Vielen Dank für die kritische Einordnung! Als teil meiner neuen Lesejourney dieses Jahr habe ich mich zum ersten Mal mit Deutschen Buchpreis und auch dem Booker Prize und dem Women's Prize for Fiction beschäftigt und muss echt sagen, dass mich vom Deutschen Buchpreis aus allen Leseproben so gut wie keine richtig angesprochen hat. Sprachlich fande ich vieles ganz hübsch, aber thematisch lies es mich alles ziemlich kalt. Das fand ich sowohl beim Booker Prize und Women's Prize viel besser und innovativer. Aber es scheint ja in den letzten Jahren besser gewesen zu sein :).
Ich fand die letzten Jahre auch um einiges spannender und vielfältiger, muss aber auch meinerseits sagen, dass der Booker Prize definitiv noch wesentlich spannender ist, und das durch die Jahre hinweg. Das mag natürlich subjektiv etwas mit meiner generellen literarischen Orientierung zusammenhängen, die eher abseits des deutschsprachigen Buchspektrums liegt :)
Von den Büchern habe ich nur Echtzeitalter gelesen. Mir hat es schon Spaß gemacht Till zu verfolgen mit all seinen pubertären Problemen. Der Unterschied das Neue (Gaming) mit dem Antiquierten (der despotische Lehrer) war sehr gut herausgearbeitet. Darin lag aber für mich auch das Problem der Geschichte. Ich fand es sehr unrealistisch, dass in der heutigen Zeit solche Lehrer noch möglich sind ohne das die halbe Elternschaft beim Direktor der Schule aufläuft. Das vielleicht die Mutter von Till als Alleinerziehende und mit anderen Problemen konfrontiert nicht eingegriffen hat ist nachvollziehbar. Aber es gab ja niemand der sich wehrte. Meine Töchter sind 20 und 22 und waren zur selben Zeit in der Oberstufe wo der Roman spielt. Undenkbar dass da niemand der Eltern eingegriffen hätte inclusive Drohung mit dem Anwalt. Ich kann mir nicht vorstellen, dass sich Österreich da so völlig unterscheidet. Vielleicht liege ich da aber mit meiner Vermutung falsch. Letztendlich ist es auch eine Geschichte die nett war aber mir sicher nicht lange im Gedächtnis bleibt. Finde ich dann doch etwas mager für den Buchpreis. LG 😍
@@LiterarischeAbenteuer Ich als "österreichische Person" könnte da schon was dazu sagen, aber ich stoße mich stark an diesem seltsamen "Personenaufruf". Ist das überhaupt Deutsch ?
Als estnische Person (und somit keine deutsche Muttersprachlerin, eine Undeutsche! 😉) erkenne ich bei dieser Gelegenheit gerne ein Fauxpas an. Wie würde ich mich denn zukünftig passabel/-er formulieren? 🙂
Ich hab „Die Erfindung der roten Armee Fraktion…“ gelesen. Ich fand es sehr schwer zu lesen und entsprechend habe ich leider wenig mitbekommen und fand es furchtbar. Wenn du es interessant findest, würde ich dir empfehlen die Leseprobe zu lesen um einen Eindruck zu bekommen 😊
Liebe Sandra, vielen Dank für dein kritisches Video zur diesjährigen Shortlist des Deutschen Buchpreises. Bereits ab anderer Stelle habe ich ja bereits angemerkt, dass mich die Auswahl der Titel auf der Shortlist dieses Jahr doch sehr enttäuscht hat. Von der Longlist habe ich auch keinen einzigen Titel gelesen. Dennoch hätte ich mich gefreut mindestens ein Indie-Titel auf der Shortlist zu sehen. Generell ist es jedoch so, dass für mich Buchpreise ansich nicht ausschlaggebend sind für meine Wahl an Lesestoff - Ausnahme ist da die Hotlist. Was die Sichtbarkeit von Indiebooks in Buchläden betrifft treffe ich oftmals auf Läden, welche entweder gar keine im Sortiment führen oder nur eine kleine Auswahl, die im Gesamtsortiment untergeht. Nach Möglichkeit spreche ich das Personal darauf an und empfehle die Einrichtung eines Tisches um Indies besser hervorzuheben. Ich wünsche dir einen schönen Sonntag
Ich finde es klasse, dass du in den Buchhandlungen die Mitarbeitenden ansprichst und mache es genauso, liebe Anna 😊 nächstes Jahr plane ich fest ein Video zum Hotlistpreis ein, diesmal ging es leider aus persönlichen Gründen nicht. Auch dir einen schönen Sonntag! 📚
Liebe Sandra, ich habe dein Video mit Spannung verfolgt. Drück dich wirklich super aus. Dein Text hat mich also gefesselt. Was Maman betrifft, stimme ich dir 100 % zu. Ich hab’s gelesen und fand keinen Plot und keine Tief, die mich berührte ohne dass ich Sylvie Schenk ihre Auseinandersetzung mit der Vergangenheit ihrer Mutter absprechen möchte. Die fehlende Abbildung der unabhängigen auf der Shortlist hat mich auch verblüfft. Aber ich bin im Hintergrund wissen, was das kannst. Du Prätorium angeht echt nicht auf der Höhe. Der Fuchse ich mich nachher nach rein. Ich hab ja zehn Bücher gelesen und ein Video dazu gemacht (entgegen deines Vorsatzes Quantität hinter Qualität an zu setzen. 😅) aber mich hat das einfach interessiert. Ich hab mich damit noch nie intensiver auseinandergesetzt und so für mich doch ein paar Entdeckungen gemacht. Zum Beispiel Südstern. Klar liebe ist kein neues Thema aber und kitschige Liebe auf Hohem Niveau und mit Tiefgang vor zu finden ohne dass wir es gleich mit Toxic zu tun haben, ist in deutschen Literatur Panoptikum auch eher selten. Ab ich sende dir ganz liebe Grüße und wünsche dir einen schönen Start in die Woche.❤
Dankeschön, liebe Duni! Was das Thema Qualität betrifft: Naja, ich finde dass gerade in diesem Fall und bei Buchpreisvideos im Allgemeinen so ein grobes Beschnuppern ausnahmsweise in Ordnung geht 😂 zumal sich ja beispielsweise mein Favorit schon dadurch erkoren hat, und eine klare Top 3 ebenso. Auch ich möchte den Themen und den Autor*innen hier keineswegs Legitimität und Authentizität absprechen, denn so richtige Flops wie "Auf See" im letzten Jahr - für mich - waren tatsächlich auch nicht dabei. Also eine nette, durchschnittliche Auswahl 🤭 Aber ob das gut ist, ist eben eine andere Frage. Auch dir einen tollen Wochenstart! ♥
Kleiner verspäteter Nachsatz: von Jahr zu Jahr hab ich mehr das Gefühl, es handelt sich um einen Jugendbuchpreis oder nachwuchspreis. Nicht um das, was immer so betont wird, der beste Roman des Jahres. Autoren wie Daniel Kehlmann lassen sich, wie ich hörte, erst gar nicht auf die Liste setzen. Vielleicht wachse ich auch immer mehr aus gewissen Zielgruppen heraus. Mein interessantestes Buch im letzten Jahr war von Julia Schoch Das Liebespaar des Jahrhunderts. Kam auch nicht vor. Erzählt tiefgründig und literarisch über langdauernde Beziehungen, auch mit Kindern. Wird Singles nicht so interessieren, aber Gaming, Jugendliebe und erwachsen werden langweilt mich nun wieder, und nicht nur mich…
Die Frage nach "renommierten" Nominierten habe ich soweit beantwortet und eine klare Meinung dazu - mir fehlt es einfach an Biss, Relevanz und Einzigartigkeit bei den meisten Büchern in diesem Jahr. Es hätte für mich andere interessante Lektüren gegeben - die ich glücklicherweise auch selbstständig hier und im Blog preisen, zeigen und analysieren kann. ♥ Aus der Schoch-Trilogie habe ich Teil eins gelesen, es war aber leider stilistisch überhaupt nicht meins.
@@LiterarischeAbenteuer Teil 1 hatte mir auch nicht so gefallen. Allerdings ist es auch schwer nachzuvollziehen, wenn plötzlich eine erwachsene Schwester auftaucht… Und es stimmt, auf das eine oder andere Buch, das du vorgestellt hattest, hätte ich mehr Lust als auf die buchpreisbücher. Trotzdem gut, dass die geschmäcker verschieden sind. Selbst liebe ich auch Abwechslung und Kontraste. Und vielschichtig erzähltes. Und selbst wenn ich denke, das Buch lese ich nicht, kann mich ja vielleicht der eine oder andere Gedanke sehr bewegen…
@@utab.8213 Das stimmt! Deswegen lese ich so gerne in meine Community-Empfehlungen rein, auch wenn viele davon auf den ersten Blick nicht meinem Geschmack entsprechen.
Zum Thema Berücksichtigung von Verlagen: Mir kommt es so vor, als sei Kiepenheuer & Witsch (deutlich) über-repräsentiert im deutschen Fernsehen, namentlich meine ich das Literarische sowie das Lesenswert Quartett. Überprüft habe ich es noch nicht, werde das aber noch tun und dann hier posten.
Mei, witzig. Zu diesem Kommentar passt ein bisschen diese kleine Erzählung von mir: Auch komplett subjektiv und nicht überprüft, aber mir fiel zum KiWi-Verlag auch was auf: dass er viele "Promis aus der Nicht-Literatur-Bubble" verlegt. Angefangen hat es zufällig mit der Diskussion um den Roman "Noch wach?" und dann hab ich etwas mehr darauf geachtet: El Hotzo, Kurt Krömer, Jan Böhmermann, Robert Habeck etc. Aber wie gesagt, muss nix heißen; vielleicht haben sich andere Verlage viel mehr darauf eingeschossen, aber dein Eindruck schlägt in eine ähnliche Kerbe wie meiner.
Meine Auswertung für das Literarische Quartett: Berücksichtigt wurden die besprochenen Bücher seit der Neuausrichtung ab März 2020. 1. Kiwi 13 Bücher 2. Hanser 10 2. Suhrkamp 10 4. Rowolth 9 5. DtV 7 6. Galiani Berlin 4 7. Matthes & Seitz 3 7. Penguin 3 7. Zsolnay 3 Mein Eindruck wird also bestätigt, zumindest für das Literarische Quartett (fürs Lesenswert Quartett spare ich mir die Mühe). Was ich auch erstaunlich finde: Galiani Berlin ist als Tochterverlag von Kiwi ebenfalls gut positioniert. (Der Zsolnay Verlag gehört wiederum zum Hanser-Verlag). Weiter überrascht mich sehr, dass bereits so große und bekannte Verlage wie der Piper Verlag oder Steidl mit keinem Buch vertreten sind. S. Fischer und Diogenes nur mit jeweils zwei Büchern. Ganz zu schweigen natürlich von den vielen mittelgroßen und kleinen Verlagen.
Dem, welches ich durchgehend am meisten lobe und als Favorit hervorhebe - aber da ich nicht alle Seiten aller Bücher gelesen habe, wäre dies eine unfaire Aussage. 😉
Liebe Sandra mein gefühlt 75. Video 😊Ich verfolge den deutschen Buchpreis weniger. Dieses Jahr habe ich allerdings ein Buch von der Shortlist gelesen bzw gehört bei Bookbeat. Tonio Schachinger Echtzeitalter. Das hat mir ganz gut gefallen, die Parallelen Internat und Österreichs Politik Der ditatorische kontrollierende Deutschlehrer mit seelischen Sadismusstrafen hier Isolation. Das Nichtinteresse der anderen Lehrer und Eltern, wegschauen oder echte Unachtsamkeit. Mit Interesse habe ich Einiges über Age of Empire erfahren. Der ganz große Wurf war Echtzeitalter für mich nicht, da mir dieses "jaja Lehrer die wir hatten" durch den Kopf ging. Was dann passierte war.. dass ich an Antje Ravik Strubel Blaue Frau dachte und es zu Ende las. Es hat wohl doch einen längeren Nachhall. Trotzdem bin ich nicht begeistert. Gibt es dann nicht den deutschen Indie Buchpreis als Alternative. Der deutsche Buchpreis scheint konservative Leute in der Jury zu haben, ich denke mal Du musst Politische soziale Themen im Roman haben sonst keinen Preis, reine Poesie und Erkunfung des Unbewussten hat keine Chance. LG Eva 📚
Hmmm lernen über Gaming... Dafür kann ich aber auch einfach abends ins Wohnzimmer schauen 😂 die politische Zuordnung und sich daraus ergebende Wahl ist ein interessanter Aspekt, darauf kann ich im nächsten Jahr direkt mal achten. LG 🙋🏻♀️
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Vielen Dank für die kritische Einordnung! Als teil meiner neuen Lesejourney dieses Jahr habe ich mich zum ersten Mal mit Deutschen Buchpreis und auch dem Booker Prize und dem Women's Prize for Fiction beschäftigt und muss echt sagen, dass mich vom Deutschen Buchpreis aus allen Leseproben so gut wie keine richtig angesprochen hat. Sprachlich fande ich vieles ganz hübsch, aber thematisch lies es mich alles ziemlich kalt. Das fand ich sowohl beim Booker Prize und Women's Prize viel besser und innovativer. Aber es scheint ja in den letzten Jahren besser gewesen zu sein :).
Ich fand die letzten Jahre auch um einiges spannender und vielfältiger, muss aber auch meinerseits sagen, dass der Booker Prize definitiv noch wesentlich spannender ist, und das durch die Jahre hinweg. Das mag natürlich subjektiv etwas mit meiner generellen literarischen Orientierung zusammenhängen, die eher abseits des deutschsprachigen Buchspektrums liegt :)
Von den Büchern habe ich nur Echtzeitalter gelesen. Mir hat es schon Spaß gemacht Till zu verfolgen mit all seinen pubertären Problemen. Der Unterschied das Neue (Gaming) mit dem Antiquierten (der despotische Lehrer) war sehr gut herausgearbeitet. Darin lag aber für mich auch das Problem der Geschichte. Ich fand es sehr unrealistisch, dass in der heutigen Zeit solche Lehrer noch möglich sind ohne das die halbe Elternschaft beim Direktor der Schule aufläuft. Das vielleicht die Mutter von Till als Alleinerziehende und mit anderen Problemen konfrontiert nicht eingegriffen hat ist nachvollziehbar. Aber es gab ja niemand der sich wehrte. Meine Töchter sind 20 und 22 und waren zur selben Zeit in der Oberstufe wo der Roman spielt. Undenkbar dass da niemand der Eltern eingegriffen hätte inclusive Drohung mit dem Anwalt. Ich kann mir nicht vorstellen, dass sich Österreich da so völlig unterscheidet. Vielleicht liege ich da aber mit meiner Vermutung falsch.
Letztendlich ist es auch eine Geschichte die nett war aber mir sicher nicht lange im Gedächtnis bleibt. Finde ich dann doch etwas mager für den Buchpreis.
LG 😍
Danke für die spannenden Eindrücke! Die Resonanz einer österreichischen Person wäre für diesen Roman sicherlich auch richtig spannend, ja. 🤓
@@LiterarischeAbenteuer Ich als "österreichische Person" könnte da schon was dazu sagen, aber ich stoße mich stark an diesem seltsamen "Personenaufruf". Ist das überhaupt Deutsch ?
Als estnische Person (und somit keine deutsche Muttersprachlerin, eine Undeutsche! 😉) erkenne ich bei dieser Gelegenheit gerne ein Fauxpas an. Wie würde ich mich denn zukünftig passabel/-er formulieren? 🙂
Ich hab „Die Erfindung der roten Armee Fraktion…“ gelesen.
Ich fand es sehr schwer zu lesen und entsprechend habe ich leider wenig mitbekommen und fand es furchtbar.
Wenn du es interessant findest, würde ich dir empfehlen die Leseprobe zu lesen um einen Eindruck zu bekommen
😊
Hach, sehr interessant, danke für den Einblick 😁
Liebe Sandra, vielen Dank für dein kritisches Video zur diesjährigen Shortlist des Deutschen Buchpreises. Bereits ab anderer Stelle habe ich ja bereits angemerkt, dass mich die Auswahl der Titel auf der Shortlist dieses Jahr doch sehr enttäuscht hat. Von der Longlist habe ich auch keinen einzigen Titel gelesen. Dennoch hätte ich mich gefreut mindestens ein Indie-Titel auf der Shortlist zu sehen. Generell ist es jedoch so, dass für mich Buchpreise ansich nicht ausschlaggebend sind für meine Wahl an Lesestoff - Ausnahme ist da die Hotlist. Was die Sichtbarkeit von Indiebooks in Buchläden betrifft treffe ich oftmals auf Läden, welche entweder gar keine im Sortiment führen oder nur eine kleine Auswahl, die im Gesamtsortiment untergeht. Nach Möglichkeit spreche ich das Personal darauf an und empfehle die Einrichtung eines Tisches um Indies besser hervorzuheben.
Ich wünsche dir einen schönen Sonntag
Ich finde es klasse, dass du in den Buchhandlungen die Mitarbeitenden ansprichst und mache es genauso, liebe Anna 😊 nächstes Jahr plane ich fest ein Video zum Hotlistpreis ein, diesmal ging es leider aus persönlichen Gründen nicht. Auch dir einen schönen Sonntag! 📚
Liebe Sandra, ich habe dein Video mit Spannung verfolgt. Drück dich wirklich super aus. Dein Text hat mich also gefesselt. Was Maman betrifft, stimme ich dir 100 % zu. Ich hab’s gelesen und fand keinen Plot und keine Tief, die mich berührte ohne dass ich Sylvie Schenk ihre Auseinandersetzung mit der Vergangenheit ihrer Mutter absprechen möchte. Die fehlende Abbildung der unabhängigen auf der Shortlist hat mich auch verblüfft. Aber ich bin im Hintergrund wissen, was das kannst. Du Prätorium angeht echt nicht auf der Höhe. Der Fuchse ich mich nachher nach rein. Ich hab ja zehn Bücher gelesen und ein Video dazu gemacht (entgegen deines Vorsatzes Quantität hinter Qualität an zu setzen. 😅) aber mich hat das einfach interessiert. Ich hab mich damit noch nie intensiver auseinandergesetzt und so für mich doch ein paar Entdeckungen gemacht. Zum Beispiel Südstern. Klar liebe ist kein neues Thema aber und kitschige Liebe auf Hohem Niveau und mit Tiefgang vor zu finden ohne dass wir es gleich mit Toxic zu tun haben, ist in deutschen Literatur Panoptikum auch eher selten. Ab ich sende dir ganz liebe Grüße und wünsche dir einen schönen Start in die Woche.❤
Dankeschön, liebe Duni! Was das Thema Qualität betrifft: Naja, ich finde dass gerade in diesem Fall und bei Buchpreisvideos im Allgemeinen so ein grobes Beschnuppern ausnahmsweise in Ordnung geht 😂 zumal sich ja beispielsweise mein Favorit schon dadurch erkoren hat, und eine klare Top 3 ebenso.
Auch ich möchte den Themen und den Autor*innen hier keineswegs Legitimität und Authentizität absprechen, denn so richtige Flops wie "Auf See" im letzten Jahr - für mich - waren tatsächlich auch nicht dabei. Also eine nette, durchschnittliche Auswahl 🤭 Aber ob das gut ist, ist eben eine andere Frage.
Auch dir einen tollen Wochenstart! ♥
Kleiner verspäteter Nachsatz: von Jahr zu Jahr hab ich mehr das Gefühl, es handelt sich um einen Jugendbuchpreis oder nachwuchspreis. Nicht um das, was immer so betont wird, der beste Roman des Jahres. Autoren wie Daniel Kehlmann lassen sich, wie ich hörte, erst gar nicht auf die Liste setzen. Vielleicht wachse ich auch immer mehr aus gewissen Zielgruppen heraus.
Mein interessantestes Buch im letzten Jahr war von Julia Schoch Das Liebespaar des Jahrhunderts. Kam auch nicht vor. Erzählt tiefgründig und literarisch über langdauernde Beziehungen, auch mit Kindern. Wird Singles nicht so interessieren, aber Gaming, Jugendliebe und erwachsen werden langweilt mich nun wieder, und nicht nur mich…
Die Frage nach "renommierten" Nominierten habe ich soweit beantwortet und eine klare Meinung dazu - mir fehlt es einfach an Biss, Relevanz und Einzigartigkeit bei den meisten Büchern in diesem Jahr. Es hätte für mich andere interessante Lektüren gegeben - die ich glücklicherweise auch selbstständig hier und im Blog preisen, zeigen und analysieren kann. ♥
Aus der Schoch-Trilogie habe ich Teil eins gelesen, es war aber leider stilistisch überhaupt nicht meins.
@@LiterarischeAbenteuer Teil 1 hatte mir auch nicht so gefallen. Allerdings ist es auch schwer nachzuvollziehen, wenn plötzlich eine erwachsene Schwester auftaucht…
Und es stimmt, auf das eine oder andere Buch, das du vorgestellt hattest, hätte ich mehr Lust als auf die buchpreisbücher. Trotzdem gut, dass die geschmäcker verschieden sind. Selbst liebe ich auch Abwechslung und Kontraste. Und vielschichtig erzähltes. Und selbst wenn ich denke, das Buch lese ich nicht, kann mich ja vielleicht der eine oder andere Gedanke sehr bewegen…
@@utab.8213 Das stimmt! Deswegen lese ich so gerne in meine Community-Empfehlungen rein, auch wenn viele davon auf den ersten Blick nicht meinem Geschmack entsprechen.
Zum Thema Berücksichtigung von Verlagen: Mir kommt es so vor, als sei Kiepenheuer & Witsch (deutlich) über-repräsentiert im deutschen Fernsehen, namentlich meine ich das Literarische sowie das Lesenswert Quartett.
Überprüft habe ich es noch nicht, werde das aber noch tun und dann hier posten.
Ja, unter mangelnder Massenkompatibilität leidet KiWi sicherlich nicht. 😉
Mei, witzig. Zu diesem Kommentar passt ein bisschen diese kleine Erzählung von mir: Auch komplett subjektiv und nicht überprüft, aber mir fiel zum KiWi-Verlag auch was auf: dass er viele "Promis aus der Nicht-Literatur-Bubble" verlegt. Angefangen hat es zufällig mit der Diskussion um den Roman "Noch wach?" und dann hab ich etwas mehr darauf geachtet: El Hotzo, Kurt Krömer, Jan Böhmermann, Robert Habeck etc. Aber wie gesagt, muss nix heißen; vielleicht haben sich andere Verlage viel mehr darauf eingeschossen, aber dein Eindruck schlägt in eine ähnliche Kerbe wie meiner.
Meine Auswertung für das Literarische Quartett: Berücksichtigt wurden die besprochenen Bücher seit der Neuausrichtung ab März 2020.
1. Kiwi 13 Bücher
2. Hanser 10
2. Suhrkamp 10
4. Rowolth 9
5. DtV 7
6. Galiani Berlin 4
7. Matthes & Seitz 3
7. Penguin 3
7. Zsolnay 3
Mein Eindruck wird also bestätigt, zumindest für das Literarische Quartett (fürs Lesenswert Quartett spare ich mir die Mühe).
Was ich auch erstaunlich finde: Galiani Berlin ist als Tochterverlag von Kiwi ebenfalls gut positioniert.
(Der Zsolnay Verlag gehört wiederum zum Hanser-Verlag).
Weiter überrascht mich sehr, dass bereits so große und bekannte Verlage wie der Piper Verlag oder Steidl mit keinem Buch vertreten sind. S. Fischer und Diogenes nur mit jeweils zwei Büchern.
Ganz zu schweigen natürlich von den vielen mittelgroßen und kleinen Verlagen.
Welchem Buch hättest Du den Preis verliehen?
Dem, welches ich durchgehend am meisten lobe und als Favorit hervorhebe - aber da ich nicht alle Seiten aller Bücher gelesen habe, wäre dies eine unfaire Aussage. 😉
Necati Oziri ----Vatermal----❤💙💜💛💚
Hätte angesichts der diesjährigen Shortlist-Auswahl den Buchpreis erhalten sollen. 🖤
Liebe Sandra mein gefühlt 75. Video 😊Ich verfolge den deutschen Buchpreis weniger. Dieses Jahr habe ich allerdings ein Buch von der Shortlist gelesen bzw gehört bei Bookbeat.
Tonio Schachinger Echtzeitalter. Das hat mir ganz gut gefallen, die Parallelen Internat und Österreichs Politik
Der ditatorische kontrollierende Deutschlehrer mit seelischen Sadismusstrafen hier Isolation. Das Nichtinteresse der anderen Lehrer und Eltern, wegschauen oder echte Unachtsamkeit.
Mit Interesse habe ich Einiges über Age of Empire erfahren.
Der ganz große Wurf war Echtzeitalter für mich nicht, da mir dieses "jaja Lehrer die wir hatten" durch den Kopf ging.
Was dann passierte war.. dass ich an Antje Ravik Strubel Blaue Frau dachte und es zu Ende las.
Es hat wohl doch einen längeren Nachhall. Trotzdem bin ich nicht begeistert.
Gibt es dann nicht den deutschen Indie Buchpreis als Alternative.
Der deutsche Buchpreis scheint konservative Leute in der Jury zu haben, ich denke mal Du musst Politische soziale Themen im Roman haben sonst keinen Preis, reine Poesie und Erkunfung des Unbewussten hat keine Chance. LG Eva 📚
Hmmm lernen über Gaming... Dafür kann ich aber auch einfach abends ins Wohnzimmer schauen 😂 die politische Zuordnung und sich daraus ergebende Wahl ist ein interessanter Aspekt, darauf kann ich im nächsten Jahr direkt mal achten. LG 🙋🏻♀️
😊Ich habe mal Age of Empire 2 gespielt, allerdings nicht online...
Aha, na dann ist es natürlich nochmal ein viel spannenderes Leseerlebnis, denke ich mal 😊