochmals danke für deinen Beitrag. Endlich mal jemand, der versteht ... Grüße
Top! Für mich ist Kampfkunst, ein sich SELBST-ZU-Erfahren! Ganz im Vordergrund steht da die Gesundheit ( Körperlich, Beweglichkeit, Balance etc). Die Selbstverteidigung ist da "nur" der Ausdruck. Also etwas was sich mit daraus ergibt. Diese Kombination ist finde ich mega!
Das ist ja ein Dauerbrenner und ich finde das immer eine sehr westliche Diskussion. wir neigen zu einem Entweder-Oder-Denken. In der Psychologie nennen wir das auch eine künstliche Dichotomisierung. Ich denke alle klassischen Kampfkünste haben das Potential für beides. Ich kann Karate als Sport trainieren, als SV oder als Gesundheitssystem. Meine Herangehensweise und mein Training bestimmt dann, ob es für SV geeignet ist. Man sollte es nur nicht verwechseln und sich klar sein, was die eigenen Schwerpunkte sind. Am Ende kommt es in echtem Kampf eh wenig auf Technik an, sagen zumindest die Profis 🤷♀️. Ein gutes Buch dazu finde ich von Miller 'Facing Violence'. Ansonsten vielen Dank für dein Video - ich mache seit Jahren kein Wing Chun mehr, weil mich das Verbandssystem so genervt hat, aber ich schaue immer sehr gerne deine Videos an 👍
Unglaublich Gutes Video zum Thema und auch noch kostenlos . Danke 🙏
Danke für das Lob!
Sehr gut wie immer. Einer der besten.
Vernünftig. 👍
Danke für ein erneut inspirierendes Video!
Ich finde es toll, dass Wing Chun so vielseitig ist, verstanden und praktiziert werden kann. Ich möchte sowohl den kämpferischen als auch den künstlerischen, philosophischen, mentalen aber auch sportlichen Aspekt besser kennenlernen, trainieren und verinnerlichen. Aus Meiner Sicht ergibt es Sinn (so wie auch das Wort im Deutschen geschrieben wird - weiß nicht, wie es im Chinesischen ist?), erst den Kampf (körperliche und mit Muskelkraft umsetzbare Techniken) zu trainieren, um eben schnell auch selbstverteidigungsfähig zu sein (und weil man eben nicht jünger wird) und dann zunehmend den mentalen, philosophischen und künstlerischen Teil zu steigern und dann eben auch mit gesteigertem Körperbewusstsein Techniken mehr mit Struktur, Biomechanik und Fasziensensibilität umsetzen zu können. Glaubst Du, daß eine steht dem anderen im Wege? Blöd wäre nämlich, wenn ich mich "lediglich" auf meine Muskelkraft verlasse und dort stehenbleibe und mich nicht weiterentwickele. Diesbezüglich würde mich auch interessieren, ob es in anderen Linien die gleichen Kampf- und Kraftprinzipien gibt, wie im Leung Ting System (aus dem ich komme) und wie diese interpretiert werden ("Ist der Weg frei stoße vor..." und "löse Dich von Deiner eigenen Kraft..." usw.)?
Wahnsinn, wie viel es in der Tiefe einer Kampfkunst zu entdecken gibt über sich und die Welt. 🙂
Kampfkünstlerische Grüße
🙏
Super Viedeo, perfekt erklärt👏👏👍
Danke!
Wieder einmal ein sehr gut recherchiertes und vorgetragenes Video über eine wirklich interessante Thematik. Eine Thematik, die mich persönlich sehr interessiert und immer schon interessiert hat.
Und, man merkt, daß Dir dieses Thema am Herzen liegt, weil man bisweilen schon eine gewisse Emotion raushört 😉.
Vielen Dank für dieses Video 😉👍
1. scheint mir sehr plausibel. Ich habe selbst einige Jahre das Gulo Wing Chun der Fung Familie vor Ort lernen dürfen. Woher hast du dein Gulo Wissen?
2. Gebe ich dir Recht, habe ich aber auch nicht anders behauptet. Die Version, die ich gelernt habe hat Chow Tze Chun auch schon Mitte der 1950er Jahren von Yip Man gelernt.
5. sehr interessante Ergänzungen und Überlegungen! Danke dafür
Grüße
Christoph
@longzentrumwien Hello! Ist diese Antwort möglicherweise ein Irrläufer 😉?
Tatsächlich! War eigentlich die Antwort auf ein anderes Video, die beim Tippen plötzlich weg war. Ist also bei dir gelandet! Schön, dass du sie gefunden hast:)
Lieber Christoph, ich weiß nicht, ob dir das bewusst ist, aber für mich hast du hiermit einen der bedeutsamsten Beitrag über Kampfkunst geleistet, den ich (außer bei einem ehemaligen Lehrer von mir) jemals erlebt habe!
Ich versuche mich kurz zu fassen, was ich damit meine:
- Du hast klar differenziert zwischen dem Ausführen von Bewegungen auf die Art, in der man es immer schon tat, und der Verbesserung der Qualität jeglicher Bewegungsführung, auch abseits des Kämpfens. Ich erläutere das noch ein wenig, indem ich hinzufüge, dass nicht Bewegung A einer Bewegung B überlegen sein kann (wer hat das bessere System, wer hat die bessere Form gelernt ...) SONDERN dass der Körper in seiner Gesamtfunktion A einem Körper in seiner Gesamtfunktion B überlegen sein kann. (und zwar vollkommen abseits von äußeren Bewegungen)
Das das genau mein Spezialgebiet ist, kann ich nicht ohne Gefahr des übermäßigens Schreibens stärker drauf eingehen.
- Du hast erkannt, dass man genau aus diesem Grund (und das ist ein inneres Dilemma bei mir) entscheiden muss, ob man einem Schüler ehr das rein technisch Funktionale näher bringt (mit dem Opfer, dass er sich damit wie immer bewegt) ODER ob man einem Schüler von Beginn beibringt, hochachtsam und sensibel mit seinem Bewegungsführung, Haltung und letztlich seiner gesamten Struktur umzugehen (mit dem Opfer, dass dieser, je nach Ausgangslage eine sehr lange Zeit nicht verteidigungsfähig sein kann, dafür später, sofern er weitermacht, extreme Fortschritte machen wird in dieser Hinsicht) Man kann die Lernkurven hier ganz gut so beschreiben, dass Weg 1: Sv über Techniken und Prinzipien lernen eine steile Gerade nach oben ist, während der Weg über die Körperfunktion wie eine zähe Exponentialfunktion verläuft, die wirklich lange tief unten in Sachen SV verläuft, um dann später jede lineare Entwicklung abhängt.
- Zum wing chun: Soweit ich das - schon länger aus einer Randposition, aber mit praktischem Bezug- beobachte, stimme ich dir zu, dass dieser Stil, je neuer er ist, umso "pragmatischer" weiter gegeben wird. Nicht umsonst heißt es ja, dass man wing chun (sofern man nicht einem gewissen Verband ist ^^) in drei Jahren technisch voll gemeistert werden kann. Man brüstet sich damit gar. -> Lerne das "ganze System" in 2 Jahren etc pp
Nein :))) So geht das nicht ^^ Um alleine schon seine fasziale Struktur, damit auch die Muskelansteuerung und auch die möglichen Ressourcen der Beweglichkeit rein anatomisch vollständig zu erweitern, braucht es schon mal 2 Jahre. In dieser Zeit ändern sich Bewegungsgewohnheit auf breiter Front unabhängig davon, was ansonsten an Funktionen angestrebt werden.
Für die Kampfkunst bedeutet das jedoch: Nicht die Menge der Bewegung hilft dir, sonder die Art und Weise, wie du nur auch nur eine einzige Bewegung durchführst ändert. Im Ganzen ändert sich dann auch jede einzelne Übung der KK. Jede Form wird laufend anders ausgeführt, weil eben ein anderer Körper diese Bewegungen macht.
Und ja, dies ist NICHT direkt unterrichtbar. Man kann nur eine "Momentaufnahme" unterrichten, wie man selbst HEUTE diese Bewegungen ausführt, wissend, dass man sie letzte WOche etwas anders ausgeführt hat und nächste WOche wieder etwas anders ausführen wird (oder sehr anders, je nach Entwicklungssprung). Das wiederum bedeutet, dass jede Form, die als "perfekt" angesehen wird, das genaue Gegenteil dessen ist, nämlich ein Ausschnitt einer möglichen Entwicklung zum Zeitpunkt X.
Genug davon (s.o. ^^)
Was ich noch sehr sehr interessant finde, ist der dritte Aspekt, Kampfkunst zu betreiben: Den des Vorführens O_o
Um ehrlich zu sein, ist mir dieser Aspekt sehr suspekt, aber ich lasse ihn auf mich wirken.... Für mich hat sich das Ganze so entwickelt, dass je effizienter meine Kampfkunst sich entwickelte, desto unattraktiver wirkt sie nach außen. Da ich ja auch tanze, habe ich hier einen Kontrast. Tanzen ist zwar auch für das eigene Empfinden, hat aber seltsamerweise per se auch einen Democharakter. Sobald ich tänzerische Elemente in meine Kampfkunst integrierte, weil sie die Qualität und den Bewegungshorizont erweiterten, fand ich das albern, da es interessant aussah.
Also nochmals danke für deinen Beitrag. Endlich mal jemand, der versteht ...
Grüße
Freut mich sehr, dass es draußen jemand gibt, der mich versteht! :)
Top!
Für mich ist Kampfkunst, ein sich SELBST-ZU-Erfahren!
Ganz im Vordergrund steht da die Gesundheit ( Körperlich, Beweglichkeit, Balance etc).
Die Selbstverteidigung ist da "nur" der Ausdruck.
Also etwas was sich mit daraus ergibt.
Diese Kombination ist finde ich mega!
Das ist ja ein Dauerbrenner und ich finde das immer eine sehr westliche Diskussion. wir neigen zu einem Entweder-Oder-Denken. In der Psychologie nennen wir das auch eine künstliche Dichotomisierung. Ich denke alle klassischen Kampfkünste haben das Potential für beides. Ich kann Karate als Sport trainieren, als SV oder als Gesundheitssystem. Meine Herangehensweise und mein Training bestimmt dann, ob es für SV geeignet ist. Man sollte es nur nicht verwechseln und sich klar sein, was die eigenen Schwerpunkte sind. Am Ende kommt es in echtem Kampf eh wenig auf Technik an, sagen zumindest die Profis 🤷♀️. Ein gutes Buch dazu finde ich von Miller 'Facing Violence'.
Ansonsten vielen Dank für dein Video - ich mache seit Jahren kein Wing Chun mehr, weil mich das Verbandssystem so genervt hat, aber ich schaue immer sehr gerne deine Videos an 👍
Danke für dein Kommentar! Zum Glück geht es ja auch ganz ohne das Verbandssystem....
Ganz einfach Kokolores und Geldschneiderei.
Sorry, aber wt ist kompromisslose sv.
Du sprichst von WT. Ich von Wing Chun im generellen
@
Ist wing chun im generellen nicht so wirksam für die selbstverteidigung, wie wt?