Immer wieder schön, den Neuberger RPM 370/1 bei der Arbeit zu sehen. Ich habe den auch, und Restauriere den nebenher. Ein paar Kondensatoren sind Schlapp nach knapp 70 Jahren. Leider ist der Drahtpoti für den Heiztrafo in der Mitte Durchgebrannt. Ersatz habe ich schon zu liegen. Das Drehspul Instrument für die Negative Gitterspannung hat einen Klemmer bei 3/4 der Skala. Mal sehen ob sich das Richten lässt. Manche defekt röhren sind Tückisch für den Neuberger. Erst bei Anodenstrom fängt die Röhre an sehr Hell in der Mitte an zu glühen, und unbemerkt wird die Negative Gitterspannung ins Positive gezogen, ohne das es sofort Auffällt. Vielen Dank, und auch ein guten Rutsch
Danke, dir auch einen guten Rutsch. Die Drahtpotis sind auch mein Alptraum, ich könnte keine Quelle nennen für einen passenden Ersatz. Es wird wohl darauf rauslaufen das Poti neu mit Widerstandsdraht zu wickeln...
Ist schon eine seltsame Röhre, die EL8000. Im Arbeitspunkt soll die Schirmgitterspannung viel höher sein als die Anodenspannung, das habe ich noch bei keiner Leistungspentode gesehen. Außerdem lese ich bei dem im Video eingeblendeten Datenblatt eine g1-Spannung von +8,7V, also positiv. Kann das so sein? Leider lässt sich das Datenblatt der EL8000 auf deiner Homepage nicht öffnen. Und dann das Verhalten der Röhre bei der Vakuumprüfung: Der Anodenstrom sinkt. Eigentlich müsste er ja ansteigen, wenn aufgrund von Gitterstrom die Spannung am Steuergitter sinkt. Mich würde einmal interessieren, ob nicht permanent ein Gitterstrom fließt. Guten Rutsch ins Jahr 2024. Gruß, Wolfgang
Dank für den guten Rutsch, dir ebenfalls. Bei der EL8000 gibt es zu viele Fragezeichen. Den Download auf der Webseite habe ich korrigiert. Es gibt in der Tat Röhren, die mit leicht positiver Spannung im 1. Steuergitter arbeiten, aber diese haben dann die entsprechend Aufbauten, sprich Kühlfahnen. In der RTT besagt die 7. Fussnote, das die Potentiale relativ zur Masse angegeben sind(?!) - Dies ist etwas unverständlich formuliert. Aber schau' dir das PDF mal an.
@@PatricSokoll Danke für das Datenblatt. Wenn man den darin angegebenen Kathodenwiderstand von 150 Ohm in die Berechnung einbezieht, würden an ihm Rk*(Ia+Ig2) = 150 Ohm x (0,065 + 0,0033) mA = +10,245 V abfallen. Die Differenz zur G1-Spannung (gegen Masse) von +8,7 V wären dann Ug1 = -1,545 V, und das entspricht in etwa wieder deinen Messergebnissen.
Ich war 1985 bei der Flugabwehr. Nike Herkules. System aus den 60ern. Es könnte sein das die Dinger in der Raketensteuerung oder dem Flugleitsystem war. Beim Militär wurde lange Zeit noch auf Röhren gesetzt wegen EMP.
Die EL8000 wurde in zu geringen Stückzahlen und vor allem, zu kurz Produziert um eine weite Verbreitung in Militärischen Anwendungen zu finden. Könntest du eine EF800 gesehen haben?
Schöne Messung, nur möchte ich auf einen kleinen Fehler im Vortrag hinweisen. Der Anodenspannungsmesser steht bei der Messung auf 195 Volt und nicht auf 190 Volt in der oberen Skala.
Die Anodenspannung wurde mehrfach nachgeregelt, nach der Änderung in der Gitterspannung. Es ist ein Nachteil des Neubergers, das es keine Konstanspannungsquellen gibt.
@@PatricSokoll das ist schon richtig, habe mich vllt. unklar ausgedrückt ? Ich meinte den gerellen Ablesefeher des Instrumentes der Teilstriche. Zwischen dem 100er Bereich (z.B. 150-200V) gibt es 5 kurze und 4 lange Teilstriche. Die langen Striche sind die 10er Stellen (160, 170, 180V) und die kurzen die 5er Stellen (155, 165, 175, 185, 195V). Somit steht das Instrument z.B. bei 27:35 auf 195 V und nicht auf 190 Volt.
Das Verhalten der EL8000 beim Vakuumtest würde ich nicht als schlechtes Vakuum deuten. Die Birne hat wenn ich es recht im Kopf habe eine Steilheit von 60mA/V oder sowas in der Kante. D.h. der Abstand des Spanngitters zur Kathode ist extrem gering. Hierdurch hat die Birne einen relativ hohen Anlaufstrom, der G1 negativ lädt. Beim einschalten eines relativ hochohmigen Widerstandes in die Gitterleitung steigt dadurch die effektive negative Gittervorspannung gegenüber 'normalen' Röhren deutlich stärker an. Durch die hohe Steilheit 'würgt' sich die Birne gleichzeitig deutlich stärker ab als eine 'normale' Röhre -ich würde mit exakt diesem Verhalten rechnen. Beim testen derart steiler Röhren in einem Prüfgerät ist Vorsicht geboten, durch die langen, ungeschirmten Gitterzuleitungen gerät das gerne mal in's schwingen -und man kommt mitunter zu höchst seltsamen Meßwerten. Die positive Gitterspannungsangabe im Datenblatt ist korrekt, der hierzu angegebene Kathodenwiderstand ist so bemessen, daß nicht nur der Betrag der positiven Vorspannung an ihm abfällt, sondern auch die tatsächliche erforderliche Gittervorspannung. Der Sinn des hierdurch recht hochohmigen Kathodenwiderstandes ist die Fertigungstoleranzen der Röhre als auch Drift + Alterung im Betrieb möglichst auszugleichen. Das ist schließlich keine ECC83 mit 1.8mA/V, sondern eine wirklich gute Breitbandpenthode...
Immer wieder schön, den Neuberger RPM 370/1 bei der Arbeit zu sehen.
Ich habe den auch, und Restauriere den nebenher. Ein paar Kondensatoren sind Schlapp nach knapp 70 Jahren. Leider ist der Drahtpoti für den Heiztrafo in der Mitte Durchgebrannt. Ersatz habe ich schon zu liegen. Das Drehspul Instrument für die Negative Gitterspannung hat einen Klemmer bei 3/4 der Skala. Mal sehen ob sich das Richten lässt.
Manche defekt röhren sind Tückisch für den Neuberger. Erst bei Anodenstrom fängt die Röhre an sehr Hell in der Mitte an zu glühen, und unbemerkt wird die Negative Gitterspannung ins Positive gezogen, ohne das es sofort Auffällt.
Vielen Dank, und auch ein guten Rutsch
Danke, dir auch einen guten Rutsch. Die Drahtpotis sind auch mein Alptraum, ich könnte keine Quelle nennen für einen passenden Ersatz. Es wird wohl darauf rauslaufen das Poti neu mit Widerstandsdraht zu wickeln...
Ist schon eine seltsame Röhre, die EL8000. Im Arbeitspunkt soll die Schirmgitterspannung viel höher sein als die Anodenspannung, das habe ich noch bei keiner Leistungspentode gesehen. Außerdem lese ich bei dem im Video eingeblendeten Datenblatt eine g1-Spannung von +8,7V, also positiv. Kann das so sein? Leider lässt sich das Datenblatt der EL8000 auf deiner Homepage nicht öffnen. Und dann das Verhalten der Röhre bei der Vakuumprüfung: Der Anodenstrom sinkt. Eigentlich müsste er ja ansteigen, wenn aufgrund von Gitterstrom die Spannung am Steuergitter sinkt. Mich würde einmal interessieren, ob nicht permanent ein Gitterstrom fließt.
Guten Rutsch ins Jahr 2024.
Gruß, Wolfgang
Dank für den guten Rutsch, dir ebenfalls. Bei der EL8000 gibt es zu viele Fragezeichen. Den Download auf der Webseite habe ich korrigiert. Es gibt in der Tat Röhren, die mit leicht positiver Spannung im 1. Steuergitter arbeiten, aber diese haben dann die entsprechend Aufbauten, sprich Kühlfahnen. In der RTT besagt die 7. Fussnote, das die Potentiale relativ zur Masse angegeben sind(?!) - Dies ist etwas unverständlich formuliert. Aber schau' dir das PDF mal an.
@@PatricSokoll Danke für das Datenblatt. Wenn man den darin angegebenen Kathodenwiderstand von 150 Ohm in die Berechnung einbezieht, würden an ihm Rk*(Ia+Ig2)
= 150 Ohm x (0,065 + 0,0033) mA = +10,245 V abfallen.
Die Differenz zur G1-Spannung (gegen Masse) von +8,7 V wären dann Ug1 = -1,545 V, und das entspricht in etwa wieder deinen Messergebnissen.
Ich war 1985 bei der Flugabwehr. Nike Herkules. System aus den 60ern. Es könnte sein das die Dinger in der Raketensteuerung oder dem Flugleitsystem war. Beim Militär wurde lange Zeit noch auf Röhren gesetzt wegen EMP.
Die EL8000 wurde in zu geringen Stückzahlen und vor allem, zu kurz Produziert um eine weite Verbreitung in Militärischen Anwendungen zu finden. Könntest du eine EF800 gesehen haben?
Schöne Messung, nur möchte ich auf einen kleinen Fehler im Vortrag hinweisen. Der Anodenspannungsmesser steht bei der Messung auf 195 Volt und nicht auf 190 Volt in der oberen Skala.
Die Anodenspannung wurde mehrfach nachgeregelt, nach der Änderung in der Gitterspannung. Es ist ein Nachteil des Neubergers, das es keine Konstanspannungsquellen gibt.
@@PatricSokoll das ist schon richtig, habe mich vllt. unklar ausgedrückt ? Ich meinte den gerellen Ablesefeher des Instrumentes der Teilstriche. Zwischen dem 100er Bereich (z.B. 150-200V) gibt es 5 kurze und 4 lange Teilstriche. Die langen Striche sind die 10er Stellen (160, 170, 180V) und die kurzen die 5er Stellen (155, 165, 175, 185, 195V). Somit steht das Instrument z.B. bei 27:35 auf 195 V und nicht auf 190 Volt.
Im Klartext: Mit Brille wäre das nicht passiert... 😱
Das Verhalten der EL8000 beim Vakuumtest würde ich nicht als schlechtes Vakuum deuten. Die Birne hat wenn ich es recht im Kopf habe eine Steilheit von 60mA/V oder sowas in der Kante. D.h. der Abstand des Spanngitters zur Kathode ist extrem gering. Hierdurch hat die Birne einen relativ hohen Anlaufstrom, der G1 negativ lädt. Beim einschalten eines relativ hochohmigen Widerstandes in die Gitterleitung steigt dadurch die effektive negative Gittervorspannung gegenüber 'normalen' Röhren deutlich stärker an. Durch die hohe Steilheit 'würgt' sich die Birne gleichzeitig deutlich stärker ab als eine 'normale' Röhre -ich würde mit exakt diesem Verhalten rechnen.
Beim testen derart steiler Röhren in einem Prüfgerät ist Vorsicht geboten, durch die langen, ungeschirmten Gitterzuleitungen gerät das gerne mal in's schwingen -und man kommt mitunter zu höchst seltsamen Meßwerten.
Die positive Gitterspannungsangabe im Datenblatt ist korrekt, der hierzu angegebene Kathodenwiderstand ist so bemessen, daß nicht nur der Betrag der positiven Vorspannung an ihm abfällt, sondern auch die tatsächliche erforderliche Gittervorspannung. Der Sinn des hierdurch recht hochohmigen Kathodenwiderstandes ist die Fertigungstoleranzen der Röhre als auch Drift + Alterung im Betrieb möglichst auszugleichen. Das ist schließlich keine ECC83 mit 1.8mA/V, sondern eine wirklich gute Breitbandpenthode...
Super analysiert. Deiner Erklärung mit dem Gitteranlaufstrom stimme ich voll zu.