Wie sinnvoll sind Gruppenarbeiten? (Johannes Feindler - Science Slam)

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  • Опубликовано: 26 окт 2024

Комментарии • 19

  • @sophie55265
    @sophie55265 4 года назад +16

    Ich bin Schülerin einer 10. Klasse und kann berichten , dass bei uns fast jeder (2-3 nicht) Gruppenarbeit lieben. Leider nur wegen der Gruppe und nicht wegen der Arbeit.
    Am Ende endet es fast immer im Chaos, da kaum eine Gruppe die Aufgabe(n) erledigt hat oder nur eine Person aus der Gruppe. Wenn dann die Ergebnisse vor der Klasse präsentiert werden sollen gibt es teilweise echt Zoff, weil keiner das möchte (oder keiner die Aufgaben gemacht hat).
    Ich selbst halte nicht viel von Gruppenarbeit generell. Wenn ich mich aber mit Leuten konstruktiv austauschen könnte, die ebenfalls die Aufgaben machen oder die Ahnung vom Thema haben, würde ich nicht nein sagen.
    Aber da diese Bedingungen selten vorhanden sind, endet Gruppenarbeit bei mir meistens mit Verzweiflung.

    • @regentropfenschirm4966
      @regentropfenschirm4966 4 года назад +1

      Das sind auch meine Erfahrungen mit Gruppenarbeit.

    • @BossmodePictures
      @BossmodePictures 4 года назад +5

      @@regentropfenschirm4966 Same. Ich hatte immer das Gefühl, dass Gruppenarbeit Zeitverschwendung ist. Es geht einfach nichts über ne gute, vom Lehrer moderierte Diskussion mit der ganzen Klasse. Auch dabei kann man sein Demokratieverständnis bilden.

  • @coolmuller8770
    @coolmuller8770 4 года назад +26

    Gruppenarbeit ist nur sinnvoll, wenn sie NICHT benotet wird. Denn sofern nicht alle Schüler gleich stark sind (und das ist so gut wie nie der Fall), bekommen schlechtere Schüler bessere Noten als sie verdienen (schön für sie) oder bessere Schüler schlechtere Noten als sie verdienen (nicht schön für sie).
    Quelle: meine 12jährige Schullaufbahn als sehr guter Schüler, der Gruppenarbeiten IMMER lieber allein gemacht hat, als eine schlechte Note zu riskieren.

    • @GUFSZ
      @GUFSZ 4 года назад +3

      Ja und Du hast damit die soziale Spaltung stabilisiert, die Gruppenarbeit eigentlich aufheben soll. Die Starken ziehen die Schwachen hoch. Du hast Sie unten gelassen. Das klingt nach einem Vorwurf, ist als keiner gedacht. Sondern lässt die Frage stellen, ist Gruppenarbeit für die selbst gesteckten Ziele kontraproduktiv.
      Aber man könnte auch überlegen, ob Du nicht eine Chance vertan hast zu lernen, wie Du weniger fähige Leute einbindest. Vielleicht fällt dir das später auf die Füsse. Fachlich top, aber mit Schwächeren kann er nicht umgehen.

    • @ArkinMC
      @ArkinMC 4 года назад +1

      @@GUFSZ naja, du hast großteils schon recht, aber rein rechnerisch macht das einbinden der schwächeren nur sinn, wenn ich mit ihnen ein besseres ergebnis erziele, zumindest auf lange frist. Das auf lange Frist fällt im schulischen Kontext eigentlich immer weg. Und ansonsten ist nur ein besseres Ergebnis zu erzielen, wenn die Fähigkeiten der Einzelnen Schüler nicht zuweit auseinander liegen. Somit kann ich das oben genannte ergebnis schon gut verstehen.

  • @yoursocialnetwork451
    @yoursocialnetwork451 4 года назад +4

    Ich muss sagen, nach jahrelanger Gruppenarbeit in der Schule muss ich sagen, es hat mir reichlich wenig gebracht. Habe nur gelernt, dass man von den anderen hängen gelassen wird und alleine die Arbeit für 4 Leute machen muss. Das Konzept macht keinen Sinn wenn motivierte Schüler mit denen zwangehaft zusammenarbeiten müssen, denen die Note und auch der Austausch egal ist. Die einigen positiven Erlebnisse hatte ich bei freier Gruppewahl. Da war tatsächlich ein konstruktiver Austausch möglich. Die, die keine lust hatten saßen zusammen in einer Ecke quatschend/am handy spielend und die motivierten hatten tolle Gespräche und Ergebnisse.

  • @Straylight4299
    @Straylight4299 4 года назад +3

    Rückblickend auf die als isolierter junger Mensch als sinnlos bis äußerst unangenehm empfundene Gruppenarbeit ala "Macht mal!" stellen sich mir einige Fragen.
    1. Problem: Wie setzten sich die Gruppen zusammen? Überlässt man die Aufteilung den Schülern und warum? Welchen Einfluss haben bestehende soziale Strukturen innerhalb der Klasse auf die Funktionsweise der Gruppe? Sollte oder könnte man als Lehrer hier steuernd eingreifen?
    2. Problem: Ist es sinnvoll, nachdem eine Gruppe gebildet wurde, die Kinder einfach machen zu lassen, ohne vorher eine Struktur als Leitfaden für die Kommunikation innerhalb der Gruppe mitzuliefern? Zumindest eine eingehende Analyse nach der Gruppenarbeit, die hoffentlich zu einer Reihe von Erkenntnissen über das Miteinander führt, bevor es überhaupt um Inhalte geht, halte ich für sehr sinnvoll.
    3. Problem: Schüler sind Menschen, d.h. bestehende soziale Rangordnungen führen zu spezifischen Rollen in der Gruppe. Eine Häufiges Schema der Gruppenarbeit ist nach meiner Erfahrung: Ein oder zwei extrovertierte stellen die meisten (oder lautesten) Beiträge, und nehmen meist auch die Rolle der Diskussionsleitung ein. Einer sichert sich Protokollfunktion, was eine einfache Aufgabe ist, und einen dennoch aus der Verantwortung nimmt, etwas beizutragen, was angenehm, aber nicht lehrreich für Introvertierte ist. Am Schluss wird alles von der Alpha-Person der Gruppe vorgetragen, oft die gleiche Person, die die meisten Sachpunkte beigetragen hat und/oder die Leitung übernommen hat. Und dann sind da die Verweigerer, die einfach zu faul sind, und andere arbeiten lassen, oder zu unsicher sind, um ihre Ansichten zu teilen.
    Besonders der 3. Punkt erfordert meiner Meinung nach eine starke äußere Struktur, die jeden einzelnen fordert, ihnen Gelegenheit gibt, ihre Stärken auszubauen, aber auch zwingt, an Ihren Schwächen zu arbeiten. Eine Struktur, die es idealerweise zwingend erforderlich macht, dass alle einen gleichwertigen Beitrag leisten, um das Ergebnis der Gruppenarbeit erfolgreich zu machen. Die gewohnte Rollen aufbricht, die Diva zum zuhören bringt, und das Mauerblümchen ins Scheinwerferlicht rückt, den Faulenzer zum Wohl der Gruppe zum Arbeiten bewegt.

    • @johfei1935
      @johfei1935 4 года назад +2

      Tatsächlich hat sich auch im durchgeführten Forschungsprojekt das 3. Problem als das schwierigste herausgestellt, da die Schülerinnen (ohne äußere Anleitung) überwiegend ihre Wohlfühl-Rollen übernommen haben - zwar haben wir in der Präsentationsphase gelost, wer die Ergebnisse vorstellen muss, aber es wäre wahrscheinlich interessanter gewesen schon in der Arbeitsphase die gewohnten Muster zu durchbrechen

  • @GUFSZ
    @GUFSZ 4 года назад +5

    Gruppenarbeit mag zwar demokratiefördernd sein. Ist das aber Aufgabe der Gruppenarbeit? Ich dachte Gruppenarbeit soll die Effizienz des Lernens erhöhen. Wenn dem so ist, müsste man doch überprüfen, ob die Effizienz des Lernens gesteigert wird. Die Demokratieförderung ist ein schönes Nebenprodukt.
    Meine Quintessenz aus dem Vortrag ist, Gruppenarbeit ist für etwas gut, für was sie nicht gedacht ist, wenn menschliche Grundfaktoren stimmen und rettet im Nebenbei die Demokratie.

    • @b.9772
      @b.9772 4 года назад

      Stimmt teilweise: natürlich muss sie die leeneffektivität erhöhen - gleichzeitig kann sie aber, wenn man sie gut anlegt, zu dingen beitragen, die mit stillarbeit und frontalunterricht nicht zu erreichen sind (kommunikationskompetenz, toleranz gegenüber anderen Perspektiven usw. Usf.). Die Kunst ist, das eine zu tun ohne das andere zu lassen.

    • @johfei1935
      @johfei1935 4 года назад +1

      Ich halte es durchaus auch für wertvoll, diskursive Kompetenzen zu schulen, dass man lernen muss, sich miteinander auseinanderzusetzen und Kompromisse einzugehen. Allein von einem inhaltlichen Standpunkt ist Gruppenarbeit vielleicht nicht immer so produktiv wie wir uns das als Lehrer wünschen, aber gerade deswegen ist ja eine Methodenvielfalt wichtig, um den Schüler_innen einerseits unterschiedliche Zugänge zu den Inhalten zu ermöglichen, andererseits um verschiedene Fähigkeiten zu erlernen.

    • @GUFSZ
      @GUFSZ 4 года назад +1

      @@b.9772 Stimmt schon, aber warum wird nur ein Aspekt oder vielleicht nach Sichtweise auch einzelner Nebenaspekt überprüft. Mich stört der methodische Ansatz. Ich polemesiere mal. Der Vortrag erfüllt ein Klischee. Religionspädagoge untersucht, was bringt Gruppenarbeit. Fördert Demokratie, dann ist ja alles gut. Ich muss gar nicht mehr weiterdenken. Ach ja und dann bashe ich noch mal kurz die ältere Generation. Also wenn ein AfD-ler eine Vorlage braucht, um Gutmenschen lächerlich zu machen, dann hat er eine mit diesem Vortrag.

    • @b.9772
      @b.9772 4 года назад +1

      @@GUFSZ on the point - eine völlig unprofessionelle sicht auf methoden wird da sichtbar

  • @esmayurukaltintas6519
    @esmayurukaltintas6519 2 года назад

    💯👏👏👏👏👏👏

  • @Julja888
    @Julja888 2 года назад +1

    Alles gut und schön, aber was will er am Ende damit sagen? Ältere Menschen haben ein falsches oder weniger Demokratieverständis?!? Und das rührt daher, dass sie weniger Gruppenarbeit gemacht haben?!? Da bin ich ja nun baff... Sowohl in Bezug auf das Demokratieverständnis und die Altersgruppe, die angeblich zu wenig davon hat, als auch über den angeblichen Kausalzusammenhang zu der Gruppenarbeit. Das sollte jetzt wohl ein witziger Ausstieg sein. Ich findes es nicht so gelungen. :(

  • @saschanowottka2255
    @saschanowottka2255 4 года назад +1

    Gott, ist der Kerl schlecht. Schade, fand das Thema interessant, aber der Kerl....