Wirtschaft und Handel im Römischen Kaiserreich - Einfach Antike

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  • Опубликовано: 1 июн 2024
  • Im römischen Reich wurden Waren schon über weite Strecken gehandelt. Wie konnte der Handel über drei Kontinente funktionieren? Spielte der Staat dabei auch eine Rolle? Wir schauen es uns an.
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    #Antike #Geschichte

Комментарии • 16

  • @jurgenport8009
    @jurgenport8009 Месяц назад +3

    Am Schönsten fand ich deine doppeldeutige Formulierung 'Die Römer trieben Handel mit Menschen aus fremden Ländern.'
    Dadurch stellt sich die Frage wie wichtig war denn der Sklavenhandel in welcher Periode des römischen Reiches?
    Vermisst habe ich ein breiteres Eingehen auf die Transportkosten und -dauer. Der Grund für den Schiffstransport lag ja hier und nicht so sehr in der Sicherheit.

    • @EinfachAntike
      @EinfachAntike  Месяц назад +1

      Die Doppeldeutigkeit ist mir gar nicht aufgefallen, als ich es gesagt habe. 😅
      Sklavenhandel gab es im römischen Reich immer, weil die Wirtschaft gar nicht ohne Sklavinnen und Sklaven funktioniert hätte. Die Bedeutung nimmt aber in der Kaiserzeit im Vergleich zur Republik eher ab. Weil Rom nicht mehr so stark expandiert, kommen weniger Menschen als versklavte und verschleppte Kriegsgefangene nach Rom. Sklavinnen und Sklaven der 1. Generation werden in der Kaiserzeit seltener, weil man nicht mehr diese Massen von Menschen im Zuge von Kriegen verschleppt. Dafür gewinnen Sklavenkinder an Bedeutung. Kinder von versklavten Eltern gehörten nämlich auch von Geburt an dem römischen Hausherrn und waren ebenfalls unfrei. Und auch Sklavinnen und Sklaven von außerhalb des Imperiums einzukaufen, wurde dann natürlich wichtiger. Das hatte aber nicht mehr die Ausmaße wie in der Republik.
      Zu Transportkosten und -dauer: Das ist nicht immer so leicht zu rekonstruieren. Aber klar, das war der Hauptgrund für den Transport über Seewege. Wir haben aus dem Jahr 301 das Höchstpreisedikt von Diocletian, das festlegte, wie viel bestimmte Waren und Dienstleistungen maximal kosten durften. Darin darf der Transport einer "Standard"-Amphore (ca. 26 Liter) auf der Strecke Rom - Alexandria maximal 48 Denare kosten. Ein Ochsengespann (ca. 400 Kilo Fracht) darf höchstens 20 Denare kosten - allerdings pro römischer Meile. Da muss man jetzt etwas rechnen, aber trotzdem sieht man sehr eindeutig, dass weite Strecken auf dem Landweg zurücklegen, sich nicht lohnte.

  • @Daniel-vz2xt
    @Daniel-vz2xt Месяц назад +1

    Oh mein gott bist fi schon und schlau! Ich hänge so sehr an deinen Lippen!
    Ich könnte dir stundenlang zuhören und würde dich so gerne mal live hören!

    • @EinfachAntike
      @EinfachAntike  Месяц назад

      Danke 😊 Aber ich schreibe mir für die Videos ja einen Text vor und geschnitten ist das Video auch. Ohne Skript und ohne Schnitt klingt das bei mir auch nicht besser als bei allen anderen Leuten. Aber freut mich natürlich trotzdem, wenn dir das Video gefällt.

  • @georgzug6943
    @georgzug6943 Месяц назад +2

    Bei den zu importierenden Gütern fehlen noch Weihrauch und Gewürze.

  • @k.m.a.286
    @k.m.a.286 Месяц назад +1

    Wie wurde der Bedarf einer Region ermittelt? Wenn ich als Händler in Spanien Olivenöl kaufte, um es in Britannien zu verkaufen, war ich dann vollständig dem Risiko ausgesetzt, es auf der Insel absetzen zu können? Wie sah so eine Handelskette aus? Und wie lief der Handel über weite Strecken mit seltenen Gütern? Also zum Beispiel das erwähnte Baumaterial vom anderen Ende des Reiches. Wurde ein Händler beauftragt, es für den einzelnen Bauherren zu besorgen oder wurde regelmäßig auf Vorrat á la Baumarkt gehandelt und gehofft, dass man das Zeug loswurde?

    • @EinfachAntike
      @EinfachAntike  Месяц назад +1

      Der Bedarf wurde wohl in erster Linie aus Erfahrung ermittelt. Meistens waren ja schon der Vater und Großvater Kaufmann. Und ja, da konnte man trotzdem auch mal daneben liegen. Das Risiko musste man selbst tragen. Übrigens auch das Risiko für Transportschäden usw. Ganz schlecht war es, wenn man für eine solche Unternehmung Geld leihen musste. Bei so risikoreichen Unternehmen verlangten die Geldverleiher teilweise 30 Prozent Zinsen. Das musste man also alles irgendwie einkalkulieren.
      Eingekauft wurde auf den lokalen Märkten oder in Läden. Von dort wurde es zum nächsten Hafen transportiert. Über den Transport auf dem Landweg sind wir nicht so gut informiert. Als Transporteure kamen in Frage: Männer, Maulesel oder Ochsengespanne (je nach Strecke und Ware).
      Im Hafen wurde umgeladen. Um das Risiko etwas geringer zu halten, haben sich meistens mehrere Kaufleute zusammengetan und Schiffe gemietet. (Sie hatten selten eigene.) So konnte jeder seine Waren auf verschiedenen Schiffen verteilen.
      Im Zielhafen wurde wieder abgeladen. Hier gab es auch schon Stapelhäuser und Lagerhallen. Denn der Weitertransport war nicht immer sofort möglich. Für Rom wurde im Hafen Ostia abgeladen und von dort auf dem Tiber weitertransportiert. In der Stadt gab es auch Kanäle, was sich insbesondere bei sehr schweren Sachen wie Baumaterial lohnte, um möglichst nah an die Baustelle zu kommen.
      Lagerhallen (horreum) gab es auch schon. Dort konnte man sich eine Parzelle mieten. Meistens wurde dort Getreide gelagert, aber es gab sie auch für andere nicht so schnell verderbliche Waren. So konnte man tatsächlich auch Sachen auf Vorrat haben.
      Bei teurem Baumaterial wurde allerdings in der Regel eher ein Händler vom Bauherrn beauftragt, um die Ware zu beschaffen. Für Marmor und dergleichen hatten die Römer sogar eigene Schiffstypen, die naves lapidariae, die speziell für diese sehr schweren Waren gemacht waren.

    • @k.m.a.286
      @k.m.a.286 Месяц назад

      @@EinfachAntike Spannend. Ok, auch heute tragen Händler das Risiko selbst aber man hat vielmehr Daten zur Verfügung. Ich verstehe jetzt: Erzeuger, Zwischenhändler (Landtransport), Händler (Schiff) und dann Händler und Verkäufer? Also für Waren ins Binnenland? Danke für die Antwort.

  • @Matthes80
    @Matthes80 Месяц назад +1

    Hilfreich wäre noch eine Zeitangabe gewesen und eine Karte des römischen Reiches zur Kaiserzeit. Nicht jeder kann das auf Anhieb zuordnen 😅🙈

    • @EinfachAntike
      @EinfachAntike  Месяц назад

      Ja, jetzt wo du es sagst. Hast recht. 😅

  • @Matthes80
    @Matthes80 Месяц назад

    Mich wundert, dass Öl aus Spanien importiert wurde. Hatte Italien keine eigenen Anbaugebiete?

    • @jurgenport8009
      @jurgenport8009 Месяц назад

      Die Poebene war zu der Zeit noch relativ unfruchtbar und Süditalien durch eine Reihe von Krisen (Hannibal, Spartakus, Bürgerkrieg) ziemlich desolat. Klar wurde auch dort produziert aber zuwenig um über den Eigenbedarf hinaus auch noch die gigantische Stadt Rom zu ernähren. In der Antike erzielten nur die allerbesten Böden echte Überschüsse! Das man auf jedem steinigen Drecksacker viel ernten kann gibt es erst seit es Kunstdünger (oder Guano aus Südamerika) gibt.

    • @k.m.a.286
      @k.m.a.286 Месяц назад

      Ich denke eher, es ging um den Handel zwischen verschiedenen Provinzen innerhalb das Reiches, nicht um den Handel mit der Zentrale.

    • @EinfachAntike
      @EinfachAntike  Месяц назад +1

      Doch, doch. Oliven wurden überall da angebaut, wo es klimatisch ging. Also auch im heutigen Italien, Kroatien, Griechenland, Syrien usw.
      Dass Öl aus Spanien importiert wurde, hatte mehrere Gründe:
      1. Die in Italien produzierte Menge reichte nicht aus, um damit auch noch die Stadt Rom zu versorgen. (Schätzungsweise wurden etwa 55.000 Amphoren Öl à ca. 70 Liter von Spanien nach Rom im Jahr transportiert.)
      2. Spanisches Öl galt als besonders lecker und gut zum Kochen geeignet. (Martial 12,63 z. B.) Aus nicht so guten Ölen hat man eher Kosmetikprodukte hergestellt oder sie für Öllampen benutzt.
      3. Oliven wurden eher auf großen Landgütern angebaut, die Großgrundbesitzern gehörten und die sie mit Sklavinnen und Sklaven bewirtschafteten. Für kleine Höfe lohnte sich der Anbau meistens nicht, weil Olivenbäume sehr teuer waren und erst nach längerer Zeit Früchte trugen. Von diesen großen Landgütern gab es in Spanien mehr als in Italien.
      Also es gab schon auch italienisches Öl, nur weniger.

    • @Matthes80
      @Matthes80 Месяц назад

      @@EinfachAntike Danke für die ausführliche Erklärung 👍😊