Fantastisch das Werk in die heutige Zeit und ihre typischen Widrig- und Widerligkeiten übertragen. Das System, indes, bleibt das selbe, der Waldgang wird jedoch heute umso notwendiger.
Der Relativismus ist derweil die Luft die wir zu atmen gezwungen sind. Wie will man den neuen Menschen nur überwinden? Seiner selbst als Eigentum habhaft werden zu wollen, macht deutlich welche Schranken die Freiheit stellt. Das Eigentum am Selbst, der stolze Egoismus, gepaart mit Tugenden seiner selbst, ist die gesunde Kraft, die dem Dreck, die dem Eigentum anhaften keine Bedeutung zuzumessen sucht. Danke für diesen wunderbaren Vortrag!
Sicherlich richtig, jedoch wie Jünger sagen würde, hier eine (kleine) optische Täuschung. Der "neue Mensch" richtet sich gegen das Individuum per se, dessen Nivellierung, unabhängig von dessen Herkunft, Religion, gesellschaftlicher, sozialer, wirtschaftlicher oder politischer Stellung. Der Waldgang selbst ist weder eine Anleitung (i.S. La Guerra de Guerillas, Carlos Marighella usw.), noch eine Zeitkritik (i.S. von Aufstand der Massen, Untergang des Abendlandes, Erhebung wider die moderne Welt usw.), sondern die Beschreibung einer Möglichkeit. Die Schrift hat also in ihrem Kern wesentlich mehr mit dem Denken von Ernst Bloch oder Walter Benjamin zu tun, als rein äußerlich betrachtet mit konservativem Denken, dessen Geschichte.
Mehrmals gehört und gern auch so immer wieder: mit den unregelmäßig regelmäßigen Stolpersteinen für immer neuen Ansatz zum Denken. Das würde eine glatte Atempause nicht schaffen. Zurückwerfen auf den Gedanken - eine ungewollt interessante, aber mit Phantasie auszubauende Möglichkeit bis auch diese - plus Inhalt - im Perfektionismus eines Vortrages nichts als eben perfekt abgehakt würde. Es gibt in der akademischen Gegenwart die begeisternden Vorträge mit perfekt abgestimmten, ausladenden Gesten und beschwörender Tonlage. Zwei- dreimal und es bleibt nur noch die Vorstellung vom chaplinesken Blick in den Spiegel, gegen den seither selbst eine Wahrheit verliert.
Übersehen Sie mir die Kongo Konferenz von 1884 in Berlin nicht , damals begann die Fluchtlust, Dort. ansonsten großartiger Beitrag. Hybris und Nemesis.
"Infolgedessen werden die Herausforderungen des frühen einundzwanzigsten Jahrhunderts mit der ewigen Verhinderung des 30. Januar 1933 beantwortet." P.A. Besser kann man es nicht ausdrücken.
Bravo, bravo, Herr Amoghli - ein beeindruckender Vortrag. Den WALDGANG habe ich zum Glück vor ca. 2 Jahren erstmals gelesen. Ein sehr starkes Werk! Leider sind Sie nicht der perfekte Vorleser, phonetisch betrachtet. Ist Kritik hier erlaubt?
Was mich etwas aufgestoßen hat, war das "Schlusswort". Hieß es noch in der Mitte des Vortrags der Waldgänger weiß durchaus um das abwägen und die Koinsidenz von Freiheit (des Individuums) und der Zweckmäßigkeit (gesellschaftlich gemeint wahrscheinlich), so heißt es am Ende, das die Freiheit extrem ausgelebt werden soll und kein Platz für das Wir kennt. Der Platz wäre der Wald. Mit Wald verstehe ich es so, dass das brachiale Überleben gemeint ist, nach dem vorgehenden Satz. Oder meint er das Soziotop Wald? Weil ich bin eher der Kompromißartigen (so wie es auch unser tiefster Kern als lebende Menschen ist, Stichwort: Dosis, odet Mittelwelt). Weil wenn es extrem gemeint ist wird das Überleben dem Leben übergestellt, dem ich so nicht zustimmen kann eigentlich. Vielleicht kann mich jemand aufklären, weil ich etwas enttäuscht bin. Erst ein Vortrag über 30min. Weisheiten und Erkenntnisse, und am Ende der Abriss mit der Stahlkugel.
Der Wald ist der Ort, an dem keine Doktrin herrscht, der Einzelne zurückgeworfen auf sich dem Nietzsche-Bonmot von "Alles Gute ist Instinkt" huldigt. Dies, weil ein Leviathan/ Regime/ die (Bundes-)Regierung den rechten Weg verlassen hat.
Habe ich mir auch überlegt. So hochkarätig und dann doch so unaufmerksam. Vielleicht ist der Mann aufgeregt. Er hat viel zu verlieren, wenn er in der Öffentlichkeit steht. Aber es ist wohl auch extrem warm in der Räumlichkeit. Die Zumutung der Scheinwerfer.
Vor gewissen, verdammten bzw. verdammenswürdigen, "Büchern" hatten die Iraner schon eine vernünftige Kultur, und alles, was sie von den Barbaren der "Bücher" unterscheidet, ist, daß sie sich noch an Reste dieser vormaligen Kultur erinnern.
Ich höre nur Polemik, getarnt als Ernst-Jünger-Vortrag. Es wäre mir lieber gewesen, die Parallelen zur heutigen Zeit aus einer gründlicheren Durchdringung des Textes mir selbst zu erschließen. Stattdessen wird über lange Passagen nicht deutlich, was Jüngers und was Herrn Amoghlis Zitat ist. Einen derartig nachdrücklichen Verriß der Zeit kann ich auch in jeder Ausgabe der Jungen Freiheit oder auf einschlägigen Nachrichtenportalen nachlesen - Von einem Vortrag aus einer Bibliothek erwarte ich originelle, das heißt neue und eigene Gedanken.
Ein wunderbarer Beitrag-so sprach- und bildgewaltig.
Ernst Jünger hat den Nagel auf den Kopf getroffen.
dieser Mann aber auch
Ich bin 15 und ich verstehe das, ich fühle mich wie der Protagonist von "Schöne neue Welt".
2020 hat ihn im Ganzen bestätigt.
Wunderbarer Beitrag. Das Buch habe ich mehrfach gelesen. Jetzt warte ich gespannt auf den nächsten Film von Herrn Amoghlie.
Fantastisch das Werk in die heutige Zeit und ihre typischen Widrig- und Widerligkeiten übertragen. Das System, indes, bleibt das selbe, der Waldgang wird jedoch heute umso notwendiger.
sehr angenehmer vortrag, sehr präzise, sehr auf-fordernd zugleich.
Atemberaubend!
Bravo!
Sehr gut, phantastischer Vortrag.
Sehr pointiert, danke ☺️
Der Relativismus ist derweil die Luft die wir zu atmen gezwungen sind.
Wie will man den neuen Menschen nur überwinden?
Seiner selbst als Eigentum habhaft werden zu wollen, macht deutlich welche Schranken die Freiheit stellt.
Das Eigentum am Selbst, der stolze Egoismus, gepaart mit Tugenden seiner selbst, ist die gesunde Kraft, die dem Dreck, die dem Eigentum anhaften keine Bedeutung zuzumessen sucht.
Danke für diesen wunderbaren Vortrag!
Bitte,
ich verstehe nicht „seiner selbst habhaft zu werden zeigt die Schranken der Freiheit.“
Könnten Sie es bitte kurz erklären?
Stahlgewitter Ernsti war schon geil!
Sicherlich richtig, jedoch wie Jünger sagen würde, hier eine (kleine) optische Täuschung. Der "neue Mensch" richtet sich gegen das Individuum per se, dessen Nivellierung, unabhängig von dessen Herkunft, Religion, gesellschaftlicher, sozialer, wirtschaftlicher oder politischer Stellung. Der Waldgang selbst ist weder eine Anleitung (i.S. La Guerra de Guerillas, Carlos Marighella usw.), noch eine Zeitkritik (i.S. von Aufstand der Massen, Untergang des Abendlandes, Erhebung wider die moderne Welt usw.), sondern die Beschreibung einer Möglichkeit. Die Schrift hat also in ihrem Kern wesentlich mehr mit dem Denken von Ernst Bloch oder Walter Benjamin zu tun, als rein äußerlich betrachtet mit konservativem Denken, dessen Geschichte.
Schon mal was von Benjamins Rezension zu 'Krieg und Krieger' gehört?
Dieser wertvolle Vortrag sollte vielleicht nochmal neu eingesprochen werden
Mehrmals gehört und gern auch so immer wieder: mit den unregelmäßig regelmäßigen Stolpersteinen für immer neuen Ansatz zum Denken. Das würde eine glatte Atempause nicht schaffen. Zurückwerfen auf den Gedanken - eine ungewollt interessante, aber mit Phantasie auszubauende Möglichkeit bis auch diese - plus Inhalt - im Perfektionismus eines Vortrages nichts als eben perfekt abgehakt würde.
Es gibt in der akademischen Gegenwart die begeisternden Vorträge mit perfekt abgestimmten, ausladenden Gesten und beschwörender Tonlage. Zwei- dreimal und es bleibt nur noch die Vorstellung vom chaplinesken Blick in den Spiegel, gegen den seither selbst eine Wahrheit verliert.
Wow, beeindruckend!@@zitterling6428
Lob! Gern mehr.
Übersehen Sie mir die Kongo Konferenz von 1884 in Berlin nicht , damals begann die Fluchtlust, Dort. ansonsten großartiger Beitrag. Hybris und Nemesis.
"Infolgedessen werden die Herausforderungen des frühen einundzwanzigsten Jahrhunderts mit der ewigen Verhinderung des 30. Januar 1933 beantwortet." P.A.
Besser kann man es nicht ausdrücken.
Bravo, bravo, Herr Amoghli - ein beeindruckender Vortrag. Den WALDGANG habe ich zum Glück vor ca. 2 Jahren erstmals gelesen. Ein sehr starkes Werk!
Leider sind Sie nicht der perfekte Vorleser, phonetisch betrachtet. Ist Kritik hier erlaubt?
Aktueller denn je.
Was mich etwas aufgestoßen hat, war das "Schlusswort". Hieß es noch in der Mitte des Vortrags der Waldgänger weiß durchaus um das abwägen und die Koinsidenz von Freiheit (des Individuums) und der Zweckmäßigkeit (gesellschaftlich gemeint wahrscheinlich), so heißt es am Ende, das die Freiheit extrem ausgelebt werden soll und kein Platz für das Wir kennt. Der Platz wäre der Wald. Mit Wald verstehe ich es so, dass das brachiale Überleben gemeint ist, nach dem vorgehenden Satz. Oder meint er das Soziotop Wald? Weil ich bin eher der Kompromißartigen (so wie es auch unser tiefster Kern als lebende Menschen ist, Stichwort: Dosis, odet Mittelwelt). Weil wenn es extrem gemeint ist wird das Überleben dem Leben übergestellt, dem ich so nicht zustimmen kann eigentlich. Vielleicht kann mich jemand aufklären, weil ich etwas enttäuscht bin. Erst ein Vortrag über 30min. Weisheiten und Erkenntnisse, und am Ende der Abriss mit der Stahlkugel.
Der Wald ist der Ort, an dem keine Doktrin herrscht, der Einzelne zurückgeworfen auf sich dem Nietzsche-Bonmot von "Alles Gute ist Instinkt" huldigt. Dies, weil ein Leviathan/ Regime/ die (Bundes-)Regierung den rechten Weg verlassen hat.
Interessante Buchbesprechung, deren Anhören aber leider durch die vielen Versprecher und Lautstärkeschwankungen erschwert wird.
Habe ich mir auch überlegt. So hochkarätig und dann doch so unaufmerksam. Vielleicht ist der Mann aufgeregt. Er hat viel zu verlieren, wenn er in der Öffentlichkeit steht. Aber es ist wohl auch extrem warm in der Räumlichkeit. Die Zumutung der Scheinwerfer.
Nunja der Nihilismus ist die Lösung nicht das Problem
9:06
Erfolgreiche Integration, aber Iraner sind auch ein Volk des Buches, und nicht bildungsfern wie andere.................
Vor gewissen, verdammten bzw. verdammenswürdigen, "Büchern" hatten die Iraner schon eine vernünftige Kultur, und alles, was sie von den Barbaren der "Bücher" unterscheidet, ist, daß sie sich noch an Reste dieser vormaligen Kultur erinnern.
Ich höre nur Polemik, getarnt als Ernst-Jünger-Vortrag. Es wäre mir lieber gewesen, die Parallelen zur heutigen Zeit aus einer gründlicheren Durchdringung des Textes mir selbst zu erschließen. Stattdessen wird über lange Passagen nicht deutlich, was Jüngers und was Herrn Amoghlis Zitat ist. Einen derartig nachdrücklichen Verriß der Zeit kann ich auch in jeder Ausgabe der Jungen Freiheit oder auf einschlägigen Nachrichtenportalen nachlesen - Von einem Vortrag aus einer Bibliothek erwarte ich originelle, das heißt neue und eigene Gedanken.