Hallo Laves-Team, erst mal Danke für's Mitnehmen. Auch diese unangenehme Prozedur sollten wir Imker kennen. Zwei Gedanken gingen mir beim betrachten durch den Kopf. 1. Was für ein Aufwand (Zeit/Personal) für 1€ Rähmchen. Warum nicht verbrennen und neu kaufen. Ich denke in der Situation darf die Nachhaltigkeit hinten anstehen. 2. Wenn ich diese Ballung und Reihenaufstellung im Wohngebiet sehe, frage ich mich, ob es nicht an der Zeit wäre die Dichte und Art der Aufstellung in einer guten imkerlichen Praxis zu festigen. Seeley und Ritter würden mir beipflichten, denn durch die dichte Ballung, durch Räuberei und Verflug sorgen wir für horizontale Verbreitung von Krankheiten und Parasiten. Wo die Natur erfolgreich Mechanismen zur Verhinderung eines Flächenbrandes von Krankheiten und Suchen hat, kriegen nur wir Menschen es in der Nutztierhaltung nicht gebacken Seuchen und Parasiten zu verhindern. Neben zu hoher Völkerdichte, Reihenaufstellung kommt noch schlechte Hygiene an den Ständen hinzu und ein unterirdischen AFB-Monitoring. Freiwillige Futterkranzproben zumindest im Saarland kann man an der Hand abzählen. Viele Grüße Dirk
Hm. 26 Völker mit je 20 Rähmchen, plus die zweite Reinigung und eventuell noch Rähmchen aus dem Lager... Das sind schnell mal über 1000 Rähmchen oder denke ich da falsch?
@@ulaB Hallo UlaB, da hast du sicher Recht mit der Hochrechnung, insbesondere wenn man für die stundenlange Arbeit von Veterinär, Fachberater und den anderen Leuten keine Kosten ansetzt. Ist ja aber keine Seltenheit, dass in der Kalkulation der meisten Freizeitimker keine Lohnkosten berücksichtigt werden, etwa beim DumpingHonigglaspreis für € 4,50 ;-) Viele Grüße Dirk
Hallo Dirk, meine persönliche Meinung: Grundsätzlich bin ich auch für eine Entzerrung von geballter Völkerdichte und Reihenaufstellung aus vielerlei Gründen. Herd für dieses Ausbruchsgeschehen war aber vermutlich (wie sie oft!) ein Ortsansässiges Abfüllunternehmen in 1km Luftlinie. Ich denke hier sollten wir eher angreifen bevor wir die Imker und ihre Bienenstände angehen oder gar unhygienisches Arbeiten unterstellen. Aufgefallen ist es eben genau auch aus dem Grund w e i l die Imker am Monitoring teilnahmen. Betroffen waren in diesem Ausbruchsgeschehen im Übrigen auch Imker*innen mit nur ein bis 2 Völkern pro Stand. Was die Wirtschaftlichkeit und Ökologie betrifft: Wachs ist meiner Meinung nach wertvoller als Honig und sollte nicht verbrannt werden. Was die ausgekratzten Rähmchen angeht...nunja da kann man drüber nachdenken. Wenn die Kocher aber ohnehin für das Beutenmaterial laufen... Es sei jedem selbst überlassen. Der Großteil des Teams arbeitete unentgeltlich und es handelte sich um eine Ausnahme, dass das gesamte Berater Team vor Ort war. Generell müssen wir aufgrund des umfangreichen Monitorings in Niedersachsen nur noch selten ausrücken . Gruß Franzi
@@franziska.benz-odemer Hallo Franziska, Danke für deine Sicht auf die Gedanken. Ja, liegt wohl daran dass in Niedersachsen eine Futterkranzprobe erforderlich ist, wenn ein Imker ein Gesundheitszeugnis für seine Bienenvölker benötigt. Dieses Zeugnis ist notwendig, wenn Völker verkauft werden oder wenn sie aus dem Bezirk bewegt werden. Im Saarland ist dies nicht notwendig. Freiwillig als Prophylaxe ist die Bereitschaft äußerst gering (laut Mayen). Eine bundesweites verpflichtendes Monitoring wäre mir Recht, schließlich halten sich die Bienen auch nicht an die Ländergrenzen. Ja die bösen Sporen von extern. Ich habe den Eindruck dass dies der klassisch vorgeschobene Grund ist, um von den Hauptursachen durch den Imker abzulenken: Mangelnde Hygiene beim Imkerwerkzeug, fröhlicher Wabentausch, Völkerbewegungen, Wanderung und eben zu hohe Völkerdichte und Reihenaufstellung. Meine Meinung. Ich lasse mich aber gerne von verlässlichen Studien eines besseren belehren. (Links zu Studien?) Bezüglich lockerer Aufstellung und begrenzter Völkerdichte freue ich mich zumindest darüber, dass zunehmend darüber debattiert wird. (Wenn auch hitzig, besonders, wenn ich jetzt noch Nahrungskonkurrenz Wildbienen angesprochen hätte. Hab ich aber nicht ;-) ) Nochmal, wertvoller Videobeitrag. Danke. Viele Grüße Dirk
Hallo Erstmal grosses Lob an die Imkerkollegen und alle anderen die mitgeholfen haben. Mich würde interessieren wer die Kosten trägt für so eine Sanierung ? Grüße aus NRW
Hallo @dergartenimker1360, vielen Dank für Ihr Lob! Monetäre Kosten entstehen bei allen Akteuren, jedoch sei an erster Stelle genannt, dass die allermeisten helfenden Hände sich freiwillig und als Solidargemeinschaft bei einer solchen Sanierung einbringen und hochmotiviert engagieren, ohne dafür überhaupt einen monetären Ausgleich zu erhalten. In diesem konkreten Fall kam die Unterstützung zusätzlich noch von einem anderen Imkerverein. Die Kosten für die notwendigen Labor-Untersuchungen und für Mitarbeitenden des Veterinäramts und unseres Bieneninstitutes werden durch das Land Niedersachsen getragen. Jedoch sei darauf hingewiesen, dass der Beitrag des Celler Bieneninstitutes normalerweise sich auf eine fachliche Beratung durch unseren Imkerfachberatungsdienst beschränkt. Einen monetären Ausgleich für entsorgte Brutwaben und eventuell getötete seuchenerkrankte Bienenvölker gleicht die Tierseuchenkasse für die betroffenen Imker und Imkerinnen aus. Mit freundlichen Grüßen
Schön zu sehen, wie ein ganzes Team zusammenkommt, um das Problem in den Griff zu bekommen.
Ich finde es super das ihr die Imker bei sowas unterstützt ❤
Vielen Dank für das Lob, dafür sind wir da. Viele Grüße
Kann nur sagen, tolles Team 🙏
Vielen Dank für das wirklich sehr interessante Video, eindrucksvoll auch die Zusammenarbeit der verschiedenen Beteiligten!
Hallo Laves-Team,
erst mal Danke für's Mitnehmen. Auch diese unangenehme Prozedur sollten wir Imker kennen.
Zwei Gedanken gingen mir beim betrachten durch den Kopf.
1. Was für ein Aufwand (Zeit/Personal) für 1€ Rähmchen. Warum nicht verbrennen und neu kaufen. Ich denke in der Situation darf die Nachhaltigkeit hinten anstehen.
2. Wenn ich diese Ballung und Reihenaufstellung im Wohngebiet sehe, frage ich mich, ob es nicht an der Zeit wäre die Dichte und Art der Aufstellung in einer guten imkerlichen Praxis zu festigen. Seeley und Ritter würden mir beipflichten, denn durch die dichte Ballung, durch Räuberei und Verflug sorgen wir für horizontale Verbreitung von Krankheiten und Parasiten. Wo die Natur erfolgreich Mechanismen zur Verhinderung eines Flächenbrandes von Krankheiten und Suchen hat, kriegen nur wir Menschen es in der Nutztierhaltung nicht gebacken Seuchen und Parasiten zu verhindern. Neben zu hoher Völkerdichte, Reihenaufstellung kommt noch schlechte Hygiene an den Ständen hinzu und ein unterirdischen AFB-Monitoring. Freiwillige Futterkranzproben zumindest im Saarland kann man an der Hand abzählen.
Viele Grüße
Dirk
Hm. 26 Völker mit je 20 Rähmchen, plus die zweite Reinigung und eventuell noch Rähmchen aus dem Lager... Das sind schnell mal über 1000 Rähmchen oder denke ich da falsch?
@@ulaB Hallo UlaB,
da hast du sicher Recht mit der Hochrechnung, insbesondere wenn man für die stundenlange Arbeit von Veterinär, Fachberater und den anderen Leuten keine Kosten ansetzt. Ist ja aber keine Seltenheit, dass in der Kalkulation der meisten Freizeitimker keine Lohnkosten berücksichtigt werden, etwa beim DumpingHonigglaspreis für € 4,50 ;-)
Viele Grüße
Dirk
Hallo Dirk,
meine persönliche Meinung: Grundsätzlich bin ich auch für eine Entzerrung von geballter Völkerdichte und Reihenaufstellung aus vielerlei Gründen.
Herd für dieses Ausbruchsgeschehen war aber vermutlich (wie sie oft!) ein Ortsansässiges Abfüllunternehmen in 1km Luftlinie. Ich denke hier sollten wir eher angreifen bevor wir die Imker und ihre Bienenstände angehen oder gar unhygienisches Arbeiten unterstellen. Aufgefallen ist es eben genau auch aus dem Grund w e i l die Imker am Monitoring teilnahmen. Betroffen waren in diesem Ausbruchsgeschehen im Übrigen auch Imker*innen mit nur ein bis 2 Völkern pro Stand.
Was die Wirtschaftlichkeit und Ökologie betrifft: Wachs ist meiner Meinung nach wertvoller als Honig und sollte nicht verbrannt werden. Was die ausgekratzten Rähmchen angeht...nunja da kann man drüber nachdenken. Wenn die Kocher aber ohnehin für das Beutenmaterial laufen... Es sei jedem selbst überlassen. Der Großteil des Teams arbeitete unentgeltlich und es handelte sich um eine Ausnahme, dass das gesamte Berater Team vor Ort war. Generell müssen wir aufgrund des umfangreichen Monitorings in Niedersachsen nur noch selten ausrücken . Gruß Franzi
@@franziska.benz-odemer Hallo Franziska,
Danke für deine Sicht auf die Gedanken.
Ja, liegt wohl daran dass in Niedersachsen eine Futterkranzprobe erforderlich ist, wenn ein Imker ein Gesundheitszeugnis für seine Bienenvölker benötigt. Dieses Zeugnis ist notwendig, wenn Völker verkauft werden oder wenn sie aus dem Bezirk bewegt werden. Im Saarland ist dies nicht notwendig. Freiwillig als Prophylaxe ist die Bereitschaft äußerst gering (laut Mayen). Eine bundesweites verpflichtendes Monitoring wäre mir Recht, schließlich halten sich die Bienen auch nicht an die Ländergrenzen.
Ja die bösen Sporen von extern. Ich habe den Eindruck dass dies der klassisch vorgeschobene Grund ist, um von den Hauptursachen durch den Imker abzulenken: Mangelnde Hygiene beim Imkerwerkzeug, fröhlicher Wabentausch, Völkerbewegungen, Wanderung und eben zu hohe Völkerdichte und Reihenaufstellung. Meine Meinung. Ich lasse mich aber gerne von verlässlichen Studien eines besseren belehren. (Links zu Studien?)
Bezüglich lockerer Aufstellung und begrenzter Völkerdichte freue ich mich zumindest darüber, dass zunehmend darüber debattiert wird. (Wenn auch hitzig, besonders, wenn ich jetzt noch Nahrungskonkurrenz Wildbienen angesprochen hätte. Hab ich aber nicht ;-) )
Nochmal, wertvoller Videobeitrag. Danke.
Viele Grüße
Dirk
Sehr interessant 👍
Super Video 👍
Hallo
Erstmal grosses Lob an die Imkerkollegen und alle anderen die mitgeholfen haben.
Mich würde interessieren wer die Kosten trägt für so eine Sanierung ?
Grüße aus NRW
Hallo @dergartenimker1360, vielen Dank für Ihr Lob!
Monetäre Kosten entstehen bei allen Akteuren, jedoch sei an erster Stelle genannt, dass die allermeisten helfenden Hände sich freiwillig und als Solidargemeinschaft bei einer solchen Sanierung einbringen und hochmotiviert engagieren, ohne dafür überhaupt einen monetären Ausgleich zu erhalten. In diesem konkreten Fall kam die Unterstützung zusätzlich noch von einem anderen Imkerverein. Die Kosten für die notwendigen Labor-Untersuchungen und für Mitarbeitenden des Veterinäramts und unseres Bieneninstitutes werden durch das Land Niedersachsen getragen. Jedoch sei darauf hingewiesen, dass der Beitrag des Celler Bieneninstitutes normalerweise sich auf eine fachliche Beratung durch unseren Imkerfachberatungsdienst beschränkt. Einen monetären Ausgleich für entsorgte Brutwaben und eventuell getötete seuchenerkrankte Bienenvölker gleicht die Tierseuchenkasse für die betroffenen Imker und Imkerinnen aus.
Mit freundlichen Grüßen
Fünfprozentige Äznatronlauge ohne Kaske??